Wer spielt noch über einen richtigen Amp?

Was? Echt nicht? Hm, stimmt, steht bei Thomann da so. Das ist ja nun vollkommen unverständlich und u.U. wirklich richtig doof, denn wenn ich schon auf ganz klein setze, will ich ja nicht immer noch so'n Cliptuner am Mann haben müssen (wobei in 3 meiner Gigbags immer einer rumfliegt).
Das scheint ein Fehler in der Produktbeschreibung zu sein. Auf dem Gerät selbst steht ja am unteren Rand "Bypass/Tuner" aufgedruckt. Ich gehe also davon aus, dass man mit den unteren beiden Footswitches irgendwie den Tuner aktivieren kann.

EDIT: Da steht z.B. in der Beschreibung auch "Line-Out: Nein", direkt links daneben aber "Ausgang: 6,3mm Klinke". Falls das tatsächlich kein Line-Ausgang ist, frage ich mich, was dann da für ein Signal rauskommt?
 
Das scheint ein Fehler in der Produktbeschreibung zu sein. Auf dem Gerät selbst steht ja am unteren Rand "Bypass/Tuner" aufgedruckt. Ich gehe also davon aus, dass man mit den unteren beiden Footswitches irgendwie den Tuner aktivieren kann.

EDIT: Da steht z.B. in der Beschreibung auch "Line-Out: Nein", direkt links daneben aber "Ausgang: 6,3mm Klinke". Falls das tatsächlich kein Line-Ausgang ist, frage ich mich, was dann da für ein Signal rauskommt?

Ja, schon absurd, die Thomann-Beschreibung. Bin ja aber auch drauf reingefallen.
 
Also ich kann mir nicht vorstellen in der live Situation damit zu arbeiten.
Zu klein, zu wenig Schalter. No way.

Früher soll es Leute gegeben haben, die ganz ohne Schalter - egal ob groß oder klein - ausgekommen sind. Und wenn man sich bspw. das Pedalboard von Herrn Bonamassa so anschaut (dem man gewiss keinen untauglichen Sound bescheinigen kann, egal, ob man die Musik mag oder nicht), dann ist das doch sehr überschaubar.
 
Also ich kann mir nicht vorstellen in der live Situation damit zu arbeiten.
Zu klein, zu wenig Schalter. No way.

Früher soll es Leute gegeben haben, die ganz ohne Schalter - egal ob groß oder klein - ausgekommen sind. Und wenn man sich bspw. das Pedalboard von Herrn Bonamassa so anschaut (dem man gewiss keinen untauglichen Sound bescheinigen kann, egal, ob man die Musik mag oder nicht), dann ist das doch sehr überschaubar.

Du schreibst dich in post 405 und 416 auch das es live total unpraktisch ist ??
 
Du schreibst dich in post 405 und 416 auch das es live total unpraktisch ist ??

Ja. Ich weiß auch, dass das widersprüchlich erscheint - aber wenn man mit wenigen Sounds klarkommt, spricht natürlich dennoch nix dagegen. Und ich bin sicher, dass ich, zumindest als Backup, auch klarkommen würde. 4 Sounds und Up/Down Taster, geht eigentlich. Bei Gigs, wo es nie so richtig komplett clean sein muss, reichen mir auch 2.
Hab' das seinerzeit übrigens mit dem V-Amp für ein paar kleinere Flugjobs so gemacht. Da gab's auch nur Up/Down.
 
Du schreibst dich in post 405 und 416 auch das es live total unpraktisch ist ??

Ja. Ich weiß auch, dass das widersprüchlich erscheint - aber wenn man mit wenigen Sounds klarkommt, spricht natürlich dennoch nix dagegen. Und ich bin sicher, dass ich, zumindest als Backup, auch klarkommen würde. 4 Sounds und Up/Down Taster, geht eigentlich. Bei Gigs, wo es nie so richtig komplett clean sein muss, reichen mir auch 2.
Hab' das seinerzeit übrigens mit dem V-Amp für ein paar kleinere Flugjobs so gemacht. Da gab's auch nur Up/Down.

...kann man evtl. so sehen.

Für mich ist das ding ein klassischer fall von "gekauft weils billig war, nach kurzer zeit bemerkt das es zu klein u umständlich zu bedienen ist".

Will von preset 3 zurück zu 1. 2 mal "klick" "klick". Gut, dann steig ich erst auf die 2 ein...mähhh.
 
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Will von preset 3 zurück zu 1. 2 mal "klick" "klick". Gut, dann steig ich erst auf die 2 ein...mähhh.

