Tiefenstaffelung: Praktische Umsetzung

  • Ersteller Andaraginga
  • Erstellt am
Der Haas Effekt in dieser Anwendung erzeugt schon Räumlichkeit, nämlich im Sinne eines AB Hauptsystems, also ein diffuseres, räumlicheres Stereo, als eine Mono Punktschallquelle bei der Pegeldifferenzstereofonie ("Panning").
 
Ein Haas Delay auf der gegenüberliegenden Seite eignet sich...
ok, du nennst es nur anders. Ich kenne das unter Haas Effekt, egal :)
 
Was haltet ihr denn von diesem Plugin?
http://www.parallax-audio.com/
Eigentlich geschaffen zur Tiefenstaffelung von Orchestern, aber ich glaube das eignet sich auch gut "für Faule" bei allen anderen Musikstilen, oder?
Entspricht wohl so ähnlich dem von oove erwähnten "VSL Mir Pro".
 
aber das geht doch nur unter der Annahme das alles furz trocken ist oda?
 
ok, du nennst es nur anders. Ich kenne das unter Haas Effekt, egal :)
Für ein hinzugefügtes Delay, das den Haas Effekt nutzt bzw. entstehen lässt, finde ich Haas Delay als Kurzform eigentlich ganz treffend. Ich nenne die Tracks mit den betreffenden Delays auch einfach Haas Delay :D

@madbrain
Im wiki steht allerdings, dass der Haas Effekt nichts mit Laufzeitstereofonie zu tun hat. Aber es ist die Rede vom Eindruck einer "größeren räumlichen Ausdehnung".
 
aber das geht doch nur unter der Annahme das alles furz trocken ist oda?
Man hat 9 Raumtypen (mit ER) und einmal "Free Field" (ohne Early Refl.).
Du kannst die ER pro Raum abschalten, nach belieben zumischen usw.
Schon ohne ER ergibt es durch die Positionierung nen guten Raumeindruck, aber die Räume (zb. Studio) klingen schon ziemlich gut, so das man diese durchaus auch für zb. "Rock/Pop" usw. nutzen kann. Ist halt was "für Faule" ;)
Hab mal versucht auf die Schnelle was zu zeigen:
https://youtu.be/vuPLU-UkRPk
 
Danke für das Video. Aber das zeigt genau meine Vermutung, dass es in einem dichten Pop/Rock/Metal Arrangement keinen Sinn macht sich über die exakte Positionierung der Instrumente den Kopf zu zerbrechen.

Bei trockenen Orchester Sachen könnte ich mir das gefallen lassen, oder für Hörspiele etc.
 
Übrigens wurde mir dieses Video als Nächstes nach deinem vorgeschlagen :D



Wenn man sich mal kurz die ganzen Babes aus dem Kopf schlägt, der Mix bricht ja mal ordentlich die "Unwritten Reverb And Panning Rules". Im Verlauf wandern auch noch die Vocals durchs Panorama. Naja, wie bereits von anderen angesprochen, bei Pop gibts halt keine Rules.

Aber das Video ist klasse, das beste was ich seit langem gesehen hab. Top!8-)
 
Jo, du hast in dem Plugin Presets für verschiedene Orchester Librarys und das ist wohl auch der Hauptverwendungszweck. Geht dann um die korrekte Positionierung der Violinen, Cellos usw.
Ich habs mir auch wegen den "Cinematic Strings2" zugelegt, aber man kann es halt auch "missbrauchen".

Cool ist eben dann vor allem, dass du deine "virtuelle Bühne" exakt festlegen kannst, also zb. 5 Meter Tiefe und 4 Meter breit, oder wie auch immer und dann alles optisch festlegen kannst, Rest macht das Plugin, mal abgesehen von EQ, Compressor usw., was ja auch ne Rolle in der Tiefenstafflung spielt. Im Normalfall musst sonst ja auch noch per Formel den Abstand der Schallquelle zur Wand berechnen usw., wenns um Realismus ginge.

Logisch, bei zb. EDM oder auch allgemein E-Musik würde ich mir da auch wenig nen Kopf machen, da sind ja eh oft auch unrealistische Räume usw. gefragt ;)
 

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Wenn man sich mal kurz die ganzen Babes aus dem Kopf schlägt, der Mix bricht ja mal ordentlich die "Unwritten Reverb And Panning Rules". Im Verlauf wandern auch noch die Vocals durchs Panorama. Naja, wie bereits von anderen angesprochen, bei Pop gibts halt keine Rules.

Aber das Video ist klasse, das beste was ich seit langem gesehen hab. Top!8-)

Bikini for the win :D
Aber die mit der Trompete ist die beste ...

Den Mix find ich eigentlich ziemlich gelungen.

Was bei den ganzen virtuellen Räumen mangels Raummikros halt immer das Problem ist:
Die Färbungen des Mikros und der Nahbesprechung sind mit drauf.
Z.B. ists schwierig das Schlagzeug in einen realistischen Raum zu stellen, weil alles kreuz und quer mit verschiedenen Frequenzgängen und Abständen mikrofoniert wurde.

