DAS Gitarrensolo - aber wie?

[Dodo_I]

"I'd rather hear david gilmour play one note and break my heart, than hear Joe Satriani play 300 Notes and not touch me in any way at all."

Ja, das ist wohl wahr.
Joe Satriani ballert mir seine Soli an die Birne, Steve Stevens in mein Hirn, Denny Dias hat Swing in der Seele, Slash hat seinen Sch.anz in der Hand und David Gilmour mein Herz - drückt leicht und lässt es nicht mehr los ...

 

[Pheeel]

[ref=[media=youtube]maXKLW69tbo[/media]

passte irgendwie genau:


All die Technik und Tom Morello's geniehafte Neuerfindung der Gitarrensolowelt ändern nichts daran, dass das Solo der Musik gerecht werden muss. Es geht nicht darum, zu zeigen was man kann, sondern wie bereits mehrfach erwähnt zu zeigen, wie man dem Song dienlich etwas mehr Seele verpassen kann.

 

[Polestar]

Feeling oder Technik? Hmm, ich bin eigentlich mit der Haltung von Steve Wilson (den ich als Musiker sehr schätze) nicht ganz einverstanden: die beiden lassen sich nicht gegeneinander ausspielen, schliesslich braucht es eine gewisse Fertigkeit mit Technik, um Gefühle transportieren zu können ...

Klar, ich bin kein Technikfreak, aber seien wir mal ehrlich - Malmsteen und Satriani bewirken bei uns mit ihren Soli auch etwas, wenn keinen Herzschmerz, so zumindest Erstaunen und Bewunderung (sonst hätten sie ja nicht so Erfolg gehabt)

Andererseits ist es schon wahr: das Gefühl muss stimmen

... aber ich will nicht in den off-topic abrutschen.

Ich glaube, ich probiere wirklich mal, Solos "einzusummen" und nachher was draus zu machen.

 

[DerGipfel]

Ich glaube, ich probiere wirklich mal, Solos "einzusummen" und nachher was draus zu machen.

Guter Plan ...

 

[buffi]

"hauptsache zeigen was man(n) kann"

das hast du da rein interpretiert
jeder hat seinen stil

 

[BasementBluesBoy]

Loopen und Soli ausprobieren. Viele gute Gitarristen aus unterschiedlichen Stilrichtungen hören und schauen was die so machen. Ich persönlich mag Leute wie Warren Haynes, Dickey Betts, Clapton, Gary Moore, Hendrix und Angus Young aber auch Steve Vai. Obwohl mir diese 1000 Noten pro Sekunde schnell zu anstregend werden. Der richtige Ton zur richtigen Zeit im Song kommt einfach besse zB Money von Pink Floyd.

 

[octay]

gegebene Einschränkungen hinnehmen und auf Soli verzichten

ganz genau

...oder jemanden hier aus dem Forum fragen, der so saitenwixxen kann, wie ich es in 100 Jahren nicht lernen werde

drum habe ich mir eine Geige gekauft für 20€

 

[sts]

Aber letztlich falle ich immer wieder in dieselben Licks.

Hatten wir den schon? Wenn man meint, immer dieselben Sachen zu spielen, mal ein anderes Tuning der Gitarre probieren (also nicht "alles tiefer oder höher", sondern einige Saiten auf einen anderen Ton stimmen und damit die Intervalle zwischen den Leersaiten ändern). Gleiches Instrument, aber schon ist alles anders (und: nix klappt mehr wie gewohnt...)

 

[Polestar]

Hatten wir den schon? Wenn man meint, immer dieselben Sachen zu spielen, mal ein anderes Tuning der Gitarre probieren (also nicht "alles tiefer oder höher", sondern einige Saiten auf einen anderen Ton stimmen und damit die Intervalle zwischen den Leersaiten ändern). Gleiches Instrument, aber schon ist alles anders (und: nix klappt mehr wie gewohnt...)

Hmm - coole Idee! Daran hätte ich gar nicht gedacht ... das muss ich mal ausprobieren - habe mich bislang immer etwas davor gescheut, die Gitarre anders zu stimmen, auch mit Blick auf die Live-Umsetzbarkeit.

