schwarzer Planet mit Hörprobe

[electrical]

Hallo Aestehtikk,

Methode " Masters of war". Entspannt ganz gut, wenn man ' s richtig macht. Erst mal den Richtigen auswählen. Hart, aber ungerecht! Ohne viel Überlegung, damit das soziale Gewissen nicht gleicht blockiert. "Entweder sie oder ich" lautet die Devise. Vorteil: Wut kann raus und schon wirds vorübergehend etwas erträglicher. Verspricht spannenden Texterprozess und gewisse Hitqualitäten.

Lg

Ich hatte ja hier den Hinweis auf "Masters of War" eingebracht. Ich weiß jetzt nicht genau, ob Du das was Du da geschrieben hast, ernst meinst oder nicht. Falls doch, dann kann ich mit Deiner Aussage nicht viel anfangen, einen Text von Bob Dylan als hart, aber ungerecht abzuqualifizieren, das ist schon ein starkes Stück. Willst Du damit andeuten, die Rüstungsindustrie hätte kein oder kaum Interesse daran, daß ihre Waffen auch benutzt werden? Nur so stellen Sie doch sicher, daß immer neue Waffen gekauft werden und ihren Profit stärken.
Daß Kriege immer wieder auch wirtschaftlichen Interessen dienen, hat sich in der jüngeren Vergangenheit oft genug erwiesen, ich erinnere nur an den Krieg im Irak, wo es vordergründig um Saddam Hussein ging, in Wahrheit aber ums Öl. Die "Masters of War" sind also nicht nur die Rüstungsfabrikanten, sondern auch die Auftraggeber, Politik und Wirtschaft.

 

[verflixte13]

Daß Du mit dem Thema sehr aktuell bist, zeigt gerade heute wieder die neue Enzyklica von Papst Franziskus, wo er genau zu dem Thema sehr genau und zutreffend beschreibt, was gerade passiert.
Ich würde Dir empfehlen, den Text im Wortlaut nachzulesen, ist im Internet veröffentlicht.
Und wenn artname das dann wieder als "Papst Franziskus Methode" abtun will, lass Dich nicht beirren!

hm ... einspruch! euer ehren! ... nun wird es mir doch etwas zu haarig ...

zum einen habe ich das so von @artname nicht verstanden
und zum anderen --> da kann man KEINE papstrede.
als argument/beweis für eine treffende text-aktualität verwenden.
denn gerade die kirche, die springt auch nur immer hinter
den längst abgefahrenen zug.

der papst muss es NUR gut MEINEN (und selbst das geht meistens
in die sprichwörtliche kutte) ... aber ein säkularer/weltlicher texter,
der sollte es auch gut MACHEN ... und davon ist dieser text,
meiner meinung nach -->

... noch "weltenscheibendicke" entfernt. LG

 

[artname]

Lieber electrical,

Gleich am Anfang: Ich finde "masters of war" großartig. Und zwar inhaltlich wie handwerklich!

Aber ich schreibe hier lieber über das Handwerk, statt über konkrete Inhalte. Und so gesehen wollte ich betonen , daß man als Autor seine Haltung nicht mit ALLSEITIGEN Gerechtigkeitserwägungen abschwächen sollte. Der Autor kann nicht alle Stränge eines Problems gleichstark bedienen. Wer erwartet getextete Kompromisse?!
In diesem Falle also: Die Rüstungsindustrie schafft ja auch Arbeitsplätze und sichert die Landesverteidigung. Um KLAR zu bleiben, muß der Autor Gegenargumente übergehen oder (besser noch) so drehen, daß das eigene Anliegen noch härter im Wind segelt! Das macht für mich einen Teil der Spannung dieser Methode aus: Hart und (teilweise) ungerecht Und daran scheitern oft gerade gebildete Autoren.



Einverstanden?

lg

 

[electrical]

Daß Du mit dem Thema sehr aktuell bist, zeigt gerade heute wieder die neue Enzyklica von Papst Franziskus, wo er genau zu dem Thema sehr genau und zutreffend beschreibt, was gerade passiert.
Ich würde Dir empfehlen, den Text im Wortlaut nachzulesen, ist im Internet veröffentlicht.
Und wenn artname das dann wieder als "Papst Franziskus Methode" abtun will, lass Dich nicht beirren!

hm ... einspruch! euer ehren! ... nun wird es mir doch etwas zu haarig ...

