Gibson haben das Problem, dass sie sich zum einen zu lange auf ihrem Vermächtnis ausgeruht haben, zum anderen Innovationen gebracht haben, die dann aber keiner haben wollte, z.B. Robo-Tuner oder neonfarbene Les Pauls. Dazu kommen die saftigen Preise im Verhältnis zu den Qualitätsproblemen, von denen man immer gehört hat.
Von den Custom Shop Modellen beginnend bei 2-3 TEUR mal ganz zu schweigen.
Ich selbst hatte neulich eine der günstigsten SGs von Gibson hier (ca. 650 EUR), habe aber am Ende eine von Epiphone genommen (ca. 350), da die Gibson einfach nicht klang und zerbrechlich wirkte. Sie kam aber in einem ziemlich sinnfreien weissen (!) Koffer. Den kann ich zu Siegfried und Roy mitnehmen, aber nicht zu Doomdessdarkmetall.
Im Grunde könnte sich Gibson als Legacy Marke begreifen und das "American Craftmanship" herausstellen und wertige Qualität abliefern und ggf. mal ein paar alte Schätzchen wieder auflegen, z.B. Firebird, Thunderbird, Grabber, G3. Praktisch auf die guten alten Standards setzen und den Namen wieder pflegen.
Parallel dürfen sich die einstigen Innovatoren nicht davor verstecken, dass die crazy Kids da draußen auf Extended Range, Multiscale Gitarren abfahren (Strandberg, Dingwall, Chapman, Kiesel) und ne Oppa Les Paul halt im Moment kaum angesagt ist.
(EDIT
Will heissen, die Leute, die überhaupt noch Gitarren kaufen, kaufen (im Moment) keine Gibson.
Oooder sie nehmen sich ihre Standards vor und modernisieren sie, zB bei ner Les Paul mal ne Evertune rein, längere Mensur, vielleicht den Body etwas anfräsen etc. Das bestehende Design würdevoll in die Moderne mitnehmen.
PS: Ich mag Gibson Style Gitarren, habe neben der Epi SG ne *hust*LTD Eclipse*räusper* - weil ich das Design und den Klang mag, aber die LTD halt leider mehr Value for de Moneh war.