Ich bastel mir in der Regel was mit 3 Faltungshall Plugins mit der selben Impulsantwort zurecht und bearbeite die dann je nach Position mit Delay, Bandpass @1kHz in verschiedenen Breiten und ggf. auch der Stereobreite des Tracks. Mittlerweile nehm ich keine vollen Stereosimulationen, sondern efficient Stereo. So kann man die einzelnen Hallfahnen dann schön positionieren (z.B. mit -50% Width), wenn nötig. Ganz nach dem Grundsatz: keep it simple. Matscht auch weniger rum (weniger ist mehr, sozusagen).
Plate Hall dann für mittig gepanntes in Stereo, für seitlich gepanntes in mono und gegenüberliegend gepannt.

Ein weiterer Vorteil von Parallelkompression ist m.E., dass man die Hall Plugins mit dem unkomprimierten Signal füttern kann (ohne irgendwelche abstrusen Routings bauen zu müssen). So hat alles mehr Luft, klingt natürlicher und offener. Und der Hall zieht eben genau die leisen Passagen, die man durch die Kompression verstärkt, nicht wieder mit nach hinten.
 
Könnte ihr mal aufzählen für was ihr eher einfachere Verbs, Plate zB und für was ihr realistischer Sachen, IR und so nehmt?
 
Könnte ihr mal aufzählen für was ihr eher einfachere Verbs, Plate zB und für was ihr realistischer Sachen, IR und so nehmt?

Wenn es natürlich klingen MUSS, dann eher Faltungshall (ich zumindest).

Aber ich möchte jetzt nicht die Standard Sachen aufzählen, sondern sagen was ich gerne tue:

Strophe möchte ich klein und intim und benütze IR, kurze Räume.

Dann möchte ich das der Refrain knallt und groß wirkt, dann benütze ich Plate und andere offensichtliche Hallen.

Ich möchte oftmals der Musik dienen. Einen Kontrast schaffen zwischen den einzelnen Elementen.

Sollte ich auf einen natürlich klingenden Raum setzen, dann habe ich 4 Räume. Vorne, hinten, rechts und links.
 
Könnte ihr mal aufzählen für was ihr eher einfachere Verbs, Plate zB und für was ihr realistischer Sachen, IR und so nehmt?
Impulsantworten grundsätzlich überall in den 3 Ebenen, außer auf dem Bass.
Beim Schlagzeug nehm ich dann Plates zusätzlich auf einzelnen Trommeln, meistens Snare und Toms, manchmal auch Hi-Hat und Bassdrum (selten und wenn dann nur in einzelnen Passagen). Die Länge und Größe sollte dabei dann am Song ausgerichtet werden. Oft machen sich Decay Zeiten im Tempo Raster gut, z.B. mit der Dauer von 1/4, 1/2 usw. ...

Beim Gesang dämpfe ich die Impulsantwort mit einem Bandpass @1kHz, z.B. so dass bei 10kHz 6dB Dämpfung stattfinden und stelle die Stereobreite des Halls auf 50%.
Gefällt mir das auf dem Gesang nicht und der Gesang wirkt zu trocken, nehm ich statt der Impulsantwort dann Plate. Ich staune aber immer wieder, wie oft es auch einfach ein Delay auf dem Gesang tut (zusammen mit dem Faltungshall), z.B. mit der Länge von punktierten 8teln. Dort kommt dann auch der Bandpass zum Einsatz, damit das Delay nicht zu vordergründig wird. Manchmal route ich das Delay dann auch noch auf die Hallspur.

Außer auf dem Schlagzeug tausche ich die Impulsantwort durch Plate Hall aus, wenn es mir da besser gefällt. Sehr oft auch auf Gitarrensolos und ähnlichem ...

Und ich nehm von Plates nur noch die Hallfahnen, keine ERs mehr. Das klingt sowieso nicht realistisch.
 
Habt ihr zufällig ein paar gute IR's bei der Hand, die man sich saugen kann? Könnte was für Vocals gebrauchen.
 
Tmny schrieb in #34:
Habt ihr zufällig ein paar gute IR's bei der Hand, die man sich saugen kann? Könnte was für Vocals gebrauchen.


das ist doch nicht wie mit den Drogen ...

Komm schon, ein paar Gramm reichen doch schon.
 


Und welche kannst du davon empfehlen für Vocals und Snare?:D ich tu mich bei der Auswahl immer sehr schwer.

Für beides nimmt man oftmals Plates...

Plates haben eben praktisch "konstruktiv" keine ausgeprägten Erstreflektionen, sind schnell dicht entfaltet und diffus.

Fussel dich mal hier hinein:

http://www.hopkinsmediaservices.com/ir
 
Ich persönlich nutze so gut wie nie Faltungshall, sondern algorithmischen Hall.
Lediglich mal bei so ner akustischen Singer-Songwriter Nummer, also A-Gitarre plus Gesang o.ä.
Bezüglich Faltungshall bin ich da in Studio One mit dem Open Air und dessen Impulse Responses schon bestens ausgestattet. Würde bei Vocs auch auf Room oder Plate setzen und klar, auf Snare kommt oft Plate.

Bei Bricasti sind sogar schon Ordner wie "M7 - 2 Plates 06 Vocal Plate", "M7 - 2 Plates 23 Vocal Plate B" und "M7 - 2 Plates 04 Snare Plate A (B)" drin, kann man sicher als Basis nutzen.
(bzw. bei den Wave Quad files, heißen die Sachen ähnlich).
 

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