zum einen habe ich das so von @artname nicht verstanden
und zum anderen --> da kann man KEINE papstrede.
als argument/beweis für eine treffende text-aktualität verwenden.
denn gerade die kirche, die springt auch nur immer hinter
den längst abgefahrenen zug.

der papst muss es NUR gut MEINEN (und selbst das geht meistens
in die sprichwörtliche kutte) ... aber ein säkularer/weltlicher texter,
der sollte es auch gut MACHEN ... und davon ist dieser text,
meiner meinung nach -->

... noch "weltenscheibendicke" entfernt. LG

Es ging mir nicht um eine Beurteilung der Qualität des Textes von Aestehtikk, das überlass ich dem jeweiligen Leser, Zuhörer, es wird unterschiedliche Meinungen dazu geben. Mir ging es um eine sachgerechte Aufarbeitung der Umweltproblematik in einem Text, und dazu hab ich auf die Schrift von Papst Franziskus verwiesen, die mMn dazu sehr genau Zusammenhänge aufzeigt und halt aktuell erschienen ist. Ob Kirche hinterher hinkt, ist ja auch nur eine subjektive Wahrnehmung von Dir, die ich, zumindest in Bezug auf den aktuellen Papst, nicht teile.

 

[electrical]

Hallo artname,
Natürlich freue ich mich, daß ich mich in Bezug auf Deine Haltung zu "Masters of War" offensichtlich getäuscht habe. Aber wenn man Dein Geschriebenes liest, drängt sich der Gedanke bei mir halt auf, daß Du denkst, Bob Dylan habe so seine Methoden und eine davon sei halt die Methode "Masters of War". Aber ok, das hast Du jetzt für mich klargestellt.
Natürlich ist jeder nicht wissenschaftliche Text an irgendeiner Stelle parteiisch, das muß sein, weil es immer Interessenkonflikte gibt, die die eigene Meinung mit steuern. Allerdings, Dein Hinweis auf die wegfallenden Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie läßt mich angesichts der Vernichtungskapazität der Rüstung gruseln. Man stelle sich vor, der Polizei gelingt eine tolle Razzia gegen die Mafia. Nur "leider" hat diese Aktion auch die Folge, daß die Mafia schwächer wird, weniger Leute beschäftigen kann.

 

[artname]

Ich schrieb natürlich über meine Methode und verwies eher beiläufig auf Dylan. - Der hält sich ja ganz auffällig bedeckt wie kein Zweiter. Aber wenn man gaaaanz aufmerksam seine Interviews liest (z.B. das in "Songwriters on Songwriting"), dann kommt man selbst ihm manchmal auf die Schreib-Fährte...

Zum Thema Arbeitsplätze: Dein Beispiel wäre eine Möglichkeit, die wegfallenden Arbeitsplätze vor den Abrüstungskarren zu spannen. - Ok. Ich denke, wir verstehen uns nun besser.

 

[verflixte13]

@electrical

Es ging mir nicht um eine Beurteilung der Qualität des Textes von Aestehtikk, das überlass ich dem jeweiligen Leser, Zuhörer, es wird unterschiedliche Meinungen dazu geben.

ja, diese unterschiedlichen meinungen, die gibt es ...
und um diese geht es hier auch.

Mir ging es um eine sachgerechte Aufarbeitung der Umweltproblematik in einem Text,

seit wann muss ein songtext eine "sachgerechte aufarbeitung"
eines themas sein? ... wir sind hier nicht in einem naturwissenschaftlichen seminar.

und dazu hab ich auf die Schrift von Papst Franziskus verwiesen, die mMn dazu sehr genau Zusammenhänge aufzeigt und halt aktuell erschienen ist.

diese schrift, die mag zwar jetzt gerade "aktuell" erschienen sein,
aber das thema der "umweltproblematik", das ist seit den 70ern
ein "kontinuierlich" wiederkehrendes thema ... gesellschaftlich,
wie auch in den songtexten ...

