Tonarten und ihr „Charakter“

[blacklight77]

Ich würde gern von euch wissen, ob ihr zwischen den verschieden Tonarten eines Geschlechts (also beispielsweise zwischen C-Moll und E-moll) bei der heute üblichen, gleichmäßig temperierten Stimmung unterschiedliche Klangcharaktere wahrnehmen könnt. Durch diese Stimmung ist ja im Grunde die Färbung der einzelnen Tonarten verloren gegangen. Rein mathematisch gesehen wird nur noch das gesamte Frequenzspektrum mit einem bestimmten Faktor multipliziert. Die Beziehungen zwischen den Tönen sind immer gleich, solange man nicht ein anderes Tongeschlecht wählt oder einen anderen Modus. Dennoch habe ich persönlich so meine Lieblingstonarten. Wie ist das bei euch? Was denkt ihr über den Chrakter der Tonarten in der heutigen Zeit?

 

[human_ray]

sind nicht alle großen Hits in B-Flat ?

 

[magnazeon]

Eine wirklich heitere Frage!

Bei Wikipedia findet man auch die Klangcharakteristika zu den einzellnen Tonarten. Ich bediene mich deren gern einmal, wenn ich einen Titel komponieren möchte, der so, oder so sein soll.
Ich denke zwar, dass das eher subtil ist, aber wie so vieles andere auch registriert der Mensch auch das mehr oder weniger als unterschwellig. Aber zumindest doch.

Meine "Lieblingstonart" ist f-Moll und Fis-[g=251]Dur[/g]

So, nu isses raus!

 

[randy]

Ich glaube da nicht dran, wenn dann eh nur in 443 Hz

McDEATH!!!!!!!

Ich spiel immer in den Arten, die ich eben singen kann

BTW: Sind nicht C und amoll gleichgeschlechtlich?

LG, R

 

[Can]

@randy: Nö, das sind Paralleltonarten. [g=251]Dur[/g] und Moll sind zwei Tongeschlechter, folglich nicht gleich. C-[g=251]Dur[/g] und A-Moll enthalten nur die selben Töne.

 

[randy]

ja, stimmt. aber das gilt in 443 Hz eben nicht so.

 

[Brocken]

> ja, stimmt. aber das gilt in 443 Hz eben nicht so.

Bitte? Kammerton bei 443Hz!? Wie soll das einen Unterschied machen?

 

[thma]

>>> ja, stimmt. aber das gilt in 443 Hz eben nicht so.

Versteh ich nicht?!

 

[randy]

musste nicht verstehen - ist ein beinahe 5 Jahre alte Insider


Grüße, Randy

 

[Guru_Player]

Ich finde, dass jeder Tonart ein anderer Charakter im Klang anhaftet. Spiele nun seit 16 Jahren Klavier und da hat man so seine Lieblingstonarten, die einfach von ihrem Klang her wunderbar sind.

Speziell Tonarten mit vielen schwarzen Tasten erhöhen mMn die Klangfarbe, so zum Bsp. Fis-Moll => Lieblingstonart!

Ob jetzt allerdings C-Moll mit den gleichen Tonfolgen wie bei Fis-Moll für den Laien genauso klingt, weiß ich nicht. Ich jedenfalls höre sofort, ob schwarze Tasten mit dabei sind, da dadurch das Klangbild sofort "besser" wird.

Mit meiner Band hatten wir ab und an das Problem, dass der Sänger eine bestimmte Tonhöhe nicht singen konnte, folglich transponierten wir das Stück ein paar Töne tiefer. Obwohl es dann das "gleiche" Stück war, klang es zumindest bei Klaviersolopassagen ziehmlich anders!

 

[fxmusician]

Cis [g=251]Dur[/g] klingt zB sehr schön, für mich klingen bestimmte Tonarten verschieden im Ausdruck, G [g=251]Dur[/g] ist viel "stärker" und stehender als zB F [g=251]Dur[/g].
und, Van Halens Jump klingt in C [g=251]Dur[/g] irgendwie am besten, wenn das Bands spielen, die nen [g=40]halbTon[/g] tiefer gestimmt sind, ist das klingendes H, da klingt Jump schon anders, bin aber etwas geprägt, perfect pitch.

