Künstliche Intelligenz komponiert Musik? (Video)

  • Ersteller tim_heinrich
  • Erstellt am
Mit mehreren Musikern gibt es noch größere Latenzen, weil man sich erst finden muss.
Gut. es gibt auch da Möglichkeiten, aber wie gesagt, es gibt keinen Vorteil mehr dabei.

Also, mit einer gut eingespielten, gut "dirigierten" Band kann man gerade im Theater wirklich viel schneller arbeiten, wenn denn gewisse Dinge noch während der Proben stattfinden müssen. Wenn man die einzelnen Parts schon vorbereitet hat, geht's natürlich auch schnell am Rechner. Aber mit einem ganzen Ensemble dynamisch einer Schauspielertruppe zu folgen, ist aktuell noch am einfachsten mit echten Menschen.
 
Der Umbruch, oder wie soll man sagen, wird so derb wie Buchdruck, Elektrizität, Internet...epochal eben.

Das sehe ich allerdings auch so. Aber da gilt meine geringste Sorge der Musik.
Dass das terminator-eske Skynet irgendwann auch mal Wirklichkeit werden könnte, steht eben nicht mehr in den Sternen.
 
Vielleicht ist es irgendwann vorbei damit, sich an einem "Sinn" aufgeilen zu können, weil es keinen mehr gibt.
Dann stehen wir wie die Kühe einfach nur noch auf der Weide, fressen Gras und lassen Kuhfladen ab.
und geben Milch?
 
Unterricht - ich sehe Lehrer schon durch Tutorials bedroht. Nicht nur abstrakt, sondern konkret. Ich könnte Dir Geschichten von Gruppenunterricht erzählen, wo Tutorials jemandem einen Boost verliehen hat, dass er unbrauchbar für die Gruppe und für meinen Unterricht geworden war. Dazu kommen Programme, Gehörbildung Tonsatz - kannste alles lernen mit dem Zeug. Die Frage ist nur - wozu eigentlich noch? Also nicht nur die Vermittlung wird dem Lehrer abgenommen (was zum Glück noch nicht so häufig genutzt wird) sondern auch der Sinn der Inhalte.

Konzerte - wie Du sagst. Klar wird es immer Menschen mit traditionellen Instrumenten geben. Aber das Schrumpfen der Orchester ist aus anderen Gründen schon zu beobachten gewesen, das wird sich nicht umkehren. Gestern sagte eine von der Uni - Filmmusik wird immer von Orchestern gespielt und gespielt werden - da kann ich nur lachen. Auf jeden Fall wird es immer enger, Live Musik wird einfach auch eine Niesche werden, obwohl es auf der anderen Seite immer mehr Menschen gibt, die Musik machen und immer weniger, die sie hören und bezahlen wollen/können. Wozu hören, wenn ich selbst machen kann? Und wozu Musik von KI hören, die von anderen in Auftrag gegeben wurde, wenn ich selbst einen Auftrag erteilen kann?
Ich würde sagen da ist das Kind ja schon viel eher in den Brunnen gefallen.
Gerade mit dem Aufkommen der digitalen Musikproduktion und den ganzen Sample-Libs.
Der Filmmusik-Markt war schon immer heiß umkämpft und es war auch schon früher nicht einfach an Aufträge zu kommen.
Es gab mal eine interessante Reihe über Helmut Zerlett in der Keys? oder Keyboards? wo er über Shootouts berichtete.
Nur weil er mal Bandleader bei Harald Schmidt war es nicht unbedingt so, dass er jeden Auftrag bekommen hat. :)

Oftmals hört man auch, dass das Budget für Musik eh immer mehr begrenzt wurde.
Eine Filmproduktion ist halt eine rein wirtschaftliche Sache und man will Gewinn erzielen, wie in anderen Bereichen auch.
Oftmals wird dann die Entscheidung getroffen, dass der am PC produzierte Track ausreicht. Oder es werden einzelne Spuren mit echten Instrumenten ersetzt.
Bei kleineren Produktionen wird auch gerne mal auf Orchester in Ungarn, Rumänien zurückgegriffen.
Aber bestimmt nicht, weil es bessere Musiker sind, sondern weil man Kosten sparen kann.

