Workflow beim Musik produzieren (ITB) beschleunigen! Tipps gesucht

  • Ersteller sagCheese
  • Erstellt am
Bei mir waren die ersten Werke immer zwischen 30 Minuten und drei Stunden vollständig im Kasten. Erst, als ich anfing, mir immer mehr Zeug zu kaufen und Internet-Teamprojekte entstanden, dauerte jedes Lied plötzlich Monate.

Aber das ist ja nur die Bestätigung einer altbekannten Wahrheit: Je mehr Bäume, desto weniger sieht man den Wald und verzettelt sich.

Tschö,
Steffen
 
Um etwas zu dieser übrigens interessanten Diskussion beizutragen.

Ich meine das unterscheidet uns deutlich von den Profis, die mit Musik Produktionen ihren gesamten Lebensunterhalt bestreiten.

Dort müssen schon auf Abruf Songs und überhaupt Musik entstehen und Termingerecht fertig werden.
Musik besteht ja nicht nur aus Dance und Rock, sondern Klassik, Film, Werbung. Entspannung, Musik für Kinder usw. Es gibt auch Musik, die gezielt für gewisse Heilungsprozesse beim Menschen eingesetzt wird.
Ein sehr vielseitiges Feld. Sich nur auf eine Musikrichtung zu konzentrieren, würde nicht funktionieren.
Dazu kommt, dass wir alles sein wollen. Komponist, Arrangeur, Tontechniker, Texter und wenn es geht auch noch selber mastern und interpretieren..
Bei aller Wertschätzung, wenn einer dies alles meint zu können, aber zu einem Hit mit Profi Ergebnis, wird es nicht reichen.
Es sind durchaus schon gute Ideen in Homestudios entstanden, die aber dann auch von Profis umgesetzt werden.

Es hat schon seine Gründe, wenn Master Studios mit sehr teurem Equipment ausgerüstet sind, und sich das nicht jeder leisten kann. Alleine schon vom Grips und Gehör. Ich bewundere diese Leute, denn manche scheinen direkt das Master Gen zu haben.

Mir persönlich hilft es manchmal Termindruck zu haben, denn sonst habe ich auch schon Sachen schleifen lassen.
Zum Workflow mache ich eigentlich keine Abspeicherungen von voreingestellten Presets.

Ich kenne das Prozedere und es macht Spass jedesmal neue Sounds, Drums und Effekte zu suchen, die so klingen, wie ich sie mir vorstelle, und nicht zufällig irgendwie passen. Das würde zu schnell in Routine ausarten und sich negativ auswirken.
So erkennt man zwar auch meine Handschrift, aber jeder Song bleibt ein Unikat.

Ich Habe ja meistens die Zeit alles in Ruhe zu machen, denn ich bin nur Semi, und das ist gut so.

cherry50
 
Auch ein geiler Tipp. Habs selber noch nicht probiert. Habe nämlich auch das selbe Problem . ;)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei mir ist es unterschiedlich.
Bei Instrumentals fang ich meist an zu klimpern auf Keyboard oder Gitarre, manche sagen da wohl Improvisation dazu, und nach und nach ergibt sich ein Bild.Dadurch entstehen ne Menge Spuren und ne menge Spuren fliegen zum Schuss auch wieder raus, wenn ich anfange das Ganze in ein Arrangement zu setzen.

Manchmal hab ich den Song und deren Sound schon im Kopf oder ich hab nen Text den ich vertonen möchte.
Da mein Rechner ziemlich schnell schlapp macht bin ich dazu übergegangen mir einen Spurplan zu machen.Gerade bei Gitarren.Erstmal Schlagzeug, dann ein Instrument als Guidespur.
Dann die Gitarren nach dem Plan einspielen und als Wave exportieren.

Weitere Tips die "meinen" Workflow beschleunigen.
Alles so einrichten, dass man nicht gross rumfummeln muss um loszulegen.
Das hat bei mir die meiste Zeit in Anspruch genommen, also zu wissen was man wirklich braucht.
Ne Menge Geräte sind nach meinem Umbau rausgeflogen.Dazu gehören auch solche Geschichten wie Routing für die Aufnahme usw.

Ich exportiere zum Mischen oder auch schon vorher alles als Wavedatei.
Man verzettelt sich dann nicht in irgendwelchen Midiparametern oder Spielereien die man später eh nicht hört.Entlastet auch den Rechner enorm.

