Warum sind Synthesizer so überteuert?

So ist das halt. Der eine kann es bezahlen, der andere nicht. Aber es ist zum Glück so, dass es für jedes Budget etwas Brauchbares gibt, sodass wirklich jeder befriedigt sein kann.

Beispiel Kamera. Ich habe mit günstigen Kameras angefangen und landete zuletzt bei Leica. Eine Digitalkamera mit NP rd. 6000€, die eigentlich alles schlechter kann, als moderne Geräte für unter 2000€ - bis auf das Gefühl einer wirklich besonderen Haptik und ja, auch das Gefühl sich abheben zu dürfen. Etwas Besonderes zu haben. Macht mir Spaß, ja. Trotzdem machen andere Leute mit ihren abgerockten Scherben teilweise bessere Fotos als ich. So ist das Leben.

Oder Fahrräder. Ich fahre sehr viel Fahrrad. Topmodelle liegen mittlerweile bei 14.000€, und da reden wir nicht von Maßanfertigungen. Von der Stange! Und trotzdem kann man mit einem 2000€ Gebrauchtrad genau so viel Spaß haben.
Aber der, der es sich leisten kann, kauft es sich halt.

Wenn man das alles persönlich nimmt, dann hat man selbst ein Problem. Ich hätte auch gerne einen Ferrari, werde ihn mir aber wohl nie leisten können. Trotzdem finde ich die nicht zu teuer.

Ein Gegenstand ist halt so viel wert, wie jemand bereit dafür ist, zu zahlen.
 
Topmodelle liegen mittlerweile bei 14.000€, und da reden wir nicht von Maßanfertigungen. Von der Stange! Und trotzdem kann man mit einem 2000€ Gebrauchtrad genau so viel Spaß haben.

14000€, 2000€... watt? ??? ?
 
es gibt eine Schwelle an der ein Preis sich nur noch damit rechtfertigen lässt, das man dem Käufer suggeriert, das er etwas ganz besonderes erwirbt, also jenseits aller Material-Fertigungs- und Forschungskosten.

der Käufer erwirbt ein Gefühl, und das lässt er sich etwas kosten.

mein Nachbar hat ein Fahrrad das "ein paar hundert Gramm wiegt", kannste mit zwei Fingern einer Hand anheben..., Weltraumtechnik sagt er mir, seis drum. er hat sehr viel Geld dafür gezahlt, Weltraumtechnik ist hierbei das Material des Rahmens, sagt er, der Rest ist eher gewöhnlich und bei zig anderen Herstellern auch erhältlich.

der Rahmen also macht das Ding teuer, und teuer ist es deshalb, weil man Nachbar vom Preis reden möchte, wenn er es erzählt :) Wie auch sehr viele anderen Menschen die sich Autos kaufen von denen fast jeder weiss, das sie ne halbe Million kosten, diese Autos werden gekauft, weil wir wissen, das sie teuer sind.

das findet im übrigen auch im Handwerk statt, ich habe Kunden die lassen sich Dinge machen, WEIL sie teuer sind, damit sie dann sagen können, das es teuer war. :-D

am Ende wohnen auch sie nur, einfach so....
 
Vor jeder Fahrt erst mal auf Toilette spart Gewicht im Wert von tausenden €.

Wie man das aber auf Synthesizer umrechnet bin ich mir umsicher.
 
Nein, so einfach ist das nicht. Ich fahre Downhill und Enduro. Was das Material aushalten muss, kann man sich als Unbeteiligter kaum vorstellen. Ein guter Reifen kostet schon ab 50-60€.
Auch ein Rahmen, in dem sehr viel Wissenschaft und Handarbeit steckt, kommt halt auf einen Preis, bei dem mancher vom Stuhl fällt. Das aber abstempeln zu wollen, ist sehr ungerecht.

Ist ungefähr so wie der Vergleich den wir feststellen, wenn wir einen Kopfhörer für 80€ hören und dann einen für 1200€ aufsetzen.
 
Auch ein Rahmen, in dem sehr viel Wissenschaft und Handarbeit steckt, kommt halt auf einen Preis,
Yo, ist auch der Laune abträglich, wenn das Material beim Fahren bricht. Been there, done that. :mad:
 
Also mit meinem popeligen Radon für unter 1000€ und 105er Ausstattung bin schon über 100km/h bei Oberböllen runter.
Mein Rad hat 8kg (Tour de France sind glaube ich 6,7kg unterste Grenze) und da hat nichts gewackelt.
Das wäre für mich jetzt die Hardcore Anwendung für ein Rennrad.
Wozu man über 2000€ bezahlen soll erschließt sich mir nicht wirklich, aber ja, ich kenne auch diese Leute die Rennradschuhe für 500€ kaufen und das Rennrad dementsprechend teuer.
Aber hey, wenn das alles ist was er an Hobby hat und es liebt, warum nicht.
 
Auch ein Rahmen, in dem sehr viel Wissenschaft und Handarbeit steckt, kommt halt auf einen Preis, bei dem mancher vom Stuhl fällt. Das aber abstempeln zu wollen, ist sehr ungerecht.
so hab ich es nicht gemeint, was ich sagen wollte ist, das es eine Schwelle gibt an der der Nutzen den Preis nicht mehr rechtfertigt, wo der beim Fahrradrahmen liegt, weiss ich nicht, aber es gibt diese Schwelle überall, so auch hier.

wir wissen nur zu gut, zB, wie überteuerte Gitarren klingen, idR exakt so, wie die anderen weniger teuren (nicht die billigen) :-D

ob ein Mehrwert in der handhabe einen vielfachen Preis rechtfertigt, ist fast immer Auslegung, also nicht mehr relevant im Verhältnis zu "normal", es gehört Ehrlichkeit dazu zuzugeben, das man für 1% Mehrwert 3x so viel ausgibt
 
Klar, bei einem Trekkingrad für 8000€ wird es dann auch komisch. Ja :D
 
Ist er sogar, weil da auch viel Arbeit drin steckt. Auch wenn er vom Opa gekauft wird, ist es ja voll ok. Dafür wurde er ja gebaut.
Ich würde ihn mir nicht kaufen, aber ja, wert ist er sein Geld wahrscheinlich.
 
Im Englischen gibt es ja den Begriff "diminishing returns", der mit "abnehmende Renditen" nur unzureichend übersetzt ist. Aber darum sollte man sich mMn bei der Anschaffung jedweder Dinge kümmern, ungeachtet dessen, wie die Begründung dahinter aussieht.
Protzerei ist da nicht ausgenommen (will man vielleicht ab und an einfach), jedenfalls will ich's hier ausnahmsweise mal nicht verdammen. Zwecks Illustration: Das sprichwörtliche Macbook auf dem Starbucks-Tisch macht in punkto Renommee was her (also zumindest für manche Besitzer), auch wenn man darauf nur in sozialen Netzwerken surft. Der Mac Pro unterm Schreibtisch ist in der Disziplin da hingegen sehr schlecht aufgestellt = diminishing return hinsichtlich des Renommees - es sei denn, man nutzt den tatsächlich für Dinge, die das Teil optimal kann.
Nicht anders ist es mit den meisten Gitarren namhafter Hersteller. Wenn Fender draufsteht, ist man eben Cool Cat, prangt ein Cort-Logo auf der Kopfplatte, präsentiert man sich als armer Schlucker. Dass die Cort-Strat womöglich in jeder Disziplin besser abschneidet und nur ein Drittel kostet, ist dann egal.
Beim Leichtgewichts-Rad ist es ähnlich. Hier nebenan wohnt jemand, der auch so'n Teil hat. Als ich das Ding dann mal tatsächlich mit dem kleinen Finger hochhob und staunte, hat das sichtlich sein Gemüt erhellt. Dass der Mensch einen, na, sagen wir "fragwürdigen BMI" spazieren führt (bzw. fährt) und er auf anderem Wege ein deutlich geringeres Rad-Mensch-Gesamtgewicht inkl. stark verbessertem CW-Wert erreichen könnte, selbst auf einer Vorkriegsschleuder von Miele (wiegen gefühlt 'nen Zentner), gerät dann zum Nebenschauplatz. Das Radl selbst bietet selbstverständlich in den Händen einer sportlicher aufgestellen Person auch noch anderen Mehrwert, für den betreffenden Herren aber kaum. Aber womöglich sind ihm die goutierenden Aussagen von radanhebenden Nachbarn wie mir den Aufpreis ja bereits wert.

Will sagen: Man muss den Mehrwert, den Mehrkosten womöglich generieren, für sich gut abschätzen. Ich persönlich gebe absolut nichts auf Namen und spiele die Billig-Pacifica fast (!) ebenso gerne wie die Luxus-Anderson. Auch technisch geben die sich nicht sonderlich viel, trotz eines 20-fachen Preisunterschieds. Aber ganz selten (bei mir tatsächlich fast nie, die Anderson ist eine absolute Ausnahme) will man eben nicht "fast" sondern Alles und legt dafür jeden machbaren Aufpreis hin.
 

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