Berufseinstieg als Tontechniker

So gings mir damals auch. Ausbildung in der Tasche und kein Plan wohin.

Ich habe dann angefangen freiberuflich verschiedene Dinge zu tun. Sprich einfache tontechnische Sachen wie Livejobs in Jugendzentren, hier und da mal ein Demo gemischt, als Autor sowohl bezahlt und unbezahlt Artikel geschrieben, für eines der Magazine auch ein wenig Anzeigenverkauf gemacht usw.. Aber so kommt man natürlich nicht über die Runden. War mir allerdings lange Zeit egal, da Freiheit und Selbstbestimmung mein oberstes Prinzip war. Mittlerweile habe ich seit Juni eine Zweitausbildung hinter mir und bewerbe mich gerade in einer anderen Branche.

Wenn ich jetzt nochmal Anfang 20 wäre und es mit der Tontechnik ernst meinen würde, dann würde ich strukturierter vorgehen. Das heisst mich autodidaktisch konkret vorbilden - am besten per Fernkurs. Anschliessend mit viel Plan in die Ausbildung (z.B. bei SAE oder Deutsche Pop) starten. Dort die Praxis suchen, weniger den Kontakt zu den Mitschülern pflegen, mehr zu den Dozenten. Parallel ein unbezahltes Praktikum suchen, das im Anschluss an die Ausbildung begonnen werden kann unde sich dort dann mit Leistung und Know How unentbehrlich machen. Und wenns nicht reicht immerhin mit einer dicken Empfehlung gehen und die Praktikumsstelle auch nach Abschluss als Schnittstelle für weitere Aktivitäten nutzen.
 
So gings mir damals auch. Ausbildung in der Tasche und kein Plan wohin.

Ich habe dann angefangen freiberuflich verschiedene Dinge zu tun. Sprich einfache tontechnische Sachen wie Livejobs in Jugendzentren, hier und da mal ein Demo gemischt, als Autor sowohl bezahlt und unbezahlt Artikel geschrieben, für eines der Magazine auch ein wenig Anzeigenverkauf gemacht usw.. Aber so kommt man natürlich nicht über die Runden. War mir allerdings lange Zeit egal, da Freiheit und Selbstbestimmung mein oberstes Prinzip war. Mittlerweile habe ich seit Juni eine Zweitausbildung hinter mir und bewerbe mich gerade in einer anderen Branche.

Wenn ich jetzt nochmal Anfang 20 wäre und es mit der Tontechnik ernst meinen würde, dann würde ich strukturierter vorgehen. Das heisst mich autodidaktisch konkret vorbilden - am besten per Fernkurs. Anschliessend mit viel Plan in die Ausbildung (z.B. bei SAE oder Deutsche Pop) starten. Dort die Praxis suchen, weniger den Kontakt zu den Mitschülern pflegen, mehr zu den Dozenten. Parallel ein unbezahltes Praktikum suchen, das im Anschluss an die Ausbildung begonnen werden kann unde sich dort dann mit Leistung und Know How unentbehrlich machen. Und wenns nicht reicht immerhin mit einer dicken Empfehlung gehen und die Praktikumsstelle auch nach Abschluss als Schnittstelle für weitere Aktivitäten nutzen.

Hab ich so gemacht. Allerdings waren dadurch 70% des Unterrichts für die Katz, weil die natürlich mit den Grundlagen anfangen. Die Zeit in den Studios bzw. die praktischen Sachen waren dafür natürlich umso geiler.
Es folgten ein paar unbezahlte Praktika. War zum teil die Hölle (80h Arbeit die Woche für Lau), dadurch aber sehr viel gelernt und dann die erste bezahlte Stelle. Kann momentan GERADE SO davon leben, aber es ist ein Anfang.
Ohne Eltern die mich in der Zeit finanziell unterstützt haben natürlich ein Ding der Unmöglichkeit.

Grüße,
 
die perfekte lösung ohne zu verhungern ist teilzeit im sozialversicherten job arbeiten.

dann langsam ohne existenzängste eine eigene kleine firma im audiobereich aufbauen

So ist es!
 
