Komprimieren nach EQ oder umgekehrt?

[SilentWarrior]

. Was hat das jetzt genau mit der Frage zu tun?

Es ist meine Arbeitsweise die darüber entscheidet.

 

[IMachine]

Zumindest Low und Hi-Cuts vor der Kompression.
Nach der Kompression dann weiteres EQing.

 

[andy_g]

nur mal so weitergedacht:

hat sich da nicht doch einiges verändert, seitdem die DYN-EQ´s
mehr und mehr eingesetzt werden?

Du meinst das Mischungen dadurch besser wurden?

Dyn EQ nehme ich schon auch mal, meist bei Problemen mit Tracks.

 

[muffy]

Ich auch immer - und zwar für die Korrektur (Resonanzen etc.). Und zwar deshalb, weil die Korrektur ja nicht dauernd notwendig ist. Dann will ich auch nicht das Signal mit einem statischen EQ verbiegen, sondern halt nur korrigieren, wenn das auch sinnvoll ist.

Noch geiler ist der Surfer EQ, der "duckt" nicht nur die Resonanzen, wenn sie kommen, sondern wandert auch mit, sensationelles Tool für grausige Vocals.

 

[oati]

Noch geiler ist der Surfer EQ, der "duckt" nicht nur die Resonanzen, wenn sie kommen, sondern wandert auch mit, sensationelles Tool für grausige Vocals.

Muss ich mal probieren. Danke.
Ich hatte die Sonible-EQs mal testweise, weil die Entwickler Studienkollegen eines guten Freundes von mir waren. Mit denen bin ich aber nicht so wirklich zurechtgekommen. Also mit den EQs nicht mit den Entwicklern.

 

[litoni]

ich glaube es stellt sich zuerst einmal die Frage, wenn ich zuerst einen EQ und dann den Comp verwende, wie verwende ich den EQ ? Soll heissen, in meiner Verwendung soll der EQ ja nur (wenn vorhanden) störende Frequenzen glätten, also das Signal sauber machen. Ist aber vorher ein Comp schon am werkeln, habe ich immer das Gefühl der Grundklang des Signals wird gleich schon etwas verwässert, vorallem auch bei den Transienten. Ist aber nur mein Workflow

 

[Gel Mitglieder 86341]

Also gut, hier meine Gedanken dazu:

die Frage ob erst EQ oder Kompressor ist im Prinzip dieselbe, ob erst Clip Gain oder Kompressor?
Man macht vor dem Kompressor einfach keine Veränderungen sonst muss man ständig nachjustieren,
so eine Arbeitsweise kostet Zeit.

Für mich ist die Frage immer: welchen Platz nimmt eine Spur ein?

Möchte ich etwas weit vorne oder weit hinten, dann kommt bei mir schnell der Gedanke die Dynamik einzuschränken.
Um etwas leise fahren zu können ohne das es verschwindet benötigt es Kompression und/oder Sättigung.
Damit etwas immer weit vorne steht, ähnliches Prinzip.

Gerade im Refrain habe ich immer parallele Bearbeitung zum dazu fahren. Snare Drum und Stimme sind immer
dabei. Man möchte ja eine gefühlt durchgehend gleichbleibende Lautstärke der Stimme im Song haben,
auch die Snare sollte nicht in der Strophe extrem hämmern nur weil sie sonst im Refrain untergeht.

Alle andere Spuren, die zwischen laut und leise liegen sollen, komprimiere ich nicht. Die liefern dann die Lebendigkeit und
Dynamik.

Nachdem ich nun weiß, dass ich nur bestimmte Spuren komprimiere und im Refrain Spuren per parallele Bearbeitung
den nötigen Schub gebe, mach ich mir nicht groß irgendwelche Gedanken zwecks EQ/Comp oder Comp/EQ.

Wenn eine Stimme in der Strophe zu wackelig ist, dann achte ich halt, warum diese wackelig ist.
Ist es eine Resonanz die kommt und geht (dynamischer EQ) oder die Dynamik (Kompressor)?