Ich will gar nicht bestreiten, dass mich sowas auch nervt - aber auf der anderen Seite habe ich meine Sounds im Prinzip immer so organisiert, dass ich generell mit weniger Geklicke klarkomme. Ich mache halt relativ viel von der Gitarre aus, mein Hauptrhythmussound taugt dadurch auch meistens für cleaneren Kram, wenn ich das Volumenpoti runterdrehe. Und die Leadvariante des Sounds liegt ohnehin immer direkt daneben. Die 4 Sounds, die ich weiter oben erwähnte, brauche ich an sich nur dann, wenn es richtig clean und vor allem auch mal laut clean sein muss, bspw. bei so jazzigeren Leadsounds. Aber ansonsten ist alles, was darüber hinausgeht, reiner Luxus. Und es interessiert außer einen selbst meistens auch niemanden, ob ich da jetzt mal eine andere Zerre benutze oder ob ein Phaser irgendwo rumgurkt. Das ist üblicherweise reines Privatvergnügen, bei mir jedenfalls.
 
Für mich ist das ding ein klassischer fall von "gekauft weils billig war, nach kurzer zeit bemerkt das es zu klein u umständlich zu bedienen ist".
Ich sehe die Gefahr auch und würde mir deshalb über die Bedienung und deren Praxistauglichkeit wahrscheinlich ebenso viele Gedanken machen wie über die klanglichen Eigenschaften so eines Teils. Bei lediglich zwei Tastern habe ich da so meine Zweifel. Und was Joe Bonamassa, Keith Richards oder Helmut Schranzenbeck machen, hat für mich keine praktische Relevanz und ist mir relativ wurscht.
 
Also ich kenn Musiker, die müssen gar kein Pedal drücken, weil das entweder automatisiert ist oder ein Typ Backstage da draufsteigt. :D
 
Ist doch alles eine Frage, wie häufig man umschalten muss. Unser Bassist spielt über das GE200. Das klappt gut, weil er eben auch nur zwei Sounds spielt und den Tuner so auch parat hat. Für mich wäre das nichts. Ich komme gerade so mit dem Performance Mode vom Kemper klar, wo man jeweils 5 Sounds in einer Bank hat. So wechsele ich für jeden Song die Bank, was ich eigentlich schon blöde finde.

Früher hat ich einen Johnson J12, das war ein wirklich toller Controller. Einfach Bänke zu je 10 Presets, da würde ich mit zwei Bänken klar kommen.
 
Ich bleib bei meinen Einkanalern (Modell je nach Besetzung)... 9 bzw. 12 kg für 5/20 (Marshall) bzw. 20/40 Watt (Hiwatt), kleines Pedalboard mit Tuner, ein bis zwei Zerren, Soloswitch und ggf. Delay, das ist mir handlich genug. Boxen sind in 90% der Gigs schon da, brauch ich also nicht mitnehmen. Der Kemper wäre also in erster Line nice to have für Zuhause/Recording und da mach ich mittlerweile so wenig, daß sich die Kohle für mich nicht lohnt, auch wenn der mich schon lange reizt... reicht, daß mein Engl-Racksystem im Keller vor sich hin staubt :D
 
Früher hat ich einen Johnson J12, das war ein wirklich toller Controller. Einfach Bänke zu je 10 Presets, da würde ich mit zwei Bänken klar kommen.
Ja, das scheint mir gut & absolut ausreichend. Ist halt nur nicht gut vereinbar mit der zunehmenden Miniaturisierung, denn zehn Knöppe brauchen Platz.
 
Also ich kenn Musiker, die müssen gar kein Pedal drücken, weil das entweder automatisiert ist oder ein Typ Backstage da draufsteigt.
Ich hab letzten Winter ein Konzert gesehen (man wie ich das vermisse) da ist das gehörig schief gelaufen und irgendwie haben die sich ne Latenz eingefangen in die automatische Umschaltung und das hat einfach viel zu spät geschaltet. Leider war offensichtlich kein Backup da und das war ne echt peinliche Nummer.