Ne Ecke suchen, wo mehr los ist (Ton, Film, Fernsehen) und für Praktika bewerben, parallel wie schon geschrieben wurde bei Veranstaltungstechnikfirmen anfragen, da nebenher Livesound machen und ggf. noch Mixing für Banddemos anbieten... einfach alles versuchen um Erfahrung und Referenzen zu sammeln.

Auch mal bei größeren Musikhändlern mit Studioabteilungen anfragen, evtl. ergibt sich da ein Teilzeitjob, mit dem man eine finanzielle Basis zum Leben bei halbwegs flexiblen Arbeitszeiten hat, um nebenher was aufzubauen.
 
die perfekte lösung ohne zu verhungern ist teilzeit im sozialversicherten job arbeiten.

dann langsam ohne existenzängste eine eigene kleine firma im audiobereich aufbauen

So ist es!


Stimmt, so habe ich es auch gemacht, Teilzeit und sozialversichert weitergearbeitet und nebenberuflich nach Kleinunternehmerregelung die ersten Jobs an Land gezogen.
 
@3104, meinst Du nicht, dass Du etwas spät dran bist? Man nutzt in der Tontechnik die Zeit der Ausbildung, um Kontakte auzubauen. Den Job hat man klargemacht, bevor (!) man die Bewerbung schreibt, so dass die Bewerbung eine reine Formalität ist. Das hast Du anscheinend verpasst, ein dicker Schnitzer. Dann nicht mobil sein, wenn man es in einem dermassen von Bewerbern überlaufenen Arbeitsfeld versucht ... so jedenfalls kannst Du Dich gleich einsargen lassen. Oder doch nicht.

Als Notfallmassnahmen würde ich folgendes empfehlen:

Falls Du eher Musik mit Bands aufnehmen möchtest:
1. Flagge zeigen - Du musst überregional überall dort sein, wo Bands spielen, Kontakte knüpfen und Visitenkarten streuen - wenn möglich, unterhältst Du Dich erst mit einem Musiker und gibst ihm dann Deine Karte; im Lauf der Zeit könnte etwas kommen
2. Mache Aushänge in lokalen Musikgeschäften, biete Dich für Demoaufnahmen an
3. Hast Du ein Studio und die Möglichkeit, Leute in der Nähe übernachten zu lassen? Dann lade Bands zu Dir in die Provinz ein, um dort ihre Aufnahmen zu machen. Falls Du keine Übernachtungsmöglichkeit anbieten kannst, suche mal per HRS nach ein paar erschwinglichen Gasthäusern und Herbergen

Falls Hörbücher und Sprachaufnahmen Deins sind:
1. Verlage anschreiben, Deine Dienste anbieten
2. Du solltest eine Webseite mit kurzen Demos drauf haben (irgendwas, was Du während der Ausbildung aufgenommen und gemischt hast)

Ansonsten die bereits genannten Massnahmen, spezialisiere Dich, biete Dich für Assistenzjobs an (Schnitt, Tonspuren säubern, etc. pp.). Wichtig ist in jedem Fall, dass Du sofort aktiv wirst, sonst versauerst Du im schönen Regensburg.

Viele Grüße, viel Erfolg
Jo
 
Hallo

Vielen Dank erstmal für die wirklich zahlreichen Antworten. Ich gehe sie am besten mal der Reihe nach durch=)


Bin kein Tontechniker, aber in jeden Beruf muss man Referenzen vorzeigen. Ich glaube das ein Diplom alleine nicht ausreicht. Als Anregung würde ich dir hier die Mischmaschine empfehlen, zum mindest kannst Erfahrungen sammeln oder deine Erfahrungen mit anderen austauschen.
Besser als nichts zu tun.
https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Mischmaschine/index.html
LG Oktay

Genau das tue ich geade, hab auch schon echt vieles davon abgemischt, was ich in den nächsten Tagen auch mal ins FeedbackForum stellen werde:)


Aiaiai... sei doch mal ein wenig offen.

