Da hier aber kein Austausch mit dem Produzenten stattfinden konnte und das Material nicht eindeutig gesagt hat: "Misch mich so", finde ich, ist ein Mix auch eine Interpretation. Wie sagte Dave Pensado: Ich bekomme mein Geld für meinen Geschmack. Man hört das Material und beginnt zu werten - welches Element könnte den Mix tragen, nach vorne bringen, eine individuelle Note geben, ein Earcatcher werden, für Emotionalität sorgen? Zumindest sind das die Fragen, die ich mir gestellt habe.
Logo! Natürlich gehört das dazu; sitzt ja kein "Produzent" hinter einem, der einem jeden Kleinigkeit delegiert.
Hier wird vieles zu eng gesehen, so ganz allgemein. Ich für meinen Teil hab eigentlich bei jedem Contest versucht, irgendwie eine Neuinzterpration, soweit das im Rahmen eines Mixing.Jobs möglich, zu schaffen. Also, mal bewusst den Fokus oder den Energiegehalt verschoben. Ich erinnere mich da zB an diesen Reggae-Dance. wasauchimmers-Song; ziemlich prollige Vorlage. Meine "softie-Interpreatio" ist zwar im Voting nicht sofort angekommen. Ich kann mir den Mix aber nachwievor anhören und finde die Interpretation nachwievor schlüssig und gut funktionierend. Sieger ist da mW übrigens auch der Originalmix geworden. Der war also gut und vor allem schon da; no need to copy. Nach Referenzen mischen oder Referenzen nachmischen find ich ziemlich langweilig.
Klar, sind die Siegchancen höher, wenn das Endprodukt glatt, gefällig, fehlerarm und eher nah an der gegebenen Vorgabe ist (so wars zumindest bislang), aber wo bleibt denn da der persönliche Spass...?
Das hier war doch wieder mal nen Song, den man durchaus unterschiedlich interpretieren kann. Warum das nicht ausnutzen? Ich vermute, es ist diesmal wie immer; viele mischen einfach drauflos, ohne Idee oder Konzept wo der Song hin soll. Da nutzt das angleichen irgendwelcher Frequenzgänge an Refrenzen auch nix...
Replacement, RMXing etc. in so einem Contest find ich allerdings auch daneben und das Reglement diesbzgl. sehr sinnvoll. Der mit der fettesten Libary macht den tollsten Mix, oder was?
Jeder das gleiche Material, jeder die gleiche Chance, aber jeder seine eigene Interpretation.
Wenns jetzt tatsächlich nur noch darum geht möglichst wenig Fehler zu machen... Ich weiß nicht...