Für mich wäre das nichts. Ich komme gerade so mit dem Performance Mode vom Kemper klar, wo man jeweils 5 Sounds in einer Bank hat.
Ich benutze im Performance Modus zusätzlich auch noch sehr viel das Morphing, zum Beispiel um als Zweitbelegung auf einem Taster von HighGain auf LowGain + Reverb oder so zu schalten. Ansonsten finde ich das organisieren der Performances eigentlich am nervigsten, ohne RigManager macht das schon gar keinen Spaß mal eben ne Setliste umzubauen (also wenn man z.B. pro Song eine Performance nutzt).
Ich finde auch, dass der Performance Mode noch ein wenig Liebe vertragen könnte, da geht noch mehr in Sachen Komfort. Einen Sound auf einem Slot zu "locken" wäre auch interessant, dann kann ganz einfach einen Basis Sound immer behalten.
Mittlerweile schwanke ich hin und her zwischen 1 Song = 1 Performance oder aber wie ich alle Special FX in möglichst wenig Performances bekomme und mir dann noch merken kann wo was liegt für welchen Song und weiß noch nicht genau was ich da am liebsten mache in Zukunft.
 
Mittlerweile schwanke ich hin und her zwischen 1 Song = 1 Performance oder aber wie ich alle Special FX in möglichst wenig Performances bekomme und mir dann noch merken kann wo was liegt für welchen Song und weiß noch nicht genau was ich da am liebsten mache in Zukunft.

Ich brauche z.B. niemals die Funktion, innerhalb eines Presets die einzelnen Effekte schalten zu können. Ich finde das auch vollkommen unpraktikabel, wenn man z.B. von einem clean sound mit Kompressor, Mod, Delay, Reverb zu einem Hi Gain Sound mit nichts springen soll. Trotzdem sind fast alle aktuellen Geräte für diesen "stomp box mode" ausgelegt. Bei den alten Johnson/Digitech Teilen konnte man das Layout variabel gestalten, ob man in einer Bank 5 Presets und 5 Effekte haben will oder 10 Presets. Das war wirklich grossartig. Beim Kemper kann das man über MIDI organsieren aber eben nicht über die Remote im Performance Mode. Das nervt mich echt mächtig.
 
Das war wirklich grossartig. Beim Kemper kann das man über MIDI organsieren aber eben nicht über die Remote im Performance Mode. Das nervt mich echt mächtig.

Das stimmt, eigentlich könnte man das variabel gestalten dass man die für Stomps benutzen kann oder als extra Slots, ist ja nur Software. Ich hab mal versucht die als Stomps zu verwenden, aber das ist nix für mich, konnte noch nie Floorboards ab, die auf mehreren Ebenen hintereinander organisiert waren und hab mir das früher auch in einen Boardlooper gepackt der mir dann alles geschaltet hat. Aktuell ist die zweite Reihe halt komplett unbenutzt. Allerdings würde ich auch nicht auf den Remote verzichten wollen, weil die Integration halt an sich gut ist.
 
Und er hat die einleuchtende Erklärung dafür (am Schluss) :cool::D
 
Ich brauche z.B. niemals die Funktion, innerhalb eines Presets die einzelnen Effekte schalten zu können. Ich finde das auch vollkommen unpraktikabel, wenn man z.B. von einem clean sound mit Kompressor, Mod, Delay, Reverb zu einem Hi Gain Sound mit nichts springen soll. Trotzdem sind fast alle aktuellen Geräte für diesen "stomp box mode" ausgelegt. Bei den alten Johnson/Digitech Teilen konnte man das Layout variabel gestalten, ob man in einer Bank 5 Presets und 5 Effekte haben will oder 10 Presets. Das war wirklich grossartig. Beim Kemper kann das man über MIDI organsieren aber eben nicht über die Remote im Performance Mode. Das nervt mich echt mächtig.

Da muss man sagen, dass das im Helix mittlerweile wirklich sehr geil geht. Es gibt da das Control Center und man kann jeden Schalter quasi vollkommen frei zuordnen. Damit kann man dann entweder einzelne Effekte, Gruppen von Effekten (kann man locker mehrfach belegen), Routings oder wasauchimmer schalten - und mittlerweile eben auch noch Snapshots (also Komplettregistrierungen innerhalb eines Patches, inkl. Parameterveränderungen, wenn man mag) oder sogar Presets. Da bleiben an sich kaum Wünsche offen und die Programmierung der Sache geht auch ziemlich flutschig von der Hand.