Als Tontechniker gibt es mehr als die Arbeit im Studio.

ich weiss...=)

Ich schrieb ja nur was mein Ziel wäre. Mir ist aber jetzt wichtiger, Erfahrung zu sammeln,und daher bin ich ernsthaft an allen tontechnischen Bereichen interessiert!


Und ohne Referenzen kannst du auch nicht erwarten das dir spontan jemand 300€/Tag in die Tasche schüttet.

Ich glaub das habe ich so auch nicht geschrieben.:)
Danke für deinen Post, so sehe ich es nämlich auch, das eine Ausbildung ja schon mal ein Anfang ist!

wie hier schon einige erwähnt hat hast du zu anfang ein problem: keinen kundenstamm & keine referenzen.
wenn es in deiner umgebung nichts gibt & du nicht pendeln oder umziehen magst, bleibt dir nicht viel anderes übrig als deine leistungen "remote" (also übers netz) anzubieten. besorg dir einen FTP mit dem du mit deinen kunden files austauschen kannst & mach dir einen plan welche leistungen du so anbieten kannst. dann könntest du versuchen dich auf diese art an tonstudios heranzuwagen. eine webseite wäre auch von vorteil. ich würde am anfang auch 2-gleisig fahren, d.h. such dir einen normalen job der dir deine fixkosten deckt & arbeite parallel an der anderen sache. stell dich drauf ein, dass du ein paar jahre brauchen wirst.

Ich habe ja auch einen Job, allerdings hat der nichts mit Tontechnik zu tun=)

Eine Dienstleistung, also Editing,Mixing oder dergleichen würde ich ja auch gerne anbieten. Ich möchte dafür aber auch sicher gut genug sein, denn die Welt hat schon genug schlechte Dienstleister - gerade in unserem Bereich. Ich habe ja auch schon einige solche Arbeiten gemacht, bislang aber kostenlos bzw. gegen Gefallen.

Die weiteren Antworten beantworte ich später, ich muss jetzt leider gleich weg, mich freut es aber auf jeden Fall, dass so viele Menschen mir auch schon Tipps und Anregungen gegeben haben!

LG
 
@3104: Das "gut genug" fühlen stellt sich (wahrscheinlich) erst ein, nachdem du ein paar bezahlte Aufträge zur Zufriedenheit deiner Auftraggeber abgeschlossen hast. Möglichkeiten zur Verbesserung finden sich immer, in allem, in jedem. Einfach machen heißt die Devise :)
 
Also ich würde auch noch das DJ Dasein und Sounds/Wave-Files für Produktionen über das Internet anbieten in Betracht ziehen, du hast ja Audioproduzent mitgelernt. Überhaupt eine Internetseite erstellen mit Demos dürfte für dich ein Klacks sein , oder? Ansonsten eben wie die anderen schon schrieben alles annehmen was geht. Über das Wegziehen auch noch mal dringend nachdenken. Wenn ich in so nem Kaff wie Mettmann hier im IT-Support arbeiten will, kann ich auch gleich versuchen einen 6er im Lotto zu treffen. Da geht am ehesten was in Köln.
 
So...

Check doch mal Angebote rund um den Bereich Ton aus, eventuell gibts hier bisschen Praxiserfahrung mitzunehmen?!

Danke, die Seite kannte ich schon, allerdings bin ich dort auch nicht fündig geworden ,schau aber logischerweise immer wider rein. wie auch in andere Seiten z.B.Jobbörse und dergleichen.
Welche Jobportale kennt ihr den sonst noch so?

Ich meine, ich hatte mal eine Seite entdeckt wo Tontechniker sich und ihre Dienstleistungen vorstellen können, find die aber nicht mehr
smil451c778a72f62.gif



@3104, meinst Du nicht, dass Du etwas spät dran bist? Man nutzt in der Tontechnik die Zeit der Ausbildung, um Kontakte auzubauen. Den Job hat man klargemacht, bevor (!) man die Bewerbung schreibt, so dass die Bewerbung eine reine Formalität ist. Das hast Du anscheinend verpasst, ein dicker Schnitzer. Dann nicht mobil sein, wenn man es in einem dermassen von Bewerbern überlaufenen Arbeitsfeld versucht ... so jedenfalls kannst Du Dich gleich einsargen lassen. Oder doch nicht.