In den meisten Fällen ist es bei mir ein dynamischer Eingriff bei den lauten und leisen Spuren. Rumpler die wirklich
den Kompressor fehltriggern könnten kann ich mit dem Sidechain eines Kompressors ignorieren oder
wenn es unbedingt ein Charakter Kompressor sein muss (1176 ...), dann eben den Rumpler vorher per EQ
minimieren (meinetwegen auch offline).

Bei allen anderen Spuren kommt der EQ drauf und gut ist.

Was ich nicht machen würde, einen EQ vor dem Kompressor und diesen EQ wieder verändern, da lege ich lieber einen EQ
nach dem Kompressor dazu. Das wäre ja sonst dieses Clipgain/Kompressor Prinzip.

Grundsätzlich kann ich nur sagen: geht was unter, dann parallel.

Was ich nie verstanden habe: Ich höre immer wieder (auch Profis) sagen, dass Signale durch Kompressoren mittiger werden, bzw. ihr LowEnd verlieren.

Gut, das zeigt aber schon mal wie die Profis komprimieren. Es ist wahr, ein Kompressor bügelt den Frequenzgang,
vorausgesetzt: Attack ist kurz und die Kompression ist heftig genug. Von wegen "Needle Kissing".

ich arbeite auch gerne so, vor allem parallel, deine Beschreibung geht auch nicht am Thema vorbei, es muss ja begründet sein warum man es wann wie einsetzt.

 

[NiCKEL]

Falls ein EQ notwendig ist, damit eine Spur für die Anwendung überhaupt erst akzeptabel klingt, dann diesen zuerst. Kann aber auch ein MB Comp an der Stelle sein. Danach der reguläre Dynamikkram. Danach kommt noch ein EQ, mit dem das Material in den Mix eingebettet wird. Bei Vocals danach noch ggf. De-Essing. So mache ich es schon ganz lange, mit nur ganz wenigen Ausnahmen.

 

[muffy]

Ist nicht ganz on topic aber: gibt es einen Kompressor, bei dem man die GR festlegen kann, z.B -2 dB und der Komp automatisch den Threshold anpasst?

 

[NiCKEL]

U.a. kann das glaube der HoRNeT Multicomp Plus Mk2. Der ist generell gar nicht mal übel.

 

[Kosaken-Kaffee]

Noch geiler ist der Surfer EQ, der "duckt" nicht nur die Resonanzen, wenn sie kommen, sondern wandert auch mit, sensationelles Tool für grausige Vocals.

Der wurde auch äusserst erfolgreich bei den Beach Boys eingesetzt.

 

[SOS]

also gerade bei gitarren spielt es schon eine rolle, ob ich den palmmute peak bei 120 mit 'nem eq rausdrehe und dann komprimiere, oder ob ich volle möhre mit dem peak in die kompression fahre. völlig andere geschichte.

 

[verflixte13]

nur mal so weitergedacht:

hat sich da nicht doch einiges verändert, seitdem die DYN-EQ´s
mehr und mehr eingesetzt werden?

Du meinst das Mischungen dadurch besser wurden?

Dyn EQ nehme ich schon auch mal, meist bei Problemen mit Tracks.

besser? … nö! … aber einfach anders gut …
(aber @Andy, das muss ich dir altem misch-hasen sicherlich nicht erklären )

dennoch, für das protokoll:
(und weil es vielleicht auch anderen gitarristen hilft …)

der dyn-eq hat bei mir vieles verändert … ich habe ja zur zeit
hauptsächlich mit aku-gitten und vox zu tun und gerade bei
akustischen gitten, empfinde ich die dyn-eq´s als echten segen:

wo ich früher die resonanzen mit einem eq herausgezogen habe,
unterscheide ich mittlerweile, OB die resonanz ein permanentes
problem darstellt oder im song nur ein sporadisches …

