Wenn Mono doof klingt

[User70408]

Hob gor net g'wusst, dass do a Piefke san

 

[Burkie]

Hallo,

der Tipp, erstmal in Mono zu mischen und erst hinterher auf Stereo zu pannen, ist durchaus logisch und schlüssig.
Wenn es denn in Mono schon mal gut klingt, klingt es auch in Stereo.
Meist mach ich das aber trotzdem nicht...

Wichtig ist auch, dass das Arrangment vor der Aufnahme stimmt. Es geht nicht an, wenn 2, drei oder vier E-Gitarren das gleiche in gleicher Lage und mit (fast) gleichem Sound spielen, im Mix von einander unterscheidbar hinzu mischen (noch dazu in Mono).
Geht nicht, nichts zu machen. Also braucht man sich beim Mix auch damit keinen abmühen.

Man kann nicht gegen die Aufnahme oder das Arrangement mischen.

Umgekehrt, wenn man 4 Gitarren unterscheidbar im Mix und der fertigen Aufnahme haben möchte, dann muss man beim Arrangement überlegen, wie man das hinbekommt: Unterschiedliche Lagen bzw. Register oder Akkordumkehrungen, wie es jemand geschrieben hat.
Unterschiedliche Rythmik beim spielen: Ausgehaltene Bratgitarren-Akkorde jeweils auf die eins, die zweite Gitarre aber Off-beat halbwegs cleaner Sound, die dritte 1/8tel-Staccato-Akkorde muted verzerrter Sound, etc.
Damit kann man es sogar schaffen, die Gitarren in Mono unterscheidbar zu mischen.

Es ist einfach blöd, wenn im Arrangement geschlammpert wurde, und der Mix soll es dann richten - klappt fast nie.

Umgekehrt, wenn da 3 oder vier Gitarrenspuren sind, die alle das gleiche spielen und alle (fast) den gleichen Sound haben, dann sind auch nicht dazu gedacht, jeweils individuell unterscheidbar zu sein. In Mono schon mal gar nicht, und in Stereo auch nicht, die sollen dann bloß einen "Wall of Sound" machen.

Man muss sich also darüber klar werden, ob man einen "transparenten" klaren Mix haben möchte, wo die einzelnen Instrumente individuel unterschiedbar sind, oder wo nur der Gesamtsound wichtig ist, der aus den Instrumenten zusammen entsteht, ohne dass man die Instrumente unterscheidbar heraushören soll. Und die Umsetzung beginnt dann bereits beim Arrangement.

In Stereo kann man zwar über das Panning auch gleichklingende und gleichspielende Instrumente trennen, aber ich vermute, die werden vom Hörer eher weniger als individuelle Einzelinstrumente gehört, sondern wie im Beispiel eher als "die Gitarrenwand" - also als kollektiver Klangeffekt.

Grüße

 

[SOS]

man kann sich die zeit auch sparen und gleich in stereo anständig mischen

 

[MountainLime]

Man muss sich also darüber klar werden, ob man einen "transparenten" klaren Mix haben möchte, wo die einzelnen Instrumente individuel unterschiedbar sind, oder wo nur der Gesamtsound wichtig ist, der aus den Instrumenten zusammen entsteht

Das sag für mich aus, dass die einzelnen Instrumente ja schon"unterscheidbar sind"; jedes isntrument der "Suppe" hat seinen Anteil daran.
LowSoup->MidSoup->MidHighSoup>HighSoup. Alles zusammen eine "Wall of Sound"

man kann sich die zeit auch sparen und gleich in stereo anständig mischen

Ok, einen Moment, suche gerade den Anfang meiner Ausführungen

Lg ML

 

[Burkie]

Man muss sich also darüber klar werden, ob man einen "transparenten" klaren Mix haben möchte, wo die einzelnen Instrumente individuel unterschiedbar sind, oder wo nur der Gesamtsound wichtig ist, der aus den Instrumenten zusammen entsteht

Das sag für mich aus, dass die einzelnen Instrumente ja schon"unterscheidbar sind"; jedes isntrument der "Suppe" hat seinen Anteil daran.
LowSoup->MidSoup->MidHighSoup>HighSoup. Alles zusammen eine "Wall of Sound"

Lg ML

Ja,
aber das widerspricht ja gar nicht meinen Ausführungen.

Wenn man Bassgitarre, Rythmusgitarre und Bass-Drum entsprechend spielt (und mischt), machen die alle zusammen einen kräftigen groovenden Wumms. Ohne dass man (ohne konzentriertes analytisches Hinhören) die Einzelinstrumente auseinander hören wird.

Umgekehrt, wenn man diese Instrumente anders spielt (z.B. Bassnoten um die Kick drum herum statt auf die Kick setzt), so macht das auch einen goovenden Wumms, wobei die Einzelinstrumente sich abwechseln bzw. wie gut geölte Rythmus-Zahnräder ineinandergreifen und den Sound "weben". Dann hört man aber auch die Linien der Einzelinstrumente heraus, auch ohne sich zusehr mit genauem analytischem konzentriertem Hinhören abmühen zu müssen.