Kansas hat davon gesungen ... Neil Young hat davon gesungen
Grand Funk Railroad hat davon gesungen ... und noch so viele,
viele mehr ... alles bereits "Oldies".

im deutschsprachigen raum, da gibt es ebenfalls sehr viele songs
zu diesem thema: ob nun Reinhard Mey (Es gibt keine Maikäfer mehr)
oder Udo Jürgens (5Minuten vor 12) oder von der band
Gänsehaut (Karl der Käfer) ... auch dies --> alles "Oldies."

etwas "zeitlich" aktueller, obwohl thematisch auch schon alt,
das wäre z.b. der song "Gebet an den Planeten" von ThomasD ...

auch deswegen empfinde ich es höchst merkwürdig, wenn du
den text von @Aesthetikk in einer aktualität siehst, nur weil
der papst dieses "alte" thema endlich auch einmal entdeckt hat.

hm? obwohl ... "vielleicht" hast du mir damit gerade den
link geliefert, wie ich den songtext einordnen könnte -->

als kirchentagslied, das alle ähnlich betroffen gläubigen zusammenschweißen soll ...
das wäre selbstredend völlig legitim! ...

selbst wenn ich mich bei solch einer art der "message-verkündung" -->

... abschalte. LG

 

[helge1973]

selbst wenn ich mich bei solch einer art der "message-verkündung" -->



... abschalte

... wohl wahr ... dieser moralische Zeigefinger in dieser Art ... ist auch nicht so meine Welt, jedoch

seit wann muss ein songtext eine "sachgerechte aufarbeitung"
eines themas sein? ... wir sind hier nicht in einem naturwissenschaftlichen seminar.

seh ich nicht so.

Ist so ähnlich, wenn man einen Roman schreibt, in dem ein Bürgerkrieg getobt hat/immer noch tobt ... da sollte man auch nicht einfach waghalsige Behauptungen auftischen (natürlich um eine gewisse Polemik auszulösen), sondern möglichst bei den Tatsachen bleiben, sich darüber informieren, vorher Recherechen betrieben haben ... hier, beim Text des TE, seh ich das genauso.

Diese s/w-Malerei ist hier wirklich furchtbar - furchtbar einseitig.
Und das KANN nicht nur NICHT sein - das ist auch nicht so

 

[verflixte13]

[
seh ich nicht so.

Ist so ähnlich, wenn man einen Roman schreibt, in dem ein Bürgerkrieg getobt hat/immer noch tobt ... da sollte man auch nicht einfach waghalsige Behauptungen auftischen (natürlich um eine gewisse Polemik auszulösen), sondern möglichst bei den Tatsachen bleiben, sich darüber informieren, vorher Recherechen betrieben haben ... hier, beim Text des TE, seh ich das genauso.

... nun, mein werter @Helge,

aus ziemlich gut informierten quellen weiß ich mit
absoluter gewissheit, dass es keine 99, sondern 123 luftballons
waren, die von Nena in ihrem song besungen wurden ...

(eigentlich 125, aber einer ist vor dem start geplatzt ...
und ein weiterer wurde, laut polizeibericht, heimtückisch entwendet!)

frage: hatte diese Frau Nena nun das recht, die zahlen
zu "poetisieren"? ... oder ist ein künstler dazu verpflichtet,
wie ein naturwissenschaftler vorzugehen, mit randnotizen
und quellenangaben und eigener songerklärbär-interpretation ...?

fakt ist nach wie vor --> es sind VIELE luftballons in den himmel gestiegen! ...
ok, ok, das ist wahrscheinlich nun auch gelogen,
aber dennoch bleibt der song wahr. LG

p.s.
ich finde es eigenartig, dass wir nun anhand "dieses" textes
die wahr oder nicht wahr fragen stellen ... das stand und steht
doch gar nicht zur debatte? ... er sagt/schreibt doch alles
völlig richtig ... er stellt noch nicht einmal neue behauptungen auf ...

anyway ...der song läuft nun bereits veröffentlicht auf YouTube
und damit ist für mich die diskussions-kuh vom eis gerutscht ...
er hat sich so entschieden und somit ist das für mich eigentlich auch durch.

 

[helge1973]

Jawoll, da haste auch wieder Recht

 

[artname]

Hallo Helge,

da sollte man auch nicht einfach waghalsige Behauptungen auftischen (natürlich um eine gewisse Polemik auszulösen), sondern möglichst bei den Tatsachen bleiben, sich darüber informieren, vorher Recherechen betrieben haben ...

Einerseits: Topographie, Straßennamen oder historische Fakten sollten natürlich stimmen, wenn ich über eine Stadt lese, die ich bestens kenne.Helge, Du schreibst Bücher und ich verstehe in diesem Zusammenhang vermutlich sehr gut, was du meinst. Da geht es um Glaubwürdigkeit der Figuren und Schauplätze. Einverstanden!

Andererseits: Was sind die "Fakten" in der Umweltkrise? Wer benennt sie? Wer kennt sie? Wer interessiert sich noch dafür?

