Paar Gedanken zur Technik

  • Ersteller musicdevil
  • Erstellt am
Also sobald du Libraries mit vielen Keyswitches am Start hast, da reichen schon 4 Streichersektionen und ein paar Bläser à 10 Artikulationen dann brauchst du einfach viel RAM und eine gute Prozessorleistung. Wenn das nur orchestrales Addon ist und sonst noch Spuren am Start sind.
Ansonsten müsstest du ständig rendern.
Außerdem möchte man ja eine geringe Latenz zu Einspielen haben.
Wie ging das früher? Garnicht. Das hatten die Libraries weniger Layerebenen und alles war eingeschränkt.
 
Ich habe vor kurzem ein Video über die Computertechnik beim Produzieren von Filmmusik gesehen. Da nehmen die nicht einen Rechner, weil der gar nicht die Leistung bringen würde, sondern die vernetzten mehrere Computer mit Programmen wie VSL Vienna Ensemble Pro 6 . Hier gibt es einen guten Artikel darüber: https://www.amazona.de/test-vsl-vienna-ensemble-pro-6/
 
Ich nehme mal die großen orchestralen Libraries aus, aber in der Recherche für meine Software Patchdirector habe ich viele, viele Synths gehört und zugelegt. Bemerkenswert dabei ist, wie ähnlich sich viele anhören. Nuancen gibt es, ja, aber wirklich heftige Unterscheidungsmöglichkeiten wenig. Ausnahmen natürlich abgesehen, jeder hat so seine Lieblinge. Aber warum geben immer wieder die Leute Hunderte Euro für etwas aus, was sie im Prinzip schon haben?
Auch gibt es Trends, die massenhaft kopiert oder miteinander vermischt werden: Cinematic-Drums, EDM-Drums, Random-Instrumente en masse (Drums, Athmos, Arpeggios), fette Pads, Athmos. Alles teils extrem ähnlich und fast nicht zu unterscheiden, und wenn man nicht weiß, von welchem Plugin der Sound gerade kommt, dann erkennt man es sowieso nicht/selten.
 
Es ist definitiv klar, das man halt heute nicht mehr mit PCs die 10 Jahre weit kommt.
Das liegt aber in erster Linie wie auch bei den Games, am Fortschritt, und am eigenen Anspruch. Ein Plugin braucht heute mehr, weil es Hungriger ist als damals.
Die Hersteller passen sich einfach den Möglichkeiten an.
Entweder ich ziehe bis zu einem gewissen Grad mit, oder ich lass, muss aber auch in Kauf nehmen, nicht weit zu kommen (mit aktuellem) oder beim Alten bleiben.
 
Meine Musik-Rechner die ich im Laufe der letzten 25 Jahre am Start hatte, kann ich an einer Hand abzählen.
Eingeschlossen ist da mein erster Musik-PC, den ich mir von meinem Vater ausgeliehen hatte.
Letztes Jahr hab ich mir dann aber auch nochmal ein neues System gegönnt.
Mein alter Rechner war zu der Zeit so um die 8 Jahre alt.
Auf resourcenschonende Plugins schaue ich trotzallem noch.
Ich habe schon das Gefühl, dass die Programmierer in der heutigen Zeit etwas schlampiger mit der Leistung umgehen, eben weil sie es können.
Manche Plugins und Libraries könnten sicherlich noch eleganter programmiert werden um Leistung zu sparen und da sollte man sich schon ein Beispiel an die good old days nehmen.
Ist aber bei Spielen auch nicht anders.
M.M. nach sind die Plugins der grossen Softwarebuden schon gut programmiert.
Das spiegelt sich dann auch im Preis wieder.
Von IKM nutze ich oft noch die alten Plugins, weil die gut klingen und nicht soviel ziehen.
Die alten Sachen von Waves.
Eventide, Fabfilter, Lexicon, Soundtoys, Metric Halo, Air Music, PSP fallen mir jetzt spontan ein, wo die Plugins auch sehr resourcenschonend arbeiten und ich bisher nie Probleme hatte.
iZotope wäre da ein Negativbeispiel. Was die Plugins stellenweise ziehen, zumindest bei mir, ist schon krass.
Arturia hab ich bisher auch noch nicht problemlos zum Laufen bekommen und nach diversen Updates vom Rechner geschmissen, weil keine Verbesserung. Klar, der Sound ist gut, aber mir standen immer die Schweisstropfen auf der Stirn, ob die Dinger jetzt laden oder nicht.

Weil der Avenger angesprochen wurde:
Das ist der erste VST-Synth seit langem, der mich mal wieder richtig geflasht hat.
Gute Bedienung, effektiver Leistungsverbrauch, guter Klang. So muss das.
Ansonsten hab ich noch den Predator von Rob Papen, den Massive und den Omnisphere.