generelle probleme ziehe ich immer noch mit dem eq heraus
obwohl ich auch hier schon mit dem eq und dem dyn-eq austariere …

wo ich früher 4-5 db herausgezogen habe, ziehe ich mit dem eq
mittlerweile nur noch ca 2-3 db … und lasse den dyn-eq, den rest
abholen … also, zumindest für meine lauscher, da klingt das harmonischer und
etwas weniger „ausgefressen“ …

bei sporadischen problemen, die zum beispiel nur bei bestimmten
Akkorden vorkommen, da lasse ich die frequenzen mit dem eq in ruhe
und ziehe mit dem dyn-eq NUR diese stelle … ansonsten bleibt
meine quelle von weiteren eq-pfuschereien verschont …

und alles, was ich hier im vorfeld schon so „schonend“ wie möglich regele,
macht mir jeden weiteren arbeitsschritt um so vieles leichter …

und bis hierhin, da denke ich noch nicht einmal an einen comp ...

LG

 

[SilentWarrior]

Jut jut du komprimiertest im Mix und so, und auch parallel und so. Was hat das jetzt genau mit der Frage zu tun?

Vorhin fehlte mir die nötige Zeit.

Wenn alle Fader oben sind und mir die Vocals z.B. mumpfig erscheinen, dann ist bei mir der Griff zum EQ die erste Wahl.
Somit erübrigt sich doch die Frage was zuerst, oder?
Würden mir die Vocals all zu oft untergehen, dann wäre es Kompression, denn was möchte ich mit dem EQ, wenn die Stimme nicht
stabil im Mix sitzt?

Aber wie aus Post#1 zu entnehmen, komprimiere ich meist zuerst. Aber dann setze ich bestimmt nicht einen EQ davor und schraube am EQ herum und verändere die Kompression dadurch. Und ich glaube nicht, dass ein CLA so etwas macht. Der stellt sicherlich auch nur den EQ einmal ein und gut ist. Dann den Kompressor und der EQ davor wird nicht mehr angefasst.

 

[TonyPizza]

Wenn du stark am EQ schrauben musst bei den Vocals, dann stimmt was grundlegend nicht

 

[SilentWarrior]

Wenn du stark am EQ schrauben musst bei den Vocals, dann stimmt was grundlegend nicht

Wo liest du das wieder heraus?

 

[SOS]

der ssl channel compressor ist doch standardmässig pre-eq

 

[synthpark]

Aber wie aus Post#1 zu entnehmen, komprimiere ich meist zuerst. Aber dann setze ich bestimmt nicht einen EQ davor und schraube am EQ herum und verändere die Kompression dadurch. Und ich glaube nicht, dass ein CLA so etwas macht. Der stellt sicherlich auch nur den EQ einmal ein und gut ist. Dann den Kompressor und der EQ davor wird nicht mehr angefasst.

Bei Vox: ich schraube meist erst am EQ und setze den Comp danach dahinter. Der Sound muss ja erstmal stimmen, und da liegts an der Farbe, nicht Dynamik.

 

[SilentWarrior]

Der Sound muss ja erstmal stimmen, und da liegts an der Farbe, nicht Dynamik.

Die Farbe hörst du aber nicht, wenn die Vox immer wieder im Mix untergeht. Ich rede nicht von Solo Modus Bearbeitung.

 

[synthpark]

Die Farbe hörst du aber nicht, wenn die Vox immer wieder im Mix untergeht. Ich rede nicht von Solo Modus Bearbeitung.

Das ist aber genau was ich mache, solo abhören. Da muss es auch klingen, Leadvokal muss solo gut klingen, Punkt. Alles sowieso relativ easy, wer denkt da jetzt über eine beste Reihenfolge nach? Compression kann man durchaus dann im Mix machen, aber unangenehme Jumps hört man auch solo.

Die Diskussion erinnert mich ein wenig an die Kollegen hier auf der Arbeit. Mit einer gewissen intuitiven "Unschärfe" der Arbeitsweise kommen die überhaupt nicht klar.