Wer nutzt hier Linux für Recording?

[sas]

bei der aktuellen Keys ist auf der beiliegenden DVD ein Ubuntu Studio 19.10 mit dabei. Vielleicht als Einstieg nicht schlecht.
https://www.keys.de/magazin/aktuelle-ausgabe/

Man kann auch erst testen ohne Installation. Dazu heißt es auf Seite 5:
"Dazu müssen Sie das ISO-Image von der Heft-DVD lediglich auf einen DVD-Rohling brennen oder einen bootfähigen USB-Stick damit erstellen."
https://www.ppvmedien.de/mediafiles/PDF/K/2019/KEYS 12-2019-Leseprobe.pdf

 

[sts]

bei der aktuellen Keys ist auf der beiliegenden DVD ein Ubuntu Studio 19.10 mit dabei.

Kleine Ergänzung: Dafür muss man kein Keys-Heft kaufen.

https://ubuntustudio.org/download/

Kann man aber trotzdem, wenn man möchte.

 

[Lacunaflow]

Hatte mir vor kurzem ein Chromebook gekauft, 100% NICHT zum Musik machen.

Habe dort wegen Visual Studio Linux aktiviert (Geht bei jedem Chromebook)


Der weg zu LMMS war dann nicht mehr weit, war eigentlich mehr aus Fun, hatte auch kurz Milky Tracker probiert das ist aber nicht so meins.

Lange rede kurzer sinn, außer der fehlenden Audio Spur Integration für unterwegs total super, zumindest für Hobby.

Besonders gut finde ich das schon ganz viel dabei ist und man nicht noch erstmal tausend sachen nachinstallieren muss für 08/15 Krams wie "simpler Delay" etc.


Was auch schön ist das man inzwischen keinen Hoodie tragen muss beim Installieren da es wirklich einfach ist die sachen da drauf zu bekommen, paar Zeilen Copy & Paste in das Terminal. - Fertig.

 

[Rajmund]

Raspberry Pi 3B+ hier als Audioserver und/oder Recorder, um lange Verkabelungen in Aufnahmeräumen (Kirchen) zu vermeiden. Mit einer eigenen Recording/Serversoftware.

 

[ranzman]

Bitwig läuft auch schon auf Linux...

ich finde das recht unübersichtlich hier. Passt natürlich zum Thema .

Ich würde einen Umstieg auf Linux - zuerst natürlich Parallelnutzung - auf Sicht wahrscheinlich in Betracht ziehen, wenn ich wüsste, dass es eine ernsthafte DAW (muss nicht umsonst sein) incl einer Auswahl an VST-Instrumenten, Effekten etc. gäbe. Und keine Kernels kompiliert werden müssen oder ähnlicher Quatsch (Kernel kompilieren ist wie PC zusammenbauen).

Gibt es hier denn jemand, der Linux mit Bitwig am Start hat und produktiv nutzt? Bitte mal berichten.
Auch, was an Audiointerfaces mit Linux funktioniert.
Muss nicht unbedingt Profi-Level sein.

Gerne auch Links zu einer brauchbaren Übersicht.

Bonus: ein mitteleinfaches Videoschnittprogramm mit brauchbarem MP4-Codec.

 

[wjl]

Ich würde ... in Betracht ziehen

Das war glaub ich hier nicht die Frage, sondern wer Linux benutzt.

Und das machen manche hier, ich zum Beispiel - einen Kernel hab ich übrigens seit über 10 Jahren nicht mehr kompiliert, die fertigen sind gut genug für alles was man musikmäßig so braucht.

Virtuelle Instrumente und -zig Plugins gibt's auch, die meisten sogar kostenlos und vor allem ohne irgendwelche Dongles. Ich benutz es aber meist für Audio statt MIDI.

Als ich die letzte neue System-SSD eingebaut hab kamen auf meine stabile Debian Version und auf Arch (zum Rumexperimentieren mit Pipewire) nur noch Ardour, das Salamander Grand, die LSP und einige andere Plugins und Sonarworks drauf, hab Reaper, Harrison etc. weg gelassen weil ich sie schlicht nicht brauche (obwohl ich für alle drei bezahlt hab benutz ich nur noch eine der DAWs die für mich reicht).

