Workflow beim Musik produzieren (ITB) beschleunigen! Tipps gesucht

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Hi,

Ich produziere noch nicht lange mit Ableton Live, aber ich brauche dennoch viel zu lange
bis meine Tracks fertig werden.
Und um so länger es dauert, umso schwieriger wird es ihn fertigzustellen.
Denn ich habe schnell kein Gehör mehr für die Hookline oder den Mix durch das
ständige loopen / wiederholen solcher Clips.
Selbst wenn der Track fast fertig ist, stelle ich fest: Nein, das klingt noch nicht wie eine
professionelle Produktion und tausche die Sound komplett aus.
So gehen viele Wochen ins Land....

Meine Vorgehensweise sieht wie folgt aus:
1. Genre und Stimmung festlegen
2. Sounds suchen / samplen / programmieren
3. Beat bauen außer Baseline
4. Hookline suchen / schreiben
5. Baseline bauen
6. Vocals suchen
7. Arrangieren und Mixing

Ich brauche sehr lange, bis mir der Sound für die Hookline gefällt und die Melody passt.
Genauso für den Mix zwischen Bass, Kick und Hookline.
Auch weiß ich selten, wie ich zu dem speziellen Sound komme und probiere unterschiedlichste
Effekte aus, bis es einigermaßen passt.

Frage ist nun: Wie kann ich meinen Workflow verbessern und vor allem beschleunigen?
Und wie lange sollte man höchstens an einem Track und am Refrain basteln?
Wann macht ihr einen Cut?
Arbeitet Ihr mit eigens erstellten Spur-Templates oder Presets?

Gruß,
sagCheese
 
Ich möchte ja nicht Off Topic erscheinen, aber warum muss denn selbst das Musikmachen zu maximaler Effizienz und Geschwindigkeit durchoptimiert werden? Musst du da von Berufs wegen schneller/besser werden?

Wenn es nur ein Hobby ist, dann mach einfach entspannt. Meine Meinung
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Ja, schon richtig. Aber ich möchte mehr als 1 Track im Quartal produzieren.
Vielleicht habe ich auch zu hohe Erwartungen an meinem Sound / Mix.
Er muss professionell klingen, und nicht semi-professionell !
Und dann bastelt man natürlich ohne Ende.
 
Ich möchte ja nicht Off Topic erscheinen, aber warum muss denn selbst das Musikmachen zu maximaler Effizienz und Geschwindigkeit durchoptimiert werden? Musst du da von Berufs wegen schneller/besser werden?

Wenn es nur ein Hobby ist, dann mach einfach entspannt. Meine Meinung :)

Naja, es ist ein Unterschied ob ich, egal auf der Arbeit oder Privat, in eine saubere Küche komme und loslegen kann, oder ob ich erst putzen muss. ;-)

Ordnung finde ich für den Workflow extremstestens wichtig.
Es erspart einem schon extrem viel Zeit, wenn man sich ein Template bastelt mit dem Startup das man eigentlich immer benutzt. Farben, Eqs auf Mixerkanälen, ein gelegter Sidechainkanal, vorgeladene Vsts (Drummachines etc.)

Damit erspart man sich schon viel zeit und Stress. Man kann einfach weiter Arbeiten und muss nicht immer Routen, einfärben etc.

Grüße
 
+1 +1 (an beide)

Einen professionellen Sound zu wollen finde ich total nachvollziehbar, das will ich auch, und ja, das kostet viel Zeit. BTW da merkt man mal, man kann schnell schimpfen auf Bohlen und Co, aber den Sound erstmal hinzukriegen ist viel Arbeit.

Gute Plugins und Synths sind tatsächlich ein Beschleuniger. Woran ich mit Synth1 drei Tage rumdoktor das krieg ich mit Alchemy in 15 Minuten hin. Und was mir persönlich hilft ist, dass ich mich nach einer Testphase auf ein paar wenige Plugins einschiesse. Reverb z.Bsp. hat man dutzende auf der Platte, aber wenn man mit einem gut umgehen kann braucht man meist nicht mehr.
 
OK, dann haben wir das mit den Templates geklärt.
Was gibt es zu den anderen Punkten zu sagen?
 
Was gibt es zu den anderen Punkten zu sagen?

Hmmm, schwierig, pupierig jemandem sagen zu wollen, wie er seinen Workflow am effektivsten nutzen kann/soll.

Mein individueller Worflow sieht da eher so aus.

