Welches Kondensator Mic (bis 700 Euro) für Vocals?

Warum nimmt jemand eine E-[g=422]Gitarre[/g], deren Pickups doch so einen schrecklich begrenzten Frequenzgang aufweisen, statt einer schönen Akustik-[g=422]Gitarre[/g]? Alles andere kann man dann doch im Rechner nachbearbeiten...!???

Egal ob SM-58, SM-7, MD-441, KM-184, C-12, UM-57, C-414, MK-4, Phantom, TLM-103 oder wasweißichnochalles - es geht um den Sound!

Wenn jemand anfängt Mics zu kaufen würde ich ihm zu folgenden Mics raten:

Um 150€: (gebraucht)
- Sennheiser MD-441
- Audio-Technica AT-4033
- Oktava MC/MK-012 (neu für diesen Preis zu haben)
Damit lässt sich schon sehr viel machen.

preislich darüber (500-700 EUR gebraucht)
- Gefell UM-70S
- Schoeps MK-4
- MBHO MBC-Serie (neu für diesen Preis zu haben, nicht die Thomann-Version)
- Neumann TLM-103

Das sind alles wirklich gute Mics, mit denen man schon sehr viel anfangen kann, ohne sich finanziell zu übernehmen.

Mir ist es dabei egal, ob es dynamische, Kondensator, Klein- oder Großmembran-Mics sind. Es sind gute Mikrofone, die in vielen Fällen richtig gut "funktionieren". Und darauf kommt es schließlich an.

Also hört bitte auf mit diesem "Gaubenskrieg". Wenn es nur um technische Perfektion ginge, dürftest du nur Druckempfänger-Kugeln in Kondensator-Ausführung benutzen, da allein diese vom Konstruktionsprinzip her bereits weitgehend linear sind. ALLE anderen Mics werden durch akustische oder elektronische Tricks erst "zurechtgebogen". Egal ob Groß- oder Kleinmembran.

Aber Druckempfänger haben keinen [g=97]Nahbesprechungseffekt[/g] (auch mal wieder so eine technische "Unzulänglichkeit") - der bei Vocals gerne genutzt wird. Druckempfänger nehmen die Raumakustik super auf - nur leider gibts da oft auch einiges, was du gar nicht aufnehmen willst.

Schlussendlich geht es doch nur um eines: den guten Sound.
 
Sind wir uns diesbezüglich noch nicht einig?

anscheinend nicht, denn ansonsten würde diese diskussion wohl nicht so dogmatisch geführt.

Den Sound kann man meiner Meinung nach dann später mit dem Computer oder mit einem geeigneten Effektgerät hinzumischen.
ok - ich geb dir eine aufnahme von vocals, die mit dem green bullet eingesungen wurden - dann nehm ich die vocals mit einem neumann km184 auf und DU biegst mir das ganze dann so hin, dass es so klingt wie mit dem green bullet - das möcht ich sehn und hörn.

mit tennis hat das für mich gar nichts zu tun.
jene engineers, die in der studioszene eine ausgezeichnete reputation genießen gehen genau den umgekehrten weg. sie suchen sich das mikro aus, welches womöglich die wenigste nachbearbeitung nach sich zieht, damit das signal auch ohne EQ annähernd so klingt, wie es soll.

Er wollte für maxikmal 700 Euro ein [g=116]Mikrofon[/g] haben was gut für Vocalaufnahmen geeignet ist.
dann doch bitte nicht mit der "sicheren" lösung zufrieden geben, sondern verschiedene mikros antesten und das beste für sich beanspruchen. was bringts, wenn er sich ein km184 bringt, das saubere ergebnisse liefert, wenn er mit einem mikro xy um 340 euro (und da is mir furzpiepegal welche bauart das ist) genau das erreicht was er will.

Warum sollen Großmembranmikrofone besser sein als Kleinmembranmikrofone, wo die Großmembranmikrofonen den Kleinmembranmikrofonen physikalisch gesehen unterlegen sind?
gegenfrage - warum sollen röhren besser sein, wenn sie das signal bei höherem pegel total verfremden? wieso soll ich einen eq verwenden, der das signal färbt? wieso schick ich mein drumset in den 1176 rein, dass es zerrt und kracht?

weil der mensch eben hörgewohnheiten hat und weil schmutz schön sein kann. stellst du ein KM vor die trompete? nein - dich interessiert nicht jedes klitzekleine detail bei 160db. stellst du ein KM vor eine mesa 4x12" bei new-metal sounds? wohl eher nicht...
stellst du ein KM vor einen punksänger der dreckig klingen will? wohl eher auch nicht.

den rest hat christof schon treffendst gesagt - ich klink mich hier wieder aus, weils wohl sowieso keinen sinn hat.

lg
flox
 
Es war einmal eine junge Frau mit Namen Lieschen Müller, und die fragte nach, welche Fotokamera sie sich wohl kaufen sollte, wenn sie Menschen Fotografieren wolle.