Hallo, klar da hast du sicher recht, aber die (nicht wirklich vielen) Kontakte dort haben mich auch nicht weitergebracht. Von der Schule selbst kamen auch keine,aber das ist natürlich keine Ausrede. Allen Musikern und Bands die ich dort aufgenommen und gemischt habe habe ich natürlich gesagt dass sie mich weiterempfehlen können und ich geren Aufträge annehme.


2. Mache Aushänge in lokalen Musikgeschäften, biete Dich für Demoaufnahmen an

Werde ich auf jeden Fall machen, Vielen Dank
smil51.gif



Wenn ich jetzt nochmal Anfang 20 wäre und es mit der Tontechnik ernst meinen würde, dann würde ich strukturierter vorgehen. Das heisst mich autodidaktisch konkret vorbilden - am besten per Fernkurs. Anschliessend mit viel Plan in die Ausbildung (z.B. bei SAE oder Deutsche Pop) starten. Dort die Praxis suchen, weniger den Kontakt zu den Mitschülern pflegen, mehr zu den Dozenten.

Dann kennst du unsere Dozenten wohl nicht
smil451c71f7edf7c.gif
Aber prinzipiell hast du natürlich recht.
 
@3104: Das "gut genug" fühlen stellt sich (wahrscheinlich) erst ein, nachdem du ein paar bezahlte Aufträge zur Zufriedenheit deiner Auftraggeber abgeschlossen hast. Möglichkeiten zur Verbesserung finden sich immer, in allem, in jedem. Einfach machen heißt die Devise Lächeln

Ja werd ich jetzt auch so machen!
smil451c71f7edf7c.gif
 
Nein, aber die Seite wede ich mir auch mal genauer ansehen,
Vielen Dank!
 
meld dich als freier techniker mit kleingewerbe an und bewirb dich bei den ganzen veranstaltungsdienstleistern bzw. personalvermitlern... ist zwar meistens nicht gut bezahlt aber man sammelt richtig erfahrung...

MFG
Flo
 
ist zwar meistens nicht gut bezahlt aber man sammelt richtig erfahrung...

och... da kann man schon ganz gut verdienen^^
 
meistens wird man am anfang als Stagehand gebucht, und mehr wie 10 euro die stunde sind meistens nicht drin. Find ich nicht besonders viel.

MFG
 
meistens wird man am anfang als Stagehand gebucht, und mehr wie 10 euro die stunde sind meistens nicht drin. Find ich nicht besonders viel.

das kommt auf die firma und die aufgabenbereiche an... und ob man vorerfahrung hat.

man kann sogar bei unter 10 euro die stunde anfangen...
aber ich dachte der TE hätte schon "Erfahrung"?
 
Private Institutionen wie SAE oder SfT zählen da nicht.

Heißt das, wenn ich an der SAE lernen würde, was ich vorhabe, es rausgeschmissenes Geld wäre?
 
Heißt das, wenn ich an der SAE lernen würde, was ich vorhabe, es rausgeschmissenes Geld wäre?


eine abgeschlossene ausbildung ist doch keine garantie sofort danach einen job mit viel geld zu bekommen.

egal was und wo man gelernt hat.
man muss im normalfall ganz unten anfangen und sich mühevoll hocharbeiten.

um so mehr man dabei leistet um so schneller kommt man auch höher.

normal.

es gibt branchen (sogenannte traumjobs) da ist halt der weg nach oben besonders schwer und es schaffen nur die die sich wirklich den #### aufreißen und richtig gut sind.
weil es eben mehr leute als jobs gibt.
 
Private Institutionen wie SAE oder SfT zählen da nicht.

Heißt das, wenn ich an der SAE lernen würde, was ich vorhabe, es rausgeschmissenes Geld wäre?

Nun ja, eine von den Schulen habe ich besucht und die Aussage klingt zwar hart - vor allem wenn man weiss um wie viel Geld es sich handelt und wie es um die betreffende Schule bestellt ist - aber sie entbehrt nicht einer gewissen Richtigkeit...
Leider.
 

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben