@musicdevil @SoulFrontier
Ich habe mir eben mal die Mühe gemacht und mir die Signalflußschaubiler von S1 und Sonar bezüglich Mix-FX bzw. ProChannel angesehen.
Ihr habt irgendwo beide Recht, so.
Es besteht ein Zusammenhang dieser beiden Systeme, weil beide das Signal vor dem Insert-FX von Tracks abgreifen. Das war es aber auch schon was gemeinsam ist.
Somit gibt es da eine grundsätzliche ähnliche Idee der beiden Hersteller, die dann aber dann im Weiteren komplett unterschiedlich weiterverarbeitet wird.
Beim ProChannel befindet sich jeweils ein eigenständiges Modul vor jedem Insert, bei Bedarf aber auch direkt dahinter. Und jedes dieser einzelnen Module verarbeitet komplett separiert von den anderen Kanälen das Audiosignal und schickt die Ergebnisse zum Ausgang des jeweiligen einzelnen Tracks.
Bei Mix-FX aber, und da hat MusicDevil vollkommen Recht, befindet sich das Verarbeitungsmodul nicht in jedem einzelnen Track, sondern es gibt nur ein Mix-FX Summenmodul. Dieses eine Mix-FX Modul greift die einzelnen Signale der Tracks ab und somit findet eine komplett andere Summierung statt.
Was ich noch nicht ganz verstehe ist, wo die Signale landen. Werden die wieder einzeln zurück zum Track geschickt oder zum Main? Wenn das abgegriffene Signal als quasi Kopie am Main landet und der eigentliche Trackausgang dort aber auch, dann hätte man ja irgendwo alles doppelt.
Also ja lieber @Musicdevil, meiner Ansicht nach liegst Du richtig wenn Du diese beiden Sachen als etwas unterschiedliches siehst. Der Grundansatz mag ähnlich sein, aber es verfolgt doch ein zu unterschiedliches Ziel als hier einen direkten Zusammenhang zu sehen. Die ProChannel Module sind toll, keine Frage, aber es ist kein StudioOne Mix-FX Ersatz.
Aber, aber... da würde ich doch nochmal zurück zu den Patch-Points kommen. Denn diese greifen ebenso das Tracksignal ab und summieren es an einem zentralen Punkt. Durch den Einsatz mehrerer Patch-Points ist auch ein Crosstalk möglich.Beim Mix-FX sind es ja auch 2 Signalwege.
Und am Ende des Patchpoints könnte man dann ebenfalls eine Konsolenemulation drüber stülpen.
Ich will damit keinesfalls sagen, dass die Patch-Points bei Sonar das Gleiche wären wie Mix-FX. Nein, es ist eigentlich was anderes und für teils ganz andere Dinge gedacht, aber ich glaube man kann die Patch-Points durchaus dazu verwenden um einen teilweise ähnlichen Signalflow und eine Summierung zu erhalten.
In wie weit das alles dann wirklich räumlicher, besser etc. klingt, naja weiß nicht. Über analoges Summieren scheiden sich schon seit Jahrzehnten die Geister. Die einen schwören drauf und hören was deutlich besseres raus und die anderen halt nicht.
Ich habe schon so oft bei Plugins gelesen, dass es den Mix besser, räumlicher oder druckvoller macht und war dann am Ende eher entäuscht.
Auch bei der Konsolenemulation von Sonars Prochannel habe ich schon gelesen, dass der Track eine tolle analoge Wärme erhält. In sämtlichen meiner Blindtests habe ich aber nichts davon vernommen. Vielleicht fehlen mir dazu aber auch die entsprechenden Lautsprecher und Kopfhörer um solche Feinheiten zu hören, die am Ende ohnehin durch MP3 & Co sowie miserablen Smartphone Kopfhörer/Lautsprecher kaputt gemacht werden.
Zu meiner Jugend wollte man eine tolle Hifi-Anlage haben um Musik zu hören. Die Jugend von heute holt sich einen kleinen monophonen Sound-Brüllwürfel mit Bluetooth ins Zimmer. Und wir machen uns Gedanken um irgendwelches Summieren oder Analog-Touch.
-Markus
