Hardware Synth ja oder nein?!

[Trojakon81]

Moin zusammen,

ich selbst mache schon eine ganze Weile Musik im Bereich Trance/Ambient/Soundtrack allerdings bisher immer mit VST Synthies.

Seit einigen Tagen überlege ich mir ob es Sinn macht einen Hardware Synthie zu beschaffen oder eben nicht. Auf der einen Seite gefällt mir der Gedanke Sounds ect von Hand zu schrauben, aber auch bessere (?) Sounds im Vergleich zum VST zu erhalten.

Natürlich ist es auch eine Preisfrage

Seit Jahren bin ich schon auf den access virus ti2 polar scharf (satte Sounds gerade für meine Genres) und diesen könnte ich jetzt für 1399,- Euro inkl. 10 Soundbanks kaufen (natürlich gebraucht)

Nun aber die Frage: Lohnt es sich oder gibt es gute alternativen? Oder reichen VST dann doch aus?

Danke für Eure Antworten.

 

[Nachtschicht]

ich würde wenn dann eher auf einen vollanalogen zielen. der virus ti2 ist nett (ich hab einen), aber...er hat halt letztlich charakterlich nichts, was ein plugin nicht auch könnte. ist ganz klar eine sehr mächtige, komplexe engine, aber das sind viele plugins auch.

ich persönlich würde da insofern eher auf was abzielen, was charakterlich etwas bietet, was mit plugins nur schwer nachzustellen ist. den schmutz und biss eines ms20 z.b. kriegt man mit plugins nur schwer hin. oder den sehr puren charakter von basic sounds aus einem juno6 oder 60. oder die kauzigkeit eines 70s preset-leadsynths (gibts auf ebay regelrecht nachgeschmissen).

da kriegt man für 1400 euro ne ordentliche bandbreite.

hingegen sei allerdings gesagt, dass ein virus für trance natürlich ziemlich faust aufs auge ist. die schwächen des virus sind mehr so diese ganz konkreten, "körperhaften" sounds, da kommt er an nen tatsächlich analogen kasten niemals wirklich ran - aber bei trance gehts ja gerne mehr so um breitwand. und das kann er natürlich richtig gut.

 

[molemuc]

Habe vor einem Jahr die gleiche Frage gestellt.
Einen Hardwaresynth zu kaufen reicht nicht aus.

Wichtig ist dass man den auch versteht. Hatte
meine Softwaresynths vorwiegend als Presetschleuder
Genutzt, ohne die synth zu verstehen. Da hat der Kauf
meines PRO2 zunächst nicht weitergeholfen, weil
der auch zunächst ne Presetschleuder ist.

Ich kenne jetzt deinen Wissensstand nicht,
aber als synth Anfänger braucht es schon
Geduld, bis vco, vca, lfo, ADSR, cv, Gate,
Clock, .... im Hirn sind. Polyphon, monophon,

Habe den Pro2 zuerst nicht verstanden,
der Groschen ist mit Hilfe von Lern DVDs
Von Softube Modular gefallen, also
erst mal wieder mit Software.

 

[Trojakon81]

Genau das ist es ja...der Virus ist für seine breiten Sounds die Trance ausmacht sehr geil. Aber nur deswegen 1400 Euro ausgeben? Mhh...
Gibt es denn keinen Synth unter 1000 Euro mit dem man wirklich brauchbare Leads und Pads mit gescheiter Breite zaubern kann?

Ich hab jetzt erstmal den Sylenth1 als Vollversion geholt. Hatte davor eine naja...."Probierversion"

Mein Wissensstand ist halb/halb...ich mache seit 17 Jahren Musik, aber scheinbar muss ich noch einiges lernen.

 

[Edictum]

Für 1000€ könntest du dir zB einen MS-20 mini und einen JX-3P oder JX-8P kaufen, damit kannst du die VSTs schön ergänzen und bekommst maximalen analogen Sound für wenig Geld

 

[Kollege]

Seit Jahren bin ich schon auf den access virus ti2 polar scharf (satte Sounds gerade für meine Genres) und diesen könnte ich jetzt für 1399,- Euro inkl. 10 Soundbanks kaufen (natürlich gebraucht)

wenn du bock auf den hast, hol ihn dir. passt auf jeden fall für trance.

