Gain Staging - Verständnisfrage

[l92]

Hey Leute,

ich würde mal gerne Etwas in Erfahrung bringen. Und zwar arbeite ich mit Gain Staging und hätte da eine kleine Verständnisfrage, weil ich mich manchmal beim regulieren des Input Gains dumm tue.

Bisher habe ich den Input so reguliert, dass der höchste Peak bei max. -18 bis -16 dbfs anschlägt.

Irgendwie glaube ich jedoch mal gelesen zu haben das der durchschnittliche Pegel bei -18dbfs angesiedelt sein sollte und max. Peak bei Pi mal Daumen -10 dbfs .

Sollte die Nadel beim VU Meter dann die 0 berühren? Bin da etwas verwirrt.

Könnt Ihr mir da Rat leisten? Wäre nice zu wissen. Ich denke, dass das auch immens etwas ausmachen könnte.

Vielen Dank und bleibt gesund!

 

[micha]

hi,

jau, höchste peaks sollten -6 dbfs nicht überschreiten, durchschnitt so zwischen -12 und -18 dbfs is n gesundes mass, denk ich.
die sache beim vu meter ist, dass du die manchmal einstellen kannst, oder sie auf nem fixen wert liegen.
also, wenn dein vu auf -18db kalibriert ist, entspricht durchschnittspegel dann der 0, richtig.

 

[l92]

Danke dir !

 

[SOS]

vu meter sind träge, sie werden nicht immer auf 0 ausschlagen... aber es ist ehrlich gesagt auch nicht oberwichtig... ich mache das erste einpegeln von ein / zwei tracks grob anhand dem peak meter in logic (peak ca. bei -10) der rest dann meist nur noch grafisch (wellenformdarstellung) und gehör, dauert bei einer session mit 40+ spuren keine 5 minuten... man trifft das ziemlich gut bzw. ausreichend genau... ein instrumenten/vocalsignal ist ja ohnehin kaum immer gleich laut (ausser bei elektro/synthiesachen) also wenn es da stimmt, stimmt es dort dann nicht vice versa... wichtiger ist mir bei der geschichte, dass der durchschnittspegel eines signals durch die bearbeitungsschritte gleich bleibt, also ich bei jedem plugin sauber den output nachregle. that's basically it.




ps: sorry, ich MUSSTE hier einfach mal wieder etwas schreiben

 

[SilentWarrior]

ps: sorry, ich MUSSTE hier einfach mal wieder etwas schreiben

Dann muss ich auch:

Probleme gibt es bei Software Instrumente. Kick 2 von Sonic Academy peakt schon bei 0dB. Wenn man dann mit dem EQ etwas anhebt, dann ist man schon über 0dB. Das gilt leider für viele Plugins aus der "EDM" Ecke.

 

[l92]

ps: sorry, ich MUSSTE hier einfach mal wieder etwas schreiben

Dann muss ich auch:

Probleme gibt es bei Software Instrumente. Kick 2 von Sonic Academy peakt schon bei 0dB. Wenn man dann mit dem EQ etwas anhebt, dann ist man schon über 0dB. Das gilt leider für viele Plugins aus der "EDM" Ecke.

Ist das nich auch bei Samples der Fall? Was schafft da Abhilfe?

 

[Navar]

Ist das nich auch bei Samples der Fall? Was schafft da Abhilfe?

Output im Sampler runter oder aber dahinter ein Trim Plugin.

 

[l92]

Dynamik muss man erst einmal verstehen. Wenn der Drum Synth sowieso schon auf 0dB knallt und ich ein Trim Plugin hinterher inseriere ändert es ja nichts an der Tatsache, dass das Signal schon bei 0dB war. Das lässt mich auch ab und an grübeln.

 

[Realist]

Dynamik muss man erst einmal verstehen. Wenn der Drum Synth sowieso schon auf 0dB knallt und ich ein Trim Plugin hinterher inseriere ändert es ja nichts an der Tatsache, dass das Signal schon bei 0dB war. Das lässt mich auch ab und an grübeln.