Ich stelle mir aber gerade Christopher Nolan vor, der vor seinem PC sitzt und einer KI schreibt: "komponiere mir Musik ala Hans Zimmer". :)

Mit dem ersteren von Dir angesprochenen Problem bei Unterricht ist das auch einfach eine Entwicklung die durch YT und Geiz ist geil entstanden ist. Die Leute wollen sparen und für "Wissen" nichts mehr ausgeben. Es ist ja alles frei verfügbar.
Das dem nicht so ist, kann man in der heutigen Zeit schwer vermitteln.
Eine gute, strukturierte Ausbildung kostet halt Geld ist nicht frei verfügbar.

Das ist aber ein generelles Problem der Konsumgesellschaft und war früher nicht anders. Es hat sich nur verlagert.
Heute muss es das neueste Handy für 800€ sein. Ja, ey sach mal, seit ihr schon wieder über das WE weg, ich kann mir das gar nicht leisten. ;)
 
Ich stelle mir aber gerade Christopher Nolan vor, der vor seinem PC sitzt und einer KI schreibt: "komponiere mir Musik ala Hans Zimmer"

Der vielleicht nicht, aber 100.000 andere. Und Bei dem aktuellen Hype wird dann sogar geworben:
Musik von KI komponiert - ganz was neues! Gerade interessant, wie KI Hans Zimmer synthetisiert.
Es gibt einen Berhold Brecht Chatbot. Da kannst Du Berthold Brecht fragen, was immer Du willst.

Ob das stimmt was der sagt interessiert vorläufig keinen, es macht einfach Spaß das alles zu probieren und auszuschlachten.
 
Na kann man trefflich streiten drüber 😄 hier geht's doch vor allem darum, ob Programme schon heute oder eben in 5 jahren Menschen an bestimmten Stellen ganz ersetzen, ganze Berufszweige gar. Und Jupp, so sieht's aus.
Adios und alles Gute ihr Komponisten zB.
Genau, lassen wir uns überraschen.
Ich finde das Thema schon längere Zeit interessant.
Hatte damals auch mit AIVA rumgespielt. Zu den Ergebnissen wie in den Videos bin ich nie gekommen bzw. die Muster wiederholten sich oftmals.
Ein Vorteil an AIVA ist natürlich, dass Du Midi-Daten erhältst. Du kannst es also an deine Bedürfnisse anpassen. Dafür brauchst Du dann aber auch wieder jemanden der sich mit der Materie auskennt.
Das gute Komponisten mit sozialen Skills und Einfühlungsgabe in 5 Jahren arbeitslos sind, sehe ich wirklich noch nicht.
Vielleicht für so kleine Projekte im Hobbybereich oder Du hörst irgendwann mal einen AIVA-Track im Baumarkt. :)
 
Ich stelle mir aber gerade Christopher Nolan vor, der vor seinem PC sitzt und einer KI schreibt: "komponiere mir Musik ala Hans Zimmer".

Vermutlich nicht morgen. Aber übermorgen.

Ich glaube, dass wir tatsächlich gerade die letzten 1-2 Generationen von Musikern "alter Prägung" sehen. Also von Leuten, die der Musik weitestgehend als Mischung aus kreativ-handwerklichem Gewerbe nachgehen. Davon wird es sicherlich auch in Zukunft noch einige geben, womöglich werden wir auch irgendwann eine Renaissance erleben, aber die Zunft derer, die das in allen möglichen Bereichen aktuell als "Beiwerk" erledigen, die wird vielleicht nicht gerade komplett aussterben, aber ganz massiv kleiner werden.