Nun aber die Frage: Lohnt es sich oder gibt es gute alternativen? Oder reichen VST dann doch aus?

Danke für Eure Antworten.

ich hab noch einige analog kisten rumstehen und nutze keine mehr. ja, die klingen etwas anders und nein, ich mach damit nicht unbedingt bessere musik. mit vsts ist man einfach viel flexibler, das legen manche als nachteil aus, aber ich finds unheimlich praktisch. der sound ist mitlerweile sehr gut.
im mix mit effekten und pipapo ist es dann sowieso wumpe.

 

[Trojakon81]

Seit Jahren bin ich schon auf den access virus ti2 polar scharf (satte Sounds gerade für meine Genres) und diesen könnte ich jetzt für 1399,- Euro inkl. 10 Soundbanks kaufen (natürlich gebraucht)

wenn du bock auf den hast, hol ihn dir. passt auf jeden fall für trance.

Nun aber die Frage: Lohnt es sich oder gibt es gute alternativen? Oder reichen VST dann doch aus?

Danke für Eure Antworten.

ich hab noch einige analog kisten rumstehen und nutze keine mehr. ja, die klingen etwas anders und nein, ich mach damit nicht unbedingt bessere musik. mit vsts ist man einfach viel flexibler, das legen manche als nachteil aus, aber ich finds unheimlich praktisch. der sound ist mitlerweile sehr gut.
im mix mit effekten und pipapo ist es dann sowieso wumpe.

Welche VSTs hast du denn und welches Genre machst du so?

 

[Trojakon81]

Für 1000€ könntest du dir zB einen MS-20 mini und einen JX-3P oder JX-8P kaufen, damit kannst du die VSTs schön ergänzen und bekommst maximalen analogen Sound für wenig Geld

Gibt es auch aktuellere Alternativen außer die Vintage Synthies?

 

[Nachtschicht]

also ich war ja auch einer der analog-empfehler, aber jetzt wo du es noch selber bestätigst, dass es dir vor allem um breitwand geht...dann ist der virus wahrscheinlich schon der beste kandidat.

man kann zwar auch mit nem ms20 sagenhafte breitwände durch multitracking zaubern, aber das ist halt mehr was für freaks. mit dem virus kriegst du wahrscheinlich deutlich schneller genau die dinge, die du suchst.

und man kann das ding als VST integrieren. da bin ich mir ja bis heute nicht so ganz sicher, ob das ein kluger schachzug von access war, denn als VST integriert fällt einem halt noch mehr auf, dass so ein digitalsynth letztlich auch einfach nur ein plugin im hardwaregehäuse ist

trotzdem dürfte der virus von der soundpalette her einfach so präzise zu deinen anforderungen passen, dass ich am ende denke, dass es für deine anwendung die beste empfehlung ist. voriges bedenkenträgertum meinerseits insofern gerne ignorieren

 

[Trojakon81]

also ich war ja auch einer der analog-empfehler, aber jetzt wo du es noch selber bestätigst, dass es dir vor allem um breitwand geht...dann ist der virus wahrscheinlich schon der beste kandidat.

man kann zwar auch mit nem ms20 sagenhafte breitwände durch multitracking zaubern, aber das ist halt mehr was für freaks. mit dem virus kriegst du wahrscheinlich deutlich schneller genau die dinge, die du suchst.

und man kann das ding als VST integrieren. da bin ich mir ja bis heute nicht so ganz sicher, ob das ein kluger schachzug von access war, denn als VST integriert fällt einem halt noch mehr auf, dass so ein digitalsynth letztlich auch einfach nur ein plugin im hardwaregehäuse ist

trotzdem dürfte der virus von der soundpalette her einfach so präzise zu deinen anforderungen passen, dass ich am ende denke, dass es für deine anwendung die beste empfehlung ist. voriges bedenkenträgertum meinerseits insofern gerne ignorieren

Das stimmt schon aber ich sträube mich ein wenig dagegen (Für das Geld bekomme ich soviel mehr als nur einen Synth) Ich habe eben den u-he Zebra 2 getestet und der kommt dem Klangerlebnis vom Virus schon sehr nahe. Was sagt ihr (du) dazu? ^^

 

[Nachtschicht]

ja wie gesagt, wenn du ein plugin findest dass deine bedürfnisse genauso abdeckt...der virus ist letztlich auch nur ein plugin mit gehäuse.

wobei "nur" so ne sache ist, son bedienfeld inspiriert natürlich auch zu anderen schraubereien.

kannste letztlich nur selber entscheiden. für alle kandidaten, ob nun virtuellanalog mit librarystärken in deinem sinne, ob plugin mit hoher preisersparnis, oder "realanalog" mit charakterlichen qualitäten die du bei plugins nicht kriegst...hat alles so seine vor- und nachteile

 

[Trojakon81]

ja wie gesagt, wenn du ein plugin findest dass deine bedürfnisse genauso abdeckt...der virus ist letztlich auch nur ein plugin mit gehäuse.

wobei "nur" so ne sache ist, son bedienfeld inspiriert natürlich auch zu anderen schraubereien.

kannste letztlich nur selber entscheiden. für alle kandidaten, ob nun virtuellanalog mit librarystärken in deinem sinne, ob plugin mit hoher preisersparnis, oder "realanalog" mit charakterlichen qualitäten die du bei plugins nicht kriegst...hat alles so seine vor- und nachteile

Absolut Ich probier mal weiter mit dem zebra rum und nächste Woche bekomme ich ja noch die KRK RP6 RoKit G3 und den Beyerdynamic DT-990 Pro Mal sehen was da klanglich geht. Und bezüglich des schraubens könnte man ja evtl zu einem Midi Keyboard mit Reglern greifen?!

 

[clemenserwe]

Das Hauptargument für externe Synths (egal ob analog oder digital) ist imho der Sex-Appeal der Drehregler.
Eine Analog-Digital-Diskussion lasse ich hier bewusst aussen vor.
In Sachen Soundvielfalt und Flexibilität können Externe mit Plugins (wie z.B. Zebra) nicht mithalten.

Und bezüglich des schraubens könnte man ja evtl zu einem Midi Keyboard mit Reglern greifen?!

Da wirst vor allem erstmal die Entscheidung treffen müssen, welche Parameter Du steuerbar machen willst. Selbst komfortable Controller-Einbindungen (wie z.B. über Automap oder beim Nektar Panorama) liefern Dir erstmal eine unübersichtliche Flut an Parametern. Je komplexer der Synth, desto chaotischer der Zugriff auf Parameter.

Wer denkt, man könne einfach anschliessen und steuern, wird erstmal enttäuscht sein. Plugins mit der Implementierung von Makro-Reglern habe da schonmal einen riesen Vorteil.

 

[rz70]

finde 1.400 für einen Polar nicht gerade preiswert. Hab die auch schon preiswerter weggeben. Würde aber auch keine Virus nehmen, wenn du normalerweise mit guten VSTs Musik machst (hatte den TI und TI2).
Du solltest dir erstmal überlegen ob ein Hardware Synth überhaupt in deine Arbeitsweise passt. Den analogen Aufnahmeweg und das man nur eine Midiinstance hat, sollte man nicht vernachlässigen. Ich hab hier wirklich schon alles da gehabt, dann wieder verkauft, wieder gekauft. Zur Zeit steht hier nur ein Midikeyboard und die Maschine Studio und ich mach keinen deut schlechtere Musik als vorher. Es geht halt alles nur schneller und angenehmer als mit Outboard (starken Rechner vorausgesetzt)

ICH würde dir raten mit einem kleinen Monophonen wie einer Bass Station 2, Minibrute, Waldorf Pulse 2, etc. anzufangen. Bekommt man gebraucht für 300 € und du kannst schauen ob dir das überhaupt liegt. Der Polar für 1.400 später wieder zu verkaufen, wird sicher nicht einfach. Da musst du, wenn du nicht sehr viel Zeit hast, mit Verlust rechnen.