Am Besten angewöhnen am Anfang der Signalkette runterzuregeln.
Also am Synth oder Sampler. Oftmals sind da auch Limiter am werkeln. Wenn man Presets durchhört wird bei vielen Synths die Lautstärke wieder dem Preset entsprechend angehoben. Das ist dann nervig und ich regele den Gain erst mal über die Spur.
Das Problem ist halt, dass die Hersteller ihre Presets meist schon so gegen die Wand fahren, weil laut ist ja besser.
Wie in anderen Bereichen der Musikproduktion wäre da ein Umdenken wirklich wünschenswert. Es wird aber wohl nur ein Wunsch bleiben.
Bei reinen Samples ist es ähnlich. Ich hab da schon sehr viele Samples gelöscht. Da waren u.a. Sachen dabei, die schon im digitalen Clipping waren und nicht mehr reparabel waren. Das war nicht ,mal als Special FX nutzbar.
Man muss wohl damit leben. Mit der Zeit geht das aber alles in Fleisch und Blut über und man macht das automatisch ohne drüber nachzudenken.

 

[notebynote]

Ich habe mit meinen laienhaften Versuchen bisher eher den Drift nach unten, soll heißen, mein LUFS ist bei -18 bis -21 db. Ist das ok, beim Stereo Out ein Gain Plugin als letztes Glied der Kette drauf zu setzen, damit ich auf -14 oder -16 db LUFS komme?

 

[Navar]

Dynamik muss man erst einmal verstehen. Wenn der Drum Synth sowieso schon auf 0dB knallt und ich ein Trim Plugin hinterher inseriere ändert es ja nichts an der Tatsache, dass das Signal schon bei 0dB war. Das lässt mich auch ab und an grübeln.

Natürlich ändert das nichts an der Dynamik, genau so wenig wenn der Synth auf -12dB knallt. Das sagt nichts über die Dynamik aus. Wenn der natürlich intern einen Limiter fährt muss man da intern ran, aber das sollte man über die Software die man benutzt auf jeden Fall immer in Erfahrung bringen. Technisch gesehen macht es aber keinen Unterschied ob man im Plugin am Ende den Output Regler runterdreht oder aber dahinter ein Trim Plugin packt.

 

[Realist]

Ich habe mit meinen laienhaften Versuchen bisher eher den Drift nach unten, soll heißen, mein LUFS ist bei -18 bis -21 db. Ist das ok, beim Stereo Out ein Gain Plugin als letztes Glied der Kette drauf zu setzen, damit ich auf -14 oder -16 db LUFS komme?

In welchem Stadium? Beim Endprodukt?

 

[jet2]

ich glaube, hier wird etwas grundsätzlich verwechselt:
der optimale recording level und das gain staging.
beides hat nix miteinander zu tun.

der recording level sollte bei -18 db (max -6 db) liegen.
gain staging sollte nicht verzerren, also nicht über 0 db hinausgehen.

hab grad nur 2 beispiele mit reaper, aber man sieht die grundsätzlichen unterschiede in den videos:

 

[notebynote]

Ich habe mit meinen laienhaften Versuchen bisher eher den Drift nach unten, soll heißen, mein LUFS ist bei -18 bis -21 db. Ist das ok, beim Stereo Out ein Gain Plugin als letztes Glied der Kette drauf zu setzen, damit ich auf -14 oder -16 db LUFS komme?

In welchem Stadium? Beim Endprodukt?

Ja, im Endstadium.

 

[l92]

ich glaube, hier wird etwas grundsätzlich verwechselt:
der optimale recording level und das gain staging.
beides hat nix miteinander zu tun.

der recording level sollte bei -18 db (max -6 db) liegen.
gain staging sollte nicht verzerren, also nicht über 0 db hinausgehen.

hab grad nur 2 beispiele mit reaper, aber man sieht die grundsätzlichen unterschiede in den videos:

Das ist dann ein reaper internes handling. Mach das mal mit analog modulierten Plugins nach...

 

[micha]

ich glaube, hier wird etwas grundsätzlich verwechselt:
der optimale recording level und das gain staging.
beides hat nix miteinander zu tun.

der recording level sollte bei -18 db (max -6 db) liegen.
gain staging sollte nicht verzerren, also nicht über 0 db hinausgehen.

hab grad nur 2 beispiele mit reaper, aber man sieht die grundsätzlichen unterschiede in den videos:

Das ist dann ein reaper internes handling. Mach das mal mit analog modulierten Plugins nach...

auch die wollen in reaper oft ihren "sweetspot" haben... verhält sich in jeder daw gleich. der TO sparach ja auch von werten beim "input".

 

[l92]

Was ich eigentlich wissen wollte war, ob ich nun krampfhaft versuche auf die -18 zu gelangen mit meinen Instrumenten oder ob ich mich bei -18 als Durchschnittspegel ansiedeln sollte mit Spitzenpegeln von bis zu -10db bspw.?