Man kann das ja jetzt schon, ganz ohne jegliche echten KIs, in allen Bereichen sehen.
Mit der digitalen Technik ist die Quantisierung gekommen, es ist Copy/Paste gekommen, es ist Autotune gekommen, es sind Samples gekommen, es sind Pattern-Libraries gekommen, es ist Scaler gekommen, jetzt kommen gerade virtuelle Stimmen (die ja - welch Ironie - durch die Gewöhnung an autogetunete Stimmen für den Konsumenten vermutlich sogar natürlicher klingen werden), virtuelle Texteschreiber, etc etc etc. Jede einzelne dieser Errungenschaften hat jeweils einer gewissen Klasse von Musikern höhere Arbeitslosenzahlen beschert.
Gleichzeitig haben natürlich all diese Dinge den kompletten Bereich der Musikproduktion massiv "demokratisiert", denn heute kann eben jede/r bereits mit sehr kleinem Budhet hochprofessionell klingende Werke produzieren. Und bald wird man dafür nicht einmal mehr umfangreichere musikalische Kenntnisse benötigen, trotzdem wird u.U. die Vielfalt verfügbarer Musik erhöht werden.
Nur werden eben viele derer auf der Strecke bleiben, die sich bisher davon ernährt haben. Und das sind eben nicht selten auch diejenigen, die man als "Triebfedern" für musikalische Entwicklungen bezeichnen darf. Ob KIs irgendwann auch diese Rolle übernehmen werden - man darf gespannt sein (eine Eingabemaske a la "Komponiere etwas noch nie Dagewesenes unter Berücksichtigung der Parameter XYZ" ist nicht undenkbar).
 
Der vielleicht nicht, aber 100.000 andere. Und Bei dem aktuellen Hype wird dann sogar geworben:
Musik von KI komponiert - ganz was neues! Gerade interessant, wie KI Hans Zimmer synthetisiert.
Es gibt einen Berhold Brecht Chatbot. Da kannst Du Berthold Brecht fragen, was immer Du willst.

Ob das stimmt was der sagt interessiert vorläufig keinen, es macht einfach Spaß das alles zu probieren und auszuschlachten.
Ja, es ist ein Hype.
Genauso wie ChatGPT.
Jede KI hat zur Zeit noch seine Grenzen, weil zu grosse Themengebiete abgegrast werden und dann die Parameter zu komplex werden. Wenn offline, muss die Datenbank riesig sein. Wenn die KI online wildern darf, kann es zu dem Phänomen Tay kommen.
ChatGPT hat z.B. ein echtes Problem deutsche Gesangstexte zu generieren. Warum? Weil der Algo auf englisch optimiert ist und wahrscheinlich das auch nur in der Offline-Datenbank hinterlegt ist. Diese Datenbank ist also begrenzt.
Lässt man ChatGPT online los, müssen die Algos komplexer werden. Der Algo muss erkennen was Fake oder was der Wahrheit entspricht. Schwierig.
Klar, bei Musik gibt es gewisse "Regeln" und es wäre möglich, dass sich eine KI, die nur für Musik entwickelt wurde sehr gut wird, selbst mit einer Offline-Datenbank. Aber die muss auch entwickelt und betrieben werden und kostet Geld.
Will sagen, irgendwann werden diese "Spielereien" auch Geld kosten. Es wird um Urheberrecht etc. gehen.
Ich selbst bin auch gespannt was da noch so kommt, aber das bisherige haut mich jetzt noch nicht so vom Hocker. :)
 
In Hollywood brauch es immer etwas.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Sobald die Einspielergebnisse nicht mehr hinhauen, wird man sich auch dort die Frage stellen, wofür um alles in der Welt ein Herr Zimmer eine Riesenhalle voller Musiker mit viel zu großen Instrumenten und ordentlich Hunger braucht.
 