Aber wenn ich mir das so überlege und laut denke: man kann sich dann ein bestehendes Solo, das mit einer anderen Stimmung kreativ entstanden ist, im Nachhinein auf der Normalstimmung eintrainieren... *grübel*

 

[Polestar]

Habe soeben noch das Melodyne / Tom Morello Video geschaut (danke fürs posten!) - aber mein Herz hat schon etwas weh getan: als Spielwiese zum Ausprobieren sicher ok, aber so möchte ich ein Solo dann nicht wirklich aufnehmen - das ist mir persönlich (ohne jemandem zu nahe treten zu wollen) zu "fake" ... sorry, da bin ich wohl etwas Traditionalist.

Aber fürs Ausprobieren, warum nicht. Dem will ich mal nachgehen....

 

[oati]

"I'd rather hear david gilmour play one note and break my heart, than hear Joe Satriani play 300 Notes and not touch me in any way at all."

+1 für diese Aussage.

Und auch eine Stimme für das weglassen unnötiger Noten. Das ist oft wesentlich schwieriger als umgekehrt.

 

[Ash-Zayr]

naja, diese messiashaften Minimalisten, die immer darauf warten, dass sie etwas "toucht", nerven mich aber auch am unteren Extrem. Siehe auch Mark Hollis (Talk Talk) mit seinem Statement:

"Before you play two notes learn how to play one note - and don't play one note unless you've got a reason to play it." -

Auf der anderen Seite hat Steven Wilson mit all seinen zig Projekten und pro Projekt mit gefühlten 6 Alben pro Jahr schon mehr auf den Markt geworfen als die Stones, Beatles und Pink Floyd zusammen als ihr Lebenswerk.
Da würde ich dann mal fragen, ob dieser inflationäre Auswurf von Wilsons Msuik auf die Menscheit nicht auch nur unkontrollierte Selbstdarstellerei ist und er sich mäßigen sollte und sich auf weniger und dafür bedeutsamere Werke vertiefen sollte.

Immer alles eine Sache der Persektive...

Ash

 

[Nachtschicht]

wir rufen unseren gitarristen "solo!" zu und dann hat er einen take.

und ist nicht zuletzt deswegen immer grossartig liegt natürlich auch an dem kollegen, aber ein charmantes gitarrensolo muss auch immer so nen leichten "hups, wo bin ich?" appeal haben für uns

gilt natürlich nicht für hifi virtuosengeschrubbel. aber damit kann man mich sowieso jagen.

ach ja: unvernünftige art der verzerrung hilft auch enorm. lieber mal nen mischpultkanal noch bisschen überfahren oder sonstwie klirren oder scheppern lassen statt das ewige "und jetzt alles mit booster und 40% mehr gain, damit man ob des vielen sustains schön faul sein kann beim spielen".

 

[oliveramberg]

Ist ja auch immer eine Frage der Mucke. In gewissen Genres wird virtuoses Shredding verlangt (sonst ist der Gitarrist ein Weichei und Warmduscher vor den Metal-Göttern) in anderen dezente Zurückhaltung. Wenn ich mir z.B. die Solos von Stevie Ray Vaughn auf Bowies "Let's Dance" anhöre krieg ich Gänsehaut. Perfekt dosiert. Wenn ich mir EVHs Solo auf Jump anhöre, fällt mir auch heute noch die Kinnlade runter. Es gibt einfach Gitarristen die haben es und andere nicht. Gutes Beispiel für mich z.B. Dan Huff (Giant). Der Mann ist ein Top-Studio-Gitarrist. Seine Solos durchdacht und alles. Aber bei mir kommt da nix an. Der Gänsehautfaktor kann mit 3 oder 3000 Noten erzielt werden. Kann.

 

[kenfjohnnydee]

Ja, es ist 'ne fast philosophische Frage.
Leider klingt vieles an Soli wie Onanie. Der Instrumentalist befriedigt sich quasi selbst ohne den Songkontext in der Birne zu behalten.
Oft einfach zu sehr Egosache.

 

[wye]

Muss halt interessant sein, d.h. Natürlich nicht pathetische, öde Pink Floyd, Rush und Dream Theater, Steve Wilson da wirklich lieber die erste Steve Vai Flexable und Not of this Earth. Verhärmte Zopfträger Muck für Leute mit Stock im ####

Man hält ja auch nicht Herr der Ringe für gute Literatur und finde Roger Waters tiefsinnig und liest Eso und raunende Verschwörungstheorie/Romane.

Wenn Soli, dann meistens Jazz, eigentlich ganz einfach....

 

[georgyj]

"I'd rather hear david gilmour play one note and break my heart, than hear Joe Satriani play 300 Notes and not touch me in any way at all."