Einige Experten rieten ihr zu einer Kamera, die stets weichgezeichnete Bilder produzierte, denn da sähen die Falten im Gesicht nicht so krass aus, und dies wäre optimal für Portraits. Ein anderer riet ihr zu einer Kamera die einen leichten, kaum wahrnehmbaren Rotstich hatte, dies würde die Abgebildeten Personen gesünder aussehen lassen als sie eigentlich sind. Ein Experte riet ihr wiederum zur einer Schwarz/Weiß Kamera, denn nur dies wäre das einzig wahre.

Jedoch rieten alle Experten zu einem analogen Modell, weil man außer dem Fixierbad keine Nachbearbeitung mehr benötigen würde.

Auf ihre Frage hingegen, was man benötigen würde, wenn alle Wünsche mit nur einer Kamera erfüllt haben wolle, verneinten die Experten. Denn sie waren einhellig der Meinung, das man für jeden Zweck eine spezielle Kamera benötigt.

Nur ein „Experte“ war völlig durchgeknallt, der empfahl eine neutrale Digitalkamera die möglichst exakt die Farben und die Schärfe der Person so aufnahm, wie es die Natur zuließ. Denn dieser durchgeknallte Typ war der Meinung, das man anschließend eine neutrale Aufnahme am Computer beliebig weichzeichnen könne, oder mit einem Rotstich versehen, oder gar ein monochromes Bild herstellen könne ...

... und wenn man es völlig übertreiben wolle, dann könne man auch alle Effekte gleichzeitig nutzen.

Er vertrat nämlich die irrige Meinung, das man eine neutrale Aufnahme immer noch beliebig nachbearbeiten kann, wohingegen es extrem schwierig wird aus einer gefärbten oder weichgezeichneten Aufnahme wieder ein scharfes und farbtreues Bild herzustellen. Vor allem dann, wenn man noch nicht weiß was die abgebildete Person für ein Bild wolle.

Wir wissen allerdings bis heute noch nicht, wofür sich Lieschen Müller entschieden hat ...

... aber wie würden Sie entscheiden?
 
... aber wie würden Sie entscheiden?
Sorry, aber kannst du lesen?
Z. B. was der Floxe da geschrieben hat?
Ja?
Gut, weil das eröffnet dir die Chance eine alternative Richtung bei der Berufswahl einzuschlagen. Etwas außerhalb der Audio, Video oder Photobranche.

Vielleicht etwas einfaches, wo dir deine Bornierheit und deine Technikverliebtheit auf Media-Markt-Niveau nicht im Wege stehen ...


Frank
 
Es war einmal eine junge Frau mit Namen Lieschen Müller, und die fragte nach, welche Fotokamera sie sich wohl kaufen sollte, wenn sie Menschen Fotografieren wolle.

Pure Polemik... :roll:
 
Wer wird denn gleich in die Luft gehen ... von Herrn Wuttke von der Firma Schoeps gibt es einen Vortrag, der auch den Kleinmembranern den Vorzug gibt: http://www.schoeps.de/D-2004/PDFs/Mikrofonbuch_Kap14.pdf. Ist doch schön, dass man darüber unterschiedlicher Ansicht sein kann.

PS: Bekennender U 47-Fan!
 
Machiko schrieb:
Es war einmal eine junge Frau mit Namen Lieschen Müller, und die fragte nach, welche Fotokamera sie sich wohl kaufen sollte, wenn sie Menschen Fotografieren wolle.

Einige Experten rieten ihr zu einer Kamera, die stets weichgezeichnete Bilder produzierte, denn da sähen die Falten im Gesicht nicht so krass aus, und dies wäre optimal für Portraits. Ein anderer riet ihr zu einer Kamera die einen leichten, kaum wahrnehmbaren Rotstich hatte, dies würde die Abgebildeten Personen gesünder aussehen lassen als sie eigentlich sind. Ein Experte riet ihr wiederum zur einer Schwarz/Weiß Kamera, denn nur dies wäre das einzig wahre.

Jedoch rieten alle Experten zu einem analogen Modell, weil man außer dem Fixierbad keine Nachbearbeitung mehr benötigen würde.