Was mich persönlich allerdings immer noch nervt, ist, dass man quasi null globale Einstellungen vornehmen kann, mit Ausnahme des globalen EQs. Ich brauche an sich pro Gig im Prinzip nur zwei Amps, die dürfen auch gerne immer gleich klingen - also von Patch zu Patch. Bzw. sollten sie für mich sogar immer gleich klingen, an sich will ich nur Variationen in punkto Effektauswahl (bzw. auch mal andere Tretminen vorschalten). Aber das muss man eben immer für jedes Patch einzeln regeln, was es unmöglich macht, da mal schnell beim Soundcheck globale Veränderungen vorzunhemen. Aus genau dem Grund spiele ich pro Gig genau einen einzigen Patch (Ausnahmen sind Gigs, bei denen ausreichend geprobt wurde und ich genug Zeit hatte, die Patches einzustellen, das ist bei der großen Mehrzahl meiner Jobs aber nicht drin).
Das ist gegenüber einem analogen Setup, in dem man bspw. 2-3 (oder meinetwegen auch 5) Ampkanäle hat, plus ein paar Treter und Effekte, und das man dann über einen Loopswitcher steuert, ein wirklich riesiger Rückschritt hinsichtlich schneller und intuitiver Bedienung.
Der einzige Modeler, der das perfekt hinbekommt, ist das Axe FX, idealerweise im Verbund mit einem externen MIDI-Drehcontroller (oder einer virtuellen Entsprechung auf einem Tablet). Relativ nah dran ist auch das GT-1000, bei dem man ähnlich über eine irrigerweise "Stompbox" Mode genannte Funktion erreichen kann. Da ich mir ein Axe FX nicht wirklich leisten will, es vor allem aber ein Rackgerät ist (was ich noch viel weniger will), liebäugele ich tatsächlich mit letzterem für live.
 
Die Geschichte mit dem Umschalten war für mich einer der absolut entscheidenden Gründe für den Kemper. Ich hatte noch NIE ein Effektboard vor mir stehen. Der Grund ist einfach: Ich komme damit nicht klar. Ich bin kein besonders guter Gitarrist und spiele größtenteils aus dem Bauch heraus. Damit komme ich klar. Wenn ich zwischen Strophe und Refrain mal auf den Kanal-Umschalter drücken muss, kriege ich das auch noch hin. Aber wenn ich zu Beginn des Refrains nen Tube-Screamer und nen Reverb und im zweiten Teil des Refrains noch nen Chorus dazuschalten muss (und nach dem Refrain alles drei wieder aus), bin ich heillos überfordert und verspiele mich ständig.

Ich habe immer relativ günstige Amps gehabt, die aber immer mindestens zwei Kanäle hatten oder eben ein Fußpedal für die Zerre oder sogar beides. In letzterem Fall konnte ich dann über das Zerrpedal meinen Leadsound einschalten, musste aber bei Rückkehr von Lead zu Clean wieder zwei Knöppe drücken, was mich wiederum überfordert hat.

Als ich dann 2016 mal ein paar Euros übrig hatte, habe ich mich entschieden, dass ich mir unbedingt einen tollen Röhrenamp kaufen wollte. AC30, Tiny Terror und Silver Jubilee standen nach ausgiebigen Tests im Musikladen ganz hoch im Kurs. Alle drei jedoch mit dem Manko, dass nur zwei bzw. sogar nur ein Kanal vorhanden waren und somit mindestens ein zusätzliches Pedal gebraucht würde.

Habe lange mit mir gehadert und war kurz davor zwei der Amps zu kaufen, als ich diesen Kemper da mit Pedalboard rumstehen sah. Ich habe ne halbe Stunde dran rumgespielt und mir mit den Onboard-Profilen spaßeshalber ein Rig zusammengestellt. Das war so easy und klang so gut, dass ich das Teil gleich mitgenommen habe.

Im Proberaum habe ich mir exakt EIN(!) Rig mit fünf Profilen (von denen drei eigentlich dasselbe Profil mit unterschiedlichen Einstellungen war) erstellt und war instantly happy. Dasselbe Rig benutze ich heute, vier Jahre später, noch immer für sämtliche Aufnahmen und Live-Gigs. Ich habe mit der Zeit nur ein paar der Onboard-Rigs mit kommerziellen Rigs ausgetauscht, ein paar Effekte auf die Effektknöppe gelegt (die ich pro Liveshow vielleicht 2-3x benutze) und werde vermutlich für immer dabei bleiben.
Im Übrigen sind alle meine Profile so, dass man auch mit dem Volume-Poti den Zerrgrad einstellen kann. Aber auch dazu bin ich auf der Bühne zu blöd. Ich finde nie den genauen Punkt, wo der Poti hinmuss und habe dann beim Anschlagen zu wenig Zeit zum Rumdrehen.

Ich bin halt einfach gestrickt.

Einfach ist gut.
 

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