Drums programmieren

[Glutamatjunkie]

Beim Black Album war schon Mal das Songwriting anders als vorher.
Die Produktion einfach hammer.
Es ist eine Platte auf der alles passt.
Es passiert am Ende wahrscheinlich auch nicht zufällig. Lars hat bei den Proben bestimmt gekotzt.
Zuvor haben die sich total kindisch verhalten, wenn man sich die Stories über Justice anhört.


Chris Rea mit Road to hell ist ein gutes Beispiel. Das Stück ist perfekt strukturiert. Eine typische Nummer zum Autofahren. Der Drummer treibt und setzt Akzente ganz dezent, wo welche überhaupt noch reinpassen. Das Stück ist ja so dermaßen voll. Ein einfacher Rhythmus und Rea lässt die Strat mit seiner Stimme duellieren. Da ist kaum Platz zum Atmen und trotzdem klingt das Gebilde absolut lässig als würde man fliegen.

 

[Ennui]

Und das kriegt man als Nicht-Drummer einfach nicht hin, schon gar nicht nach Formel, auch wenn man jeden Schlag selbst per Mausklick setzen kann. Hell, das kriegen nicht mal viele ausgebildete Drummer hin. Ich hatte in meinen zwei Jahrzehnten Bands einen dermaßen hohen Drummerverschleiß, nur eine kleine Speerspitze war dazu in der Lage, das genau richtige zu spielen. Und das lustige: Die haben das ALLE intuitiv gemacht. Einmal Song hören und schon beim ersten Mitspielen hat der Grundstamm fast komplett gepasst bzw. war die Richtung super.
Ich programmiere Drums seit Artist Drums rauskam und habe anfangs alle meine Lieblingssongs nachprogrammiert, damit ich Gitarre dazu spielen konnte. Da hab ich das meiste gelernt und noch immer klingen meinen Klick-für-Klick-Sachen auf eigene Songs nicht annähernd so passend, wie wenn ich meinen Haus-und-Hof-Jazz-Drummer mit drei Mikros aufnehme und sein Gespiele nachprogrammiere. No chance.

Mein gut gemeiner Rat, auch wenn du da whrsl gepisst reagierst, SW:

Schluss mit den Threads. Mach mal einen Song fertig und von da an kann man dann weiterreden. Metal sollte nicht am Reißbrett entstehen. (Meine lieb und nicht kritisch gemeinten 2 Cents)

 

[HannesMac]

Und das kriegt man als Nicht-Drummer einfach nicht hin, schon gar nicht nach Formel, auch wenn man jeden Schlag selbst per Mausklick setzen kann. Hell, das kriegen nicht mal viele ausgebildete Drummer hin. Ich hatte in meinen zwei Jahrzehnten Bands einen dermaßen hohen Drummerverschleiß, nur eine kleine Speerspitze war dazu in der Lage, das genau richtige zu spielen. Und das lustige: Die haben das ALLE intuitiv gemacht. Einmal Song hören und schon beim ersten Mitspielen hat der Grundstamm fast komplett gepasst bzw. war die Richtung super.
Ich programmiere Drums seit Artist Drums rauskam und habe anfangs alle meine Lieblingssongs nachprogrammiert, damit ich Gitarre dazu spielen konnte. Da hab ich das meiste gelernt und noch immer klingen meinen Klick-für-Klick-Sachen auf eigene Songs nicht annähernd so passend, wie wenn ich meinen Haus-und-Hof-Jazz-Drummer mit drei Mikros aufnehme und sein Gespiele nachprogrammiere. No chance.

Mein gut gemeiner Rat, auch wenn du da whrsl gepisst reagierst, SW:

Schluss mit den Threads. Mach mal einen Song fertig und von da an kann man dann weiterreden. Metal sollte nicht am Reißbrett entstehen. (Meine lieb und nicht kritisch gemeinten 2 Cents)

Wenn ich drums programmiere, dann gehe ich letztendlich jede einzelne Note durch und überprüfe sie. Besonders in ihrer Velocity. Ansonsten ergänze oder lösche Noten. Die Nachbearbeitung ist ziemlich aufwändig.

 

[SteinHal]

Hi,

Gitarre spielt (Palm Muting/Open)

PM = X O = Powerchord
X X X X X X X 0 X X X X X X usw.
X X X X X X X O X X X X X Xusw. X = HH O = Crash

Das macht für mich eher Bandcharakter aus als wenn ich irgendein Pattern nehme und es stumpf spielen lasse.

Welche Tricks habt ihr denn so bei den Drums? Wie unterstützt ihr Gitarre/Bass damit das Schlagzeug mehr mit der Band spielt und nicht nur neben der Band?

Ich denke Musik zu machen ist eine Sache, die in der rechten Gehirmhälfte abläuft. Das was du oben beschreibst ist eher der linken Gehirnhälfte zugeordnet. Man geht da im Wesentlichen nicht logisch strukturiert ran, sondern es passiert einfach. Das sind Prozesse im Kopf, die man schwer bis garnicht beschreiben kann. Oder mit anderen Worten, wenn der Schlagzeuger sich ans Schlagzeug setzt, basiert das wenigste darauf, dass er überlegt.

Den Prozess des Musikmachens kann man auch nicht in ein paar Sätze fassen. Es gibt natürlich die Musiktheorie, über die schreibe ich hier gerade nicht. Ob es wirklich eine gute Idee ist, Chrash und PC gemeinsam erklingen zu lassen, würde ich ausprobieren. Hängt vom Context ab. Da gibt es keine Regel für. Ich denke, dass es nicht zielführend ist, dass alle Instrumente gleichzeitig Akzente setzen. Entweder die Gitarre oder das Chrash becken. Meine Erfahrung ist, dass beim Arrangieren von Musik, sich die Instrumente ergänzen. Beispiel: Das was das Klavier spielt, spielt so nicht exakt auch die Gitarre, sondern das Klavier spielt auf 1 den Akkord und die Gitarre auf "und"

In deinem Beispiel fehlt noch die Snare. Wenn man es mit Snare betrachtet, macht man es manchmal so, dass wenn die Snare spielt, die HH nicht spielt.

 

[suboptional]

Der gute Lars orientiert sich also nach irgendwas. Er wird nicht einfach nur ein Crash anschlagen weil er Lust darauf hat sondern weil es für ihn einen Grund gibt.

Gerade bei Lars, wie der teilweise seine Fills/Betonungen setzt bin ich geneigt das anzuzweifeln.

Das ist klar masslos übertrieben, zeigt aber schon gut das Grundding von Lars' Spielweise find ich.

 

[SteinHal]

Hi,

Welche Tricks habt ihr denn so bei den Drums? Wie unterstützt ihr Gitarre/Bass damit das Schlagzeug mehr mit der Band spielt und nicht nur neben der Band?

Eine weitere Quelle ist, sich anzuschaunen, wie es andere machen. Du hast weiter oben schon ein paar Beispielsongs genannt.
Ich habe es schon gemacht, das ich mir für Analysezwecke bei Geerdes die Midis für ein Stück gekauft habe und mir angeschaut habe, wie die großen es machen. Man sieht dort, wie Gitarre und Drums eine Einheit bilden. Diese Lieder Covern, damit man verinnerlicht, wie sie funktionieren.

 

[ZornicvS]

Ich kaufe Midis und spiele die durch den Insert des Kempers, der mir die dann passend zum Track umprogrammiert.

Also, ich als Null-Schlagzeuger habe das alles mal probiert. Mit dem Ergebnis, dass es alles grottig klang, weil ich das Gehörte oder das bereits im Kopf komponierte nicht "auf Papier" bringen kann. Ich hatte jedoch zuletzt mal einen guten Drummer hier, der mir meine zusammengepackten Kaufmidis so zurechtbiegen sollte, dass es vernünftig klingt. War ein Knacks für ihn und ich habe nicht gecheckt, wie er das so hinbekommen hat. Auf die Ideen wäre ich gar nicht gekommen.

Mit etwas mehr Abstand zu der Sache komme ich zu folgendem Entschluss:
Man muss sich also grundsätzlich mehr mit der Visualisierung auseinandersetzen. Was für uns Gitarristen das Lesen der Tabulaturen ist, ist für den Drummer wohl u.a. die Piano Roll. Und dann muss man noch wissen, was man kann. Was klingt, und wie es in der Theorie Schlag für Schlag gespielt wird.

Man kann sich also darauf einstellen, die Drums zumindest in der Theorie spielen lernen zu müssen. Youtube und Schlagzeuger wären da meine Anlaufstelle, nicht unbedingt in der Reihenfolge.

Ist mir zu müßig, daher schmeiße ich weiter mein Geld zum Fenster heraus für irgendwelche fadenscheinigen Midi Packs.

 

[HannesMac]

Eines meiner momentanen Lieblingsvideos:
Hier sieht man, wie wichtig das Zusammenspiel der Rhyhtmusgruppe ist.
Schlagzeug und Bass. Das ist auch wichtig bei einer Programmierung!

 

[Gast92251]

Hier sieht man, wie wichtig das Zusammenspiel der Rhyhtmusgruppe ist.
Schlagzeug und Bass. Das ist auch wichtig bei einer Programmierung!

Mit Drums plus Bass als Kerneinheit steht und fällt ein Song, könnte man hier auch wieder sagen, gutes Beispiel.

Und das ist genau das Ding daran...
So viele Leute können gut mischen, haben die allerneuesten Plugins am Start.
Aber ein Instrument beherrschen, und jenes wirklich spielen können, und vor allem ein gutes Arrangement mit anderen Instrumenten im Zusammenhang sinn- wie gefühlvoll und auch noch groovend aufbauen, dazu gewiss ein strukturierter spannender Aufbau, am besten mit tragender einprägsamer Melodieführung, das können die allerwenigsten. *

Irgendwo habe ich mal die ironische Bezeichnung Mausklickmusiker verpostet. Und das trifft es heutzutage meiner Meinung nach ziemlich genau.


*ich will mich davon (auch wenn ich Keys spielen und komponieren kann) nicht unbedingt ausnehmen, bewahre. Beobachte jedoch diese schnöde Entwicklung massenmoderner Belanglosigkeit und eine gewisse gefühlte Unkreativität anderer.

 

[Glutamatjunkie]

Ich bin kein Gefühlsmensch.

Das wurde hier nicht weiter diskutiert aber ich halte das für die Ursache des Problems.

 

[SilentWarrior]

Das wurde hier nicht weiter diskutiert aber ich halte das für die Ursache des Problems.

Keiner der Musik macht ist ein Gefühlsmensch.
Deshalb ist der Hinweis ja auch so hilfreich gewesen.
Meine Sachen entwerfe ich mit AutoCAD.

 

[SilentWarrior]

Schluss mit den Threads. Mach mal einen Song fertig

Was für ein Geschwafel.

 

[Glutamatjunkie]

Keiner der Musik macht ist ein Gefühlsmensch.
Deshalb ist der Hinweis ja auch so hilfreich gewesen.
Meine Sachen entwerfe ich mit AutoCAD.

War mir schon klar, dass du das sarkastisch meinst. Ich wollte es noch mal wissen.

 

[Ennui]

Was für ein Geschwafel.

Good riddance, dude. Und alles Gute.

 

[SilentWarrior]

Good riddance, dude. Und alles Gute

Sei nicht eingeschnappt. Aber du musst doch selbst zugeben das es keinen Sinn macht jemanden der seit 5 Jahren bei rec.de dabei ist, im Songvoting abgegeben hat, im Feedback abgegeben hat, in der Mischmaschine mitmacht, bei Contests mitmacht, dessen Songs live gespielt werden zu unterstellen er hätte noch keinen Song fertig gemacht.

 

[SilentWarrior]

Hier sieht man, wie wichtig das Zusammenspiel der Rhyhtmusgruppe ist.

Und hier siehst du doch auch das der Drummer mit den Becken oder Toms dem Bassist folgt wenn dieser einen Lauf spielt.
Und er wiederholt diesen Vorgang immer wieder was so viel bedeutet das er das nicht per Zufall macht sondern bewusst.

Wobei man sagen muss das der Drummer schon bisschen zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber gut, ist ja keine Album Aufnahme sondern fun.

 

[moon-dog]

Ein echter Drummer ist halt durch nichts zu ersetzen:

 

[HannesMac]

Und hier siehst du doch auch das der Drummer mit den Becken oder Toms dem Bassist folgt wenn dieser einen Lauf spielt.
Und er wiederholt diesen Vorgang immer wieder was so viel bedeutet das er das nicht per Zufall macht sondern bewusst.

Wobei man sagen muss das der Drummer schon bisschen zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber gut, ist ja keine Album Aufnahme sondern fun.

Schwer zu sagen.
Ich sage es mal anders:
Ich komme vom Jazz und habe früher viel BigBand und in Combos gespielt.
Also habe ich viel „vom Blatt“ gespielt.
Aber was heißt das? Nicht, dass alles ausnotiert ist, was ich spielen soll, sondern auf dem Blatt stehen die Noten/ Partitur anderer Instrumente. Und dort kann man die wichtigen Betonungen rauslesen.
So geht es auch mit der Rhythmusgruppe: Man spielt vieles gleich, aber nicht alles. Wichtig ist, dass man bei den wichtigen Stellen/ Noten zusammen ist. Danach geht es wieder auseinander.
Wie zwei Sinuswellen, die manchmal gleich sind oder auch auseinander gehen.

 

[Entone]

Und hier siehst du doch auch das der Drummer mit den Becken oder Toms dem Bassist folgt wenn dieser einen Lauf spielt.
Und er wiederholt diesen Vorgang immer wieder was so viel bedeutet das er das nicht per Zufall macht sondern bewusst.

Aus meiner eigenen Banderfahrung kann ich sagen, dass ein guter Drummer sich in den Song einbringt und songdienlich spielt. Da sind dann bestimmte Akzente, die gespielt werden. Das hat aber oft nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass der Drummer einem anderen Musiker folgt, sondern dass der Song bestimmte, feststehende Strukturen hat, die der Drummer mit seinem Spiel ausfüllt.

 

[SilentWarrior]

Alle Musiker folgen irgendwas.

Aber nur kurz zur Erinnerung:
Es geht nach wie vor um Rock bis Metal und um Aufnahme und nicht jammen.

Vielleicht schaut ihr euch mal The Making of von moth into Flame an bevor wir weiter so tun als würde man alles dem Zufall überlassen.
Oder meinetwegen auch Muse Making of oder sonst eine Studio Session der Pros?

Also Zufall und Improvisation sieht anders aus.
Da wird richtig diskutiert.