auf der Suche nach einer neuen Form

[User70408]

Was mir hier im Texteforum oftmals auffällt, wenn ich mir diverse Texte so durchlese. Es wird auf Teufel komm raus gereimt.
Ein Ansatz wäre ja dann, dort mal mit den Strukturen zu brechen.

"Auf Teufel komm raus" - hm, ich weiß nicht, empfinde ich nicht so.
Vielleicht weil ich mir ganz einfach in Liedtexten Reime erwarte.
Für mich ist es eine Kunst zu reimen - aber nicht plump, sondern raffiniert.

Aber klar man kann aber muss nicht in Liedtexten reimen.
Mir gefallen Liedtexte ohne Reimschema z.B. überhaupt nicht.
Vielleicht denkt das die Mehrzahl im Texteforum auch so ?

Bei Liedtexten ohne Reimschema bin ich mir nicht immer sicher ob es gewollte Kunst ist oder ob der Liedtexter ganz einfach nur nicht reimen konnte ? Ich weiß es nicht, kann ich nicht beurteilen. Scheinbar gibt es aber eine Hörerschaft der nicht gereimtes gefällt. Ist auch O.K. so. Erlaubt ist was gefällt

 

[verflixte13]

Um nochmal auf das Thema Texte zurückzukommen.
Was mir hier im Texteforum oftmals auffällt, wenn ich mir diverse Texte so durchlese. Es wird auf Teufel komm raus gereimt.
Ein Ansatz wäre ja dann, dort mal mit den Strukturen zu brechen.
Gibt es natürlich auch schon und ein ganz Grosser ist da für mich Fish, den ich aufgrund seiner Texte seit seiner Zeit bei Marillion bewundere.
In vielen Songs reimt sich Null, aber durch die Melodie und Rythmik seiner Stimme kommt es trotzdem homogen rüber.
Dort sind es auch oft die Wiederholungen und Aussagen, die sich im Kopf festbrennen.
Platte Reime hat er sicherlich auch, aber dort hat man oft das Gefühl, dat muss so. Man kann es als Kontrast oder Auflösung sehen.

guter beitrag! … denn ich habe selbst extreme probs damit,
wenn ich gereimte texte schreiben/singen soll … es scheint mir,
nur für mich persönlich (ist kein schuh für andere!) …

einfach nicht passend zu sein … LG

 

[Teestunde]

Also "auf Teufel komm raus" reime ich eigentlich nicht. Allerdings fällt es mir schwer, NICHT zu reimen.

 

[Realist]

"Auf Teufel komm raus" - hm, ich weiß nicht, empfinde ich nicht so.
Vielleicht weil ich mir ganz einfach in Liedtexten Reime erwarte.
Für mich ist es eine Kunst zu reimen - aber nicht plump, sondern raffiniert.

Kann es nicht ebenso Kunst sein, seine Gefühle nicht in Reimen auszudrücken, sondern so zu transportieren und nach aussen zu bringen, dass sie trotzallem berühren und zum Nachdenken anregen und sich dadurch ins Gedächtnis des Zuhörers brennen?
Ich denke schon, dass das eine Kunst ist, die durchaus schwieriger ist.

Aber klar man kann aber muss nicht in Liedtexten reimen.
Mir gefallen Liedtexte ohne Reimschema z.B. überhaupt nicht.
Vielleicht denkt das die Mehrzahl im Texteforum auch so ?

Das ist dein Empfinden und es ist dein Weg so zu komponieren. Wenn es für Dich passt ist es doch auch okay.
Strukturen oder neue Formen, so wie der TE es möchte, wirst Du damit natürlich nicht brechen oder entwickeln.
Deshalb auch meine vorigen Posts, dass es nur von einem selbst kommen kann, was ja anscheinend auch nicht wirklich verstanden wurde.

Bei Liedtexten ohne Reimschema bin ich mir nicht immer sicher ob es gewollte Kunst ist oder ob der Liedtexter ganz einfach nur nicht reimen konnte ? Ich weiß es nicht, kann ich nicht beurteilen. Scheinbar gibt es aber eine Hörerschaft der nicht gereimtes gefällt. Ist auch O.K. so. Erlaubt ist was gefällt

Puh, ganz ehrlich, das klingt jetzt aber wirklich altbacken und sehr festgefahren, sorry.

