Audio-Interface für max 250€ / VSTs almost only

[muffy]

Für den Betrieb mit einem Notebook ein 19" Gerät mitnehmen?

 

[inception]

Ich würde mir den holen:
Im deal für 398.-€ !!!
Ok. sind trotzdem keine 250.-€.

Focusrite Scarlett 18i20 3rd Gen

Doch etwas groß geraten...

 

[Sascha Franck]

Da du nicht so viele Kanäle brauchst, lege ich dir das M2 nahe.

Jein. Ich besitze das und finde es auch gut. Problem ist, dass es kein Programm zum steuern des internen Direkt-Monitorings gibt. Ich brauche das zwar nur selten (weshalb ich mich im Moment auch nicht ernsthaft mit Wechselgedanken trage), aber wenn, dann ist das einfach nicht geil. Ich splitte dafür mein (in dem Fall schon fertiges) Gitarrensignal und nehme eine Seite zum Aufnehmen, die andere zum Monitoren, so kann ich beide Pegel separat einstellen. Schön geht anders.
Hinzu kommt, dass das M2 bei Aktivieren des Direkt-Monitorens den Ausgang um 3dB absenkt. Das lässt sich nicht deaktivieren. Finde ich ehrlich gesagt richtig scheiße, denn wenn ich meinen externen Gitarrenkram aufnehme, will ich den Monitorkanal gerne schnell stummschalten, damit mich kein Leerlaufrauschen nervt. Das bedeutet aber, dass ich jedes Mal am Ausgangsregler rumfummeln muss.
Laut Motu-Support ist das absichtlich so, um Clipping zu vermeiden. Ist natürlich totaler Bullshit, denn wenn man in die Regionen kommt, läuft bereits was anderes ganz falsch. Die Funktion sollte mindestens schaltbar sein, aber da es eben exakt keine Begleit-Applikation gibt, wird das wohl nicht passieren.
Und das Ding macht einen Recording-Offset von 45 Samples bei 44.1 (unter Windows womöglich ein etwas anderer Wert), den man idealerweise in der DAW global kompensiert, der aber auch zur Angabe falscher Latenzwerte führt. Die tatsächlichen Werte sind aber immer noch absolut superb in der Preisklasse (3,5ms Roundtrip bei 44.1kHz und 32 Samples Puffergröße unter macOS, die Werte unter Windows sind ähnlich).

Klingt jetzt alles ziemlich negativ, ist aber, je nach Einsatzgebiet, überhaupt nicht schlimm. Bei mir ja auch nicht so dolle, dass ich's jetzt unbedingt austauschen würde. Das hätte ich ja dann auch schon lange gemacht.

Ansonsten, bei Interface-Suche dringend Julian Krause schauen, gerade im unteren Budget-Bereich *die* beste Anlaufstelle:

Julian Krause

Hey, I'm Julian Krause and on this channel you can find in-depth audio equipment reviews and tutorials.

www.youtube.com

 

[harrymudd]

MOTU M4 kann ich immer wieder empfehlen und ziehe ich focusrite und Audient vor, besonders wenn man WYSIWYG und keine Controllersoftware haben möchte. Von den Audiowerten tun sich die Interfaces nicht viel. MOTU hat stabile Treiber und einen guten Support.

 

[Sascha Franck]

MOTU M4 kann ich immer wieder empfehlen und ziehe ich focusrite und Audient vor, besonders wenn man WYSIWYG und keine Controllersoftware haben möchte. Von den Audiowerten tun sich die Interfaces nicht viel. MOTU hat stabile Treiber und einen guten Support.

Das M4 kommt aber doch mit so 'nem kleinen internen Mischertool, oder war das erst beim M6 so?

 

[harrymudd]

Man kann beim M4 und M6 zwischen Direkt- und Playback-Ssignal überblenden.