Ein Songtext hat mMn absolut nichts mit Wissensvermittlung zu tun, sondern höchstens mit der Bewertung von Wissensvermittlung. Ich kann mir einen sehr guten Songtext vorstellen, der über die Fakten absolut NICHTS erzählt, außer

Ich dreh das Radio an, schlag die Zeitung auf
und schon bekomme ich eine Riesenwut
Ich könnte Fenster demoliern, Wolkenkratzer stürm'
usw

Auch falsche Fakten erscheinen mir völlig legitim. Ich konstruiere einen Songanfang:

Nun stirbt er also aus, der Schäferhund!
Auch die Katzenrasse ist bedroht...
usw.

Also die Fakten sind mMn nicht das Problem.Es ist die Art und Weise der Bewertung, die stört.Dieser Text sagt eigentlich nur : "Die Lage spitzt sich zu! - Aber DAS ist bereits dem letzten Musikkonsumenten klar.

Ich behaupte mal, heute hat jeder bereits sein eigenes Horror-Szenarium... was er aber selten besucht, weil es eben absolut keinen Spaß macht! Und Songs sollen Spaß machen!!

Und in dieser Hinsicht ist der Autor überfordert. Er besitzt nicht den Spieltrieb der Untergangsprofis, die den Untergang als eine schier unüberwindliche Hürde für einige Menschen konstruieren, welche dann dennoch am Ende als Helden dastehen. Neue Helden braucht die Welt. Und das meine ich völlig ernst. Was wir alle in dieser vom Untergang bedrohten Menschenwelt suchen, ist ein Quentchen mehr Zuversicht. Egal wieviel, egal wie lang!

Und dabei interessiert vermutlich ziemlich wenig, wie genau der "Spaßmacher" es mit der Wahrscheinlichkeit der Fakten nimmt. Die werden doch sowieso von Gott und der Welt gefakt? Oder?

 

[helge1973]

Für mich war die Diskussion nach verf.13' erhellender Argumentation beendet.

Falls das nicht klar war, dann spätestens jetzt ... hopefully

 

[artname]

Für mich leider noch nicht. Weil mMn offen bleibt, ob es, die Glaubwürdigkeit der Fakten betreffend, einen grundlegenden Unterschied zwischen einen Roman und einem Songtext gibt.

Ich behaupte: Gibt es! Ein Roman muß anfangs glaubwürdige Fakten schaffen, um dann aus sich selber raus zu funktionieren!
Ein Songtext muß lediglich auf eine (dem Publikum möglichst bekannte) Faktenlage anspielen. Weil er sowieso keinen Platz hätte, Ort, Zeit und Figuren zu skizzieren, geschweige denn zu entwickeln.

Aestehtikks Text hat mMn die verhängnisvolle Absicht, gerade dieses Unding schaffen zu wollen. Und dein Hinweis auf "waghalsige Behauptungen" schiebt ihn eher weiter auf den falschen Weg.

Aber wie du meinst. Ich hab auch noch etwas anderes zu tun, als mit deinen kryptischen Smileys Pingpong zu spielen. ... ...

 

[verflixte13]

[
Für mich leider noch nicht. Weil mMn offen bleibt, ob es, die Glaubwürdigkeit der Fakten betreffend, einen grundlegenden Unterschied zwischen einen Roman und einem Songtext gibt.

Ich behaupte: Gibt es! Ein Roman muß anfangs glaubwürdige Fakten schaffen, um dann aus sich selber raus zu funktionieren!
Ein Songtext muß lediglich auf eine (dem Publikum möglichst bekannte) Faktenlage anspielen. Weil er sowieso keinen Platz hätte, Ort, Zeit und Figuren zu skizzieren, geschweige denn zu entwickeln.

Aestehtikks Text hat mMn die verhängnisvolle Absicht, gerade dieses Unding schaffen zu wollen. Und dein Hinweis auf "waghalsige Behauptungen" schiebt ihn eher weiter auf den falschen Weg.