Ach so: "ein mitteleinfaches Videoschnittprogramm mit brauchbarem MP4-Codec" zeigt daß Du das Grundprinzip von Linux und freier Software nicht so recht zu verstehen scheinst - ein Codec hat nichts mit einem Schnittprogramm zu tun, das sind völlig unterschiedliche und zum Teil weit übergreifende Pakete. Aber ja, Codecs unter Anderem für MP4 gibt's auch, genauso wie Schnittprogramme.

Gruß,
Wolfgang

 

[ranzman]

Der Missionierungseifer der Linux-Gemeinde ist ja stark zurückgegangen .

Danke für die Ausführungen. Dass es "irgendwas" gibt, und davon vielleicht auch reichlich, war sogar mir bekannt.
Ich wollte durch das Wort "brauchbar" eigentlich eine Info, inwieweit diese Linuxsachen zB mit Cubase vergleichbar sind hinsichtlich Implemetierung und "musikalischer" Qualität. Aber das habe ich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt. Ist auch egal ... die Antwort konnte ich mir selbst geben.

Und im Übrigen ist mir durchaus bekannt, dass bei Entwicklung von Video-SW Codec und Schnitt komplett verschiedene Baustellen sind. Trotzdem gilt das nicht für die Anwendung, da gehört beides zusammen um ein konkretes Ergebnis zu erhalten. Aber das ist auch egal.

Weiterhin viel Spass beim Leiden mit Linux.

 

[Schludi]

Bitwig läuft nur auf Ubuntu.

Laut Homepage von Bitwig:

• Linux - Ubuntu 18.04 or later

Ich persönlich mag Linux im Server- oder Embedded-Bereich aber als Frontend gefällt mir Windows oder Mac schon besser ...

Angesichts der momentanen Entwicklungen könnte man ja mal ReactOS (das russische Open-Source-Windows) antesten

Front Page

ReactOS is a free, opensource reimplementation of windows

reactos.org

 

[Feel Inc.]

Danke für die Ausführungen. Dass es "irgendwas" gibt, und davon vielleicht auch reichlich, war sogar mir bekannt.
Ich wollte durch das Wort "brauchbar" eigentlich eine Info, inwieweit diese Linuxsachen zB mit Cubase vergleichbar sind hinsichtlich Implemetierung und "musikalischer" Qualität. Aber das habe ich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt. Ist auch egal ... die Antwort konnte ich mir selbst geben.

Du stellst leider die falschen Fragen... selbst wenn ich Linux hier rauslassen würde und auf die Frage "was ist vergleichbar mit Cubase" Antworten sollte, würde die Antwort "Cubase, gibt noch andere Sachen, die sind aber alle anders" lauten. Wenn du Cubase nutzen willst, dann solltest du genau das tun. Das Betriebssystem unten drunter ist eigentlich eher zweitrangig. Unter Linux gibt es ganz andere Möglichkeiten Programme miteinander zu verknüpfen, man kann vielleicht auch selber Funktionen Scripten, wenn man was bestimmtes machen will, das so erstmal nicht geht. Man hat die Möglichkeit seinen eigenen Workflow bis ins kleinste Detail so zu implementieren, wie man will... Ist halt Arbeit und dazu sollte man Lust haben. Windows-Wissen hilft einem da nicht viel, Mac-Wissen hilft einem da auch nicht viel. Das mag auch einer der Gründe sein, warum gefühlt nicht mehr so viel missioniert wird... jemand, der ein Windows/MacOS mit Linux erwartet, wird immer von Linux enttäuscht sein, den braucht niemand versuchen zu missionieren.

Und im Übrigen ist mir durchaus bekannt, dass bei Entwicklung von Video-SW Codec und Schnitt komplett verschiedene Baustellen sind. Trotzdem gilt das nicht für die Anwendung, da gehört beides zusammen um ein konkretes Ergebnis zu erhalten. Aber das ist auch egal.

Damit bestätigst du ja die Aussage von @wjl . Für dich kurz zusammengefasst: Mit der Linux-Philosophie ist gemeint, das ein Tool genau eine kleine Aufgabe machen soll, diese aber dann richtig gut und dazu die Möglichkeit bieten soll, das man es von einem anderen Programm aufrufen kann. Komplexere Programme unter Linux sind deswegen meist ein Sammelsurium unterschiedlichster kleiner Tools mit einer UI zum leichteren bedienen. Kann man bei Linux schon in der Paketverwaltung sehen, wenn man was größeres installiert und da auf einmal ein ganzer Haufen an anderen Programmen als Abhängigkeit installiert werden. Das hat alles seine Vor- und Nachteile, auf die ich hier jetzt nicht eingehen werde.