Oft kommen mir Ideen bez. Arrangement nicht unbedingt direkt wenn ich vor dem Rechner sitze, sondern wenn ich irgendetwas anderes mache oder an einem anderen Song sitze.
Aufschreiben und dann beim nächsten Mal umsetzen.

Am Anfangsstadium erstmal auf einige wenige Plugins oder Effekte setzen.
Später beim "richtigen" Mischen verfeinern.

Am Anfang nicht soviel Zeit mit Panning und Leveln verbringen.Also nur erstmal alles grob einstellen.
Ein Song sollte auch schon ohne grosse Bearbeitung stimmig klingen.
Die Lautstärkeverhältnisse ändern sich später eh noch durch hinzufügen von Effekten und andere Bearbeitung.

And so on...
 
Mir persönlich hilft es manchmal Termindruck zu haben, denn sonst habe ich auch schon Sachen schleifen lassen.
Zum Workflow mache ich eigentlich keine Abspeicherungen von voreingestellten Presets.


cherry50

Ich denke das ist oft mein Problem: Ich lasse das mir wichtige Thema Musik produzieren
manchmal schleifen: Schaue Abends Fernsehen, surfe im Netz und und und.
Aber das eigentlich mir wichtige, Musik zu produzieren verschiebe ich dann auf später
und so zieht sich bei mir erst recht alles in die Länge.
Aber das war bei mir schon immer so: Bevor ich endlich mit meinen Hausaufgaben
anfing, habe ich vorher alles mögliche gemacht, blos damit ich es weiter nach hinten
schieben konnte.
Obwohl einen Unterschied gibt es hier schon: Auch wenn mir noch viel Wissen fehlt
musikalische Ideen umzusetzen, macht mir Musik machen Spaß. Und wenn man
erstmal angefangen hat, dann vergißt man sehr schnell die Zeit und schwups sind
mal ein paar Stunden vergangen.
Vielleicht sollte ich auch mal an diesem Problem arbeiten!!!
Kennt Ihr das auch?
 
..ich glaube ich bin ein totaler Frickler und Perfektionist (soweit es mir möglich ist).

Keine Sorge. Ich auch. Man kann in seinem eigenen kleinen Rahmen diese Vorgaben auch erfüllen. Aber gerade als Perfektionist erliegt man oftmals der Versuchung, gute Ideen soweit zu perfektionieren, dass sie zu verkopft werden.

Und das ist auch eins meiner Probleme: Wie komme ich speziell
an diesen Sound? Ich habe bestimmte Tracks im Kopf und will dann genauso vom
Sound her so klingen. Und wie man sieht, gibt es hier auch einige, die es zumindest
mixtechnisch drauf haben auch ohne Diplom!

Einfach hier Feedbacks einholen zu deinen Tracks. Leute, die in etwa einen ähnlichen Stil wie Du präferieren, werden in aller Regel auch etwas dazu äußern können, was Dich weiterbringen kann. Aber verlass Dich nie nur auf EINE Meinung. So gleich sind die Hörgewohnheiten nu auch nicht.

Oder wie ein Projekt: Man arbeitet bestimmte Schritte Punkt für Punkt ab...sonst wird man nie fertig.
Oder sehe ich das jetzt völlig falsch?

Jein! Die Schritte müssen sich nach und nach entwickeln aus dem Trial and Error heraus. Irgendwann wird das zum intuitiven Handeln. Verwerfe erstmal die Vorgehensweisen, die nicht klappen, ändere die Reihenfolge und - gehe nicht zu verkopft ans Songwriting. Ganz wichtig! Sag Dir nie: "Das geht nicht" sondern mach einfach.

Etwas strukturierter arbeiten!

Struktur ist gut, aber in einem gesunden Maß. Ein zuviel an Struktur lässt wenig Platz für Intuition. Manchmal wirst Du auch an einem Track dran sein, in dem Du anders vorgehen musst.
DIE Hundertprozentregel gibbet nicht.
 
Ich hasse es, irgendetwas zu planen. Wenn ich musizieren, lasse ich mich gehen. Zeit- oder sonstiger Druck steht mir da massiv im Weg.

Menschen sind da aber sehr verschieden. Es gibt auch Leute, die nur unter Druck wirklich gute Arbeit leisten.