Da wäre ich mir nicht so sicher. Sobald die Einspielergebnisse nicht mehr hinhauen, wird man sich auch dort die Frage stellen, wofür um alles in der Welt ein Herr Zimmer eine Riesenhalle voller Musiker mit viel zu großen Instrumenten und ordentlich Hunger braucht.
Dazu hatte ich schon etwas geschrieben.
Das gespart wird wo es nur geht, ist sonnenklar.
Ob dann in 5 jahren eine optimierte KI gleich die ganze Filmmusik-Branche übernimmt, okay, da fehlt mir noch ein bissel die Fantasie.
Filmmusiker oder Musiker allgemein sind eh schon immer etwas schlechter gestellt, weil sie keine grosse Lobby haben, aber wie soll denn innerhalb von 5 Jahren so ein Prozess vonstatten gehen?
Alle Produzenten oder Regisseure nutzen eine KI und dann...?
Wie geht es weiter?
Gefällt die Mood doch nicht. Dann schreibe ich, es muss ingesamt darker sein. Okay, immer noch nicht. Vielleicht doch Streicher an der Stelle, die das Thema spielen. Nee, okay auch nicht.
Ich glaube ja immer noch an das Gute im Menschen und wenn einem Regisseur oder Produzent sein Film wichtig ist, was ich jetzt mal allen unterstelle, braucht es immer noch Kommunikation und etwas Emotion um ein gutes Produkt herzustellen.
Hör dir doch mal den Podcast von Tim und Michael Klubertanz an.
Was fällt auf?
Also mir zumindest, dass der Martin total sympathisch und unaufgeregt rüberkommt.
Wie er zu dem Auftrag gekommen ist.
Die Regisseurin und er hatten schon ein anders Projekt gemacht und harmonierten sehr gut zusammen er wurde für den Tatort von ihr angefragt, weil Vertrauen bestand.
So hart die Filmindustrie auch ist, aber sowas bekommst Du mit einer KI einfach nicht hin. Nicht in 5 Jahren.
 
So hart die Filmindustrie auch ist, aber sowas bekommst Du mit einer KI einfach nicht hin. Nicht in 5 Jahren.

Ich würde zwar nicht wetten wollen, aber das auch nur aus menschlichen Gründen nicht. Denn der KI traue ich das durchaus zu (gut, vielleicht nicht in 5 Jahren, aber die Fortschritte sind aktuell wirklich haarsträubend rasant). Bleiben Menschen, die lieber mit Menschen arbeiten wollen. Was ja auch toll ist. Nur dass eben dann, wenn auch Geld im Spiel ist, oft auch die allerbesten Vorsätze auf der Strecke bleiben.
 
Genau, lassen wir uns überraschen.
Ich finde das Thema schon längere Zeit interessant.
Hatte damals auch mit AIVA rumgespielt. Zu den Ergebnissen wie in den Videos bin ich nie gekommen bzw. die Muster wiederholten sich oftmals.
Ein Vorteil an AIVA ist natürlich, dass Du Midi-Daten erhältst. Du kannst es also an deine Bedürfnisse anpassen. Dafür brauchst Du dann aber auch wieder jemanden der sich mit der Materie auskennt.
Das gute Komponisten mit sozialen Skills und Einfühlungsgabe in 5 Jahren arbeitslos sind, sehe ich wirklich noch nicht.
Vielleicht für so kleine Projekte im Hobbybereich oder Du hörst irgendwann mal einen AIVA-Track im Baumarkt. :)

danke für den tip. hab gerade auch mal aiva ausprobiert.
die sounds hab ich natürlich manuell aus meinen plugin-presets rausgesucht und ein bisschen eq'ed und gemastert.
das midi wurde aber ausschließlich von der ai und nur nach meinen algorithmischen vorgaben generiert.
nur die anschläge habe ich mit einem plug automatisch noch etwas humanized...
schon erstaunlich, was dabei rausgekommen ist.

lustig auch der schräge zwischenpart ab 2.40 und die darauf folgende reggae variante...

wenn der player nicht funzt, bitte hier klicken
 
Zuletzt bearbeitet:
schon erstaunlich, was dabei rausgekommen ist

Ja, gar nicht so übel für eine erste Basis. Drum beat ist allerdings langweilig.
"Arragement" überzeugt auch nicht. Das bleibt wohl trotz aiva Handarbeit, oder meinste das ließe sie sich mit ihr machen?
 
Ich glaube wenn man der KI die Einzelspuren aller Hits der letzten 10 Jahre gibt dann kann die durchaus einen neuen Hit damit schreiben. Das ist dann natürlich keine künstlerische Leistung bzw Innovation, aber einfach um die Kuh zu melken würde sowas evtl funktionieren.
 

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