Mono vs. Stereo

[musicdevil]

Jo, der Mensch hat ja auch zwei Ohren und nicht nur Eins
Insofern war die Entwicklung von "Stereo" eigentlich nur die logische Konsequenz.

 

[Signalschwarz]

Das war jetzt aber irgendwie menschenverachtend...

 

[Solex]

Wenn zwei Musiker im Raum stehen, steht der eine neben dem anderen. Zum Beispiel Gitarre und Flöte. Das ist schon Stereo-Ton. Hinzu kommt dann noch der Raum. Und ein Klavier ist von sich aus schon stereo. Stereo ist überall. Mono ist unnatürlich. Selbst unsere Kehlen kennt man eigentlich nur mit Raum. Die Kehle ist zwar mono, aber an den Stereo-Raum gebunden. Kaum einer redet im Weltall, wo es keinen Raum gibt.

Dann müsste man aber konsequenterweise doch die Instrumente auch Stereo aufnehmen, oder etwa nicht?

 

[Cell_o_Chromos]

... macht man ja mitunter auch.
Genau dafür gibt's AB, XY, ORTF usw.

P.S.: Im extremfall sogar "Kunstkopfstereophonie"

 

[Gast92251]

Dann müsste man konsequenterweise alles so aufzeichnen, wie man es als anhörender Musikkonsument wahr nimmt: mit zwei Ohren. Stichwort: Kunstkopf-Stereomikrophonie (!)
Dieses Micro also vor die beiden Bühnenmusiker aufstellen. Das dann aufnehmen. Nichts anderes. Fertig.
Und bitteschön nachträglich nichts an der Aufnahme verändern: keine Kompressoren, EQs, Pannings usw. !!! Halt 1:1, so wie man es beim Konzertbesuch mit den Ohren wahrnimmt....

.

 

[suboptional]

Dann müsste man aber konsequenterweise doch die Instrumente auch Stereo aufnehmen, oder etwa nicht?

Oder nachträglich verhallen...

 

[Marc1610]

"Dennoch brauchts heute Stereo, die 3 Dimensionen brauchts schon bei einer Mischung."

Wie läuft das nochmal mit den drei Dimensionen bei Stereo?

Bekommst sogar noch ne 4te Ebene / Achse, die Zeit.

Ohne Zeit Versatz in ms würde sich erst garkein Stereoeffekt einstellen, Dopplungen würden fast unnötig da auch hier durch den Zeitversatz der sich dabei ergibt, dazu ebenso Abweichungen was Artikulation / Betonung sich ein netter Spread und ein Volume ensteht, der in Mono natürlich flöten geht und sogar durch Phasenschweinereien Frequenzen auslöscht und darauf sollte man achten, sonst klingt es in Mono seltsam bis scheußlich.

Ansonsten meine ich Vertikale, Horizontale, Tiefe, wobei bei der Tiefenstaffelung auch der Zeitfaktor nicht außer Acht gelassen werden sollte.

Auch wenn ein Pensado mit zu den Größen zählt ist es quatsch zu sagen Monokompatibilität sei tot.
Er wird nur immer geiler darauf den Stereo Spread Effekt immer mehr aus zu reizen, er fängt an es zu übertreiben, er hat da mal ein Plug-In bekommen womit er einen Bass-Sound extrem in die Breite zieht, klingt ganz cool, er lacht sich auch einen dabei, schaut aber dennoch das untenrum ein gewisser Frequenzbereich Mono bleibt und nicht nur wegen Druck.

Es wird und das wird auch noch lange bleiben, in Mono gehört und da ist es gut wenn die wichtigen tragenden Instrumente zu hören sind und auch sauber zu hören sind ohne Phasenscheiß / Flanger Effekt, das Stereoeffekte flöten gehen und Instrumente sich in den Hintergrund verflüchtigen die nicht tragend für den Song sind und mehr zum Stereo und Glimmereffekt beitragen ist dabei zu vernachlässigen, so gesehen beim Mono mischen nicht Alles zwangsläufig gut hörbar machen, das wird in Stereo sicher übertrieben wirken.

 

[suboptional]

Ohne Zeit Versatz in ms würde sich erst garkein Stereoeffekt einstellen,

z.B XY-Mikrofonie ist reines Intensitäts-Stereo und nutzt keine Laufzeitunterschiede wie z.B AB-Mikrofonie.

 

[LM18]

Musikwiedergabe ist für mich kein Übertragen von Fakten sondern Unterhaltung bis hin zur "Verzauberung" und dem Schwinden der Sinne...

Stereo ist halt ein sehr schöner "Effekt" und ein in Stereo aufnehmbarer Klangkörper sollte auch so verarbeitet werden finde ich.
Warum, aus Vernunftsgründen, bei einem emotionalen Musiksignal auf Stereo verzichten?

Erschließt sich mir also nicht.
Die Techniken dazu sind vollständig erobert und kosten keine Kaurimuschel mehr als Mono.

 

[Signalschwarz]

"Ansonsten meine ich Vertikale, Horizontale, Tiefe,..."

Ich weiß schon was die klassischen drei Dimensionen sind, ich weiß aber nicht wie Du in einem Format mit zwei Kanälen und einem dazugehörigem Wiedergabesystem bestehend aus zwei Boxen eine Information über die vertikale Ebene erreichen und weitergeben willst.

 

[Marc1610]

Ohne Zeit Versatz in ms würde sich erst garkein Stereoeffekt einstellen,

z.B XY-Mikrofonie ist reines Intensitäts-Stereo und nutzt keine Laufzeitunterschiede wie z.B AB-Mikrofonie.

Das spielt der Zeitfaktor auch eine Rolle ebenso der Verdeckungseffekt, beim Menschlichen Kopf ebenso nur extremer.

 

[Marc1610]

"Ansonsten meine ich Vertikale, Horizontale, Tiefe,..."

Ich weiß schon was die klassischen drei Dimensionen sind, ich weiß aber nicht wie Du in einem Format mit zwei Kanälen und einem dazugehörigem Wiedergabesystem bestehend aus zwei Boxen eine Information über die vertikale Ebene erreichen und weitergeben willst.

Durch Frequenz Betonung , damit lässt sich ein Signal nach oben führen.

Das ist der Psycho kram

Da gab es doch mal einen Thread hier im Forum, da wurde auch eine Frequenzliste gepostet und dessen Wirkung.

 

[Signalschwarz]

Glaub ich nicht.

 

[suboptional]

Ohne Zeit Versatz in ms würde sich erst garkein Stereoeffekt einstellen,

z.B XY-Mikrofonie ist reines Intensitäts-Stereo und nutzt keine Laufzeitunterschiede wie z.B AB-Mikrofonie.

Das spielt der Zeitfaktor auch eine Rolle ebenso der Verdeckungseffekt, beim Menschlichen Kopf ebenso nur extremer.

Jo, dann musste wohl den Wikipedia-Eintrag ändern.

Die XY-Stereofonie ist ein Stereo- Mikrofonierungsverfahren für die Lautsprecherstereofonie. Es arbeitet nur mit Pegeldifferenzen zwischen den Kanälen Links und Rechts und gehört daher zur Pegeldifferenz- oder Intensitätsstereofonie.

http://de.wikipedia.org/wiki/XY-Stereosystem

 

[Solex]

... macht man ja mitunter auch.
Genau dafür gibt's AB, XY, ORTF usw.