Ich meine, wenn ich einen Song höre und er bei mir etwas positives auslöst, dann ist es mir doch scheissegal ob sich das reimt oder nicht. Oftmals merkt man das doch erst nach nochmaligen Hören und mit dem beschäftigen des Textes.
Da wäre aber schon der Punkt erreicht, wo der Künstler seine "Misssion" erfüllt hat. Der Song hat irgendwie gefesselt und ich höre mir diesen nochmal an.
Künstler, die vielleicht nicht immer reimen, zu unterstellen, sie könnten es dann wohl auch nicht, finde ich echt strange und irgendwie putzig.

 

[Teestunde]

Ich denke schon, dass das eine Kunst ist, die durchaus schwieriger ist.

Für mich ist sie auf jeden Fall schwieriger. Immer, wenn ich es probiere, fange ich irgendwann doch wieder an zu reimen.

 

[verflixte13]

Ich denke schon, dass das eine Kunst ist, die durchaus schwieriger ist.

Für mich ist sie auf jeden Fall schwieriger. Immer, wenn ich es probiere, fange ich irgendwann doch wieder an zu reimen.

hm … ich denke -> das sind zwei völlig unterschiedliche paar stiefel …

als musiker, da hat man die freiheit nicht nur die musikalische,
sondern, auch die textart/form zu wählen … je nach song eben …
kann das (es muss ja nicht immer) einen eigenen spannungsbogen bilden …

das kann ein reiner „song“-texter OHNE vorliegendem song
nur schwerlich so umsetzen …

in solchen fällen, wird es meiner meinung nach, nur funktionieren,
wenn musiker und texter gemeinsam an einem projekt arbeiten …

LG

 

[User70408]

Kann es nicht ebenso Kunst sein, seine Gefühle nicht in Reimen auszudrücken, sondern so zu transportieren und nach aussen zu bringen, dass sie trotzallem berühren und zum Nachdenken anregen und sich dadurch ins Gedächtnis des Zuhörers brennen?
Ich denke schon, dass das eine Kunst ist, die durchaus schwieriger ist.

Sorry, aber Texten ist kein Wettbewerb, oder ?
Wer hat das Gegenteil behauptet ?
Ich nicht, oder ? ich hab mich nicht daruf bezogen was schwieriger ist

Das ist dein Empfinden und es ist dein Weg so zu komponieren. Wenn es für Dich passt ist es doch auch okay.
Strukturen oder neue Formen, so wie der TE es möchte, wirst Du damit natürlich nicht brechen oder entwickeln.
Deshalb auch meine vorigen Posts, dass es nur von einem selbst kommen kann, was ja anscheinend auch nicht wirklich verstanden wurde.

Ich habe es ja offen gelassen und keinen Weg als den besseren bezeichnet, oder ?
Von dir kam doch - Das im Texteforum "Auf Teufel komm raus" von den Leuten gereimt wird.
Ich hab nur geschrieben, dass ich das nicht so empfinde

Puh, ganz ehrlich, das klingt jetzt aber wirklich altbacken und sehr festgefahren, sorry.

häh, ich habe eine Frage gestellt und zwar "ist vielleicht ein nicht gereimter Text so gewollt oder passiert ?" Du bezeichnest mich wegen dieser Frage als altbacken und festgefahren ? Bist schon ein lustiges Kerlchen ?

Künstler, die vielleicht nicht immer reimen, zu unterstellen, sie könnten es dann wohl auch nicht, finde ich echt strange und irgendwie putzig.

Du hast jetzt aber nicht mich gemeint, oder ? Bitte um Klarstellung! Wo habe ich jetzt wieder, das was du hier behauptest, geschrieben ???

.

 

[Realist]

Für mich ist sie auf jeden Fall schwieriger.

Für mich auch, aber ich texte auch nicht mehr soviel und mach zur Zeit mehr Instrumentalmusik, sonst würde ich mich da wohl auch mal wieder intensiver mit beschäftigen.