Als "Nachbildung":
Korg Legacy
OP-X von Sonicprojects. Ja, der kostet was, aber der klingt um Meilen besser als sein Freeware-Gegenstück der Obxd.
Das is leider so, auch wenn viele sagen, dass würde nicht stimmen. :)

Dann statt Arturia den ImpOSCar und den Oddity.
Arturia klingt schon besser, aber wie oben schon geschrieben, laufen die Sachen bei mir nicht rund und sind sehr hungrig.

Gerade bei den Synth-Edit-Sachen empfinde ich den Bassbereich und die Höhen immer als etwas problematisch. K.P. ob das mit der Engine der Synth-Edit-Software zu tun hat.

Als Keyboarder bin natürlich schon ein kleiner Synth-Fetischist und freue mich manchmal immer noch wie Bolle, was man in der heutigen Zeit an Möglichkeiten und Auswahl hat.
Ich habe mir aber seit dem Avenger im letzten Jahr einen Kaufstop verhängt. :)
Wie die anderen schon geschrieben haben, wenn man mit dem ganzen Zeug nichts auf die Kette bekommt, dann ist irgendwas anderes faul.
 
Ich habe die Befürchtung, die grundlegende Denke ändert sich.
Auf Youtube gibt es Videos ala "Nimm eine Scheiß Kick, hau 5 Plugins dahinter und schon hast Du eine gute Kick".
Warum nicht gleich eine gute Kick nehmen?
Man kann bei elektronischer eigentlich Musik enorm viel in der Klangerzeugung machen, oder? Braucht aber Otto Normalproducer anscheinend nicht mehr.

Es ist schon so, dass vor längerer Zeit Hardware-Klangerzeuger und -Effekt Pflicht waren. DSP-Karten gab's ja auch noch ...
Aber wer hatte damals schon 50 Synths und 40 Lexicons in der Bude?
 
Ja wie hast du denn vor zb. 10 oder gar 20 Jahren gearbeitet MountainKing? Ging nicht? Hast du vielleicht nur die falschen Plugins, weil du überhaupt freezen musst? Ich haue dir auf nem 10 Jahre alten Rechner zb. 100 Korg VSTi rein, wenn ich müsste und der kommt bei weitem nicht an seine Grenzen. Gibt so viele genügsame Plugins die nach wie vor geil klingen.
.

Ich finde diese Vergleiche hinken. Klar kommst Du mit PlugIns die es vor 10 oder 20 Jahren gab auch ans Ziel..
Aber zum einen hat man vor 10 oder 20 Jahren auch öfters und mehr mit externer Hardware gearbeitet und zum anderen musste man einfach mehr schrauben. Interne Software war auch teilweise weniger stabil. abgesehen davon finde ich die KORG-VSTIs scheisse :)))
Da haue ich mir lieber neuere und morderner klingende Synthies rein die mir halt ein wenig CPU fressen. Die Zeit fürs herumschrauben spare ich mir lieber.
mal abgesehen vom Thema Synthies: Wie sieht es aus mit Naturklängen wie Orchestor-Libarys etc.? Die konntest vor Jahren noch alle in die Tonne treten bzw. waren in einer gewissen Grundqualität schon dermassende RAM und CPU-Fresser, das man auch hier lieber handgemacht hat. Heutzutage gibt es ganz andere Möglichkeiten in einer schon teilweise recht authentisch klingenden Qualität.
 
Wenn die Auswahl der Sounds und das Arrangement stimmt, ist doch schon fast alles in Butter. Für mich sind das 90 % dessen, was einen Song ausmacht. Gute Komposition natürlich eingeschlossen, das ist das Grundlegende. Und tight und sauber eingespielt.

Warum waren die Beatles so erfolgreich? Wegen des "Abbey-Road"-Sounds, dem Pult, dem analogen Klang? So, wie es hier immer dargestellt wird? Leute, macht euch doch nicht lächerlich. Die Songs hatten`s einfach, das gewisse etwas. Und das gesisse Etwas ist etwas, das nichts mit irgendwelchen Plugins, Pulten oder Analog-Gedöns zu tun hat. Das ist der Zauber des Outputs der Jungs, das, was an musikalischem Output bei denen rauskaum, diese ganzen fantastischen Harmonien, und wie es Instrumenten- und Arrangemäßig mit tausenden von fantaschtischen Ideen von ihnen umgesetzt wurde. Nichts anderes.
 
Haben ist besser als brauchen.
In vielleicht 5 Jahren ist das was du heute kaufst schon wieder alt. Also muss ein neuer Rechner her, weil dann das neue einzelne Plugin auf dem alten Rechner schon 50% CPU frisst. Du wirst quasi nie zufrieden sein und dich ewig davon abhängig machen.
Nur wird das den musikalischen Output kaum verbessern, ist zumindest meine Erkenntnis.
 