P.S.: Im extremfall sogar "Kunstkopfstereophonie"

Das ist schon klar. Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass es meiner Meinung nach kein Schwarz-Weiss "nur Mono" oder "nur Stereo"-Dogma gibt.
Ich würde behaupten, dass schon rein das Aufnahmeverfahren mit "Natürlichkeit" nicht viel am Hut hat, geschweige denn ein Mischprozess.
Klassikaufnahmen kommen noch am ehesten an rkdk's Kommentar ran. Aber "close-miked" Instrumente sind ja wohl eine technisch-ästhetische Entscheidung (ich zumindest gehe bei Konzerten als Zuhörer mit meinem Ohr keine 10cm vor ein Instrument hin). Mono Aufnehmen, und dann verräumlichen ist das, wie die meisten wohl vorgehen, aber auch ästhetisch-technisch und nicht natürlich.
Wie wir heutzutage Mixen ist meiner Meinung nach eh ein künstlerisch selbstreferentieller Vorgang. Je komplexer meine Session ist, umso mehr sind mir Stereoaufnahmen bei der Panorama- und Tiefenstaffelung im Weg und dann bevorzuge ich Monoaufnahmen.

Insofern frage ich mich auch, in wie weit man ein Mix, der aus lauter Monosignalen besteht, als Stereomix bezeichnen kann, wenn denn nur der künstlich hinzugefügte Hall das einzige Stereosignal ist und alle anderen Signale nur im Panorama hin- und hergeschoben werden.

Damit möchte ich jedoch nicht sagen, dass reine Monomixe (also nur Phantommitte oder Mono-folddown) zu bevorzugen sind.

Was ich sagen möchte ist, dass es sich bei der Mischarbeit sowieso immer um technisch-ästhetische Vorgänge und subjektive Entscheide handelt und man deswegen nicht pauschalisieren kann, welches Verfahren das richtige sei. Persönlich finde ich die 100% Monokompatibilität wegen Küchenradios auch passé.

 

[Marc1610]

Ohne Zeit Versatz in ms würde sich erst garkein Stereoeffekt einstellen,

z.B XY-Mikrofonie ist reines Intensitäts-Stereo und nutzt keine Laufzeitunterschiede wie z.B AB-Mikrofonie.

Das spielt der Zeitfaktor auch eine Rolle ebenso der Verdeckungseffekt, beim Menschlichen Kopf ebenso nur extremer.

Jo, dann musste wohl den Wikipedia-Eintrag ändern.

Die XY-Stereofonie ist ein Stereo- Mikrofonierungsverfahren für die Lautsprecherstereofonie. Es arbeitet nur mit Pegeldifferenzen zwischen den Kanälen Links und Rechts und gehört daher zur Pegeldifferenz- oder Intensitätsstereofonie.

http://de.wikipedia.org/wiki/XY-Stereosystem

Das ist doch Quatsch, wenn man den Pegel verringert wirkt sich das auf die Schallwirkung aus, also kommt das leisere Signal auch später ans Ohr, da spielt sogar die Temperatur eine Rolle.

 

[Jeff]

Stereo ist halt ein sehr schöner "Effekt" und ein in Stereo aufnehmbarer Klangkörper sollte auch so verarbeitet werden finde ich.
Warum, aus Vernunftsgründen, bei einem emotionalen Musiksignal auf Stereo verzichten?

Mono kann ja ebenfalls ein Effekt sein (und so sehe ich es auch). Warum ist Mono "langweilig" und Stereo nicht? Alles ist heutzutage Stereo. Da fällt man mit Mono wenigstens mal auf und ist in meinen Ohren gerade NICHT langweilig.
Es muss ja nicht gleich heißen, dass man ein ganzes Album in Mono mischt. Aber nur, weil es Stereo gibt und es neuer und besser als Mono ist, muss man es doch nicht ständig nutzen.

Wenn ein Künstler mal den Mut hat, ein Mono-Album zu veröffentlichen, würde ich es mir direkt kaufen - allein um zu hören, wie die Songs aufgebaut sind, um Mono zu funktionieren.

Das ist doch Quatsch, wenn man den Pegel verringert wirkt sich das auf die Schallwirkung aus, also kommt das leisere Signal auch später ans Ohr, da spielt sogar die Temperatur eine Rolle.