 

[wjl]

Weiterhin viel Spass beim Leiden mit Linux.

Wie kommst Du darauf ich würde leiden?

Linux desktop is still the best desktop

Anyone who tells you Linux is hard to use wasn't paying attention – and here's why

www.theregister.com

https://linuxmusicians.com/ ist eine gute Anlaufstelle für die die's schon immer mal probieren wollten, sich bisher oder ohne Hilfe aber nicht getraut haben. Und gerade ist ein neues UbuntuStudio raus, LTS (long term support), hatte ich mir gestern in einer VM kurz angesehen (dort geht natürlich keinerlei Echtzeit), und da ist eigentlich alles dabei was man so braucht.

Aber es stimmt schon, missionieren will ich wirklich nicht - hab keine Lust auf Leute die nur Vorurteile bestätigt wissen wollen... wer also Kommerzware wie Cubase kaufen oder ProTools oder bei Fotografen die Adobe Suite mieten will soll/muß bei Kommerz-OSsen bleiben.

Schönes Wochenende. Macht Musik, nicht Krieg.

 

[beate_r]

Der Missionierungseifer der Linux-Gemeinde ist ja stark zurückgegangen

das könnte u.U. auch mit in den letzten Jahren zwangsweise reduzierten Aktivitäten zu tun haben. Was und wozu sich die Mühe machen, irgendwas aufzunehmen, wenn man nicht auftreten unt über lange Zeiten nicht mal proben darf? Und damit rechnen muss, dass das im Herbst erneut so kommen wird?

Anyway: bisher kam ich mit ganz simplen Setups aus und beschäftigte mich mehr mit dem Einsatz von Hydrogen als Ersatz für den lebenden Trommler (Steuerung mit Fußpedal...) oder Audacity oder gar nem Zoom R8 mit nem Stereo-Mikrofon für irgendwelche schnellen Mitschnitte. Wobei das Hinzunehmen eines Schlagzeugs - egal echt oder vom Rechner - den eingespielten Workflow um einiges aufwendiger macht.

 

[wjl]

das könnte u.U. auch mit in den letzten Jahren zwangsweise reduzierten Aktivitäten zu tun haben. Was und wozu sich die Mühe machen, irgendwas aufzunehmen, wenn man nicht auftreten unt über lange Zeiten nicht mal proben darf? Und damit rechnen muss, dass das im Herbst erneut so kommen wird?

Anyway: bisher kam ich mit ganz simplen Setups aus und beschäftigte mich mehr mit dem Einsatz von Hydrogen als Ersatz für den lebenden Trommler (Steuerung mit Fußpedal...) oder Audacity oder gar nem Zoom R8 mit nem Stereo-Mikrofon für irgendwelche schnellen Mitschnitte. Wobei das Hinzunehmen eines Schlagzeugs - egal echt oder vom Rechner - den eingespielten Workflow um einiges aufwendiger macht.

Ich finde gerade in Zeiten von Corona und Isolation haben wir nur die Möglichkeit durch Aufnehmen miteinander Musik zu machen - darf ich hier noch einmal auf die Möglichkeit des Jammens via Wikiloops hinweisen?

Dort ist es übrigens so daß man im besten Fall eine so genannte "HD Spur" - ein Stem oder Mix des eigenen Beitrags - zum fertigen Mix hinzu bekommt, man hat also einen mehr oder weniger fertigen Schlagzeugmix oder einen Sänger der sowohl Lead als auch Backing vox in seinem/ihrem Stem bereitstellt.

Mehr geht nur in so genannten Band Projekten, die aber zahlenden Mitgliedern vorbehalten sind. Viele Leute - so auch ich - zahlen aber freiwillig sobald sie das Konzept und die Möglichkeiten erkannt haben. Trotzdem gibt es dort keine kommerziellen Absichten, kein Konkurrenzdenken undsoweiter - man macht Musik weil's Spaß macht. So wie's eigentlich sein sollte.

Einer der besten Leute am Mixer dort ist aus Paris und nutzt wie ich Linux, aber im Grunde ist's egal woher die Stems sind, Reaper ist auf allen Plattformen vertreten, so gut wie jede andere DAW oder auch Audacity ebenfalls.

Guck(t) also gerne mal rein; wir sehen auch ungeduldig Zeiten entgegen in denen wir uns mal wieder im Real Life treffen können, Linux oder nicht, Hauptsache es macht Spaß.

LG,
Wolfgang