Vergleich Gefell M 930 und M 990

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Schönen guten Tag!

In Windeseile wurde mir ein M990-Testexemplar geschickt, mit dem ich mich dann heute Nachmittag gleich ausführlich beschäftigt habe. Ich will mal nichts von meinen Gedanken vorwegnehmen, sondern stelle hier mal zwei Dateien bereit. Einmal eine WAV-Datei, wo ich zeitgleich beide Mikrofone aufgenommen habe, die müsst ihr Euch bei Interesse separieren. Die ist vollkommen unbearbeitet.

Und dann habe ich hier noch eine MP3-Datei, wo ich mit beiden Mikrofonen den gleichen Text aufgenommen habe. Dabei lief das Signal jeweils durch meine ADT-Module, die ich so eingestellt habe, wie wir das hier in den vergangenen Tagen erarbeitet haben. Also leichte Anhebung bei 60 Hz, leichte Absenkung bei 300 Hz und leichte Erhöhung bei 4 KHz. Beide Mikrofone sind mehrmals abwechselnd zu hören, ich verrate jetzt aber die Reihenfolge nicht.

Viel Spaß beim Anhören!

Matthias


 

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  • Take35.wav
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  • matthias_mikrofonvergleich.mp3
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die unterschiede sind wirklich nicht sehr groß, mit kopfhörer muss ich schon sehr genau hinhören.
das m990 klingt etwas straffer unten rum. beide klingen absolut gut und lassen sich gut nachbearbeiten.
 
Ich weiß das man beim Aufstellen der Mikros und gleichzeitigem Besprechen so seine Fehler machen kann.
Die waren jetzt 12cm auseinander, da ist die Frage wie genau Du da zwischenrein gesprochen hast.


Dennoch unabhängig davon, sind die Unterschiede hier in diesem Beispiel bei Angleichung der Pegel marginal.
Das M990 klingt satter untenrum und nicht so trocken in den Mitten und Höhen, das ist eine Eigenschaft der Röhrenschaltung.
Das ist keine Frequenzfrage, sondern eine tonale Eigenschaft.
Der Unterschied zwischen den beiden wird größer, wenn man beide Mikros einzeln im Sweetspot betreibt.
Dann wird das auch noch etwas deutlicher.
Auch sind die Höhen in diesem Beispiel einen Ticken weicher beim M990 als beim M930.

Aber nochmal, dieser Vergleich wäre mir zu wenig, Du musst die beiden mal einzeln besprechen und mit den Positionen etwas spielen.

Eine Erhöhung der 60Hz kannst Du Dir bei M990 sparen, auch bei 4khz glaube ich kaum das da noch was hin muss.

Wie schon früh von mir in deinem ersten Thread geäußert, wenn Du damit noch eine Weile testest, wirst Du zum Schluss kommen, dass das M930 bereits ein hevorragendes Mikro für Deine Stimme ist.
Das M990 wird noch 10 Prozent mehr rausholen.
Die Frage wird sein, ist es das für Dich auch wert.

Leider hast Du keine zwei TM101 Preamps, obwohl der Tascam HDP2 schon Oberklasse ist.
Aber an ein TM101 kommt er auch nicht ran.
Da hilft nur nacheinander besprechen, und ein Gefühl für den Klang des M990 zu bekommen!
 
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Kann @whitealbum nur zustimmen!
 
Ich habe jetzt noch mal ausführlich hin- und hergetestet, und es ist so wie schon vermutet: Ja, da ist ein Unterschied. Aber außer uns paar Tonfetischisten hört den niemand. Und gerade im Bezug auf alle möglichen anderen Unkostanten wie Tagesform usw. tritt dieser Unterschied so weit in den Hintergrund, dass ich dafür keine 2.500 EUR ausgeben werde.

Matthias
 
Ich habe jetzt noch mal ausführlich hin- und hergetestet, und es ist so wie schon vermutet: Ja, da ist ein Unterschied. Aber außer uns paar Tonfetischisten hört den niemand. Und gerade im Bezug auf alle möglichen anderen Unkostanten wie Tagesform usw. tritt dieser Unterschied so weit in den Hintergrund, dass ich dafür keine 2.500 EUR ausgeben werde.