Auf ihre Frage hingegen, was man benötigen würde, wenn alle Wünsche mit nur einer Kamera erfüllt haben wolle, verneinten die Experten. Denn sie waren einhellig der Meinung, das man für jeden Zweck eine spezielle Kamera benötigt.

Nur ein „Experte“ war völlig durchgeknallt, der empfahl eine neutrale Digitalkamera die möglichst exakt die Farben und die Schärfe der Person so aufnahm, wie es die Natur zuließ. Denn dieser durchgeknallte Typ war der Meinung, das man anschließend eine neutrale Aufnahme am Computer beliebig weichzeichnen könne, oder mit einem Rotstich versehen, oder gar ein monochromes Bild herstellen könne ...

... und wenn man es völlig übertreiben wolle, dann könne man auch alle Effekte gleichzeitig nutzen.

Er vertrat nämlich die irrige Meinung, das man eine neutrale Aufnahme immer noch beliebig nachbearbeiten kann, wohingegen es extrem schwierig wird aus einer gefärbten oder weichgezeichneten Aufnahme wieder ein scharfes und farbtreues Bild herzustellen. Vor allem dann, wenn man noch nicht weiß was die abgebildete Person für ein Bild wolle.

Wir wissen allerdings bis heute noch nicht, wofür sich Lieschen Müller entschieden hat ...

... aber wie würden Sie entscheiden?

...doch da gab es noch einen weiteren durchgeknallten "experten"...dieser stiefelte immer breitbeinig durch den laden...er trug ein jeanshemand...cowboystiefel und eine jeanshose, wie sie jedem normalen männlichen wesen, schon beim anblick ihrer passgenauigkeit im bereiche des gemächts, die tränen in die augen triebe...als er sich neben, ja bei seiner größe schon fast über sie stellte, sagte er, während sein beiger, großer hut einen weiten schatten über ihrer kleine zierliche person warf:
"jung lady *spuck*...if you are one of the unentschlossen german leute *spuck*...they don´t know what they want *spuck*...you should do the same thing like if you are buying a colt *spuck*...*greif in schritt*...buy the one,that´s feeling good in your hand, the one that makes you feeling like the KING *spuck*..."...und noch bevor sie schon wieder fragen konnte, welche denn nun seiner meinung nach am besten in der hand läge, oder ob er nicht doch sagen würde, die digitale läge ja "gar nicht so schlecht" in ihrer zierlichen, hübschen hand, sah sie nur den umriss einer gestallt in den sonnenuntergang reiten, welcher durch die gläserne, sich automatisch öffnende einganstür, des media marktes drang...und in diesem moment, als dieses wundervolle bild der personifizierten romantik ihrer kindheitsträume grade vor ihren augen dahinsiechte...ja genau in diesem moment...da wünschte sie sich, dass sie schon eine kamera besäße um dieses das wahrgewordene bild ihres größten kindheitstraumes doch für den rest ihres lebens fest zu halten...

edit:...gute nacht...
 
@He-vey.

He-vey schrieb:
Gut, weil das eröffnet dir die Chance eine alternative Richtung bei der Berufswahl einzuschlagen. Etwas außerhalb der Audio, Video oder Photobranche.

Ich muß gestehen, ich habe in mehreren anderen Berufen gearbeitet (mit Ausbildung). Aber dennoch sind Deine Worte ein kleines bischen zu persönlich.

He-vey schrieb:
Vielleicht etwas einfaches, wo dir deine Bornierheit und deine Technikverliebtheit auf Media-Markt-Niveau nicht im Wege stehen ...

Liebe ich Technik?

Nein!

Geht es mir bei Technik oftmals ums Prinzip?

Ja, natürlich, alles andere wäre sträflicher Leichtsinn ...

... aber "philosophischen" Technikfragen kann ich durchaus gelassen und undogmatisch gegenüberstehen.

Den einzigen "Recorder" den wir im "Saturn" gekauft hatten war der IRiver H320, allerdings haben wir mit diesem Gerät keine einzige Aufnahme gemacht, denn dieses Ding unterhält meinen Mann auf dem Weg zur Arbeit. Für Interviews oder Outdooraufnahmen habe ich einen "vernünftigen" Recorder.

Mikrofone habe ich zwar nach der Methode "Geiz ist 'geil'" gekauft, aber niemals im Supermarkt. Und sie stammen alle ausnahmslos aus Österreichischer oder Deutscher Produktion. Ok, wenn man vom Internet"groß"händler als Supermarkt einmal absieht.

Was läßt Dich derartig entgleisen, das Du persönlich wirst?