1. Rhythmus einkloppen
2. Bassline drüber
3. dann Melodie und Harmonieinstrumente
4. diesen Teil abhaken und sich dran machen, einen 2. Teil, Refrain oder so dranzubauen
5. dann Breaks, Intro, Ending gestalten

---- zu 2) und 3) Sounds selber schrauben oder Selbstgeschraubtes modifizieren
---- zu 4) und 5) evtl noch mal gucken, ob sich Teile dort einbauen lassen, die man zuvor aus dem Arrangement "schob" wenn ja, rein damit.

dann die größte Scheiße hinterher
6. irgendein Lala drübersingen, von dem man meint, dasss es tonal und rhythmisch passt
7. das mistige, quälende Texten
8. Nochmal komplett fertigen Text drübernölen

----ich erwische mich dabei immer häufiger, wie ich vor 8) schon soweit mische, dass ich quasi schon direkt nach dem Einsingen mit einigen wenigen Handgriffen auf Gesangsspur und Masterspur im Anschluss losstreamen kann.

Mehr fällt mir jetzt dazu nicht ein. Die Frage nach Genre oder Stimmung stelle ich eigentlich nie. Das ergibt sich aus dem Beat oder dem geschraubten Sound oftmals. Da ich auch ein "Theoriephobiker" bin, mache ich mir generell keinen Kopp darum, welche Harmonien, Akkorde und Tonfolgen man verwenden darf oder auch nicht. Das ist vollkommen irrelevant und würde mich im kreativen Fluss nur stören.
 
Ist jetzt vielleicht ne blöde Frage, aber um was für Musik geht es denn überhaupt?
Ich vermute was aus der Großrichtung Dance?
 
Ach so... wichtig. Nur 'nen Song machen, wenn man auch wirklich Bock drauf hat. Sich jetzt da terminliche Vorgaben zu machen halte ich für Quatsch. Ja, dass ein Song in so und so viel Tagen stehen muss, ist okay.... aber man sollte erst anfangen, wenn man wirklich darauf brennt.
Wenn ich 'nen Track fertig habe, packe ich oft erstmal 'ne Woche oder so gar nicht mehr die Instrumente und die DAW an. Nach 'ner Zeit staut sich dann aber was auf und dann heißt es "Ready, Steady, Go"
 
Arbeitet Ihr mit eigens erstellten Spur-Templates oder Presets?

Nee, jedesmal Tabula Rasa. Auch wenn es umständlich erscheint. Keine Templates!


Und wie lange sollte man höchstens an einem Track und am Refrain basteln?


Wann macht ihr einen Cut?

Da habe ich keine Formel für mich. Aber länger als 'ne Woche sollte es nicht dauern. Wenn mir ein Track richtig gefällt, dann vielleicht auch mal 2 Wochen.
 
@all: Genre ist Deep House / Soulful House bis Tech House

@ken: Länger als 2 Wochen sollte es nicht dauern? Wie lange haben bei dir die ersten
Tracks gedauert bis sie fertig waren?

..ich glaube ich bin ein totaler Frickler und Perfektionist (soweit es mir möglich ist).
D.h. leider nicht, das meine Tracks perfekt sind! Sicherlich fehlt mir einfach auch noch
die gewisse Routine und das Gehör. Auf der Arbeit ist es ja auch so: Sachen, die man
schon oft gemacht und verstanden hat, macht man mal eben mit links ohne groß
drüber nachzudenken. Und das ist auch eins meiner Probleme: Wie komme ich speziell
an diesen Sound? Ich habe bestimmte Tracks im Kopf und will dann genauso vom
Sound her so klingen. Und wie man sieht, gibt es hier auch einige, die es zumindest
mixtechnisch drauf haben auch ohne Diplom!
Vielleicht sollte ich einfach mal versuchen viele Tracks schreiben ohne dass sie
für mich perfekt klingen? Damit da einfach Routine reinkommt?

Oder einfach an einem Onlinekurs teilnehmen. Dafür habe ich gerade einen Thread
aufgemacht: https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Aus-_und_Weiterbildung/174604/thread.html

Was meint Ihr?
 
@Mike: "Ich bin eher der Bauchtyp. Deswegen kann ich mit deiner Liste oben auch nicht viel anfangen. Bei mir geht alles Kreuz und Quer.
Und Für EINEN Track brauch ich zur Zeit etwa 8 - 10 Wochen".

