Was rechtfertigt so teure Mikrofone ?

Das ist nicht aussagefähig für eine Preisfindung. Du wirst außer wilden Spekulationen keine ernsthafte Antwort drauf erhalten.
Ich frage auch nicht wie man zu einem Preis findet.

Das heißt du weißt keine Antwort auf meine Frage.
Ok.
Ich auch nicht, sonst würde ich nicht fragen.
Vielleicht ja jemand anderes?
 
Hallo,

...mal ganz elementare Betriebswirtschaft, nennt sich Kalkulationsschema. Da hängen nicht nur die direkten Materialkosten und Arbeitskosten drin, sondern auch noch jede Menge kalkulatorische Kosten, Gemeinkosten u. a. Natürlich ist in dem Schema dann irgendwann auch mal die kalkulierte Gewinnspanne drin. Aber nur die Materialkosten ohne den ganzen Rest sagen gar nichts bezüglich der Verhältnismäßigkeit des Endpreises aus...

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo,

...mal ganz elementare Betriebswirtschaft, nennt sich Kalkulationsschema. Da hängen nicht nur die direkten Materialkosten und Arbeitskosten drin, sondern auch noch jede Menge kalkulatorische Kosten, Gemeinkosten u. a. Natürlich ist in dem Schema dann irgendwann auch mal die kalkulierte Gewinnspanne drin. Aber nur die Materialkosten ohne den ganzen Rest sagen gar nichts bezüglich der Verhältnismäßigkeit des Endpreises aus...

Viele Grüße
Klaus

Ja, das ist sicher richtig. Hilft aber jemanden der fragt ob jemand weiß was so ein Teil nur an Material kostet nicht weiter.

Na Endlich. Endlich jemand der ernsthaft auf das eingeht was gefragt wurde! :)



Forumspause...
 
Die reinen Materialkosten werden es sicher nicht sein. Mylarmembran? Eine Plastikeinkaufstüte besteht aus demselben Zeug. Ein Metallkorpus und dann eine kleine Platine, ein paar Elktrobauteile und ein paar Drähte und vielleicht noch eine Röhre mit Sockel und einen kleinen Überträger. Die wesentlichen Kosten sehe ich bei FuE, Konstruktion, Einkauf, Zusammenbau und den laufenden Kosten bei niedriger Stückzahl. Dazu dann natürlich Werbung und Marketing.
 

Selbstbau Kit $ 800

Die wollen auch etwas verdienen, dafür muss man es selber zusammenbauen, sollte also dann in etwa 800€ sein.
 
Eine Spitzenkapsel in geringer Stückzahl liegt alleine bei 500 Euro. Man kann nicht einfach solche Bausätze als ernsthaften Vergleich heranziehen.
 
600 € Kapsel

300 € Röhre

20 € Restliche Elektronische Bauteile

30 € Gehäuse, Korb, mechanische Bauteile

480 € Elektronische und mechanische Montage (4 h Elektronikermeister à 120 €)
______

1430 € Gesamte technische Erstellung



Soweit ich das beurteilen kann, sind die obigen Werte alle zu hoch angesetzt.
Es kommen andere Kosten dazu, die bei geringen Stückzahlen auch mehr Gewicht haben, Betriebsnebenkosten, Verwaltung, Lagerhaltung etc. Kosten, die aber jede andere Firma auch hat.

Letztlich spielt das alles keine Rolle für die Preisfindung. Sie verkaufen, was sie haben. Sehr gute Technik und ein sehr gutes Renommee. Wenn es also ein Hochpreisiges Marktsegment gibt, wird das auch bedient. Nimmt man daraus überdurchschnittliche Gewinne mit, kann man die reinvestieren, oder evtl die günstigeren Marktbereiche stützen, um auch da am Ball zu bleiben.
Die Preise jenseits 6k mögen ja technisch nicht gerechtfertigt sein, kaufmännisch sind sie es auf jeden Fall. Der Gegenwind für die sennheiser group ist ja schon recht kräftig.
 
600 € Kapsel

300 € Röhre

20 € Restliche Elektronische Bauteile

30 € Gehäuse, Korb, mechanische Bauteile

480 € Elektronische und mechanische Montage (4 h Elektronikermeister à 120 €)
______

1430 € Gesamte technische Erstellung



Soweit ich das beurteilen kann, sind die obigen Werte alle zu hoch angesetzt.
Es kommen andere Kosten dazu, die bei geringen Stückzahlen auch mehr Gewicht haben, Betriebsnebenkosten, Verwaltung, Lagerhaltung etc. Kosten, die aber jede andere Firma auch hat.