 

[Realist]

als musiker, da hat man die freiheit nicht nur die musikalische,
sondern, auch die textart/form zu wählen … je nach song eben …
kann das (es muss ja nicht immer) einen eigenen spannungsbogen bilden …

das kann ein reiner „song“-texter OHNE vorliegendem song
nur schwerlich so umsetzen …

in solchen fällen, wird es meiner meinung nach, nur funktionieren,
wenn musiker und texter gemeinsam an einem projekt arbeiten …

Ja, auf alle Fälle. Nur Texten wird sicherlich schwieriger sein, weil einem auch das "Gefühl" der Musik fehlt.
Ich könnte z.B. keinen Songtext (zumindest die erstenen Ansätze) ohne Geklimper auf Gitarre oder dem Klavier schreiben.
Das greift bei mir ineinander und ich beneide die Leute die so etwas durchaus ohne Instrumente auf die Reihe bekommen.

 

[Realist]

häh, ich habe eine Frage gestellt und zwar "ist vielleicht ein nicht gereimter Text so gewollt oder passiert ?" Du bezeichnest mich wegen dieser Farge als altbacken und festgefahren ? Bist schon ein lustiges Kerlchen ?

Fühl Dich doch nicht gleich angegriffen.
Du hast doch geschrieben, dass Du gerne reimst und ungereimte Sachen nicht so gerne magst.
Das wird dem TE aber sicherlich nicht helfen, weil er ja die Pfade verlassen will.
Desweiteren gehe ich davon aus, dass Künstler die vielleicht nicht immer reimen, das auch so wollen.
Bei manchen klingt es sicherlich auch etwas unbeholfen, aber anderen wiederum klingt das toll.
Bei manchen klingen aber auch Reime manchmal ziemlich unbeholfen. Mich eingeschlossen.
Also ist es doch auch eine Kunst mal nicht zu reimen und ich finde als Texteschreiber ist es durchaus sinnvoll sich auch damit mal zu beschäftigen.
Sollte ich Dich da falsch verstanden haben, sorry dafür.
Wie schon geschrieben, wollte ich Dich nicht angreifen.

 

[User70408]

Sollte ich Dich da falsch verstanden haben, sorry dafür.
Wie schon geschrieben, wollte ich Dich nicht angreifen.

ich mag es halt nicht wenn versucht wird mich in gewollte Ecken zu drücken ...

Und übrigens - nicht gereimte Texte gibt es so lange wie es Lieder gibt!
Es ist also überhaupt nix neues, wenn man nicht reimt
Man ist dann weder neu noch modernen ...

 

[rho]

Mag ich, ist aber nicht "neu".

Was ist denn "neu"? Wenn die Außerirdischen auf die Erde kommen und uns neue Geräusche mitbringen?
Wir schöpfen doch nur aus dem, was wir aus unserer Welt kennen!

Als hätte ich etwas anderes behauptet. So lang war der Beitrag nicht, als dass du ihn nicht ganz hättest lesen und weniger sinnentstellend zitieren können.

 

[Cruba]

Es wird auf Teufel komm raus gereimt.
Ein Ansatz wäre ja dann, dort mal mit den Strukturen zu brechen.

Jo, deswegen iss Domino auch einer meiner Lieblingstexte...

Finde ich immer wieder beeindruckend auch was die Rhythmik angeht, die in Zeile 2 und 4 gebrochen wird und son' 4zeiler dann einfach mal auf "chilling sounds" enden zu lassen... Bye bye Reimemonster... lol

Ich lass mich auch immer gern von der letzten Zeile verarschen, wenn ich nur den Text lese. Ich glaube viele hätten daraus "But they can't keep out the chilling sounds again." gemacht, damit's in der Rhytmik bleibt.

Sheets of double glazing help to keep outside the night,
Only foreign city sirens can cut through,
Nylon sheets and blankets help to minimize the cold.
But they can't keep out the chilling sounds.



Mia habbich ja schon angesprochen, die kann das super.

Auf biegen und brechen reimen da passiert dann sowas:

Ich bin ein Wiener Schnitzel und brate in der Pfanne,
wenn ich dann nicht gegessen werd' dann finde ich es panne...