Ja genau so ist es bei mir auch. Bei mir geht alles Kreuz und Quer und von daher würde ich gerne
meine Arbeit in Abschnitte wie ich oben beschrieben habe aufteilen.
So wie ein professioneller Produzent es tut damit ich in einen besseren Flow komme.
Etwas strukturierter arbeiten!
Oder wie ein Projekt: Man arbeitet bestimmte Schritte Punkt für Punkt ab...sonst wird man nie fertig.
Oder sehe ich das jetzt völlig falsch?
 
meiner sieht so aus:

Melodie
Beat
Bass



lg
 
Mein Senf:

Ich gebe mir im Heimstudio die nötige Zeit, an Sounds zu basteln. Etwas anderes ist es zu komponieren; dann benutze ich die Sounds, die ich für mich gutfinde (Presets, Gitarren, Amps, Synths, Sampler, Effekteinstellungen) und widme mich ganz der Musikschöpfung.

Ich bin auch mehr ein spontaner Musiker, früher lief das auch oft auf Presetschleuder hinaus. Dafür brauch ich auch nur höchstens zwei Tage für eine korrekte Vorproduktion (einen Tag/Abend einspielen anderen Tag/Abend Mixen und mastern). Heute verfüge ich über ein angepasstes Instrumentarium, das meiner Klangschöpfung entwachsen ist, aber das brauchte viel Zeit, Geduld und viele Abende des Sounddesigns: Man muss seine vorhandenen Libs exakt kennen und gleichzeitig wissen wie man aus einem Synth von 0 auf den Klang herausholt, den man will.

Und anderseits könnte es mal gut sein sich von Vorstellungen wie "Perfektion" zu verabschieden und die Dinge so unperfekt sein zu lassen wie sie sind.
 
Vielleicht sollte ich einfach mal versuchen viele Tracks schreiben ohne dass sie
für mich perfekt klingen? Damit da einfach Routine reinkommt?

nochn broetchen..
du koenntest ertmal die ideen sammeln.
fuer die parts oder den ganzen song.

wenn du erstmal ne skizze reinspielst wie ein roter faden,
ists nacher leichter das der song als ganzes funktioniert.
dann die skizze bischen weiterstricken.
2 std etwa da merkt man schon obs richtig gut wird.

alle skizzen von nem monat sammeln ,
danach nochmal anhoehrn, dann die besten ausproduzieren.
so wie du es schon machst.

am produktionsong hartnaeckig weiterarbeiten, doch

zur abwechslung immer mal zwischendurch ne skizze reinspieln und sammel,
das entspannt und nix geht verloren,

so mach ich das ,
 
@ken: Länger als 2 Wochen sollte es nicht dauern? Wie lange haben bei dir die ersten
Tracks gedauert bis sie fertig waren?

Puh, weiß ich nicht mehr... vermutlich länger, und vieles wurde erst gar nicht fertiggestellt. Bis man auf dem richtigen Weg ist, probiert man viel aus und landet auch immer wieder mal auf Irrwegen.

Ja genau so ist es bei mir auch. Bei mir geht alles Kreuz und Quer und von daher würde ich gerne
meine Arbeit in Abschnitte wie ich oben beschrieben habe aufteilen.
So wie ein professioneller Produzent es tut damit ich in einen besseren Flow komme.
Etwas strukturierter arbeiten!

Hmmm, ja, mache es einfach so: staffele es in Reihenfolge deiner Fähigkeiten. Mit den Schritten, die dir am einfachsten erscheinen, die dir am lockersten von der Hand gehen, fängst Du an, wenn sich das so vereinbaren lässt.
 
Ja, danke an euch alle.
Die Tipps hören sich brauchbar an und werde versuchen sie umzusetzen.
Danke erstmal bis hierher.
 
Ich glaube das kommt auch immer auf den Stil an. Wenn der Drummer und Bassist bspw. aus der Konserve kommt und so authentisch wie möglich klingen soll, dann kann es schon ein paar Monate dauern. Aber es kommt ja auch drauf an, wieviel Zeit generell zur Verfügung steht.

Bei mir gibt's keine klare Regel, wie ein Song aufgebaut wird. Manchmal beginnt es mit einer Loop, manchmal nur mit einem Sound usw.. Allerdings steht die Melodie immer weit am Anfang. Die Sounds werden gleich nachdem die ersten Takte stehen, den Spuren zugewiesen. Dynamikbearbeitung kommt dann meist danach und wird gelegentlich immer wieder mal angepasst, aber die Effekte kommen ganz zum Schluss. Das hat den Vorteil, dass die Motivation nicht nachlässt und die Euphorie nochmal einen Kick bekommt.
 

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