Letztlich spielt das alles keine Rolle für die Preisfindung. Sie verkaufen, was sie haben. Sehr gute Technik und ein sehr gutes Renommee. Wenn es also ein Hochpreisiges Marktsegment gibt, wird das auch bedient. Nimmt man daraus überdurchschnittliche Gewinne mit, kann man die reinvestieren, oder evtl die günstigeren Marktbereiche stützen, um auch da am Ball zu bleiben.
Die Preise jenseits 6k mögen ja technisch nicht gerechtfertigt sein, kaufmännisch sind sie es auf jeden Fall. Der Gegenwind für die sennheiser group ist ja schon recht kräftig.
Dankeschön! :right:
 
Können wir diesen Thread jetzt endlich mal schließen?
Es ist jetzt alles schon mehrfach gesagt worden…
 
Können wir diesen Thread jetzt endlich mal schließen?
Es ist jetzt alles schon mehrfach gesagt worden…


Och nöööö !!! The show must go on ! Ich bin happy mit meinem AT 4060, mit feinem Edelpreamp und sehr gutem Wandler ist das absolut traumhaft. Aber natürlich viel zu billig um hier mitfliegen zu können. Das fand damals George Michael ebenfalls ;-)
 
Können wir diesen Thread jetzt endlich mal schließen?
Es ist jetzt alles schon mehrfach gesagt worden…

Welchen Sinn ergibt das denn?

Welchen Mehrwert hat denn ein geschlossener Thread?

Ich mein es fand doch den ganzen Abend hier in diesem Thread Austausch ZUM Thema statt.

Wie der Wirt der plötzlich mitten in der Unterhaltung zum Abkassieren kommt und sagt er würde jetzt gern schließen... :)
 
Ich weiß nicht, ob der Vergleich hinkt, aber wenn man sich ne CPU anschaut, dann sind die Materialkosten sehr gering (bisschen Silizium). Aber die Entwicklung und die Technik, um so etwas zu bauen sind immens (Wafer, Reinräume, …). Es ist daher schwer, das Eine ohne das Andere zu berechnen.
 
600 € Kapsel

300 € Röhre

20 € Restliche Elektronische Bauteile

30 € Gehäuse, Korb, mechanische Bauteile

480 € Elektronische und mechanische Montage (4 h Elektronikermeister à 120 €)
______

1430 € Gesamte technische Erstellung
20 € für restliche elektronische Bauteile reicht hinten und vorne nicht, die Ausgangsübertrager kosten schon ein mehrfaches. Auch 30 € für Gehäuse und Korb kommt höchstens bei chinesischer Fertigung hin, aber nicht bei der in Deutschland, Japan oder USA. Hinzu kommen Bauteile und Gehäuse für das Netzteil sowie ein hochwertiges Kabel, was als solches mindestens noch mal mit 150 Euro zu Buche schlägt. Dann ist bei diesen Mikrofonen auch noch eine hochwertige Spinne im Preis inklusive ...
 
Die korrekten Kosten für technische Einzelteile solcher Mikrofone hier aufzurufen, kann niemand hier.
Da sind allenfalls grobe Schätzungen und beinhalten auch nicht alle Komponenten (s.o.)

Da müsste man Einsicht in die Kalkulation des jeweiligen Unternehmens und des jeweiligen Mikrofontyps haben.
(Die Herstellung eines hervorragenden C12 Klons ist eine ganz andere Nummer als die Herstellung eines UM92.1s.)

Und, in die Kalkulation lässt sich natürlich kein Unternehmen reinschauen.

Warum hochwertige Röhrenmikrofone ihren Preis haben, wurde aus meiner Sicht hinlänglich beschrieben, es ist die Summe von vielen Aspekten.
 
Eine Spitzenkapsel in geringer Stückzahl liegt alleine bei 500 Euro. Man kann nicht einfach solche Bausätze als ernsthaften Vergleich heranziehen.

So ist es!

Wenn ich schon 6072a Röhre lese, das Beispiel hier ist eine 6072a von der Stange, Kosten um die 20-30€.

Die beste 6072a Röhre ist die GE 5 star 6072a white labeled aus den 50/60ern.
Die muss natürlich auch getestet werden, ob die noch was taugt, Kosten um die 110$-200$, und das ist günstig!
 
600 € Kapsel

300 € Röhre

20 € Restliche Elektronische Bauteile

30 € Gehäuse, Korb, mechanische Bauteile

480 € Elektronische und mechanische Montage (4 h Elektronikermeister à 120 €)
______

1430 € Gesamte technische Erstellung



(...)
Die reinen Materialkosten werden es sicher nicht sein. Mylarmembran? Eine Plastikeinkaufstüte besteht aus demselben Zeug. Ein Metallkorpus und dann eine kleine Platine, ein paar Elktrobauteile und ein paar Drähte und vielleicht noch eine Röhre mit Sockel und einen kleinen Überträger.
(...)


...die (sorry - leider etwas ineinander verschachtelten) Zitate sind zwar zeitlich verkehrt gereiht, thematisch aber führt das wohl durchaus zum Ziel:

Es gibt eben einen gewissen "Fix-Betrag" für eine sorgsame, händische Montage, Lagerhaltung/Versand, Vertrieb (ohne Marketing-Gedöns)...
....und damit auch für ein revisionierbares Mikrofon, das man zurecht als "Invesitionsgut" und nicht als "Verbrauchsgut" betrachten kann.


Ein paar Überlegungen, zur Abwechslung einmal nicht zu "Höchstpreisen", sondern zu Mindestkosten:
  • Arbeitszeit:
    Die Meisterstunde für Montage/Prüfung kostet genausoviel beim Einsetzen einer goldbedampften Plastikfolie oder einer Nickelmembran....