Ich hatte immer halbwegs aktuelle PCs, da "irgendwas mit Computer" schon immer irgendwie mein Hobby war. Sei es "Musik", Mixing, Bildbearbeitung, Gaming. Da habe ich keinen Bock, auf einer alten Möhre mit Software aus dem Kambrium rumzupimmeln.
 
Haben ist besser als brauchen.
In vielleicht 5 Jahren ist das was du heute kaufst schon wieder alt. Also muss ein neuer Rechner her, weil dann das neue einzelne Plugin auf dem alten Rechner schon 50% CPU frisst. Du wirst quasi nie zufrieden sein und dich ewig davon abhängig machen.
Nur wird das den musikalischen Output kaum verbessern, ist zumindest meine Erkenntnis.
Mein PeZe ist von 2009 - also bereits 8 Jahre - und rennt noch wie Sau. Ich bin aber mittlerweile auch zurückhaltender, was die Neuanschaffung von neuen Pluggies anbelangt. Halte es im Grunde genau, wie Du schreibst: "...das uralte "kjaerhus audio classic series" Bundle...", Hypersonic, ...
 
Haben ist besser als brauchen.
In vielleicht 5 Jahren ist das was du heute kaufst schon wieder alt. Also muss ein neuer Rechner her, weil dann das neue einzelne Plugin auf dem alten Rechner schon 50% CPU frisst. Du wirst quasi nie zufrieden sein und dich ewig davon abhängig machen.
Nur wird das den musikalischen Output kaum verbessern, ist zumindest meine Erkenntnis.
Ja aber ist ja mein Hobby, ob ich mir jetzt alle 5 Jahre ein neues Surfbrett oder eine DAW kaufe ist gerade egal. Und es soll halt Spaß machen. Und wenn du mit großen Libraries arbeitest, macht es definitiv keinen Spaß, wenn alles eingeschränkt ist.
Klaro, wer rein audiomäßig unterwegs ist und wenig VSTi nutzt, kommt auch mit alten Rechnern klar. Vielleicht wie Autofahren. Um von A nach B zu gelangen reicht ein Trabi, Spaß machen tut's vielleicht erst mit nem neuen Mercedes.
 
Klaro, wer rein audiomäßig unterwegs ist und wenig VSTi nutzt, kommt auch mit alten Rechnern klar.
Ich nutze viele Vsti und FX, hab schon lange keine Hardware-Synths/FX mehr, hab ja paar aus meiner Liste aufgezählt. Das Ding ist nur, dass die zwar alle sehr gut sind, aber kaum Leistung verbraten, im Gegensatz zu manchen aktuellen "ultra Analogen" u.ä.
Wie schon gesagt, rede ich nicht von Orchester Librarys, wo es tatsächlich einen enormen Fortschritt gibt.
Ich denke weder die meisten aktuellen hungrigen Synths, noch die FX sind besser als die älteren sparsameren.
Mit nem zb. 10 Jahre alten Rechner kann man immer noch ganz entspannt mehr als passable Ergebnisse erzielen.
 
Vielleicht wie Autofahren. Um von A nach B zu gelangen reicht ein Trabi, Spaß machen tut's vielleicht erst mit nem neuen Mercedes.

Genau das wollte ich auch schreiben. :-D

Und mehr braucht man dazu auch nicht zu sagen.

Die technische Entwicklung ist fantastisch, was heutige, aktuelle Software leistet wäre vor zehn Jahren undenkbar.

Ähnlich sieht es bei Autos aus, bei Maschinen etc.
 
Ich fand, als ich vor ca. 25 Jahren einen Bürojob anfing, eine Erfindung sehr genial: das Fax. Wie geil war das denn, nicht mehr kuvertieren, frankieren und zum Briefkasten rennen zu müssen?

Einfach auf diese Kiste legen, Nummer eintippen und nur Sekunden später schon da.

WhatsApp & Co. ist auch so eine schöne Geschichte. Nicht allein, weil es kostenpflichtige SMS obsolet gemacht hat. Nein, man kann in Grüppchen kommunizieren, Mediadateien hin- und herschicken etc. Undenkbar, wie es heutzutage ohne aussähe.

Bleiben wir gespannt, wann es soweit ist, bis wir das Raum-Zeit-Kontinuum im Griff haben und uns selbst via WhatsApp in der Mittagspause in die Karibik versenden können.

:right:
 
Bleiben wir gespannt, wann es soweit ist, bis wir das Raum-Zeit-Kontinuum im Griff haben und uns selbst via WhatsApp in der Mittagspause in die Karibik versenden können.

:right:


… Karibik, einsame Insel … das ist ok!

aber stelle dir mal vor, dass es eines tages möglich sein könnte
sich mit allen forenuser zusammen in einen raum zu „senden“ ?

dieses armageddon möchte ich nicht erleben! …:D
 

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben