@AndreasH:
Ich bin mir nicht sicher, wie ich deine Feindseligkeit hervorgebracht haben könnte. Ich hatte die "was ist RTA"-Frage gestern Abend vom Smartphone aus geschickt und nicht gegooglet. Das stimmt. Aber der Rest? Ich habe bislang einen 2,40m hohen Kamin nachgebaut, hier stehen 6x Pakete Wolle in den Ecken und an der oberen vorderen Zimmerecke und evtl. kann ich da noch 2 unterbringen. Ich habe Absorber für die Erstreflektionen gebaut und die Boxen zumindest in der vertikalen Achse verschoben. Nun überlege ich, ob ich eines der Fenster mit einer dicken Rigipswand verschließen kann. Alle diese Maßnahmen haben doch bereits die Raumantwort verbessert, das sieht man doch in Post #25. Nen Helmholtz kann ich auch erst andenken, wenn die Boxen da stehen, wo sie sollen. Was willst du, dass ich mache? Sämtliche Fenster und die Einbauküche mit Beton zuschütten? Raum in Raum-Konstruktion? Ich bitte dich, ich nutze den Raum noch anders und deshalb sind mir einige Kompromisse bewusst.
@G384:
Ich werde die RTA versuchen und schauen, wie viel optimaler der FG dadurch wird. I'll keep you posted.
Kommentiert mal bitte noch meine Frage bzgl. der Lautsprecheraufstellung hinter den Bildschirmen. Damit meine ich, wenn ich das Stereodreieck verkleinere und die Boxen damit hinter die Bildschirme kommen, kann das ja wahrscheinlich nicht funktionieren, oder?
Wenn du ein gleichschenkliges Dreieck verkleinerst - heißt den Abstand zwischen den Boxen verringerst, dann musst du die Boxen gleichzeitig auch näher zu dir schieben. Ziel ist nicht, dass deine Boxen 1 m voneinander entfernt sind und du von beiden aber 2m. Du hast keinen fetten TV Flat Screen auf deinem Bild. Du kannst bei Bedarf den einen Monitor über dem anderen Platzieren falls sie in die Schussbahn geraten. Wenn deine Lautsprecher nahe zusammen an der Frontwand landen (weil sie da gut funktionieren im Raum) musst du halt deinen Tisch entsprechend da hin bewegen.
Du kannst dir auch in den Kleinanzeigen einen TV Flatscreen schießen und hinter den Boxen an die Wand hängen. Ein großer Bildschirm ist cool zum arbeiten und wenn der Screen hinter den Speakern landet ist das akustischer Sicht das Beste.
Aber du gehst ziemlich unstrukturiert vor. Schau doch jetzt erst mal wo deine Boxen am besten passen. Wenn dir deine Raumakustik wichtig ist, dann wirst du immer Lösungen für Tisch und Screen finden. Es gibt tausend kreative Workarounds wo man sein Equipment hinterher dann platzieren kann.
Nochmal, ich würde dir empfehlen bevor du jetzt an irgendwelche Umbaumaßnahmen denkst erst mal deinen Raum auszuräumen bis auf das was halt fest drin ist. Dann schau vor welcher Wand deine Boxen am besten funktionieren. Der ganze Krempel der da jetzt schon drin steht verändert ja auch die Performance deiner Speaker im Raum. Du kannst dich ja nicht richtig bewegen beim Boxen rum rücken.
Es ist eigentlich gar nicht so schwierig mit der Raumakustik. Das was es schwierig macht ist wenn die Leute sich da selber immer Steine weg werfen, falsche Prioritäten setzen. Bei Raumakustik ist das Ziel ein glatter Frequenzgang und ein cleanes ETC.
Die Reihenfolge ist ja eigentlich auch ganz einfach.
1. Raum leer räumen und schauen wo die Boxen am besten funktionieren
2. Treatment in den Raum packen bis der Frequenzgang glatt ist.
3 Schauen ob nach dem Basstreatment noch Reflexionen behandelt werden müssen.
3. Alles nett in Stoff packen.
4. Da wo keine Reflexionen zu erwarten sind wieder Elemente (Diffusoren, Verkleidung von Absorbern mit Holz oder Laminat) an den Stoff anbringen die Energie zurück in den Raum bringen.
Die meisten schaffen es nicht über 2 hinaus, weil gemerkt wird das man ganz schön viel braucht bis sich da was bewegt und der Bass glatt wird. Die letzten db sind dann auch meist sehr hartnäckig.
Ich möchte nochmal ausdrücklich betonen dass es natürlich gut ist wenn die Leute was machen wollen. Ich habe nur oft den Eindruck, dass der Aufwand für ein wirklich gutes Ergebnis einfach ein bisschen unterschätzt wird.
Es ist vermutlich häufig so, dass geplant wird, dass man was in die Ecken packt, Seitenabsorber macht und eine Cloud und dann misst und dann ist es gut. Das ist meist aber nicht der Fall. Es ist dann besser als vorher, aber man merkt, dass man immer noch weit weg von gut ist. Dann hat man sich aber schon viel Arbeit gemacht und Mühe gegeben beim Bau dieser Absorber. Man möchte ja auch meist dass die Sachen gut aussehen. Und man hat auch schon Geld ausgegeben. Und jetzt soll man noch mehr machen? Ach komm nein, das hat einen doch jetzt eh schon so viel Zeit und Kraft gekostet und es gibt doch so viele Leute die in einer nicht perfekten Umgebung mischen....
Wenn du ernsthaft was bewegen willst bezüglich Akustik in deinem Raum, musst du dich darauf gefasst machen, dass du einiges an Platz für Glaswolle frei machen musst.
Ich hab damals meinen Raum leer geräumt und meine Boxen so positioniert wie es im leeren Raum am besten gepasst hat. Dann hab ich angefangen Glaswollpakete (wie du sie aus dem Handel bekommst) einfach ein den Raum zu Stapeln. Ich hab in den Ecken angefangen und immer wieder gemessen und ein bisschen mit den Boxen rum gerückt. Die wenigsten die sowas machen daheim sind professionelle Raumakustiker. Man muss doch ein Gefühl dafür entwickeln was da was beeinflusst. Das geht nur mit rum probieren. Welche Beule in der Frequenz wird besser wenn ich was in die vorderen Ecke stelle. Was passiert wenn ich mehr an die Rückwand stelle. Man muss sich selbst die Chance geben einfach zu sehen was sein Raum wirklich braucht und das geht nur mit ausprobieren - sonst bleibt man ewig am PC hängen und versucht ein 0815 Strategie zu finden die überhaupt nicht für den eigenen Raum gemacht ist. Jeder Raum ist anders.
Wer beim mischen nach Attack und Release Zeiten für seinen Compressor googelt wird auch nie lernen wie er ihn richtig bedient. Ausprobieren und schauen was passiert. Es ist mit der Raumakustik nicht anders.
Es gibt keinen der dir im Internet sagen kann was du machen musst wenn er auf deine Frequenzkurve schaut. Die meisten werden sagen - könnte an der Rückwand liegen, vielleicht hast du noch zu wenig an der Decke, du könntest einen Helmi für die Frequenz bauen... und am Ende des Tages musst du es wieder selber ausprobieren.
Wäre schön wenn jemand über deine Messung schaut und dann sagt:
"Schwester stellen sie ihm ein Rezept für 378 mm Glaswolle in der Dosierung 1,78 qm einmal an der Rückwand aus. Das macht Ihren Raum wieder fit!"
Ist nicht, gibt's nicht.
cheers