  • Stets nötige Basis- "Baugruppen":
    Mikrofongehäuse: Eine gewisse Mindestgröße und-Form, solide Aufnahmen für Platinen, sauber geschnittene Gewinde, gratfreie saubere Fertigung, langlebige Oberfläche, leichte Zugänglichkeite für die Wartung usw. kostet Geld und erfordert auch ein dafür technisch (und nicht nur kostenseitig) geeignetes Material sowie aufwändige Fertigungsprozesse

    XLR-Anschluss: Auch dieser sollte höchstpräzise sein, niedrige Kontatkwiderstände, größtmögliche Schirmung, sicheren Sitz und zuverlässige Verriegelung bei Vermeiden einer Beschädigung sowohl hochwertiger Mikrofonkabel(stecker) als auch des Mikrofons an sich.

    Mikrofonkorb/Gitter: Möglichst leicht austauschbar/zu reinigen, langlebig in Aufbau und Material, praktisch verschleissfrei in Montage und Demontage.
    Allgem. "Hygienefaktoren": Langlebige Nachhaltige Konstruktion und Fertigung bis hin zum Platinenlayout; dies beinhaltet u.a. einen Verzicht auf direkt verlötete Röhren, sondern erfordert stets hochweritge Sockel mit sicherem Sitz und sinnvoller Platzierung (darf sich weder selbst noch angrenzende Baugruppen "grillen") inkl. großzügiger Abstände von Lötstellen


  • Aufwände zum sicherstellen von Standards / Zuverlässigkeit:
    Bereitschaft, die benötigten Bauteile stets in der gleichbleibenden, hohen Qualtiät einzukaufen (bedingt ggf. eine teurere Lagerhaltung) und dies kontinuierlich zu prüfen

    Bereitschaft, höhere Arbeitkosten in Kauf zu nehmen für einen höheren händischen Fertigungsanteil (um z.B. eine händische Reparierbarkeit hierzulande zu gewährleisten anstelle eine bloßen Baugruppentauschens mit anschliessendem Elektroschrott-"Recycling" in Fernost)

    Bereitschaft, auf manches "dicke Geschäft" mit Massenartikeln zu verzichten: Einerseits, weil PReisvorstellungen von Großhandelsinkäufern nciht immer erfüllbar sind und nadererseits, weil die Produktion unter den o.g. Gesichtspunkten nicht beliebig "hochgefahren" /angepasst werden kann

    Bereitschaft, ein schlüssiges GEs.-Konzept/Programm zu bieten, also z.B. auch ähnlich gut gefertigtes Zaubehör wie Aufhängungen anzubieten ("Was rechtfertigt so teure Mikrofonspinnen?" könnte da glatt ein Fortsetzungsbeitrag werden...)



Fazit:
Die entscheidendere Frage ist doch eher, was so ein Mikrofon denn wohl mindestens kosten muss in einer best. Austattung und (Fertigungs-) Qualität...

Ein klassisches Kleinmembran-Nieren Mic (Kondensator) bekommt man etwa bei Microtech Gefell mit der o.g. "Platiskmembran" und "komfortlos" z.B. als M300 für einen noch dreistelligen Betrag/Stck.
Möchte man eine Nickelmembran plus Schalter für Pad und "Tiefenabsenkung", bekommt man das auch haptisch noch etwas netter mit dem M294 für einen schon sehr deutlich über 1.000€ liegenden Betrag.

Dabei ist wohl keines der beiden Mikrofone "preiswerter" als das andere, vielmehr empfinde ich beide als ihren jeweiligen Preis-wert.


Wollte man für das obige Beispiel unbedingt - im "materiellen" verhaftet - nach irgendeinem best-buy suchen (was keineswegs auf eine "Performance"-Beurteilung hinausläuft):
Auch wenn ich mich für ein Paar relativ niederpreisiger M300 (sozusagen als KMK-Pendant zu den M930) entschieden habe, sähe ich persönlich rein aus Geld-Investitons-Sicht den höheren "Gegenwert" schon in den M294 (ist aktuell nicht verfügbar) - auch aufgrund der langzeitstabileren Nickel-Kapsel, der besseren Ausstattung und der Tatsache, dass eine Wartung/Revision hier später notwendig werden dürfte bei unterstellt vergleichbaren Werkstattkosten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Für mich klingt eine Aufnahme von Vladimir Horowitz aus den 30er Jahren um Klassen besser als eine moderne, mit allen Studiotricks aufgedonnerte von Igor Levit, am Mikro liegt das ganz sicher nicht.
 
Wenn, wie in einem anderen Thread, ein Gesangsmikro bei 250Hz gecutted wird und es von den Meisten dafür noch Zustimmung bekommt (!) und das Signal danach noch extremst mit Plugins verbiegt, für was braucht man da ein Mikrofon welches einen mittleren 3 stelligen Betrag übersteigt?

Um es mal ganz kurz zu machen: Das ist Perlen vor die Säue!
 
Das ist nun nicht die Regel, wenn solche Topmikrofone, wie hier im Thread behandelt, eingesetzt werden :)
 

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