Synthesizer V, Solaria & Co.

  • Ersteller Florian Hoffmann
  • Erstellt am
Florian Hoffmann schrieb:
@jet2 Das ist ein verdammt guter Punkt: Wenn jemand eine Firma gründen will ist jetzt eine super Gelegenheit dafür. Im Zweifelsfall mit Eclipsed Sounds partnern und die Algorithmen erklären lassen, dann ein deutsches Franchise aufmachen. Vocal Databases für Metal, Krautrock, Deutschrap, oder auch Schlager - der Marktbedarf ist zweifellos da. Je mehr solche Databases es gibt, desto mehr Spaß macht es auch - mehr Abwechslung für Musiker und Hörer.
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Ich hab ja die Hoffnung, das ich mir Solaria kaufen kann, den Genderslider etwas Richtung Mann drehen kann und mir damit meine Signature Solaria basteln kann. Eine die halt Tonal wenigstens etwas eigen klingt. Meinst das geht? Dein gepostetes Beispiel mit der "männlichen" Solaria fand ich vielversprechend. Davon so ein Mittelding zwischen Original und deinem Beispiel müsste doch eigentlich gut funktionieren.
 
Florian Hoffmann schrieb:
@jet2 Das ist ein verdammt guter Punkt: Wenn jemand eine Firma gründen will ist jetzt eine super Gelegenheit dafür. Im Zweifelsfall mit Eclipsed Sounds partnern und die Algorithmen erklären lassen, dann ein deutsches Franchise aufmachen. Vocal Databases für Metal, Krautrock, Deutschrap, oder auch Schlager - der Marktbedarf ist zweifellos da. Je mehr solche Databases es gibt, desto mehr Spaß macht es auch - mehr Abwechslung für Musiker und Hörer.
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Ich glaube auch, dass es, wenn man denn auf sowas Bock hat, genau jetzt schlau wäre, auf den Zug aufzuspringen. Denn dass KIs in so gut wie jeder Branche massiv Fuß fassen werden, ist ja fast schon in Stein gemeißelt - und bei dem Dingens hier scheint der deutschsprachige Markt ja so gut wie unbefleckt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Schlumpfpeter Ich denke, das geht. Unsere Stimmenwahrnehmung reagiert sehr sensibel auf solche Tonverschiebungen, wie sie der Gender-Slider mach. Schon eine kleine Änderung hier und das Teil klingt für mich wie ein anderer Mensch.

(Ich weiß gar nicht genau, was der regelt. Klingt für mich nach 'ner Art Frequenzbandverschiebung? Oder Änderung der Formants? Kennt sich jemand mit sowas aus?)

In diesem Beispiel habe ich den Regler auf +0,45 gestellt. Er geht bis +1,00, aber jenseits der Hälfte klingt es für mich nicht mehr männlicher sondern eher wie "Mann mit Kartoffel im Mund".

Ich denke, das mit den Variationen wird sich im Lauf der nächsten Monate relativieren. Demnächst kannst du wahrscheinlich unter Dutzenden solcher Libraries wählen. Das im Zusammenspiel mit den Anpassungsmöglichkeiten wird automatisch für Vielseitigkeit sorgen.

Das Teil spuckt am Ende auch ganz normales Audio aus. In meinen Beispielen schicke ich das zum Beispiel durch Izotope's Nectar 3, um die übliche Nachbearbeitung wie Kompression, Equalizing, Reverb usw. zu machen. Auch da kann man mit Tools den Klang ja noch mehr oder weniger dezent verändern, siehe Autotune & Co.

Was auch geht, ist beim Ausdruck zu feilschen. Jeder singt ja ein bisschen anders. Manche ziehen zum Beispiel die Töne am Notenende markant nach oben oder unten, oder haben ein bestimmtes Vibrato. Wenn man solche "Quirks" einbaut, müsste sich auch dadurch die Stimme individualisieren lassen.
 
@Sascha Franck Auf jeden Fall. Wenn ich Manager in einer Musik-relevanten Firma wäre, würde ich sofort investieren und mitmischen.

Selbst als Development Architekt für Business Software juckt's mich in den Fingern. AI ist aber so gar nicht meine Kompetenz; die Gefahr, dass ich daneben haue, dadurch ziemlich groß. Das initiale Zeit-Investment für so eine Sache ist vermutlich 100%+, das macht man nicht nebenher...

