Was rechtfertigt so teure Mikrofone ?

[LKW-Fahrer]

Aber es sind die User, wie in dem anderen Thread, die hier darüber urteilen.

 

[Gelöschtes Mitglied 91464]

Aber es sind die User, wie in dem anderen Thread, die hier darüber urteilen.

...mhh, meinst Du den von Dir genannten Thread, in dem offenbar eine Audio-Datei mit Bitte um Feedback vorgelegt wurde?

In diesem Fall hätten keine "User" eines bestimmten Mikrofons über eben dieses geurteilt; vielmehr hätten Forumsmitglieder über ein best., verlinktes/angehängtes Audiofile geurteilt....

 

[LKW-Fahrer]

Hier urteilen zum Teil User über Mikrofone, die sie bestenfalls aus dem Internet kennen.
Was für eine Relevanz hat so eine Diskussion?

 

[Gelöschtes Mitglied 86663]

Für mich klingt eine Aufnahme von Vladimir Horowitz aus den 30er Jahren um Klassen besser als eine moderne, mit allen Studiotricks aufgedonnerte von Igor Levit, am Mikro liegt das ganz sicher nicht.

Das liegt aber vor allem am Pianisten.... Ich mag diese supercrispe Steinwaysounds der heutigen Zeit aber auch nicht. Selbst Vienna Symphonic Library hat den Bösendorfer 280 so hell aufgenommen bzw. gesampled, daß der wie ein Steinway klingt, aber nicht singend warm wie ein Bösi. Tja, das ist der Zeitgeist.

Aber was hat das mit den Mikros zu tun , die hier Besprechung finden wollen ? Mir ist das wurscht, wie teuer ein Mic ist. Kann doch jeder kaufen was er will. Die Musik findet grundsätzlich vorm Mic statt, das vergessen nicht wenige Fetischisten.

 

[Entone]

Hier urteilen zum Teil User über Mikrofone, die sie bestenfalls aus dem Internet kennen.
Was für eine Relevanz hat so eine Diskussion?

Willkommen im Internet.

 

[coffee boy]

Wenn, wie in einem anderen Thread, ein Gesangsmikro bei 250Hz gecutted wird und es von den Meisten dafür noch Zustimmung bekommt (!) und das Signal danach noch extremst mit Plugins verbiegt, für was braucht man da ein Mikrofon welches einen mittleren 3 stelligen Betrag übersteigt?

Um es mal ganz kurz zu machen: Das ist Perlen vor die Säue!

Hast nicht ganz unrecht.

Heute kommen viele Produktionen zum Mischen rein die Leute selber daheim aufnehmen.

Der Fall, das jemand mal eine Produktion abliefert wo man sagen muss, du brauchst ein anderes Vocal Mic, denn das verwendete wird dem Gesamtniveau der Produktion nicht gerecht, dieser Fall ist so gut wie nie vorhanden.

Im Gegenteil, nicht selten sind Leute daheim mit wirklich teuren und guten Sachen ausgestattet. Was dann auch häufig zur Folge hat das ein gewisses Unverständnis da ist wenn es halt trotzdem nicht immer so geil klingt.

Ich kauf mir was Teures / Gutes / Bekanntes und das macht dann alles gut für mich scheint hier häufig die zugrundeliegende Erwartungshaltung zu sein. Eigene Skills, Räume, etc werden selten in Frage gestellt.

 

[Gelöschtes Mitglied 91464]

Hier urteilen zum Teil User über Mikrofone, die sie bestenfalls aus dem Internet kennen.
Was für eine Relevanz hat so eine Diskussion?

...ja, das ist zwangsläufig irgendwann einmal der Fall in einem offenen, nicht reinen Fach-Forum.

Das bietet dafür aber auch allen und jedem einen interessanten Austausch nicht nur von rein sachlich-fachlichen "Audio"-Erkenntnissen, sondern auch von durchaus allgemeineren Sicht- und Denkweisen sowie von Standpunkten und auch nur bloßen Befindlichkeiten.

Soweit einmal ist das doch gar nicht so schlecht, möcht ich meinen - und so muss es doch letztlich auch sein:
Denn wenn wir schon hier in dieser kleinen Forumswelt nicht ingesamt doch gut miteinander auskämen, wie könnte das denn dann im "realen" Alltag klappen?

 

[Astronautenkost]

Das Problem ist, dass hier viele mitdiskutieren, die diese Topmikrofone nur vom Hörensagen kennen und gerne lesen möchten, dass ihre eigenen Budgetmikrofone doch eigentlich genauso gut sind.

 

[Astronautenkost]

Meine Erfahrung mit einem SM87 ist übrigens die: eine Sängerin hat das Ding regelmäßig benutzt, bei sich, und es ist nicht so, dass das Signal dadurch auf Anhieb problemlos ist und man nicht mit S-Lauten kämpfen müßte, etc.

Und wenn der eine SAE-Held dann 20 Plugins draufknallt, fragt man sich, was das Mikro falsch gemacht hat, wenn solche krassen Eingriffe nötig sind. Weil eben 50% reines bla bla ist.

Du meinst wahrscheinlich das U 87. Natürlich ist es nur so gut, wie die Quelle. In diesem Thread schreiben wir aber über Mikros, die noch mal eine Kategorie höher zu bewerten sind. Außerdem werden diese Mikros in den allerwenigsten Fällen von irgendwelchen "SAE-Helden" bedient. Und außerdem: Wer sagt denn, dass Amateur-Pop oder Rap über diese Mikros aufgenommen werden? Viele dieser Mikrofone werden auch für Klassik oder Jazzaufnahmen genutzt. Zwei M 49 am Flügel klingen fantastisch und das ist absolut kein Blabla!

 

[Moogman]

Hier urteilen zum Teil User über Mikrofone, die sie bestenfalls aus dem Internet kennen.
Was für eine Relevanz hat so eine Diskussion?

Das sind zum größten Teil hier Laien, die noch nie einen Konzertflügel mikrofoniert und recorded haben, aber mit irgendwelchen gegoogelten technischen Daten um sich werfen.
Eigentlich dreht sich die ganze Diskussion doch immer nur um den Preis.
Das liegt über dem Hobbybudget und können die Leute eben meist nicht nachvollziehen.
Hochwertige Mikrofone werden von Profistudios gekauft, weil sie damit hochwertigere Ergebnisse abliefern können.
Die Anschaffungskosten sind Nebensache, denn das Equipment kann man steurlich absetzen und wird danach abgeschrieben.
Viele können das eben nicht verstehen, weil sie nie damit gearbeitet haben und der eigene Anspruch viel geringer ist.
Und dann hier noch die Kosten für Einzelteile aufzuführen, ist absolut lächerlich.
Kinners, dann baut euch das Mikro aus Teilen doch selber zusammen und verkauft das, wenn ihr so viel schlauer seid, als die ganzen Ingenieure zusammen, die jahrelang daran geforscht und optimiert haben.

 

[Moogman]

Zwei M 49 am Flügel klingen fantastisch und das ist absolut kein Blabla!

Jaaaaa und jetzt gibt es ja das M49 (als M49V) wieder -so geil,
Allerdings kann ich mir die € 8.000 auch nicht leisten.
Ich habe mit der kombination TLM49 / Focusrite ISA One einen recht guten und bezahlbaren Kompromiss für mich gefunden.
Röhre wäre mir natürlich auch lieber gewesen, aber als Mikro für Sprecher und akustisches Gerödel ist das schon verdammt gut, mit Gesang mache ich ja nichts.

 

[Rajmund]

Die Anschaffungskosten sind Nebensache, denn das Equipment kann man steurlich absetzen und wird danach abgeschrieben.

Da würd ich einhaken wollen. Anschaffungskosten bleiben Anschaffungskosten, auch wenn sie steuerlich absetzbar sind. Man bekommt ja nicht den Anschaffungspreis vom Finanzamt zurück, sondern zahlt für den Betrag keine Steuern. Wer von Tonkunst leben will, wird sich ganz genau überlegen, wofür er sein Geld ausgibt und welche Ausgabe wirklich nötig ist und sich rentiert. Da hauen Hobbyleute möglicherweise manchmal mehr Geld raus als ein Profi das für den gleichen Einsatzzweck machen würde.
Es gibt ja nicht nur Hobbyisten auf der einen Seite und große Tonstudios auf der anderen Seite, sondern auch Tonschaffende, die auf kleinerer Skala das beruflich machen. Die können sich Schoepsmikros auch nicht kiloweise kaufen.

 

[coffee boy]

Und dann hier noch die Kosten für Einzelteile aufzuführen, ist absolut lächerlich.

Danach habe ich gefragt.

Und wenn ich mir anschaue was dann letztendlich für Einschätzungen dazu gemacht wurden dann zeigt sich doch das alleine die Materialkosten für hochwertige Komponenten einen nicht geringen Anteil am Preis für sehr teure Mikrofone haben.

