Nein. Der Weg ist wichtig. Ohne den Weg zurückzulegen, hat man nichts von Wert geschaffen.
Das kann man halt schon aus Sicht des Schaffenden und des Hörenden betrachten. Für die meisten Hörer sollte der Schaffensprozess in der Tat irrelevant sein (Ausnahme: Live-Konzerte, wobei der Hörer da ja auch oft genug ganz gezielt in die Irre geführt wird und die Hälfte, wenn nicht sogar mehr, vom Playback kommt), für die meisten Musiker ist es vielleicht der entscheidende Punkt.
Bei mir ist Letzteres auf jeden Fall so. Ich mache halt mit extrem großer Leidenschaft Musik, höre mir aber das Endresultat tatsächlich weder besonders gerne noch oft an, selbst Live-Mitschnitte nur etwas mehr (denn da hat man oft direkt nach dem Gig schon vergessen, wie man gespielt hat, von daher lohnt sich das auch mal).
Aber wie oben gesagt, man sollte sich schon darüber im Klaren sein, dass das für die meisten Konsumenten, speziell bei Musikkonserven, vollkommen irrelevant ist, Tendenz sogar abnehmend. Wer rennt denn heute noch zu jedem Kumpel um dem mitzuteilen, welches Album man sich gerade besorgt hat? War bei mir früher regelmäßig so, manchmal ging's vom Laden direkt zu irgendwelchen Freunden, um den Kram anzuhören, bevor das überhaupt auf dem heimischen Player gelandet ist. Und da wurde dann auch irgendwelcher Klatsch und Tratsch (später dann auch Fachinformationen) über die KünstlerInnen ausgetauscht, das Artwork begutachtet, etc. Und das haben viele Leute so gemacht. Wüsste nicht, dass das heute noch der Fall ist. Mein Großer (14) hört wirklich erfreulich viel Musik, mMn ist sein Geschmack, abgesehen von einigen Irrungen, auch mindestens akzeptabel - aber wer da jetzt hinter der Musik steckt, das juckt den halt wirklich exakt null (was allerdings auch einen ganz geilen, beinahe abenteuerlichen Stilmix zur Folge hat, da geben sich dann Journey, Korn, Metallica, David Bowie und Helene Fischer die Playlist-Klinke in die Hand).