Ich denke, es gibt auch einige Firmen, deren Zug langsam abfährt. Vienna Symphonic Libraries setzt z. B. nach wie vor 100% auf Sampling. Die Sampling-Ära geht aber dank AI und Physical Modeling langsam zu Ende. Es wäre vernünftig, sich nach Folgeprodukten umzusetzen. Wie geil wäre wohl eine Vocal Database vom Vollprofi VSL mit Opernstimmen?!
 
Florian Hoffmann schrieb:
@Schlumpfpeter Ich denke, das geht. Unsere Stimmenwahrnehmung reagiert sehr sensibel auf solche Tonverschiebungen, wie sie der Gender-Slider mach. Schon eine kleine Änderung hier und das Teil klingt für mich wie ein anderer Mensch.

(Ich weiß gar nicht genau, was der regelt. Klingt für mich nach 'ner Art Frequenzbandverschiebung? Oder Änderung der Formants? Kennt sich jemand mit sowas aus?)

In diesem Beispiel habe ich den Regler auf +0,45 gestellt. Er geht bis +1,00, aber jenseits der Hälfte klingt es für mich nicht mehr männlicher sondern eher wie "Mann mit Kartoffel im Mund".

Ich denke, das mit den Variationen wird sich im Lauf der nächsten Monate relativieren. Demnächst kannst du wahrscheinlich unter Dutzenden solcher Libraries wählen. Das im Zusammenspiel mit den Anpassungsmöglichkeiten wird automatisch für Vielseitigkeit sorgen.

Das Teil spuckt am Ende auch ganz normales Audio aus. In meinen Beispielen schicke ich das zum Beispiel durch Izotope's Nectar 3, um die übliche Nachbearbeitung wie Kompression, Equalizing, Reverb usw. zu machen. Auch da kann man mit Tools den Klang ja noch mehr oder weniger dezent verändern, siehe Autotune & Co.

Was auch geht, ist beim Ausdruck zu feilschen. Jeder singt ja ein bisschen anders. Manche ziehen zum Beispiel die Töne am Notenende markant nach oben oder unten, oder haben ein bestimmtes Vibrato. Wenn man solche "Quirks" einbaut, müsste sich auch dadurch die Stimme individualisieren lassen.
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Top, so habe ich mir das vorgestellt. Dieses We gibt es die Demo! Danke für die Infos.
 
Florian Hoffmann schrieb:
@48khz Danke für das Kompliment! Ich hab nur einen groben Überblick über das zeitliche Investment. Dadurch, dass das Hobby ist und keine Arbeit, habe ich keine Uhr daneben oder rechne Stunden ab oder so. Ich arbeite bei sowas auch an allem gleichzeitig, d. h. ich kann Zeitaufwände für Komposition, Arrangement, Mixing usw. nur schwer auseinanderrechnen.

Pass auf, ich hab hier zufällig noch die Versionshistorie auf SoundCloud. Das hilft bestimmt weiter:

V-1 war ein reines Instrumental. Ich hatte die Melodie bereits im Kopf und wusste in etwa, wo ich hin will, aber im Track selbst ist die Melodie noch nicht zu hören.

V0 mit Lalala-Vocals. Die habe ich benutzt, um dem Texter die Melodie und mögliche Silbenanzahl zu vermitteln. Dafür habe ich die Noten in die Piano Roll eingegeben und überall "la" eingefügt. Keinerlei Nachbearbeitung. Ca. 1/2 Stunde Arbeit.

V1 hat die erste Textversion drin. Dazu habe ich den kompletten Text aus einer E-Mail reingepastet und ein paar "+" und "-" eingefügt, um Wörter auf Noten zu verteilen und Silben zu dehnen. Keinerlei sonstige Nachbearbeitung. Ca. 15 Minuten.

V2 ist überarbeitet. Hier hat mir der Texter (US-Muttersprachler) Feedback gegeben und wir haben angefangen, die Phrasierung zu modellieren. Legendär zum Beispiel seine Anmerkung, dass sie in V1 "fennel breath" ("Fenchelmundgeruch") singt, und nicht "final breath" ("letzter Atemzug"). 🤣 Nachbearbeitung hier hauptsächlich Notenlängen und Rhythmus ändern. Hier ging's mehr ins Detail, vor allem weil ich bei den meisten Änderungen viele Variationen durchprobiert habe. Ca. 3/4 Stunde?