Macht man sich dann noch Gedanken zu betriebswirtschaftlichen Aspekten, wie es dann teilweise auch gemacht wurde, dann kann sich ein Leser des Threads dessen Titel ja eindeutig impliziert das es nur um den Preis geht doch gut ableiten wie sich dieser rechtfertigt, denn auch das wird im Titel gefragt.

 

[Entone]

dann kann sich ein Leser des Threads dessen Titel ja eindeutig impliziert das es nur um den Preis geht doch gut ableiten wie sich dieser rechtfertigt, denn auch das wird im Titel gefragt.

Dazu müsste man ein Mindestmaß an Intelligenz beim Leser voraussetzen. Ich bin mir nicht sicher, ob man das so einfach kann.

 

[Moogman]

Es gibt ja nicht nur Hobbyisten auf der einen Seite und große Tonstudios auf der anderen Seite, sondern auch Tonschaffende, die auf kleinerer Skala das beruflich machen. Die können sich Schoepsmikros auch nicht kiloweise kaufen.

Das ist sicherlich richtig, aber die brauchen das auch nicht.
Ich habe mir auch schon mehrfach hochwertige Mikros für diverse Projekte ausgeliehen, weil sich die eigene Anschaffung nicht gelohnt hat.
Wenn du akustische Instrumente abnehmen möchtest, z. B. für eine qualitativ hochwertige Sample Library, dann geht das mit dem entsprechenden Equipment eben besser.
Die teueren Großmembran Mikros zeichnen meistens etwas detailreicher und feiner auf, und färben nicht.
Natürlich sind die Sprünge im oberen Preissegment nicht mehr so groß, dennoch lohnt sich der Aufwand, wenn man ein Top Ergebns haben möchte. Wenn da ein Cellist für 2 Tage mit seiner Holzkiste ins Studio kommt und du ihm für die Aufnahmen 15 Stunden bezahlen musst und er dir den ganzen Kaffee wegschlürft, relativiert sich das alles.

 

[coffee boy]

Dazu müsste man ein Mindestmaß an Intelligenz beim Leser voraussetzen. Ich bin mir nicht sicher, ob man das so einfach kann.

Schwierig.
Ist ein Austausch in Schriftform versteckt hinter einem Avatar hier. Wär mir zu heiß jemandens tatsächlichen Intellekt an sowas festzumachen.
Aber wenn ich mir die Breite Masse der Threads hier anschaue wirkt es zumindest auf mich so dass bei den überwiegenden Beiträgen soziale Interessen im Vordergrund stehen.
Dies gepaart mit viel theoretischem Wissen, leider häufig auch in Werbung aufgeschnapptes Halbwissen, ohne tatsächlicher praktischer fundierter Erfahrung, da bleibt die Fachlichkeit einfach auf der Strecke.

 

[Astronautenkost]

Ob es in Filmforen auch solche Diskussionen gibt, ob die Preise für eine Arri Alexa oder Fotoforen ob die Preise für eine Leica M 11 oder eine Hasselblad gerechtfertigt sind? Als ich in den 80ern begann, profesionell zu fotografieren habe ich meine Olympus OM1 auch verkauft und stattdessen eine Nikon F3 geholt.

 

[Entone]

Ob es in Filmforen auch solche Diskussionen gibt, ob die Preise für eine Arri Alexa oder Fotoforen ob die Preise für eine Leica M 11 oder eine Hasselblad gerechtfertigt sind? Als ich in den 80ern begann profesionell zu fotografieren habe ich meine Olympus OM1 auch verkauft und stattdessen eine Nikon F3 geholt.

Die Preise sind überhaupt nicht gerechtfertigt. Mit meinem Handy kann ich meinen Urlaub genausogut filmen.

 

[Rajmund]

Ob es in Filmforen auch solche Diskussionen gibt, ob die Preise für eine Arri Alexa oder Fotoforen ob die Preise für eine Leica M 11 oder eine Hasselblad gerechtfertigt sind? Als ich in den 80ern begann, profesionell zu fotografieren habe ich meine Olympus OM1 auch verkauft und stattdessen eine Nikon F3 geholt.

Interessanterweise sind es die Filmer, die sich mit günstigen Mikros zufrieden geben.

 

[synthpark]

Kinners, dann baut euch das Mikro aus Teilen doch selber zusammen und verkauft das, wenn ihr so viel schlauer seid, als die ganzen Ingenieure zusammen, die jahrelang daran geforscht und optimiert haben.

Wenns das YPS Heft noch gäbe!