Aber wie du meinst. Ich hab auch noch etwas anderes zu tun, als mit deinen kryptischen Smileys Pingpong zu spielen. ... ...

geschätzter @artname (keine floskel, sondern, ernstgemeinter respekt!)

auch mir reicht es nicht ... und ich würde gerne weiterbohren, weil mir noch
so viele gedanken/punkte richtig querstechend auf der "schreib-leber" liegen ...

die frage der glaubwürdigkeit, zwischen einem roman und einem songtext,
oder einer wissenschaftlichen analyse und einer tageszeitung,
das wäre mit sicherheit ein spannendes thema! ... aber doch nicht
hier in diesem thread!?

grundsätzlich, also das wichtigste, zumindest für mich,
unabhängig vom thema oder der art der wortbildnerei, das ist -->
die HALTUNG eines künstlers.

diesen text, in dieser musikalischen ausführung, öffentlich zu machen (YouTube),
obwohl noch nichts in wirklich trockenen tüchern liegt,
das halte ich, ganz persönlich gesehen, für völlig indiskutabel.

aber nun gut, andere zeiten, andere sitten ... und vielleicht ist es
ja doch ein "generationsgap"? ... aber dann ist mir meine zeit auch
zu schade, um weiter in die tiefe zu bohren, wenn es ganz offensichtlich
nur um die öffentlich zu machende oberfläche geht. LG

p.s.
auch wenn der @Helge keine hilfe braucht (ne große klappe hat er ja )
so denke ich wirklich, dass er meint was er sagt ... und wenn er
hinter einem "rechtgeben" ein smiley setzt, dann nehme ich ihm das
auch so ab!

 

[artname]

Hallo verflixte 13,

Mir geht es nicht um Helge.

Wir schreiben hier gerade über ein Problem, das vermutlich so alt ist wie die Lyrik selber. Was steht in ihrem Mittelpunkt: Die auf Fakten bezogene Lösung eines Problems oder lediglich die Erschütterung des Dichters?

Ich meine, es ist die Erschütterung. Aber allein schon dieses Wort wirft Zweifel auf. Klingt sehr stark nach pathetischem Jammer oder Jubel. Klingt nach Anstrengung beim Zuhören. Es sei denn...

... der Erzählende zieht mich in seinen Bann. Er verzichtet auf allgemeine Schuldzuweisungen und schildert statt dessen, welchen Irrsinn er gerade durchlebt. Wobei ich Irrsinn neutral meine. Auch der Verliebte durchlebt ja Irrsinn. Irrsinn könnte man in meinem Sinne vielleicht am Besten als Geschichte des Irrens umreißen.Das Irren ist für mich kein Zufall, sonder mMn lebensimmanent.Wir irren auf ein Ziel zu ... und verlassen es kurz darauf schon wieder enttäuscht.

Nur spiegelt sich DAS nicht in der öffentlichen Meinung wieder. Da werden Ziele stets als edel und 100% erstrebenswert verkauft.So werden wir zu Sklaven unserer Sehnsucht erzogen. Statt zu stolzen Trägern unseres irrenden Loses.

Und hier setzt mMn die "Aufgabe" des Dichters an: Die Welt der Irrenden als die normale zu zeichnen. Im Gegensatz zur Welt der Verlockung erlösender Ziele.

Und DESHALB meint für mich Glaubwürdigkeit lediglich Plausibilität von künstlerischen Bildern. Damit möglichst viele Sehnsuchtsfanatiker ihren Irrsinn wenigstens am eigenen Leibe lachend oder weinend nachvollziehen können und SO sich selber vorübergehend lebendig erleben.

Hab leider keine Zeit, das plastischer zu schreiben Aber vielleicht bin ich ja hinreichend verständlich.

Lg

 

[Saurus]

[ref=[media=youtube]qL8VM_geqHs[/media]

Weiß nicht, warum, aber als ich eben auf den Link direkt unter Deinem Video geklickt habe, landete ich auf einer russischen Youtube-Seite. Beim Versuch das zu reproduzieren lief allerdings alles normal



Edit: Aaaah, ich hab´s!! Das ist dieser Auto-Play-Funktion ("nächstes Video...") geschuldet und ich hab wohl zu lange gewartet, so dass Dein Clip schon vollständig abgelaufen war und Youtube einfach irgendetwas anderes aus seinem Katalog nachgeschmissen hat.

 

[verflixte13]

Die auf Fakten bezogene Lösung eines Problems oder lediglich die Erschütterung des Dichters?