Das Beste was ich jeh' gereimt hab!

 

[verflixte13]

als musiker, da hat man die freiheit nicht nur die musikalische,
sondern, auch die textart/form zu wählen … je nach song eben …
kann das (es muss ja nicht immer) einen eigenen spannungsbogen bilden …

das kann ein reiner „song“-texter OHNE vorliegendem song
nur schwerlich so umsetzen …

in solchen fällen, wird es meiner meinung nach, nur funktionieren,
wenn musiker und texter gemeinsam an einem projekt arbeiten …

Ja, auf alle Fälle. Nur Texten wird sicherlich schwieriger sein, weil einem auch das "Gefühl" der Musik fehlt.
Ich könnte z.B. keinen Songtext (zumindest die erstenen Ansätze) ohne Geklimper auf Gitarre oder dem Klavier schreiben.
Das greift bei mir ineinander und ich beneide die Leute die so etwas durchaus ohne Instrumente auf die Reihe bekommen.

bin völlig bei dir! …

und es soll ja auch nicht als „reimtexter“-bashing aufgefasst werden.

texter brauchen ihre „metrik“, genauso, wie musiker ihre rhythmisch/musikalische
vorgabe benötigen …

probleme bekomme ich erst dann … wenn die regeln nicht nur
streng vorgegeben werden, sondern, das „regelneinhalten“
schon alleine als „kunst“ bewertet wird …

dabei ist es genau das, was mit kunst so gar nüscht zu tun hat …
eher mit einer kunstfertigkeit, die sich eben streng an die regeln hält …

aber bitte auch das nicht als „regel gegen die regeln“ verstehen!

denn es kommt NUR auf das schlussendliche ergebnis an …
und das kann meinetwegen auch gerne gereimt sein … LG

 

[Realist]

Und übrigens - nicht gereimte Texte gibt es so lange wie es Lieder gibt!
Es ist also überhaupt nix neues, wenn man nicht reimt

Da bin ich bei Dir.
Mir ging es auch eher um den Aspekt, vielleicht mal in diese Richtung zu schauen und sich damit zu beschäftigen, falls beim TE noch nicht geschehen.
Vielleicht eröffnen sich ja dadurch auch wieder neue Welten.

Sicherlich gibt es hier im Texteforum auch Texte die sich vielleicht nicht immer reimen, aber der überwiegende Teil an Songtexten, wenn ich hier mal reinschaue reimt sich halt. Ich lese aber auch nur sporadisch mit, das gebe ich zu.
Mit dem "Auf Teufel komm raus" wollte ich auch keinen zu nahe treten.
Also bitte nehmt mein Geschriebenes nicht zu ernst oder zu persönlich.
Ich hab euch alle gern.

 

[Cruba]

dabei ist es genau das, was mit kunst so gar nüscht zu tun hat …
eher mit einer kunstfertigkeit, die sich eben streng an die regeln hält …

Naja, Beuys hat in den Frühstücksgesprächen die These vertreten, dass es der Kunst nichts bringt, wenn Maler immer wieder zur Farbe greifen und Leinwände bemalen. Es würden dabei zwar Bilder herauskommen, die vielleicht auch schön anzusehen sind, aber ein wirklich kreativer Prozess fände nicht statt. Iss jetzt nur so grob wiedergegeben, weillich die Stelle net raussuchen will.

 

[verflixte13]

dabei ist es genau das, was mit kunst so gar nüscht zu tun hat …
eher mit einer kunstfertigkeit, die sich eben streng an die regeln hält …

Naja, Beuys hat in den Frühstücksgesprächen die These vertreten, dass es der Kunst nichts bringt, wenn Maler immer wieder zur Farbe greifen und Leinwände bemalen. Es würden dabei zwar Bilder herauskommen, die vielleicht auch schön anzusehen sind, aber ein wirklich kreativer Prozess fände nicht statt. Iss jetzt nur so grob wiedergegeben, weillich die Stelle net raussuchen will.

ja! … aber selbst beuys war ein kind seiner zeit
und diese äußerung, gegen diese „ewigen“ maler“,
die sollte man auch in diesem zeitkontext einordnen.