 

[TedStriker]

Wer denkt, man könne einfach anschliessen und steuern, wird erstmal enttäuscht sein. Plugins mit der Implementierung von Makro-Reglern habe da schonmal einen riesen Vorteil.

Hast du ein konkretes Beispiel bei dem das gut funktionier? Ich stehe mit der Zuteilerei irgendwie auf Kriegsfuß

 

[clemenserwe]

Hast du ein konkretes Beispiel bei dem das gut funktionier?

Die zwei komfortabelsten sind Automap und die Zuweisungen bei Nektar (sofern die DAW unterstützt ist.

In Logic ist es trotzdem so, dass die Reihenfolge der Parameter keiner "natürlichen Logik" folgt.
Bei Automap kann man im Fenster die Parameter hin und her ziehen, bis es passt.
Beim Nektar gibt es eine Editor-Software, mit der man sich die Parameter zurechtlegen kann.

DAW's mit Makrofunktion bieten da eine reduzierte, aber einfache Variante, die auch mit Billigkontrollern ohne Mapping-System funktioniert. (Allerdings auch nur für wenige Parameter.)

 

[TedStriker]

Wer denkt, man könne einfach anschliessen und steuern, wird erstmal enttäuscht sein. Plugins mit der Implementierung von Makro-Reglern habe da schonmal einen riesen Vorteil.

Hast du ein konkretes Beispiel bei dem das gut funktionier?

Die zwei komfortabelsten sind Automap und die Zuweisungen bei Nektar (sofern die DAW unterstützt ist.

In Logic ist es trotzdem so, dass die Reihenfolge der Parameter keiner "natürlichen Logik" folgt.
Bei Automap kann man im Fenster die Parameter hin und her ziehen, bis es passt.
Beim Nektar gibt es eine Editor-Software, mit der man sich die Parameter zurechtlegen kann.

DAW's mit Makrofunktion bieten da eine reduzierte, aber einfache Variante, die auch mit Billigkontrollern ohne Mapping-System funktioniert. (Allerdings auch nur für wenige Parameter.)

Alles klar, danke für die Info. D.h. aber, ich bin erstmal mit Parameterzuweisungen und "Programmieren" beschäftigt? Mh, ich weiß nicht, ob ich das möchte. Ich würde lieber einschalten und losspielen. Gibt's da keine "Preset-Standard-Zuweisungen?

 

[musicdevil]

Das Hauptargument für externe Synths (egal ob analog oder digital) ist imho der Sex-Appeal der Drehregler.

Das ist der wesentliche Punkt. Da steht dann halt was auf dem Tisch, was vielleicht schön ist anzusehen, vielleicht sogar leuchtet und
vielleicht viele Regler und Schalter hat zum anfassen, achja und man braucht keinen PC um paar Sounds anzuspielen.
Rein vom Sound her, lohnt sich Hardware nicht mehr wirklich.
Man kann auch mit nem gescheiten Masterkeyboard einen ähnlichen Effekt erzielen, damit kann man dann ja auch einige Parameter steuern usw.
Ich habe noch nen altes Elka Masterkeyboard und wenn ich zb. den FM7 anspiele, habe ich fast das Gefühl, als käme der Sound aus dieser Kiste. Damit kann man sich gut selbst täuschen^^

Breite fette Leadsounds, Bässe usw. bekommt man mit zig Software Synthesizern sehr gut hin..Spire, Sylenth1, Dune2, Synthmaster usw.

 

[mazze]

Nicht nur die Drehregler sind sexy, Holzseitenteile, dunkelblaues Metallblech, ich nenne es beim Polysix liebevoll "korgblau".
Ich könnte mich heute noch in den A. beißen, dass ich einen Korg Trident MkII für ein paar Mark verscherbelt habe. Ein Schlachtschiff.

Um die Frage zu beantworten, ich würde auf VSt setzen und wenn es dich überkommt, eher aus Lust ein Vintageteil kaufen. Kannst dann integrieren oder auch nicht, in jedem Fall aber befummeln und bewundern.

 

[Trojakon81]

Ich bin jetzt auch erstmal weg von dem Gedanken Hardware zu kaufen (bis auf ein gescheites Masterkeyboard) Mal sehen was das Update bezüglich der Boxen bringt.