 

[Schlumpfpeter]

Hatten die neueren zoom interfaces nicht die krassesten Latenzen unter den günstigeren Interfaces? Kam glaube ich bei Vergleichsmessungen an RME ran, wenn ich mich richtig erinnere. Damals gab es aber irgend einen Haken, warum ich mir das nicht geholt hatte. Ich glaube ganz am Anfang gab es Treiberprobleme mit AMD oder so, kann das sein?

 

[Sascha Franck]

Hatten die neueren zoom interfaces nicht die krassesten Latenzen unter den günstigeren Interfaces?

Ja, die UAC Reihe war in der Preisklasse extrem gut. Habe ein UAC-2. Auch hinsichtlich des Direkt-Monitorings sehr gut ausgestattet, falls notwendig, konnte man sogar noch so einen kleinen Hall beimischen, für SängerInnen top. Loopback-Funktion gab's auch noch. Latenz ging bei 44.1 runter bis 4.5ms, was schon wirklich sehr gut ist, zumal die CPU-Last dabei nicht sonderlich explodierte (da gibt's durchaus Unterschiede von Interface zu Interface, wenn die auch in den letzten Jahren kleiner geworden sind).

Damals gab es aber irgend einen Haken, warum ich mir das nicht geholt hatte. Ich glaube ganz am Anfang gab es Treiberprobleme mit AMD oder so, kann das sein?

Das mit AMD kann auch sein, irgendwas bimmelt da bei mir im Hinterkopf. Für mich als Mac-User nicht so relevant, aber es gab andere Probleme, so etwa, dass der anscheinend zur internen Kommunikation benutzte SysEx-Stream auch an den an die DAW weitergereichten (virtuellen) MIDI-Ports anlag. Merkt man anfänglich nicht zwingend (es sei denn, man hat immer einen MIDI-Monitor am Start, der auch SysEx anzeigt), irgendwann guckt man sich dann mal in einem Listeneditor den aufgenommenen Kram an und ist geschockt. Vor allem kann man so auch bspw. keine Fadercontroller gescheit einbinden ohne permanent rumzufiltern, etc. Ich habe das dann systemweit geblockt (gibt da so'n Tool) und nach irgendeinem Treiber/FW-Update war's auch weg.
Soweit also erstmal alles prima.

Aber (!!!): Zoom verdient harte, feste Schläge! Und zwar sehr viele davon! Oder Schlimmeres!
Anlässlich des neuen Macbooks musste ich auch deren neue (angeblich ARM-kompatible) Treiber installieren. Und das ging anscheinend nur mit neuer Firmware. Also auch die installiert. Und was passiert?
A) Die Latenzen mit den neuen Treibern sind deutlich schlechter (so in der Liga dieser generischen TheSycon Treiber, die Gott und die Welt im günstigen Interfacebereich benutzen), also kein Vorteil mehr gegenüber schnöde-generischem Core Audio.
B) Return of the evil SysEx stream. WTF?!?
C) Am Allerschlimmsten: Die Firmware lässt sich nicht komplett downgraden. Da hätte ich das Ding dann wenigstens am alten Mac Pro wie vorher nutzen können, aber geht nicht. Die FW-Version wird zwar korrekt angezeigt, die alten Treiber kann ich auch installieren, aber die Latenz bleibt schlecht und der SysEx Stream of Death ist auch nach wie vor da.

Fazit: Elektroschrott! Mannmannmann, was hatte ich 'nen Hals. Der Zoom-Support gibt es angeblich an die Entwickler weiter. Dummes Gewäsch.
Also auf jeden Fall Finger weg von Zoom-Interfaces! Die haben ja auch ganz interessante neue Teile, gerade für Mobilnutzer, anscheinend alle mit schlechten Latenz-Werten. Womöglich kommt man aber damit klar, denn wenn man nur VST-Instrumente spielt, hat man's ja eh nur mit grob der Hälfte der Gesamtlatenz zu tun, da kein Eingangssignal verarbeitet werden muss. Na ok, MIDI kommt dazu.

 

[sts]

Fazit: Elektroschrott! Mannmannmann, was hatte ich 'nen Hals.