Zur Info, ich nutze bei einigen Sprachaufnahmen ein Großmembranmikrofon, weil es meinen Mann so schön Brummbärig erscheinen läßt. Allerdings könnte ich seine Stimme auch mit einem TC-Helicon VoicePro interessanter machen. Dennoch bin ich der Meinung, das ein gutes Kleinmembran (bei geringer Mikrofonauswahl) die beste (weil neutralste) Lösung ist, und man so eine hervorragende Ausgangsposition für Stimmmanipulationen hat.
 
@qatcho.

qatcho schrieb:
Machiko schrieb:
Es war einmal eine junge Frau mit Namen Lieschen Müller, und die fragte nach, welche Fotokamera sie sich wohl kaufen sollte, wenn sie Menschen Fotografieren wolle.

Pure Polemik... :roll:

In diesem Fall nicht, aber ansonnsten hast Du mich hervorragend getroffen.

Natürlich bin ich polemisch wenn ich in einem Forum meinen Standpunkt vertrete.

Aber was ist so schlimm daran, das man einen Tatsachenbestand als "provokation" verstanden wissen will, obwohl sie durchaus als Kompliment zu sehen ist?

hug.gif
 
@artcore.

artcore schrieb:
Wer wird denn gleich in die Luft gehen ... von Herrn Wuttke von der Firma Schoeps gibt es einen Vortrag, der auch den Kleinmembranern den Vorzug gibt: http://www.schoeps.de/D-2004/PDFs/Mikrofonbuch_Kap14.pdf. Ist doch schön, dass man darüber unterschiedlicher Ansicht sein kann.

Wobei man Herrn Wuttke durchaus ein Geschäftsinteresse unterstellen kann, (Kleinmembran vs. Großmembran) allerdings ist er nicht der einzige, der in letzter Zeit ausschließlich Kleinmembraner herstellt.

Wenn ich richtig informiert bin, bietet Sennheiser (bis auf wenige Ausnahmen (MD 421)) ausschließlich Kleinmembranmikrofone an.

artcore schrieb:
PS: Bekennender U 47-Fan!

Leider kenne ich dieses [g=116]Mikrofon[/g] nicht, aber wenn man so hört wie Du und andere Benutzer von diesem [g=116]Mikrofon[/g] schwärmen ist dies durchaus nachvollziehbar. ;)


Liebe Grüße,

Machiko
 
@ReinerReibach.

:D
 
Wenn ich richtig informiert bin, bietet Sennheiser (bis auf wenige Ausnahmen (MD 421)) ausschließlich Kleinmembranmikrofone an.

sennheiser hätte es auch nicht wirklich nötig, weil sie ja dafür die neumann-linie haben ;)

lg
flox
 
floxe schrieb:
stellst du ein KM vor eine mesa 4x12" bei new-metal sounds? wohl eher nicht...
lg
flox

Warum eigentlich nicht, wo doch Kleinmembraner bauartbedingt einen höheren Grenzschalldruckpegel haben als Großmembraner? Für den Schmutz sollte der Verstärker zuständig sein.


.. ohne jetzt provozieren zu wollen ..


aber auch etablierte, anerkannte Studiofreaks arbeiten aus Traditionsbewußtsein und es könnten sich neue Möglichkeiten ebnen wenn man bisherige Ansichten überdenkt und alte Zöpfe abschneidet. Derjenige, der damit anfängt steht immer erst einsam da und wird u. U. ausgelacht.

Ich habe vor einiger Zeit 2 neuwertige Studio Projects C1 billig verschärbelt, weil ich festgestellt habe, daß meine Stimme über dieser Mikrofone total unnatürlich klingt und das Ergebnis wenig mit der Realität zu tun hat. Ich konnte mir diesem manipulierten Sound nichts anfangen. Leider war das ein Anfängerfehler, der viel Geld gekostet hat.

-Erdie
 
Warum eigentlich nicht, wo doch Kleinmembraner bauartbedingt einen höheren Grenzschalldruckpegel haben als Großmembraner? Für den Schmutz sollte der Verstärker zuständig sein.

nur zur info - ich hatte unter anderem ein sm81 bei der letzten produktion an der box - bei den rockigen sachen machts sich gut, ein wenig viel untere mitten - bei den big muff-brettern gefallen mir allerdings die dynamischen (m201+sm57) eindeutig besser.

Ich konnte mir diesem manipulierten Sound nichts anfangen.
kann ich gut nachvollziehen - ist aber wieder persönlicher geschmack und anwendungsgebiet - ein freund meinerseits verwendet mein c3 immer noch für bestimmte songs obwohl er teureres im schrank stehen hat.

lg
flox
 

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