 

[mad]

musste nicht verstehen - ist ein beinahe 5 Jahre alte Insider

Wenn Insider, dann aber richtig: Es waren 432Hz!

 

[randy]

... ich hatte es verdrängt, mad

 

[wieczy]

Hallo,

also ich hab die Erfahrung gemacht, dass es an den Instrumenten liegt. Ein Orchester mit vielen Bb-Instrumenten (z. B. Bläser) klingt in einer Bb-Tonart vieeel runder als in einer Kreuztonart. Gitarristen spielen halt lieber in Kreuztonarten. Also in Abhängigkeit von den Instrumenten kann man schon jeder Tonart einen eigenen Charakter zusprechen.

Bei Synthis ist es mir vollkommen egal in welcher Tonart die spielen. Dort höre ich keinen Unterschied.

...nur meine Meinung.

Grüße

Frank

 

[Fugato]

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es an den Instrumenten liegt.
...nur meine Meinung

Das ist auch meine Meinung. Gerade Bläser spielen ja gerne die B-Tonarten, weil es einfach runder zu greifen ist. Ich habe 10 Jahre als Gitarrist mit einem Flötisten gespielt und mir in den B-Tonarten die Finger verrenkt. Heute spiele ich mit einem Geiger

Ich kann bei der temperierten Stimmung keine Unterschiede zwischen den Tonarten ausmachen. Trotzdem klingen für mich manche Transpositionen nicht gut, weil ja dadurch auch die Tonhöhen geändert werden. Eine traurige Melodie möchte ich lieber in der tiefen Lage hören, als eine [g=340]Quarte[/g] höher. Und eine [g=341]Quinte[/g] tiefer ist sie vielleicht schon wieder zu schwammig.

Grüße von Fugato

 

[snailsoft]

obwohl es bei gleichmäßiger temperatur egal sein müßte welche tonleiter man nimmt (rein mathematisch), gehts mir auch so.

interessant fand ich aus meiner coverbandzeit, dass sich manche songs nicht einfach transponieren lassen. meist hatte der sänger nämlich mit der original-lage probleme.
eben diese songs hören beim transponieren auf zu klingen. die funktionieren nur im originalton.

leider weiß ich nicht mehr welche das waren....is scho bisl her.

 

[magnazeon]

...dass sich manche songs nicht einfach transponieren lassen....

Das geht mir sogar bei meinen eigenen Songs so. Wenn man die transponiert, ist einfach die Stimmung dahin.

Um mich mal selbst zu zitieren:
Ich denke zwar, dass das eher subtil ist, aber wie so vieles andere auch registriert der Mensch auch das mehr oder weniger als unterschwellig.

So denn...das hat wohl doch etwas mit der menschlichen Psyche und zu tun, denke ich.

 

[Ran]

total subjektiv und nicht zu verallgemeinern. es werden ja auch nicht immer zwingend alle töne einer tonart verwendet, tempo und groove machen ja auch noch was aus, instrumentierung und blub. selbst wenn es jetzt jemanden gibt, der sagt, dass seine lieblingstonart z.B. C-[g=251]Dur[/g] ist, kann das in ein paar Jahren schon wieder um 180 Grad gedreht haben.

 

[Tino]

Wenn ich viel Musik mache und auch viel improvisiere, konzentriere ich mich sehr auf die Tonart und versuch diese Tonart zu fühlen. Mit manchen Tonarten kann ich mich nur schwerlich anfreunden - z.b. Bb Moll.
Dafür mag ich Cis moll sehr gerne.
Jede Tonart hat ihren eigenen Charakter und spricht für sich.

ANdere sehen das vielleicht anders. Da spielt die Musikalität und das Gehör (absolut und relativ) eine große Rolle.
EDIT: Und die Aktuelle Stimmung / Gemütslage

 

[Woodstock]

Hallo,

..dass sich manche songs nicht einfach transponieren lassen....

Das sehe ich nicht so. Ist wohl eher die Gewöhnung an die ursprüngliche Tonart, bzw. Umgewöhnung an die Neue.
Ein guter Titel ist in jeder Tonart gut!

ANdere sehen das vielleicht anders. Da spielt die Musikalität und das Gehör (absolut und relativ) eine große Rolle.

Also mit dem absoluten Gehör gehe ich mit, aber Musikalität!?