Sehr ärgerlich alles.

 

[inception]

Jein. Ich besitze das und finde es auch gut. Problem ist, dass es kein Programm zum steuern des internen Direkt-Monitorings gibt. Ich brauche das zwar nur selten (weshalb ich mich im Moment auch nicht ernsthaft mit Wechselgedanken trage), aber wenn, dann ist das einfach nicht geil. Ich splitte dafür mein (in dem Fall schon fertiges) Gitarrensignal und nehme eine Seite zum Aufnehmen, die andere zum Monitoren, so kann ich beide Pegel separat einstellen. Schön geht anders.
Hinzu kommt, dass das M2 bei Aktivieren des Direkt-Monitorens den Ausgang um 3dB absenkt. Das lässt sich nicht deaktivieren. Finde ich ehrlich gesagt richtig scheiße, denn wenn ich meinen externen Gitarrenkram aufnehme, will ich den Monitorkanal gerne schnell stummschalten, damit mich kein Leerlaufrauschen nervt. Das bedeutet aber, dass ich jedes Mal am Ausgangsregler rumfummeln muss.
Laut Motu-Support ist das absichtlich so, um Clipping zu vermeiden. Ist natürlich totaler Bullshit, denn wenn man in die Regionen kommt, läuft bereits was anderes ganz falsch. Die Funktion sollte mindestens schaltbar sein, aber da es eben exakt keine Begleit-Applikation gibt, wird das wohl nicht passieren.
Und das Ding macht einen Recording-Offset von 45 Samples bei 44.1 (unter Windows womöglich ein etwas anderer Wert), den man idealerweise in der DAW global kompensiert, der aber auch zur Angabe falscher Latenzwerte führt. Die tatsächlichen Werte sind aber immer noch absolut superb in der Preisklasse (3,5ms Roundtrip bei 44.1kHz und 32 Samples Puffergröße unter macOS, die Werte unter Windows sind ähnlich).

Klingt jetzt alles ziemlich negativ, ist aber, je nach Einsatzgebiet, überhaupt nicht schlimm. Bei mir ja auch nicht so dolle, dass ich's jetzt unbedingt austauschen würde. Das hätte ich ja dann auch schon lange gemacht.

Ansonsten, bei Interface-Suche dringend Julian Krause schauen, gerade im unteren Budget-Bereich *die* beste Anlaufstelle:

Julian Krause

Hey, I'm Julian Krause and on this channel you can find in-depth audio equipment reviews and tutorials.

www.youtube.com

Das Video ist super, vielen Dank...bringt doch schon etwas mehr Licht in die Sache.

 

[Parry Hotter]

Und wie sieht's im Vergleich zum motu oder Audient aus? Was macht es besser?

Hab das ssl2+ klanglich gut sich nichts. Ssl latenzen etwas besser bei mir aber auch nur marginal. Haptik aber beim ssl wesentlich besser. Desktop Gehäuse ist einfach angenehmer

 

[Sascha Franck]

Man kann beim M4 und M6 zwischen Direkt- und Playback-Ssignal überblenden.

Auch nicht wirklich geil. War so bei 'nem Behringer, welches ich mal getestet habe. Richtig gut ist Hardware-Monitoring nur dann, wenn man beide Signale komplett unabhängig regeln kann, von mir aus dann halt auch per Begleit-App.
Zum Glück brauche ich aktuell nur sehr selten Hardware-Monitoring, ansonsten müsste ich eher bald über was Anderes nachdenken.

 

[inception]

Erst einmal herzlichen Dank an alle...wieder einmal tolle Unterstützung. Ich versuche das jetzt mal zusammenzufassen:
Focusrite Scarlett : Macht man nix verkehrt
Motu 2: Bis auf das erwähnte Direkt-Monitoring sehr gut
Audient ID4 / 14: Nix zu meckern...wobei ich aufgrund des geringen Preisunterschieds das ID14 wählen würde.
SSL 2: Nix zu meckern
Puh, Qual der Wahl...wobei wie im Video schon erwähnt, so richtig etwas falsche machen kann man da wohl nicht.
Vielleicht bei den geringen Preisunterschieden zwischen den größeren Versionen etwas mehr Flexibilität bekommen...auch wenn man sie jetzt noch nicht für notwendig hält.
Die Frage wäre eher, was passiert, wenn ich mit meinem Notebook zum Mucke machen zu meinem Mac-Kumpel gehe oder wir uns wieder Projekte austauschen und er ein völlig anderes Setting hat...