viel weitreichender ist sein gedanke -> jeder mensch ist ein künstler …

denn diesen gedanken, einer „sozialen plastik“, halte ich bis heute
für gültig. LG

 

[Turquoise]

Ich frage mich, ob bereits dadurch eine neue Form entsteht, dass man an der Grundfrom nicht rüttelt, aber an die Einzelelemente geht. So wie das Lars von Trier und Thomas Vinterberg im Kino gemacht haben. Die Grundform - den Spielfilm - haben sie gelassen. Aber darin änderten sie sehr viel. Heraus kam - obwohl das Format "Spielfilm" blieb - trotzdem etwas Neues.

Auf die Musik übertragen: würde also eine neue Form entstehen, wenn man die Liedform (+/- 4:00 min, Gesang auf Instrumentalmusik) lässt, aber darin sich gewisse "Dogmen" verordnet, z.B.

- kein Refrain mehr
- keine ganzen Akkorde mehr auf einzelnen Instrumenten
- kein durchgängig zweigeteilter Rhythmus mehr (Kick / Snare) ?

Oder müsste man wirklich bei der Grundstruktur anfangen und sagen, es müssen immer fünf Teile (ABCDE) sein, die miteinander kombiniert werden, Gesang darf nie unmittelbar auf Gesang folgen, sondern die Instrumentalanteile brauchen ihren eigenen Raum usw.

Sorry, ich weiß, das kann mir keiner beantworten.

 

[Sylvi]

Der Erneuerungsprozess in der Musik ist ständig am Wirken.
Es ist ein langlebiger Prozess, der sich im Wechsel mit den Generationen wiederspiegelt.
So hat sich gerade im letzten Jahr Hundert bis heute hin gewaltiges getan .
Musik im Wandel der Zeiten ist ein sehr interessantes Thema, über das schon viel geschrieben
wurde.
Die heutige Jugend wächst schon wieder mit ganz anderen Vorlieben und Empfindungen auf, als
wie sie ältere Generationen nachempfinden, oder akzeptieren können.
So muss auch eine gewisse Bereitschaft vorhanden sein, das Neue zu sehen und auch zu akzeptieren.
Es wird sich auch immer wieder Albewährtes im Neuen finden.
Ob der Text jetzt Gereimt, oder ungereimt geschrieben wird, der Song jetzt mit dem eigentlichen Ende beginnt, oder klassische Musik im Rockstil (Queen) gespielt wird, ist völlig egal.
Es geht so und so seinen Gang, und wird gewiss nicht aus dem plötzlichen Verlangen von ein Paar Home Recordlern, zu denen ich auch zähle, erwachsen.
LG
Sylvi

 

[Turquoise]

Die heutige Jugend wächst schon wieder mit ganz anderen Vorlieben und Empfindungen auf, als
wie sie ältere Generationen nachempfinden, oder akzeptieren können.
So muss auch eine gewisse Bereitschaft vorhanden sein, das Neue zu sehen und auch zu akzeptieren.
Es wird sich auch immer wieder Albewährtes im Neuen finden.

Da bin ich momentan nicht so hoffnungsvoll. Mir scheint nämlich, dass die musikalische Bildung in der Breite sehr zurückgegangen ist. Mit Samples im Baukastensystem zu arbeiten ist schon etwas anderes, als mit erarbeitetem Wissen / Können zu komponieren.

Wenn die Samples weg sind, weil die Festplatte crasht, wars das nämlich für den ersten.

Komponieren kann man aber immer, solange man einen Stift und ein Blatt Papier hat.

Ich habe auch den Eindruck (zumindest wenn ich so Kulturradio höre), dass in der akademischen Ausbildung viel mehr Wert auf komponieren in "Neuer Musik" gelegt wird und das die meisten, die klassischen Kompositionsunterricht erhalten, doch eher als Dirigenten oder Instrumentalisten im subventionierten Hochkulturbetrieb "enden".

Also: wo soll etwas Neues herkommen, das eben nicht nur versucht, gängige Formen zu zertrümmern (zu "dekonstruieren"), sondern wirklich schöpferisch ist?