Ja, das ist wohl wahr.
Joe Satriani ballert mir seine Soli an die Birne, Steve Stevens in mein Hirn, Denny Dias hat Swing in der Seele, Slash hat seinen Sch.anz in der Hand und David Gilmour mein Herz - drückt leicht und lässt es nicht mehr los ...

Naja, der Vergleich ist schon etwas in die Hose gegangen. Der Satriani ist nicht gerade bekannt für 300 Noten pro Sekunde - eher für gefühlvolle, wunderbare Melodien mit viel Raffinesse gespielt. Statt ihm könnte man vielleicht Yngwie Malmsteen einfügen.

 

[kenfjohnnydee]

Ja, das ist wohl wahr.
Joe Satriani ballert mir seine Soli an die Birne, Steve Stevens in mein Hirn, Denny Dias hat Swing in der Seele, Slash hat seinen Sch.anz in der Hand und David Gilmour mein Herz - drückt leicht und lässt es nicht mehr los ...

Hauptsache, der Slash hat nicht DEINEN Sch.anz in der Hand. Alle anderen in der Reihe berühren ja auch Deine Körperteile.

 

[Nachtschicht]

"I'd rather hear david gilmour play one note and break my heart, than hear Joe Satriani play 300 Notes and not touch me in any way at all."

Ja, das ist wohl wahr.
Joe Satriani ballert mir seine Soli an die Birne, Steve Stevens in mein Hirn, Denny Dias hat Swing in der Seele, Slash hat seinen Sch.anz in der Hand und David Gilmour mein Herz - drückt leicht und lässt es nicht mehr los ...

Naja, der Vergleich ist schon etwas in die Hose gegangen. Der Satriani ist nicht gerade bekannt für 300 Noten pro Sekunde - eher für gefühlvolle, wunderbare Melodien mit viel Raffinesse gespielt. Statt ihm könnte man vielleicht Yngwie Malmsteen einfügen.

ich fänds ja interessant, jemand wie satriani (den ich unter den nudlern noch den interessantesten finde, weil er wie du sagst zumindest bisschen melodischer und musikalischer und weniger sportlich denkt) mal mit nem schmutzigeren sound zu hören. dieser klinische frühneunziger sound nahe am sägezahn ist halt auf dauer schrecklich eindimensional...

 

[Poker]

Wenn ein Song keine Steilvorlage anbietet braucht er entweder keins oder ist kacke. Bevor man dann mit Skalengewichse anfängt lässt man es besser. Ein gutes Solo kommt immer aus dem Bauch und transportiert Emotionen.

So sehe ich das auch.

Zur Diskussion über GriffbrettOnanie oder langweiligem SlowBlues Gedudel:

Ich finde hier liegt die "Wahrheit" auch wieder in der Mitte.
Also ohne ein gewisses Maß an handwerklichem Können, ist es schwer seine (Bauch)Gefühle
ausdrücken zu können.

Wo dieses Können fehlt, kommt ebensowenig bei mir an, wie beim Technikvirtuosen, der nur seine Geschwindigkeit und Dehnbarkeit der Finger trainiert.

Musik ist eben Gefühl, oder zumindest sollte sie eins transportieren.

Zur eigentlichen Frage:
Ich improvisiere immer.
Ein Solo ist bei mir nie zweimal gleich, es sei denn, ich spiele zigmal über einenLoop und
nach und nach kristallisieren sich dabei einzelne Teile heraus, welche ich beim nächsten Durchlauf beibehalte.

Als Anregung vielleicht, nachdem ich mir dein Solo in dem Video ab 6:50 angehört habe:
Versuche doch mal die von Dir erwähnte Pentatonik etwas auszureizen.
Damit meine ich, die darin enthaltenen 5 Töne in all ihren Möglichen Kombinationen zu spielen.

Zum Beispiel spielst Du 12345, dann 13245, dann 14235, dann 15234, 21354, 42351,51324,34215 etc. (Immer im Tempo angepasst an einen durchgehenden Drumbeat und passenden Akkord.)

Die erste -angeschlagene- Note als Achtel, die zweite als Viertel, die Dritte als Halbe oder umgekehrt.........und so weiter und so fort.

Insgesamt sind das schon tausende Kombinationsmöglichkeiten und immer noch erst 5 Noten.

Deine Frage lautet zwar- Gitarrensolo- aber wie und nicht Gitarre spielen aber wie,
dennoch sind solche Übungen auf dem Weg zum Solo sicher nicht verkehrt.

Gruß,

Poker