 

[clemenserwe]

Focusrite Scarlett : Macht man nix verkehrt
Motu 2: Bis auf das erwähnte Direkt-Monitoring sehr gut

Das Scarlett 2i2 hat übrigens Direct-Monitoring auch nur über einen Blend-Regler. (Also wie das Motu)

 

[Sascha Franck]

Das Scarlett 2i2 hat übrigens Direct-Monitoring auch nur über einen Blend-Regler. (Also wie das Motu)

Achtung: Das M2 hat nicht mal den! Man kann das nur an und ausschalten. Das ist wirklich nur dann gut nutzbar, wenn man es so wie ich macht, nämlich das Signal splittet und einen Eingang zum Aufnehmen, den anderen zum Monitoren nimmt (stereo fällt da also schonmal flach). Und selbst dann gibt's eben noch die -3dB am Master, wenn man das einschaltet. Das ist wirklich nicht gut - wenn man regelmäßig außerhalb der Software monitoren will/muss, dann ist das M2 definitiv keine gute Wahl.

Allerdings:

Meine Hauptanwendung wird zu 90% die Wiedergabe von Cubase Projekten mit vielen VSTs und Effekten sowie einigen Audiospuren sein.

Dafür sollte man das ja gar nicht benötigen. Und aufgrund der hervorragenden Latenzwerte (für die man natürlich einen flotten Rechner braucht) kommt man dann, wenn mal gemonitort werden muss, auch super mit Software-Monitoring klar. Ich brauche das direkte Monitoring jedenfalls nur dann, wenn ich mein externes Gitarrenzeug aufnehmen will - und da gehe ich idR auch vorher durch ein kleines Mischpult, weil angenehmer zu handhaben.

 

[HannesMac]

Ich habe auch die Steinberg UR 22 mk2.
Finde ich auch gut!

 

[Neo Geo]

Universal Audio Volt 176 kann ich auch sehr empfehlen. Läuft bei mir unter Cubase bestens, wobei ich es aber an einem Mac betreibe. Aber für den Preis ists klanglich Top.

 

[inception]

Universal Audio Volt 176 kann ich auch sehr empfehlen. Läuft bei mir unter Cubase bestens, wobei ich es aber an einem Mac betreibe. Aber für den Preis ists klanglich Top.

Hatte ich auch gesehen... danke

 

[Sascha Franck]

Du musst dir halt genau überlegen, welche Features du willst. Bei allerkleinsten Latenzen wird die Luft eng, aber wenn man die nicht zwingend braucht (ist bei mir auch nur nötig wg. Gitarren-Ampsimulationen), dann ist die Auswahl im Bereich €150-250 riesig. Ich würde dann sogar eines der Teile von Behringer in Betracht ziehen, klingen wirklich gut.
Klanglich sind die Unterschiede in dem Bereich sowieso quasi akademisch klein geworden, kritisch sind recht oft die Kopfhörer-Ausgänge (dbgl. unbedingt bei Julian Krause gucken), und ansonsten eben schauen, welche Features zu einem passen.

 

[sts]

Man kann das nur an und ausschalten. Das ist wirklich nur dann gut nutzbar, wenn man es so wie ich macht, nämlich das Signal splittet und einen Eingang zum Aufnehmen, den anderen zum Monitoren nimmt (stereo fällt da also schonmal flach).

Das würde mich glaube ich wirklich stören. Ich muss die beiden Signale auch bei der Aufnahme zusammen im Stereobild haben, sonst werde ich nervös.