Schöne Grüße,
Steffen
 
Schaue Abends Fernsehen, surfe im Netz und und und.
Aber das eigentlich mir wichtige, Musik zu produzieren verschiebe ich dann auf später
und so zieht sich bei mir erst recht alles in die Länge.

Kann auch funktionieren. Besser geht es dann, wenn man schon 'ne gewisse Routine beim Komponieren/Songwriting entwickelt hat. Am Anfang sollte man sich vielleicht stärker und länger mit der Musik auseinandersetzen. Aber klar - wenn Du keinen Bock auf Musik verspürst irgendwann - dann MUSS die Pause sein.

Auch wenn mir noch viel Wissen fehlt
musikalische Ideen umzusetzen

Kommt alles, das theoretische (notentechnische) Wissen, Harmonielehre usw. fehlt mir heute auch noch. Es geht aber trotzdem. Natürlich steht es Dir aber auch frei, Dir Theoriekenntnisse zuzulegen. Kann dich u.U. auch weiterbringen. Ansonsten hilft es auch einfach, analytischer zu hören und für Dich Muster und Struktur aus deiner Lieblingsmusik herauszudeuten.
Letztere Möglichkeit hat einen enormen Vorteil. Du entwickelst u.U. etwas neues, individuelles aufgrund dieser theoretischen Unkenntnis des Gehörten. So ist es durchaus möglich 'ne eigene Handschrift zu entwickeln - gerade aus der UNPERFEKTION heraus.
 
Ich hasse es, irgendetwas zu planen. Wenn ich musizieren, lasse ich mich gehen. Zeit- oder sonstiger Druck steht mir da massiv im Weg.
Seh ich eigentlich auch so.Also mit Zeitbegrenzung, wie das hier schon vorgeschlagen wurde, könnte ich auch nicht arbeiten.Is bei mir aber auch ne andere Geschichte bzw. beruflicher Natur, die mich vor einiger Zeit in den Abgrund gerissen hat.
Für mich sind schon die hier laufenden Remixcontests mit Deadline, wo ich auch mal teilnahm, ein unbewusster Stressfaktor. :)
Für mich ist Musik ein Ventil, Ausgleich und sollte Spass machen.

Auf der anderen Seite:
Ich bin schon eher der Chaostyp, aber beim Recording geht es mittlerweile nicht mehr ohne Plan und Struktur.
Gerade wenn man 50 oder mehr Spuren hat.
Da gehört das sorgfältige benennen der Dateien genauso dazu, wie Gruppenspuren anlegen, Spuren einfärben etc.
Halt so banale Dinge, die einem das Leben dann aber später beim richtigen Mischen unheimlich erleichtern.
Deshalb versuch ich Recording und Mischen durch exportiern der Spuren auch zu trennen.
Beim recorden kann ich kreativ sein und Ideen sammeln usw., gut beim Mischen sollte man auch kreativ sein. :)
 
Menschen sind da aber sehr verschieden. Es gibt auch Leute, die nur unter Druck wirklich gute Arbeit leisten.

Ist bei mir so, was durch meine Lehre kommt.
Wenn ich richtig, aber so richtig in der sch... sitze läuft es bei mir richtig rund.
 
Menschen sind da aber sehr verschieden. Es gibt auch Leute, die nur unter Druck wirklich gute Arbeit leisten.

Ist bei mir so, was durch meine Lehre kommt.
Wenn ich richtig, aber so richtig in der sch... sitze läuft es bei mir richtig rund.

Ein prominentes Beispiel aus der Sportwelt fällt mir da immer ein: Boris Becker. Der brauchte ja fast immer 5 Sätze, weil er in den ersten dreien geschlafen hat. Erst mit zig Matchbällen gegen sich wurde er plötzlich wach und drehte zu Höchstform auf, um das Match schließlich doch noch zu gewinnen.

Jeder Jeck ist anders. ;)

Tschö,
Steffen
 
Der brauchte ja fast immer 5 Sätze, weil er in den ersten dreien geschlafen hat.

Außer in der Besenkammer! Da hat er schon alles im ersten Satz erledigt. ;-)
 
Auf der anderen Seite:
Ich bin schon eher der Chaostyp, aber beim Recording geht es mittlerweile nicht mehr ohne Plan und Struktur.
Gerade wenn man 50 oder mehr Spuren hat.
Da gehört das sorgfältige benennen der Dateien genauso dazu, wie Gruppenspuren anlegen, Spuren einfärben etc.