Matthias

so siehts aus. beim 930er nimmst du ja unten rum etwas raus, die mitten und höhen macht es sehr gut.

noch eine kleine frage: shotgun sennheiser/schoeps oder schoeps mk4/mk41 schonmal probiert? gerade bei journalistischen sachen wäre das eigentlich meine erste wahl gewesen.
 
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Eine Möglichkeit wäre natürlich noch das M 930 TS mit Übertrager zu probieren, das preislich noch in einer anderen Region ist. Ich hatte Glück mit meinem M 990. Ich hatte doch einiges auf Ebay für ein neues weniger bezahlt.
 
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Ich persönlich finde ja, dass das M 990 die S-Laute etwas runder macht, was mir ganz gut gefällt. Aber das ist natürlich keine 2.500-EUR-Investiton wert, wenn man bedenkt, dass die allermeisten Leute das nicht hören werden.

Matthias
Aus dem anderen Thread zitiert.
That's the point moin froind :)

Ich hatte es schon erwähnt, das M990 lässt den Mitten bis Hochtonbereich etwas runder klingen, es klingt nicht so trocken, was bei den Frikativlauten auch auffällt.
Was klar geworden ist, vor allem für Dich, das M930 für 1100€ ist ein Schnapper für die Qualität, die es liefert.
Damit kann man professionell arbeiten. Punkt.

Wenn ich Du wäre, würde ich es auch dabei belassen, und mein Hauptaugenmerk auf viele gesprochene und bezahlte Texte verwenden.
 
So ist es. Natürlich kann man einerseits sagen, dass das auch was mit Sprech- und Aufnahmekunst zu tun hat, und man da natürlich auch für kleine Verbesserungen viel Geld ausgeben kann, wenn einen das glücklich macht. Aber andererseits sollten Entscheidungen ja auch irgendwie wirtschaftlich darstellbar sein, und da muss man ganz klar sagen: Wenn ich statt eines M 930 nun ein M 990 verwende, bekomme ich allein deshalb keinen einzigen zusätzlichen Auftrag und kein einziger Kunde wird sagen "boah, das klingt ja jetzt viel besser".

Von daher: Jeder professionelle Beschaffer würde, wenn ich irgendwo angestellt wäre, den Stempel "Abgelehnt!" auf meinen Antrag hämmern. Und ich als Unternehmer muss mir diesen Stempel gedanklich selbst verpassen.

Wenn es rein nach Geilheit ginge, hätte ich auch ein USM 69 im Schrank, weil ich beim Anblick dieses Mikrofones schon beinahe eine Erektion bekomme. Mal abgesehen davon, dass man sowas womöglich wirklich als Wertanlage (mit einem uralten U 87 habe ich 100 Prozent Gewinn erzielt) betrachten kann, hätte ich aber tatsächlich keinerlei praktische Verwendung dafür. Also siegt der Verstand.

Matthias
 
Ja, so manches Mikro hat was (da habe ich auch so einige in meinem Mikrofuhrpark), bei denen die Gefühle einen "übermannen" können :D

Ich wünsche Dir in diesen besonderen Zeiten und natürlich auch danach reichlich gute Aufträge.
Die professionelle Ausstattung hast Du dazu.
 
Ich wünsche Dir in diesen besonderen Zeiten und natürlich auch danach reichlich gute Aufträge.
Herzlichen Dank! Meine Filme sind ja tatsächlich zu einem großen Teil in irgendeiner Form veranstaltungsbezogen, also entweder drehe ich fachliche Einführungsfilme, mit denen ein Kongress eröffnet wird, oder Input-Filme für Themen-Workshops auf Kongressen, oder Berichte über diese Veranstaltungen, das fällt jetzt natürlich alles aus, und da wird wohl auch in diesem Jahr nichts mehr laufen. Denn wer wird sich schon trauen, für den Herbst große Veranstaltungen anzusetzen, wenn dann vielleicht eine zweite Welle kommt...

Trotzdem muss ich erstaunt feststellen, dass immer noch genug Aufträge kommen, die zumindest dafür sorgen, dass ich keinerlei Rücklagen antasten muss. Da ist meine extrem günstige private und betriebliche Kostenstruktur (nichts gemietet, nichts geleast, nichts finanziert, keine Angestellten) von großem Vorteil. Von daher kann ich das alles relativ entspannt verfolgen und schaue einfach, dass es in dieser Zeit meiner Familie gutgeht. Ich bin für den Deutsch-, Sachkunde- und Klavierunterricht des Mäusleins zuständig, außerdem bin ich meistens für das Mittagessen zuständig. Mein Büro habe ich der Dame meines Herzens überlassen, weil ich ja meinen Schnittplatz auch als Büro nutzen kann. Sie arbeitet inzwischen lieber von Zuhause als im Büro, es fallen lange Wegezeiten weg und sie kann bei der Arbeit Musik hören, und zwar über zwei RL-906. Wer kann das schon von sich behaupten... :)

Und alle gemeinsam machen wir viel im Garten, auch das ist eine sehr schöne Abwechslung. Von daher: Gar keine so schlechte Zeit.

Matthias
 
noch eine kleine frage: shotgun sennheiser/schoeps oder schoeps mk4/mk41 schonmal probiert? gerade bei journalistischen sachen wäre das eigentlich meine erste wahl gewesen.
Ganz vergessen zu antworten: Ich bin bisher nie auf die Idee gekommen, ein Kleinmembranmikrofon (erst recht kein Richtrohr) im Sprecherraum einzusetzen, auch wenn ich sowas natürlich ständig im Außeneinsatz nutze. Eben habe ich mal Probeaufnahmen mit einem MKH 416, einem MKH 8060, einem KM 184 und einem BCM 104 gemacht. Letzteres würde ich übrigens verkaufen, falls jemand Interesse hat.

Klanglich wäre dann das MKH 416 noch am ehesten denkbar, aber das M 930 ist nach wie vor die beste Lösung.

Meiner Meinung nach ist die höhere Impulstreue von Kleinmembranmikrofonen, die ja bei vielen Instrumentenaufnahmen sehr vorteilhaft ist, gerade bei Sprachaufnahmen ein Nachteil. Da werden alle kleinen Klicklaute noch stärker übertragen, und es gibt sogar Leute, die meinen, dass man bei längeren Aufnahmen nicht so gerne zuhört, weil die höhere Impulstreue schlichtweg zu nerven beginnt. Der vermeintliche Nachteil eines Großmembranmikrofones, nämlich dass die Kapsel sich selbst im Weg steht, ist daher gerade bei Sprachaufnahmen durchaus ein Vorteil, weil die Stimme einfach gutmütiger aufgenommen wird.

Matthias
 
Zuletzt bearbeitet:
noch eine kleine frage: shotgun sennheiser/schoeps oder schoeps mk4/mk41 schonmal probiert? gerade bei journalistischen sachen wäre das eigentlich meine erste wahl gewesen.
Ganz vergessen zu antworten: Ich bin bisher nie auf die Idee gekommen, ein Kleinmembranmikrofon (erst recht kein Richtrohr) im Sprecherraum einzusetzen, auch wenn ich sowas natürlich ständig im Außeneinsatz nutze. Eben habe ich mal Probeaufnahmen mit einem MKH 416, einem MKH 8060, einem KM 184 und einem BCM 104 gemacht. Letzteres würde ich übrigens verkaufen, falls jemand Interesse hat.

Klanglich wäre dann das MKH 416 noch am ehesten denkbar, aber das M 930 ist nach wie vor die beste Lösung.

Meiner Meinung nach ist die höhere Impulstreue von Kleinmembranmikrofonen, die ja bei vielen Instrumentenaufnahmen sehr vorteilhaft ist, gerade bei Sprachaufnahmen ein Nachteil. Da werden alle kleinen Klicklaute noch stärker übertragen, und es gibt sogar Leute, die meinen, dass man bei längeren Aufnahmen nicht so gerne zuhört, weil die höhere Impulstreue schlichtweg zu nerven beginnt. Der vermeintliche Nachteil eines Großmembranmikrofones, nämlich dass die Kapsel sich selbst im Weg steht, ist daher gerade bei Sprachaufnahmen durchaus ein Vorteil, weil die Stimme einfach gutmütiger aufgenommen wird.

Matthias

also das mkh 416 ist extrem weit verbreitet bei voice over leuten. in den usa habe ich das überall gesehen. schoeps findest du sogar in der tagesschau. war auch nur eine frage, ob du die getestet hast.
viel erfolg und viele jobs!
 
An sich gilt doch aber unter Filmtonleuten der Grundsatz, keine Richtrohre in sehr kleinen Räumen einzusetzen...

Was die Tagesschau angeht: Meinst Du auf dem Sprechertisch oder im Raum des Unterbildsprechers? Auf Sprechertischen sind die kleinen Schoepse natürlich sehr beliebt, eben auch weil sie so klein sind. Daher ist ja Sennheiser mit der 8000er-Serie nachgezogen. Gilt auch für gehobene Beschallung und für Konzertübertragungen im Fernsehen.

Warum wird denn Deiner Beobachtung nach ein MKH 416 so häufig in Sprecherräumen eingesetzt? Mir ist das wirklich noch nie aufgefallen. Immer Großmembran. Zum Angeln von O-Tönen draußen finde ich das MKH 416 jedenfalls nach wie vor sehr viel schöner als das MKH 60 oder das MKH 8060. Das MKH 8060 liefert einen sehr kräftigen Pegel, rauscht aber auch mehr. Wobei mich bei den Richtrohren eigentlich immer nur interessiert, wie sie im Korbwindschutz mit Fell klingen, denn das ist bei mir der normale Einsatz-Zustand.

Matthias
 
also das mkh 416 ist extrem weit verbreitet bei voice over leuten.
Wie das in den USA ist, kann ich nicht sagen, aber ich habe es in Deutschland bei Voice Over noch nie gesehen.
 
Das ist so ein Ami-Ding. Bin selber Sprecher und hab schon viel ausprobiert, aber der Sound von Shotgun Mikros kann meiner Meinung nach nie mit Grossmembranmikros mithalten.
Bin übrigens erstaunt, wie gering der Unterschied zwischen 930 und 990 ist. Ich selbst bin vor einiger Zeit von einem Brauner Phanthera auf ein Valvet X umgestiegen, da war das wesentlich eindeutiger...
 
Ich habe beide M930 und M990 in meinem Mikrofuhrpark.
Und wenn ich Gesangsaufnahmen und akust. Gitarre aufnehme, da ist der Unterschied schon merklich, sonst hätte ich das M990 auch nicht gekauft.

Allerdings ist der Unterschied nicht sooo groß, da gleiche Kapsel und ähnliche Abstimmung.

Bei Brauner Panthera und Valvet X ist die Abstimmung ne' ganz andere siehe Schaubild:

upload_2020-4-24_17-39-30.png


Brauner VM1 und Valvet X sollte nach Schaubild ähnlicher klingen, als Valvet X und Panthera.


Um das mit den Gefells zu vergleichen, würde das bedeuten, man vergleicht M930 und das M92.1s.
Hier wäre der Unterschied wesentlich deutlicher.
 

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Ich habe beide M930 und M990 in meinem Mikrofuhrpark.
Und wenn ich Gesangsaufnahmen und akust. Gitarre aufnehme, da ist der Unterschied schon merklich, sonst hätte ich das M990 auch nicht gekauft.

Allerdings ist der Unterschied nicht sooo groß, da gleiche Kapsel und ähnliche Abstimmung.

....

Ich vermute mal daß in diesem Falle (Sprachaufnahmen) die geringen Unterschiede durch Variation des Abstandes noch geringer werden.
Also für jedes der beiden Mikrofone den idealen Abstand ermitteln. Bis dahin den EQ rauslassen.

Danach kann für jedes der beiden Mikros noch etwas EQ dazugefügt werden. Ob man dann überhaupt noch einen Unterschied hört ist fraglich.
 
also das mkh 416 ist extrem weit verbreitet bei voice over leuten.

Ich glaube das ist ein Ami-Ding, das macht hier eigentlich niemand.

An sich gilt doch aber unter Filmtonleuten der Grundsatz, keine Richtrohre in sehr kleinen Räumen einzusetzen...
Richtig - am Set nutzt auch so gut wie keiner mehr das 416. das mkh60 und die 8000er Serie sowie das cmit werden viel öfter am Filmset eingesetzt, das eb-Team und die Doku Leute nehmen öfter das 416, manchmal auch das 418(das ist doch die ms Variante?)
Im Studio nimmt man fürs Angeln dann entsprechend die Niere oder hyperniere aus der mkh Reihe also mkh40 oder 50.
Die richtrohre kommen manchmal für foleys ziemlich gut.
 

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