Unterricht - ich sehe Lehrer schon durch Tutorials bedroht. Nicht nur abstrakt, sondern konkret. Ich könnte Dir Geschichten von Gruppenunterricht erzählen, wo Tutorials jemandem einen Boost verliehen hat, dass er unbrauchbar für die Gruppe und für meinen Unterricht geworden war. Dazu kommen Programme, Gehörbildung Tonsatz - kannste alles lernen mit dem Zeug. Die Frage ist nur - wozu eigentlich noch? Also nicht nur die Vermittlung wird dem Lehrer abgenommen (was zum Glück noch nicht so häufig genutzt wird) sondern auch der Sinn der Inhalte.
Konzerte - wie Du sagst. Klar wird es immer Menschen mit traditionellen Instrumenten geben. Aber das Schrumpfen der Orchester ist aus anderen Gründen schon zu beobachten gewesen, das wird sich nicht umkehren. Gestern sagte eine von der Uni - Filmmusik wird immer von Orchestern gespielt und gespielt werden - da kann ich nur lachen. Auf jeden Fall wird es immer enger, Live Musik wird einfach auch eine Niesche werden, obwohl es auf der anderen Seite immer mehr Menschen gibt, die Musik machen und immer weniger, die sie hören und bezahlen wollen/können. Wozu hören, wenn ich selbst machen kann? Und wozu Musik von KI hören, die von anderen in Auftrag gegeben wurde, wenn ich selbst einen Auftrag erteilen kann?
Ich würde sagen da ist das Kind ja schon viel eher in den Brunnen gefallen.
Gerade mit dem Aufkommen der digitalen Musikproduktion und den ganzen Sample-Libs.
Der Filmmusik-Markt war schon immer heiß umkämpft und es war auch schon früher nicht einfach an Aufträge zu kommen.
Es gab mal eine interessante Reihe über Helmut Zerlett in der Keys? oder Keyboards? wo er über Shootouts berichtete.
Nur weil er mal Bandleader bei Harald Schmidt war es nicht unbedingt so, dass er jeden Auftrag bekommen hat.
Oftmals hört man auch, dass das Budget für Musik eh immer mehr begrenzt wurde.
Eine Filmproduktion ist halt eine rein wirtschaftliche Sache und man will Gewinn erzielen, wie in anderen Bereichen auch.
Oftmals wird dann die Entscheidung getroffen, dass der am PC produzierte Track ausreicht. Oder es werden einzelne Spuren mit echten Instrumenten ersetzt.
Bei kleineren Produktionen wird auch gerne mal auf Orchester in Ungarn, Rumänien zurückgegriffen.
Aber bestimmt nicht, weil es bessere Musiker sind, sondern weil man Kosten sparen kann.
Ich stelle mir aber gerade Christopher Nolan vor, der vor seinem PC sitzt und einer KI schreibt: "komponiere mir Musik ala Hans Zimmer".
Mit dem ersteren von Dir angesprochenen Problem bei Unterricht ist das auch einfach eine Entwicklung die durch YT und Geiz ist geil entstanden ist. Die Leute wollen sparen und für "Wissen" nichts mehr ausgeben. Es ist ja alles frei verfügbar.
Das dem nicht so ist, kann man in der heutigen Zeit schwer vermitteln.
Eine gute, strukturierte Ausbildung kostet halt Geld ist nicht frei verfügbar.
Das ist aber ein generelles Problem der Konsumgesellschaft und war früher nicht anders. Es hat sich nur verlagert.
Heute muss es das neueste Handy für 800€ sein. Ja, ey sach mal, seit ihr schon wieder über das WE weg, ich kann mir das gar nicht leisten.
hier geht's doch vor allem darum, ob Programme schon heute oder eben in 5 jahren Menschen an bestimmten Stellen ganz ersetzen, ganze Berufszweige gar. Und Jupp, so sieht's aus.