Jep, letztlich gibt es doch gar keinen originalgetreuen Klang mehr. Wir versuchen zwar immer wieder, alle Signale so gut und original wie möglich einzufangen - aber am Ende ist eine Aufnahme von Anfang bis Ende ein kreativer Prozess. Wir greifen doch mit jedem Schritt in die Authentizität ein.
Aber gerade das ist ja auch toll - und gerade diese Gedanken haben mich zu dem Mono-Experiment geführt. Einfach mal ein paar Dinge, "die man eben so macht", über Bord werfen.

PS: Echt spannend und erhellend, in welche Richtung die Diskussion teilweise geht.

 

[EVO-MK]

Schaut mal hier Leute
http://de.wikipedia.org/wiki/Akustik
Viele Grüße

 

[suboptional]

Ohne Zeit Versatz in ms würde sich erst garkein Stereoeffekt einstellen,

z.B XY-Mikrofonie ist reines Intensitäts-Stereo und nutzt keine Laufzeitunterschiede wie z.B AB-Mikrofonie.

Das spielt der Zeitfaktor auch eine Rolle ebenso der Verdeckungseffekt, beim Menschlichen Kopf ebenso nur extremer.

Jo, dann musste wohl den Wikipedia-Eintrag ändern.

Die XY-Stereofonie ist ein Stereo- Mikrofonierungsverfahren für die Lautsprecherstereofonie. Es arbeitet nur mit Pegeldifferenzen zwischen den Kanälen Links und Rechts und gehört daher zur Pegeldifferenz- oder Intensitätsstereofonie.

http://de.wikipedia.org/wiki/XY-Stereosystem

Das ist doch Quatsch, wenn man den Pegel verringert wirkt sich das auf die Schallwirkung aus, also kommt das leisere Signal auch später ans Ohr, da spielt sogar die Temperatur eine Rolle.

Willst du jetzt echt behaupten was da bei Wikipedia (und in sämtlicher Fachliteratur) steht ist falsch ?
Und auch noch dass die Schallgeschwindigkeit abhängig vom Schallpegel ist ?

 

[petaod]

Ist es eigentlich immer noch so, dass Diskotheken eine Anlage in Mono betreiben?

Ja.
Die meisten Clubs sind so beschallt, das in allen Räumen jede Ecke "ausgeleuchtet" ist (in mono).
Das klassische Stereodreieck funktioniert in solchen Umgebungen eh nicht, weil jeder an einem anderen Ort steht/sitzt.

Manchmal wird zumindest die Tanzfläche über eine zweikanalige PA versorgt, bei der die Boxen dann "stereo über Kreuz" abbilden (in jeder Ecke ein Lautsprecher, gleiche Kanäle diagonal).

Aber die meisten Club-DJs schalten auch hier ihren Mixer auf Mono.

Insofern sollte ein guter Mix zumindest monokompatibel sein.
Wer ausschliesslich für Clubs produzieren will, kann theoretisch auch mal den Versuch eines reinen Mono-Mix wagen.

Aber bei der Beschallung in Wohnzimmer oder Auto geht wohl doch einiges an Klangerlebnis verloren, wenn der Stereo-Effekt fehlt.

Wenn man sich allerdings alte Jazz-Aufnahmen oder die Orchesteraufnahmen in alten Kinofilmen anhört, wundert man sich, wie viel Räumlichkeit da trotz Mono auf der Aufnahme zu hören ist.
Diese Räumlichkeit entstand aber wohl nicht im Mix, sondern durch eine weitgehend unbearbeitete Aufnahme mit einem einzelnen Kugelmikrofon.

Aus vielen Spuren eine gute Mono-Aufnahme zu mixen, halte ich für eine Herausforderung.
Das wäre doch mal ein Ansatz für den nächsten Mixing-Contest