V3 und V4 dann eigentlich nur noch Kleinkram. Jeweils ca. 15 Minuten um ein paar kleine Defekte zu beheben oder die Melodiezeile zu verändern. Ab hier stehen die Vocals stabil, außer wir ändern später noch was am Text. Was jetzt noch kommt ist alles Orchestrierung.

Also in Summe grob abgeschätzt 2 Stunden. Ich würde das auf 1/4 bis 1/5 des Gesamtaufwands schätzen. Die meiste Zeit geht bei mir bei orchestralen Projekten meist ins Arrangement - die vielen Tracks, die ganzen Artikulationen...
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Das ist mir schwerlich vorstellbar, dass die Bearbeitung in so kurzer Zeit geschehen kann.
Gibt es denn ein gutes manual oder tutorial für die Arbeitsweise oder muss man sich "durch Probieren" die Kenntnisse aneignen?
 
Was ich mich bei der ganzen Sache frage, wie schaut das Rechtlich aus wenn man zum Beispiel Solaria in einer kommerziellen Veröffentlichung singen lassen möchte.?
 
Du hast die Lizenz für Asterian verlinkt, Florian! Aber die ist, mit Ausnahme des Namens, identisch mit der Solaria-Lizenz. Das hier ist der entscheidende Abschnitt:

"The voice generated by the Synthesizer V SOLARIA product may be used commercially without limit in creative works such as music, podcasts, video games, (et cetera) without securing an additional license from Eclipsed Sounds. The user may never attribute vocals to "Emma" or "Emma Rowley" and may only attribute generated vocals to SOLARIA or leave them unattributed except in certain circumstances - contact Eclipsed Sounds to determine eligibility for these exceptions."

Zur Erklärung, warum da von "Emma Rowley" die Rede ist (und bei Asterian von "Eric Holloway"): Das sind die Künstler, die für diese Datenbanken ihre Stimme bereitgestellt haben.
 
... und mit "br" kann man Atmer einfügen. Ansonsten ist alles eigentlich völlig selbsterklärend. Einfach anfangen und basteln!
 


ein schönes Werbe-Video
 
vulcan schrieb:


ein schönes Werbe-Video
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Naja. Hört man immer noch den Deep Vocal Fake heraus. Besonders am überzogenen und falschen Vibrato, an den Sustain Sangesnoten, auch an der Atmung und eh noch an der Gleichförmigkeit. Aber schon ganz gut, stimmt, und es geht ja noch mehr damit.
 
Grade beim Vibrato ist das aber auch total Geschmackssache, vermutlich wird man das ja auch einfach weglassen können. Spätestens wenn der Gesang nicht acapella ist sondern typisch effektiert in der Pop oder Dance-Musik eingesetzt wird, hört das doch niemand mehr.
 

hier mal die neue Bassstimme im Arrangement


und dasselbe als quasi "Opernsänger"

Männerstimmen hören sich in Chor-libraries künstlich an, mit dieser Stimme kann man dezent eine Bass-Note dem Arrangement hinzufügen. Ich liebe auch die weibliche Stimme Merette? aus der Jäger-library.

Das sind Beispiele aus dem Netz. Meine eigenen Versuche sind noch sehr bescheiden, ich kämpfe noch mit der Technik. Aber ich sehe, was möglich ist.
 
Ich krieg die Demo bei mri nicht zum laufen. Kann mir jemand genau sagen, wo ich welche vsynthversion ladne muss, damit die solars lite database akzeptiert wird?
 
Habs, wasn Krampf....
 
Hab grade in einem anderen Forum gelesen, dass Synth V das AAX-Plugin-Format nicht unterstützt. Der Autor nutzt ausschließlich Pro Tools und hat bei Dreamtonics‘ Support nachgefragt.

Falls jemand es trotzdem dort zum Laufen bringt - per Emulation, Meta-Plugin oder so - würde mich interessieren.

Falls ihr auch AAX-Nutzer seid und deswegen abgeschreckt seid: Meldet euch bei deren Support. Je mehr Anfragen sie dazu bekommen, desto eher werden sie das implementieren.
 
Als Plugin ist das m.E. ohnehin noch nicht wirklich zu gebrauchen.
 
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