 

[notebynote]

Was ich eigentlich wissen wollte war, ob ich nun krampfhaft versuche auf die -18 zu gelangen mit meinen Instrumenten oder ob ich mich bei -18 als Durchschnittspegel ansiedeln sollte mit Spitzenpegeln von bis zu -10db bspw.?

Das Thema Gainstaging hat in der Vergangenheit hier etliche Grabenkämpfe entfacht mit teils absurden Angriffen. Was Du machst ist nicht verkehrt, mal grundsätzlich, aber eben auch variabel in der Auslegung. Pegel mal ein wenig höher, wenn Du denkst, dass es passt, probier was aus. Bleib bei -6 bis -3db max im Endmix vor dem Master. Und schau Dir ein paar Beispiele von anderen an, musictechhelpguy ist auf YT sehr hilfreich und hat dazu einiges gezeigt. Aber auch andere geben gerne ihre Erfahrungen weiter.

 

[Realist]

Ich habe mit meinen laienhaften Versuchen bisher eher den Drift nach unten, soll heißen, mein LUFS ist bei -18 bis -21 db. Ist das ok, beim Stereo Out ein Gain Plugin als letztes Glied der Kette drauf zu setzen, damit ich auf -14 oder -16 db LUFS komme?

In welchem Stadium? Beim Endprodukt?

Ja, im Endstadium.

Da hab ich meist nen TP-Limiter am Ende der Kette.
Da würde ich davor noch etwas machen, je nachdem was man da noch für Plugins im Stereo Out hat.

Was ich eigentlich wissen wollte war, ob ich nun krampfhaft versuche auf die -18 zu gelangen mit meinen Instrumenten oder ob ich mich bei -18 als Durchschnittspegel ansiedeln sollte mit Spitzenpegeln von bis zu -10db bspw.?

-18dBFS RMS und/oder -10 dBFS bei Peaks sind sehr gute Werte.
Ich weiß jetzt nicht, ob Du auch Hardware hast, Instrumente/Gesang aufnimmst oder nur in der DAW arbeitest.
M.M. nach wird in letzter Zeit immer auf dieser Plugin-Schiene rumgeritten. Das lasse ich mal aussen vor.
Ich nehme sehr viel E-Gitarre, A-Gitarre, Bass auf. Ab und an mal Gesang. Ich experimentiere auch viel mit nem AnalogSynth und schicke den mal durch einen Verstärker und nehme den per Mik ab. Ich hab hier auch noch Bodentreter, nen Hardwarekomp und Reverb rumstehen.
Sobald Du also aus der DAW rausgehst sind diese Werte sehr hilfreich.
Du musst dann nicht noch rumpegeln.
Ein oft gehörtes Phänomen, auch hier im Forum. Es wird ein Instrumental produziert und wird schon richtig schön ausgesteuert. Danach soll gesungen werden. Shit, ich hör mich nicht mehr. Das trifft nicht nur auf Rapper zu.

Eine weitere Sache die ich noch kurz ansprechen möchte und die das Leben erleichtert ist die korrekte Abhörlautstärke, auch wenn es im ersten Moment unsinnig erscheint.
Da lohnt es etwas Zeit zu investieren.
Diese ganzen Werte wie dBFS, LUFS, RMS, True Peak etc. verwirren erstmal.
Oft vergleicht man mit Referenzen, die natürlich schon fertig produziert sind.
Ich arbeite deshalb mit dem K-System. (buuuhhhh, steinigt ihn)
Das hilft mir aber ungemein, Signale schon durch Hören gut einschätzen zu können.
Wenn man sich alles erstmal richtig eingerichtet hat, beschleunigt das den Wörkfloh ungemein.
Solche Tools wie Magic AB, MCompare, Metric AB und wie sie alle heissen, empfinde ich auch als Erleichterung.

Hier nochmal ein Bericht (gerade gesucht) zum Gaiiiiinnnnstaging, der ganz gut die Zusammenhänge erklärt.
Dort wird aber ebenfalls mehr oder weniger nur von Plugins gesprochen.
https://homerecording1x1.de/tutorials/gain-staging/

 

[sts]

https://homerecording1x1.de/tutorials/gain-staging/

[OT]
Puh. Der verlinkte Text wäre vielleicht noch etwas übersichtlicher, wenn man nach jedem Wort einen neuen Absatz machen würde. Mag inhaltlich OK sein, aber lesen kann ich das nicht, wenn praktisch nach jedem Satz eine lange Pause oder ein Riesenkasten mit einer "Kapitel"-Einleitung kommt. Schrecklich. Naja, egal, hier ist ja nicht textlayout1x1.de.
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