Das sind unterschiedliche Ansätze schon vom Arrangement her.

Ich habe z.B. mal einen (akustischen) Country-Folksong (Plektum-Rythmus-Gitarre, Zupf-Rythmusgitarre [beides Stahlsaiten], Akustikbass, "Timekeeper"-Schlagzeug, gedoppelter Gesang) aufgenommen mit der Soundidee im Hinterkopf, dass sich daraus ein runder Insgesamt-Komplettsound ergibt. So hab ich es auch gemischt: Kein Instrument tritt in den Vordergrund, alles vermischt sich.

Nach ein paar Tagen war ich etwas unzufrieden mit dem Mix: Er klingt nicht wirklich "transparent"! Zwar kein Gesamtmatsch, aber es finden auch keine Einzelinstrumenten-Linien statt.
Nach etwas Nachdenken: "Klar, aber so habe ich die Instrumente ja auch schon beim Aufnehmen gespielt!"
Von daher ist auch genau der Sound herausgekommen, den ich vor den Aufnahmen im Kopf hatte.

Ist halt die Frage, ob man mit dem Arrangement mischt oder dagegen...

Grüße

 

[MountainLime]

Prinzipiell stimmt es natürlich, dass das Arrangement dafür verantwortlich ist.
Wenn dort "der Hund begraben ist", kann man nur noch versuchen zu "retten", was zu retten ist->in Deinen Worten wäre das dann das "gegen das Arrangement mischen".
Jedoch bin ich der Meinung, dass, wenn das Arrangement hinkt, man wenigstens versuchen sollte, dieses Problem zu lösen- natürlich ohne den Song als solches zu zerstören- ist es doch Deine Aufgabe das zu bewerkstelligen.
Es kann der Zuhörer ja nichts dafür, wenn der Künstler im Bezug auf das Thema zu wenig Erfahrung hat; aber man kann ihn auf das Thema aufmerksam machen, in der Hoffnung, er versteht, dass es nur "zu seinem Besten" ist. Also Bitte, lieber Songwriter und Künstler, achtet auf uns Mixer, so wie wir auf Acht geben

...Deswegen in Mono arrangieren, dann passiert das Problem erst gar nicht

Lg ML

 

[RefinedRough]

moNO

 

[schnuffke]

Es kann der Zuhörer ja nichts dafür, wenn der Künstler im Bezug auf das Thema zu wenig Erfahrung hat;

Das denke ich mir allerdings auch immer: " Was kann ich dafür?" und schalte das Radio aus.

 

[SOS]

hier wird z.t. viel zu praxisfremd und theoretisch bis hin zu hypothetisch argumentiert...

ich wüsste z.b. nicht, wann ich zum letzten mal mir etwas bewusst mono gehört habe, wo bitteschön? der küchenradio (der allerdigns im büro steht), ja vielleicht, aber der läuft im hintergrund, völlig egal, ob da die gitarren oder was weiss ich 3db zu leise sind. wenn ich mir etwas bewust anhöre, ist das in 100% der fälle stereo. keine sau hört, wenn er die wahl hat, mono... ehrlich: wer von euch hört bewusst mono? mit bewusst meine ich, analytisches oder genussvolles hören.

ob links und rechts im mix unterschiedliche elemente sind, hat nichts, oder anders gesagt nullkommanull (0,0%) mit der technischen monokompatibilität zu tun, das wäre dann eher (achtung neues wort) monofreundlichkeit. nur die linke box zu hören ist keine mittensummierung. elemente nur rechts oder links zu platzieren ist ein künstlerischer entscheid und die nutzung der möglichkeiten, die stereo bietet. warum darauf verzichten? nur weil ein paar schwachmaten sich kopfhörer teilen oder sich in ihrer stube vor die linke box setzen? ne, oder?

es ist problemlos möglich, in stereo zu arbeiten und einen einwandfreien mix abzuliefern. monomixes sind definitiv sehr gut am anfang, um zu lernen, wie sich frequenzüberlagerungen auswirken und wie eq's darauf reagieren. mit der zeit geht das auch ganz gut ohne. des weiteren ist panning ein sehr einfaches mittel zur separation von frequenzüberschneidungen. darauf sollte man nicht verzichten. klar, es ist vielleicht technisch gesehen nicht das optimum, da die kollision bei der monosummierung immer noch vorhanden ist. aber es ist vielleicht gar nicht schlimm oder relevant in mono. falls doch, höre ich das auch bei einem check nach mono. fazit: ich gehe den umgekehrten weg, sprich in stereo mischen, in mono checken und der funktioniert genauso gut. mit dem unterschied, dass er effizienter und schneller ist, da ich nur dort monofreundlich mische, wo es nötig ist.

zu guter letzt: was nützt mir der tipp, man soll monokompatibel songwriten/arrangieren/instrumentieren? wenn ich der mischer bin, habe ich damit zu arbeiten, was die band, der musiker mir liefert und muss damit ein möglichst gutes resultat erzielen. auch dann ist ein absolut guter mix möglich... oder bei metal mit l/r gedoppelten rhythmgitarren geht's auch nicht anders.

so, ich bin raus, rege mich zu sehr auf für nix. das ist ein saudummes thema, das sich in 99% der fälle von selbst erledigt... in etwa wie de-esser...

