Hardware Synth versus Software Plugins

[synthpark]

Will keine Gefühle verletzten, doch der Sound gefiel mir damals nicht, gefällt mir heute nicht und ich werd ihn nie mögen. Ich find ihn einfach sch.. Aber die Geschmäcker sind halt verschieden..

um gefuehle gehts gar nicht. Und den Rohsound einiger Elemente find ich auch nicht soooo pricklend, aber sobald man das durchs analoge Pult jagt, etwas anzerrt, usw. klingts auf einmal maechtig. Und der Sequencer, es geht um den Sequencer. Genug Platten beweisen, was alles geht.

edit: das Teil war ein Ladenhueter, weil es zu hart klang, zu hart!

 

[kenfjohnnydee]

Bei dem "Druck" den analoge Synths wohl (im Gegensatz zu vielen digitalen) haben scheint ja ganz toll zu sein - mich interessiert hauptsächlich was SONGFÖRDERLICH ist.
Und da wird ja in aller Regel eh im Mix "ausgedünnt" weil man sonst vor fettem analogsound ja nix anderes mehr hören würde.. (?).
Mir ist die Fettheit eines Basses ziemlich wurst - ich finde er sollte vor allem DEFINIERT sein, aber nicht unbedingt "fett" (was immer das sein mag?)...

Richtig!

Wertverlust...

Also Butter bei die Fische - eine TR909 etc war schon damals als es rauskam ein totales Schrotteil und war zu Recht ein Ladenhüter.

Dass es irgendwann total populär wurde hat GARNIX damit zu tun dass das ein tolles Gerät ist, sondern NUR mit EMOTIONEN und ASSOZIATIONEN.
Als dann auch noch CLONE von dem Schrott-Teil entwickelt wurden, die "möglichst nah am beknackten Original" sein wollten, da musste ich ziemlich deftig lachen...

Da machten halt plötzlich wohl aus einer "Not" heraus weil sie sich nichts besseres leisten konnten ein paar "coole" vercrackte DJs mit alten unbrauchbaren Kisten rum und holen da "Grooves" raus -und plötzlich will jeder Hinterhof-DJ DIESEN beknackten Sound haben.

So gesehen könnte rein theoretisch irgendeine "Autorität" auch einen Kawai K1 (totaler Schrott-Synth aus den 90ern) zur "Legende" erklären und z. B. mit den eingebauten verrauschten "Röchel-Sounds" einen Hit machen - und zack denkt jeder Heini, er müsse DIESEN Sound haben. Nur raffen dann viele nicht, das dieser Sound in DIESEM Zusammenhang des Hits funktioniert hat, bei 99152 anderen Song-Versuchen aber nicht!

So wie damals "Insomnia" mit diesem Pizzikato-Synth Riff.
Der Sound ist eingentlcih total gaga, aber plötzlich kamen tausende Songs die diesen blöden Sound drin hatten.

ITS ONLY EMOTION, BABY! RELAX!

Halbrichtig!

Mal so rum formuliert. In den letzten Jahren haben wir unwahrscheinlich viele Retrohits. In einigen davon wird auch bewusst auf alte Klangerzeuger gesetzt. Halte ich jetzt auch nicht wirklich für ein Muss. Den Retrosound kriegen diverse Emulationen und auch die Samples aus den alten Kisten eigentlich gut genug hin, aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass einige Leute den Spirit in der Original-Maschine beim Songwriting/Komponieren/Klangschrauben brauchen. Auch wenns Emotion ist... solange es Musiker antreibt 'nen guten Song zu machen, dann hat es sich doch schon gelohnt.
Zu den ausgelutschten Sounds:
Was Du heute für gaga hältst, war in den meisten Fällen früher chic und innovativ. Und auch alte LoFi-Sounds können durchaus in einer modernen, sterilen Produktion Leben in die Bude bringen.

 

[karumba]

jeder da mal einen korg ms20 mit all seinen eigenheiten gehört hat, weiss was ich meine. das teil ist (in absehbarer zeit) nicht modellierbar.

Naja, sieht so aus, als ob wir zumindest schonmal den Filter bald bekämen:

hab auf GS drüber gelesen. sieht vielversprechend aus. das filter ist ein erster schritt, die komplette kiste ist aber so dermaßen unberechenbar, das zusammenspiel zu modellieren wäre sicher ziemlich aufwendig - noch.

 

[Kuno]

Fragt sich, wie viel der Rest überhaupt noch ausmacht.

Die reinen OSCs von Hardware sind ja nu kein Problem. Einmal auf's Oszilloskop geguckt und nach gebaut, fertig. Die machen ohnehin in aller Regel den Kohl nicht fett, weder bei VAs noch bei analogen Kisten (also damit meine ich jetzt, daß die Sägezähne alle ziemlich gleich klingen, genau so wie eine Squarewave oder ein Sinus bei allen Synths ziemlich gleich klingt).

Der Charakter kommt erst durch die Filter, Envelopes, usw.
Die Envelopes sind denke ich auch nicht das Problem. Auch die lassen sich leicht messen und nachbilden.

Ich kann's kaum erwarten, den Tropfen mal auszuprobieren. Dann werde ich mir in FL Studio damit erst mal einen Synth zusammen basteln, und mal gucken, was so geht.

 

[synthpark]

Die reinen OSCs von Hardware sind ja nu kein Problem. Einmal auf's Oszilloskop geguckt und nach gebaut, fertig.

wuerde ich so nie unterschreiben. Das Oszi zeigt dir kaum, was das Spektrum macht (Stichwort Aliasing), und wie die Oszillatoren "spingen", von Ton zu Ton, also die Transientenvorgaenge, etc. ist auch nicht ohne.

 

[karumba]

ich denke auch nicht, dass das so trivial ist. ein minimoog sägezahn mit allen 3 OSCs klingt ja auch mit offenem filter & ohne hüllkurven so dermaßen druckvoll. aber auch die hüllkurven bekommt man ITB noch nicht so snappy hin. wahrscheinlich ist es aber auch das zusammenspiel welches alles so tricky macht.

 

[synthpark]

... das mit dem Druckvoll muesste vor allem auch an der (gesaettigten) Ausgangsstude liegen, also VCA.

Snappy Huellkurven gehen digtial schon, Massive, Diva, das FXpansion Zeug.

 

[karumba]

... das mit dem Druckvoll muesste vor allem auch an der (gesaettigten) Ausgangsstude liegen, also VCA.

jep, beim moog ist das sicher der fall.

massive hat mE keine snappy hüllkurven (der grundsound überzeugt mich aber auch nicht so wirklich), diva geht schon eher (fxpansion kenne ich nicht), aber kein vergleich zu einem moog oder einem roland (z.b. sh101)

 

[synthpark]

naja, fuer meine Ohren hat der Massive sehr snappige Huellkurven, und mein alter Sh101 hatte gar so einen punchigen Sound ohne das Filter. Mit dem Filter waer wieder ne andere Geschichte.

Edit: ok, SH 101 fuer Rechteck ja, fuer saegezahn eher weniger. Naja ...

Der Massive klingt so bescheiden wegen einiger misslungener Presets, das Potential ist imho vorhanden, gibt ein paar sehr punchige Basspresets. Da hoert man auch nicht den 8-Bit Charakter .

 

[Kuno]

wuerde ich so nie unterschreiben. Das Oszi zeigt dir kaum, was das Spektrum macht (Stichwort Aliasing), ...

Ja mein Gott, dann macht man zur Not noch ne Spektralanalyse (obwohl das eigentlich nicht wirklich nötig ist).

ich denke auch nicht, dass das so trivial ist. ein minimoog sägezahn mit allen 3 OSCs klingt ja auch mit offenem filter & ohne hüllkurven so dermaßen druckvoll.

Genau das finde ich eben nicht.
Ich hab das selbst oft festgestellt, wenn ich diverse Sounds nachbauen wollte. Die OSCs an sich machen den Kohl einfach nicht fett.
Also hin und wieder fehlt's an Features, aber Sägezahn klingt wie Sägezahn. Selbst WENN die z.T. recht unterschiedlich ausfallen, klingen sie doch (fast) gleich.

aber auch die hüllkurven bekommt man ITB noch nicht so snappy hin.

Das stimmt überhaupt nicht.
Man kann ITB jede nur erdenkliche Hüllkurve machen. Und gerade wenn's um "snappy" geht, können digitale Hüllkurven sogar prinzipiell schneller als analoge sein.



Meiner Einschätzung nach kommt das gewisse Etwas beim Sound von analogen am ehesten aus den Filtern, der Sättigung, und so generellen Instabilitäten (Tuning, etc.).
OSCs und Envelopes sind da eher unkritisch.

 

[LightMusic]

Ich kann mit vsts klänge kreiren die ich mit analog synths nicht hinkriege. Allerdings gibt es auch wiederum klänge die ich nur mit analog synths realisieren kann.

Selbst freunde die nichts mit der synthie materie zu tun haben konnten mir bestätigen dass der dark energy im bassbereich mehr druck macht als die softsynths(nur mal als beispiel).

Waldorf hat damals mit der afb 16 einen meiner meinung nach enormen schritt in richtung zukunft gemacht.

Ich glaube es lohnt sich derzeit das beste aus allen welten zu vereinen, sprich analog, digital, samples und was es sonst so gibt.

 

[karumba]

Genau das finde ich eben nicht.
Ich hab das selbst oft festgestellt, wenn ich diverse Sounds nachbauen wollte. Die OSCs an sich machen den Kohl einfach nicht fett.
Also hin und wieder fehlt's an Features, aber Sägezahn klingt wie Sägezahn. Selbst WENN die z.T. recht unterschiedlich ausfallen, klingen sie doch (fast) gleich.

theoretisch ja, das sagt mir auch meine logik.
ich hatte einige jahre einen minimoog model D im studio. wenn ich diesen grundsound in pluginform haben könnte, würde ich 500€ dafür zahlen. ob es nun an den OSCs liegt oder an der verstärkerstufe, ich weiss es nicht. der minimoog zägezahn ist auch kein klassisch sauberer sägezahn.

Das stimmt überhaupt nicht.
Man kann ITB jede nur erdenkliche Hüllkurve machen. Und gerade wenn's um "snappy" geht, können digitale Hüllkurven sogar prinzipiell schneller als analoge sein.

in der theorie sollte das alles prima gehen. mein gehör sagt mir da aber was anderes. wenn ich bei einem basssound (egal bei welchem VST) das release ganz kurz mache & das gleiche mit einem meiner (schnellen) synths, z.b. roland promars (quasi eine sh101 auf steroiden), dann snappt das ganz anders. beim VST ists quasi ein dünnes "click", beim analogen ein "klack" mit richtig substanz. es haben auch nicht alle küllkurven diese schnellen envelopes, ein ms20 ist z.b. nicht so schnell & ein waldorf pulse schon garnicht (der hat auch digital gesteuerte envelopes).

Ich glaube es lohnt sich derzeit das beste aus allen welten zu vereinen, sprich analog, digital, samples und was es sonst so gibt.

exakt - best of both worlds. gewisse dinge gehen analog nicht, andere sind digital noch nicht so authentisch. wir leben in einer tollen zeit wo man beides kombinieren kann.

 

[Kuno]

wenn ich bei einem basssound (egal bei welchem VST) das release ganz kurz mache & das gleiche mit einem meiner (schnellen) synths, z.b. roland promars (quasi eine sh101 auf steroiden), dann snappt das ganz anders.

Ja aber meinste nicht, daß das eher am verwendeten Filter als an der Hüllkurve liegt?

 

[Akai31]

@Hüllkurve: das hat vielleicht eher mit dem Shape und weniger mit der reinen Geschwindigkeit zu tun...?

@OSC: ich erinnere mich noch gut an einen Vergleich den ich vor langer Zeit mal zwischen dem Waldorf Pulse und so einem Amimonster gemacht habe; der Pulse hat schon beim reinen OSC-Sound (ohne Filter etc.) so dermaßen abgestunken... Der andere klang einfach deutlich fetter.
Und der Pulse hat ja hier schon den ruf einen fetten sound zu liefern...

 

[karumba]

Ja aber meinste nicht, daß das eher am verwendeten Filter als an der Hüllkurve liegt?

auch bei offenem filter klingen die hüllkurven knackiger, von daher denke ich, dass man das filter als einfluss aus der gleichung nehmen kann.

Und der Pulse hat ja hier schon den ruf einen fetten sound zu liefern...

seine OSCs sind schon ziemlich cool (vor allem in anbetracht des damaligen preises!), seine hüllkurven sind aber nicht so toll & das filter hat mir nie so gefallen. aber man kanns ja durch einen moogerfogger laufen lassen

 

[kenfjohnnydee]

So, gestern mal die Demo von der DIVA gezockt. Wirklich hervorragend. Klanglich nix zu nölen. Endgeiler Synth.

Aber die leidige Performance bzw. Ressourcengeschichte turnte mich da leider doch ziemlich ab und zog mir die Schuhe aus. Schade.

 

[Kuno]

Ja aber meinste nicht, daß das eher am verwendeten Filter als an der Hüllkurve liegt?

auch bei offenem filter klingen die hüllkurven knackiger, von daher denke ich, dass man das filter als einfluss aus der gleichung nehmen kann.

Ach meintest du jetzt die Hüllkurve für die Lautstärke?
Gibt's für dieses außergewöhnliche Snapping mal irgendwo ein Beispiel?

 

[Sogyra]

Naja...eigentlich ist es egal ob Hardware oder Software. Viel wichtiger ist es, was man damit macht. Denn: Musik kann man mit beiden machen.

 

[synthpark]

So, gestern mal die Demo von der DIVA gezockt. Wirklich hervorragend. Klanglich nix zu nölen. Endgeiler Synth.

Aber die leidige Performance bzw. Ressourcengeschichte turnte mich da leider doch ziemlich ab und zog mir die Schuhe aus. Schade.

hast du auch mein praezedenzfallbeispiel gehoert?

da hoert man, dass hoehen fehlen, durchdas lpf

massive ... sylenth ... es2 ... diva

http://www.gearslutz.com/board/elec...sic-production/747162-massive-vs-zebra-4.html

 

[kenfjohnnydee]

hast du auch mein praezedenzfallbeispiel gehoert?

da hoert man, dass hoehen fehlen, durchdas lpf

massive ... sylenth ... es2 ... diva

http://www.gearslutz.com/board/elec...sic-production/747162-massive-vs-zebra-4.html

Jo, glaub ich Dir.

Bin da auch nicht in die Tiefe gegangen. Interessant, ... aber jetzt auch nicht sooo relevant, für das was ich an Mucke mach. Der Grundklang überzeugt mich definitiv. Ein Höhenabfall hier oder da... stört mich nicht. Bin da nicht so pingelig.
Nur - mein Problem - ich hab ehrlich gesagt keinen Bock in 'nem Song laufend bouncen oder freezen zu müssen, sowas ist mir einfach zu nervig und killt den Arbeitsfluss.
Wenn das Dingen noch 'nen Tacken ressourcenschonender wär, wäre das ein echter Favorit für mich und für zukünftige Songs.