eq nach kompressor ist in der regel weniger arbeit, weil man den kompressor nicht bei jeder eq änderung nachjustieren muss. eq vor kompressor klingt in der tedenz meistens gematschter, weil man halt doch immer nur soundsoviel disziplin hat, den compressor nochmal nachzustellen, und insofern statistisch öfters mit zu heftigem nadelgewippe endet, als wenn man den kompressor hübsch auf dem nackten signal arbeitet und dann nur noch bisschen filtert.
having said all that: 1. eq vor kompressor (entweder als insert, oder im sidechain) kann ein lustiges kreativtool sein, weil man damit relativ wild die reaktionen des kompressors beeinflussen kann. wildes gepumpe weil überreaktion auf viel zu viele bässe (die man später wieder wegfiltert, oder von vornerein nur über den sidechain beigibt) und ähnliches...ist jetzt nix für die summe, aber schönes tool für unkonventionelle groovige elemente im mix.
und 2. wenn mal hinterm kompressor arg viel eq hat, verliert das signal natürlich bisweilen die "deckelung", die man sich mit dem kompressor holen wollte (also, in den fällen, wo man deckeln wollte und nicht nur bisschen zähmen), weil potentiell stark angehobene frequenzbereiche zu neuen pegelsprüngen führen, von denen der kompressor vor dem eq natürlich nix mitbekommt. in solchen fällen machts natürlich sinn, dann nochmal bisschen nachzudeckeln, oder gleich den kompressor erst hinterm eq zu haben, um nicht zuviel processing auf dem armen signal zu haben.
gilt aber eher nur für relativ drastische eq-einstellungen, die so im realen leben nicht besonders häufig vorkommen. bei elektronischer mucke (etwa wenn man den eq eher wie einen synthfilter oder einen radikalen färber benutzt) aber natürlich manchmal schon.
lange rede kurzer sinn: kommt wie immer drauf an
zumindest im regelfall aber kompressor vorm eq für mich.