 

[Burkie]

MountainLine,

wenn du zwei verzerrte E-Gitarren hast, die rythmisch exakt das gleiche spielen, gleiche Akkorde, gleiche Lagen bzw. Register, und auch praktisch fast gleichen Sound:
Das bekommst du in Stereo mittels Panning getrennt und auch getrennt wahrnehmbar.
In Mono hingegen wird sich das immer so zusammenmischen, dass du niemals eine der Gitarren wirst heraushören können, egal welche EQ-Tricks du da auch anwendest.

Grüße

 

[MountainLime]

MountainLine,

wenn du zwei verzerrte E-Gitarren hast, die rythmisch exakt das gleiche spielen, gleiche Akkorde, gleiche Lagen bzw. Register, und auch praktisch fast gleichen Sound:
Das bekommst du in Stereo mittels Panning getrennt und auch getrennt wahrnehmbar.
In Mono hingegen wird sich das immer so zusammenmischen, dass du niemals eine der Gitarren wirst heraushören können, egal welche EQ-Tricks du da auch anwendest.

Grüße

Kurz und knapp: Nein, das ist Quatscht; natürlich geht das; ohne besonderst ausgefeilte eq technik.


Lg ML

 

[SOS]

??? jetzt wird's absurd... gedoppelte gitarren können/sollen möglichst nicht klar unterscheidbar sein, darum geht's überhaupt nicht beim doppeln... sorry, ich bin definitiv raus jetzt!

 

[MountainLime]

@SOS: unterscheidbar sollten sie sein und sind sie idr auch. Sonst würde die "Wall of Sound" keine durchgehende "Wall" von links nach rechts sein sein, sondern nur ein "Flatternder undefinierter Vorhang".
Bevor Du gehtst: War schön, auch mit Dir zu sschwadronieren

L ML

 

[schnuffke]

ehrlich: wer von euch hört bewusst mono? mit bewusst meine ich, analytisches oder genussvolles hören.

Icke.

 

[MountainLime]

je

 

[Norro]

Schon interessant wie sehr sich einige Gemüter an diesem Thema erhitzen! Ich kann wirklich nicht verstehen warum einige Teilnehmer hier so dermaßen abgehen. Der Monomix ist doch nur ein einfaches Mittel zum beurteilen (s)eines Mixes.

Für mich ist dieses Thema doppelt interessant. Denn ich habe das Buch "Mixing Secrets" von Mike Senior unter den Weichnachtsbaum gelegt bekommen. Sicher ist es den Meisten hier bekannt.

Im zweiten Kapitel schreibt er einiges zu dem Thema Monokompatibilität. Was mich echt von den Socken gehauen hat, war die Empfehlung sich einen extra Monolautsprecher zu zulegen. Davon hatte ich bisher noch nie gehört. Bisher habe ich in meiner DAW einfach auf Mono umgestellt und fertig. Gibt es hier Leute die mit einem Monolautsprecher arbeiten? Würde mich echt interessieren. Vor allem was für Erfahrungen sie damit gemacht haben.

Gruß
Norro

 

[SOS]

Gibt es hier Leute die mit einem Monolautsprecher arbeiten?

ich. gute sache zum checken und vocal levels/automation setzen. man ist durch nix abgelenkt und hört so manche resonanz, die raussticht.

so jetzt aber... *selber auf die finger hau*... raus!!!

 

[synthpark]

ich. gute sache zum checken und vocal levels/automation setzen.

so jetzt aber... *selber auf die finger hau*... raus!!!

naja, hier gehts wohl einzig um die Frage des Konsumierens.

Als Abhörtool könnte man auch einen Lautsprecher mit aufgeschraubten Gartenschlauch benutze, wenn man dadurch irgendwas besonders gut beurteilen kann.

 

[Manoloco]

Als Abhörtool könnte man auch einen Lautsprecher mit aufgeschraubten Gartenschlauch benutze, wenn man dadurch irgendwas besonders gut beurteilen kann.

Soll gut sein um Resonanzen ziehen zu können. Direkt an's Ohr natürlich ... 2meterfufzig, fürn Akustikeinlauf.. ihr Arschlöcher.

Ich habe auch einen Monolautsprecher. Den aktiven Behringer. Brüllwürfel nenne ich ihn liebevoll. Nutze ihn selten bis nie, da ich eine recht präzise Monoabbildung mit meinem Stereosetup habe.

Apropos TE .. hat sich der ausgeklinkt?! Wieder Bashing angesagt?

 

[LM18]

ich. gute sache zum checken und vocal levels/automation setzen.

so jetzt aber... *selber auf die finger hau*... raus!!!

naja, hier gehts wohl einzig um die Frage des Konsumierens.

Als Abhörtool könnte man auch einen Lautsprecher mit aufgeschraubten Gartenschlauch benutze, wenn man dadurch irgendwas besonders gut beurteilen kann.

Ärzte haben so etwas ähnliches

Die nennen das auskultieren.