... hachja, die erschütterung der seele (katharsis) um dadurch ihre reinigung
zu vollziehen ...

und das hat, "falls" ich mich nicht irre, schon der gute Freud
in bausch und bogen abgelehnt ... völlig frei nachgesprochen:

warum soll ich mich erschüttern lasen OHNE zu wissen WARUM?

und so geht es mir eben in diesem thread ... der leser soll erschüttert werden,
aber er bekommt nur abgestandene/entleerte gutmensch-floskeln zum reinigen vorgelegt ...
und danach, da fühle ich mich irgendwie ... hm, tja irgendwie ... beschmutzt ...
aber dies ... das kann dann ja nur an mir selbst liegen.*g

anyway ... ich fürchte, wenn wir dieses faß wirklich hier in diesem thread
bis zum bitteren ende durchzechen ... dann fliesst eine menge "kunstblut"
und dies auch --> OHNE die geringste lösung, irgendeines problems ...

und deswegen--> proste ich dir lieber aus der ferne zu und koche meiner
frau ein lecker abendessen ... LG

 

[artname]

Schon richtig, liebe verflixte 13, Kunstblut bleibt Kunstblut. Aber lieber eine Bühne voller Kunstblut als ein Script, lediglich bestehend aus dem Schrei: "Weh mir, ich sterbe!"

Ciao

 

[electrical]

@electrical

Es ging mir nicht um eine Beurteilung der Qualität des Textes von Aestehtikk, das überlass ich dem jeweiligen Leser, Zuhörer, es wird unterschiedliche Meinungen dazu geben.

ja, diese unterschiedlichen meinungen, die gibt es ...
und um diese geht es hier auch.

Mir ging es um eine sachgerechte Aufarbeitung der Umweltproblematik in einem Text,

seit wann muss ein songtext eine "sachgerechte aufarbeitung"
eines themas sein? ... wir sind hier nicht in einem naturwissenschaftlichen seminar.

und dazu hab ich auf die Schrift von Papst Franziskus verwiesen, die mMn dazu sehr genau Zusammenhänge aufzeigt und halt aktuell erschienen ist.

diese schrift, die mag zwar jetzt gerade "aktuell" erschienen sein,
aber das thema der "umweltproblematik", das ist seit den 70ern
ein "kontinuierlich" wiederkehrendes thema ... gesellschaftlich,
wie auch in den songtexten ...

Kansas hat davon gesungen ... Neil Young hat davon gesungen
Grand Funk Railroad hat davon gesungen ... und noch so viele,
viele mehr ... alles bereits "Oldies".

im deutschsprachigen raum, da gibt es ebenfalls sehr viele songs
zu diesem thema: ob nun Reinhard Mey (Es gibt keine Maikäfer mehr)
oder Udo Jürgens (5Minuten vor 12) oder von der band
Gänsehaut (Karl der Käfer) ... auch dies --> alles "Oldies."

etwas "zeitlich" aktueller, obwohl thematisch auch schon alt,
das wäre z.b. der song "Gebet an den Planeten" von ThomasD ...

auch deswegen empfinde ich es höchst merkwürdig, wenn du
den text von @Aesthetikk in einer aktualität siehst, nur weil
der papst dieses "alte" thema endlich auch einmal entdeckt hat.

hm? obwohl ... "vielleicht" hast du mir damit gerade den
link geliefert, wie ich den songtext einordnen könnte -->

als kirchentagslied, das alle ähnlich betroffen gläubigen zusammenschweißen soll ...
das wäre selbstredend völlig legitim! ...

selbst wenn ich mich bei solch einer art der "message-verkündung" -->

... abschalte. LG

Deine Aufzählung von Leuten, die Songs zu dem Thema gemacht haben, bedeutet doch nicht unbedingt, daß die Thematik "abgelutscht" sein muß.
Im Gegenteil. Auch wenn "Give Peace A Chance" auf den Vietnamkrieg gemünzt war, das Thema bleibt - leider - womöglich immer aktuell. Und solange Mutter Erde leidet, bleibt auch dies für mich aktuell.

 

[verflixte13]

Deine Aufzählung von Leuten, die Songs zu dem Thema gemacht haben, bedeutet doch nicht unbedingt, daß die Thematik "abgelutscht" sein muß.

Im Gegenteil. Auch wenn "Give Peace A Chance" auf den Vietnamkrieg gemünzt war, das Thema bleibt - leider - womöglich immer aktuell. Und solange Mutter Erde leidet, bleibt auch dies für mich aktuell.

hm? ... wo schreibe ich denn, dass das thema "abgelutscht" wäre?

ich wollte damit sagen, dass es kein neues/aktuelles thema ist,
sondern, schon seit jahrzehnten beackert wird ...

und in diesem zusammenhang, da empfinde ich deinen
text/musikalische umsetzung, als keinen nennenswerten beitrag,
um das "Leid" von "Mutter Natur" zu lindern ...

meine begründungen dazu, die habe ich hier ja nun
zur genüge hinterlegt. LG