Klar, das auf jeden Fall, aber das gehört ja zum eigenen Wohlbefinden und ist kein von außen oktroyierter Druck. Ich bin ja auch Perfektionist; bei mir muss jede Spur exakt benannt sein. Und Abkürzungen meide ich wie die Pest (manchmal geht es leider nicht anders).

Halt so banale Dinge, die einem das Leben dann aber später beim richtigen Mischen unheimlich erleichtern.

Genau. Und wenn man da richtig penibel ist, macht das Mischen anschließend richtig Spaß und geht sehr fix. Deswegen sage ich ja immer, dass der reine Mischprozess (Rohmix!) eigentlich nie länger als 2 Stunden dauern sollte. Nicht, weil man sich das als Grenze setzen sollte, sondern weil es automatisch so passiert, wenn man richtig vorbereitet hat.

Insofern sind wir dann auch wieder, wie Du richtig sagst, beim Planen. Ein Mix funktioniert nämlich m.E. nur, wenn man einen Plan hat und nicht einfach wild drauflos mischt.

Ich habe allerdings in Einzelfällen auch schon einen ganzen Tag lang an einem Mix gesessen, weil es mit dem Plan nicht so recht werden wollte. Kommt vor, ist aber sehr selten.

Deshalb versuch ich Recording und Mischen durch exportiern der Spuren auch zu trennen.
Beim recorden kann ich kreativ sein und Ideen sammeln usw., gut beim Mischen sollte man auch kreativ sein. :)

Das ist bei mir übrigens auch ein Grund. Ich rendere ich letzter Zeit auch viel 'raus, um mich auf eine Entscheidung festzulegen und nicht immer wieder ins Grübeln zu kommen. Meistens macht man sich damit nämlich eher etwas kaputt. Die erste, intuitive Idee ist meistens die richtige.

Schöne Grüße,
Steffen
 
Hmm, nee. Das ist so ziemlich das einzige, bei dem ich schon seit Jahren konsequent verfahre.

Ich rendere nix. Dafür sind Kompositions- und Mischprozess bei mir viel zu stark ineinandergewoben. Es kann immer mal wieder vorkommen, dass man hier oder da noch ein MIDI-Event z.B. verändern muss.
 
Also ich habe meine Projekte vorgefertigt.
Ordnerspuren. Effektkanäle.Trackpresets welche man immer braucht. Superior läuft bei mir immer auf einer Spur zum arrangieren.
Nachdem arrangieren säubern ist angesagt. Bassbereich und die fiesen Höhen rausfiltern.
Danach Balance schaffen Lautstärke.
Da geht viel Zeit drauf.
Fange oft mit Gesang und Bass und Bassdrum und Overheads an. Dann das ganze Drumset und dann den Rest. Dann versuche ich mich meistens mit der Hook das diese gut funktioniert soll.Danach kommen die Kompressoren wenn nötig und dann die Färbung. Ganz am Ende Automation und Halleffekte. Immer zwischendurch Abspeicherung. Undo ganz wichtig. Zuletzt noch die Gruppenspuren justieren.
Vielleicht noch fx Effekte ausprobieren. Und 1-2 Referenzsongs.
Plugins reduzieren. Internet ausschalten. Ruhepausen.
Erst arrangieren das kostet die meiste
Zeit. Habe bestimmt was vergessen ist aber zu heiß draußen jetzt. Gruß
 
Ach ja es gibt noch eine gutes Freeware plugin von hofa womit man die Zeit für das ganze Projekt einlesen kann.
 
Beethoven hat 9 Symphonien geschrieben. Für einige hat er mehr als 10 Jahre gebraucht. Mach dir also keine Sorgen ;)
 
Da gehört das sorgfältige benennen der Dateien genauso dazu

mach ich auch, sieht auch schöner aus, als wenn da immer bloß zebra 03 vst steht oder sowas. ist übersichtlicher und spätestens beim multikanal export unverzichtbar.
 
Das beschriften, Kanäle einfärben und gruppieren habe ich schon von Anfang an
gemacht. Das ist nicht das Problem.
Nur was bislang am längsten gedauert hat sind das bastlen an Sounds und noch mehr
an Effekten, bis ich den gewünschten Klang erreiche.
Auch am Arrangement halte ich mich sehr lange auf.
Ich denke das kommt dann schon mit der Zeit. Einfach viele Tracks schreiben.
Dann werde ich automatisch schneller.
Zumindest so meine Hoffnung.
 

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