Vorgehensweisen beim Mischen

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FLiszt

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Guten Tag,

ich haette da mal ein paar Fragen, bezueglich Vorgehensweisen die ich hier gelesen habe. Speziell beziehe ich mich auf zwei Threads, in dem es um "Groesste Suenden beim Recording" und "Do s and dont s" beim Recording ging.

Ich moechte eure Erfahrungen und Dogmen nicht anzweifeln oder in Frage stellen (wuerde ich mir als Anfaenger nicht anmassen), aber ich wuerde sie gerne verstehen.

Also, 1.) Warum soll man einen [g=322]Compressor[/g] nie und auf keinen Fall inserten?

2.) Warum muss man Effekte immer als Send benutzen, nicht als [g=84]Insert[/g]?

3.) Und warum ist es falsch, ein Stueck was man fertig zusammengemischt hat von dem man findet dass es geil und fertig klingt, auf 0dB (oder -0.736dB) zu [g=34]normalisieren[/g]?

4.) Warum muss ich 3dB [g=284]Headroom[/g] "zum Mastern" lassen (bei einer Stereosumme)? Haben Masteringingenieure keinen Knopf an dem sie das Zeug im Zweifelsfall leiser drehen koennen?

Soweit meine brennendsten Fragen nachdem ich mich hier ein paar Tage eingelesen habe. Dass die Mehrheit der Leute die Inhalte der Fragen 1-3 als falsch empfindet, habe ich verstanden - was mich diesbezueglich interessiert, ist WARUM das so ist.

Bitte keine Gegenfragen oder "das ist Grundwissen" - ich bin absoluter Anfaenger und habe kein Grundwissen, und kann Gegenfragen nicht beantworten.

Danke und Gruesse.
 
als anfaenger solltest du vllt auch so rangehen und nicht mittendrinn reinhauen und fachtiefere fragen stellen...abgesehen davon stimmt es eh nicht was du unter 1) geschriben hast...
 
1) hast du wohl falsch verstanden, denn das stimmt so nicht.

2) hast du auch nicht ganz verstanden... beides is möglich und je nachdem was man erreichen will macht man dann [g=84]insert[/g] oder send... zeit-effekte die man beimischen will halt eher send, disortion und co in den [g=84]insert[/g]

3) 0dB is problematisch da dann jeder rundungsfehler in der abspielsoft/hardware zu verzerrungen führt... deswegen wird auch bei digital-mastering meist auf -0.3dB limitiert.
[g=34]normalisieren[/g] macht eigentlich nur in den seltensten fällen sinn. wenn man sowieso mit nem brickwall-limiter auf der summe arbeitet braucht man den nur richtig einstellen und schon kann man sich das [g=34]normalisieren[/g] sparen

4) ja, zum einen gibt es hardware/software ohne eingangsregler..... aber es geht eher darum, dass es einfach keinen sinn macht seinen mix so hoch auszusteuern.... es is wichtig, dass beim mixdown nicht die summe übersteuert wird, und da es sowieso egal is ob der mix jetzt -1dB oder -6dB peaks hat kann man doch gleich sicherstellen das es da ausreichend[g=284]headroom[/g] gibt. ich würd da sowieso mehr als 3dB lassen... erleichtert auch die weiterverarbeitung (jede bearbeitung die unnötig ist soll man sich sparen... hat auch klangliche vorteile!)
 
Sieh dir zum Thema "Vorgehensweisen beim Mischen" den [g=534]Mixing Praxis Guide[/g] von den netten [g=193]Audio Workshop[/g] Leutz an, ist echt empfehlenswert!

Link findest du ua in meiner Signatur!

mfg
 
[g=322]Compressor[/g] ist ein [g=84]Insert[/g] und kein Send Effekt.
 
Hi,

ich bin kein Profi, aber ich glaube, ich habe etwas Ahnung:

1 ) [g=84]Insert[/g]/Send: Bei [g=84]Insert[/g] wird das Original-Signal (trocken) durch das Effektsignal ersetzt: Das trockene Signal geht raus in das Effektgerät, zurück kommt das Effektsignal.
Bei Send wird das trockene Signal an die Summe und an den Effektprozessor gesendet. Das Effektsignal kommt über [g=92]Aux-Return[/g] zurück und wird zur Summe hinzugemischt.
Dynamikkompressor soll das trockene Signal in der [g=4]Dynamik[/g] komprimieren, also soll das Kompressorsignal im Normalfall das trockene Signal ersetzen -> [g=84]Insert[/g].
Bei [g=108]Hall[/g] oder Reverb z.B. soll dem trockenen Signal etwas [g=108]Hall[/g] hinzugemsicht werden -> gegebenenfalls Send. Oder [g=84]Insert[/g], aber am [g=108]Hall[/g]-Prozessor den Mix trocken/wet(verhallt) entsprechend einstellen.
Bei Send gehen viele trockene Signale über einen gemeinsamen Send-Ausgang (Aux2-Send) an einen gemeinsamen Effektprozessor: Alle Send-Signale werden durch den gleichen Effekt geschickt (falls es nur einen Effekt-Send auf dem Mischpult gibt).
Je nachdem ist [g=84]Insert[/g] bloß Mono, aber Send und [g=92]Aux-Return[/g] dann Stereo, was sich bei [g=108]Hall[/g] vieleicht, je nachdem, was man erreichen will, besser anhört als bloß Mono-[g=108]Hall[/g].

3) [g=34]Normalisieren[/g]: Es ist nicht falsch, zu [g=34]normalisieren[/g], aber nicht notwendig! Durch [g=34]Normalisieren[/g] bekommst du nicht mehr Rauschabstand als ohne, handelst dir aber möglicherweise Rundungsfehler ein (ob sie hörbar sind? Gute Frage.) Wenn anschließend nach dem Mix aber noch "gemastert" werden soll, also noch mal die Stereo-Summe komprimiert und gefiltert werden soll, kann man sich das [g=34]Normalisieren[/g] beim Mix schenken, und Lautstärkeanpassungen beim Mastern machen.
Selbst wenn man den Mix nicht nochmal beim Mastern komprimieren will, aber z.B. 6 Titel auf eine EP zusammenstellen will, kann man beim Zusammenstellen des schließlichen Programms für den Tonträger die Lautstärken der einzelnen Titel bei dieser Bearbeitungsstufe einstellen. Vorher zu [g=34]normalisieren[/g] lohnt sich also nicht so wirklich.

4) [g=284]Headroom[/g]: 0dB sind bei digitalen Aufnahmen das absolute Maximum, jeder Pegel darüber macht [g=99]Clipping[/g] und hörbare Verzerrungen. Es ist sicherer, nicht auf 0dB, sondern auf 0.3dB zu [g=34]normalisieren[/g] (wenn überhaupt), womöglich wegen der Eigenheiten der Digital-Analog-[g=60]Wandler[/g] der Wiedergabegeräte: Zwei Samples auf Anschlag, also 0dB, hintereinander sind zwar auf digitaler Ebene noch nicht übersteuert, führen aber bei Digital-Analog-Wandlung zu Übersteuerung. Solche Probleme möchte man vermeiden, und normalisiert deshalb auf etwas unterhalb von digitaler Vollausteuerung.
3dB [g=284]Headroom[/g] sind dann nützlich, wenn beim Mastern z.B. nochmal die Bässe, Mitten oder Höhen mittels EQ betont werden sollen. Ist der Pegel schon auf 0dB normalisiert, könnte man z.B. die Bässe nicht mehr beim Mastern erhöhen, ohne Übersteuerungen zu bekommen -> muß man beim Mastern wieder den Pegel absenken.

Außerdem: Das Verbreitungsformat sind 16Bit/44.1kHz, also etwa 96dB [g=4]Dynamik[/g]/Rauschabstand. Das Aufnahmeformat ist aber in der Regel 24Bit, also theoretisch ca. 144dB [g=4]Dynamik[/g]. Ob man von den 24Bit nun bloß 22Bit , oder auch nur 18Bit ausnutzt (also auf -12dBFS oder -36dBFS normalisiert) ist egal, man ist immer noch besser als das Ausspielformat von 16Bit.

Ich hoffe, das war etwas hilfreich oder nützlich.

Beste Grüße
 
[g=322]Compressor[/g] ist ein [g=84]Insert[/g] und kein Send Effekt.

An die Kompressoren kann man auch was schicken, z.B. bei paralleler Kompression/Multing.
Setze Eq´s die jeweils nur Bässe, Mitten und Höhen durchlassen, vor die Kompressoren, also drei Spuren, ziehe den [g=359]Threshold[/g] auf -50 db, und schicke dann Instrumente die du im jeweiligen Frequenzbereich haben willst darauf.

Mische das dann dem ganzen nach belieben hinzu.
 
Ich hoffe, das war etwas hilfreich oder nützlich.

Ja, sehr. Prima erklaert!

als anfaenger solltest du vllt auch so rangehen und nicht mittendrinn reinhauen und fachtiefere fragen stellen...

Ahh, welche Fragen muss man denn als Anfaenger vorher stellen, bevor ich das wissen darf? ;-)

Gruesse und danke Euch!
 

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