sbv0001 schrieb:
Zum Ausgangsthema:
Ja - ich spiele selbst. Manchmal. Je nach Laune.
Allerdings habe ich nicht das Equipment, um wirklich was Ordentliches haendisch anzustellen, noch habe ich den theoretischen Background, um schnell und effizient zu den Ergebnissen zu kommen, die mir vorschweben.
Manchmal hab ich nen Beat im Ohr, von dem ich von vornherein fuehle, dass ich ihn nicht schnell genug programmiert bekomme, ohne dass er beim Rumprobieren seine Authentizitaet und Frische verlieren wuerde.
dann schalte ich die Sounds bis auf den Click ab, und hacke auf nur einer Tatse des Keybords den Grundrhythmus so lange in den Kasten, bis er mir gefaellt - und programmiere erst dann auf der Basis dieser Grundspur die einzelnen Instrumente.
Ich spiel ein bisschen [g=422]Gitarre[/g]. Weit entfernt von Virtuositaet, hlft mir die Beschraenkung meiner Faehigkeiten nicht wirklich weiter. Denn wenn mir wirklich mal ne geile Melodie einfaellt, kann ich sie nicht umsetzen, und wenn es dann nach der Melodie weitergehen soll, bleib ich gerne mal in den mir´bekannten Schemen stecken, weil mir wegen fehlender theoretischer Kenntnisse der Ausblick auf die Moeglichkeiten fehlt.
Umsetzen von Melodien klappt meistens besser, wenn ich sie aus dem kopf in die Pianoroll zu setzen versuche, aber eben auch hier auf Grund des fehlendes Wissens eher verzoegert und damit gerne mal endend mit einem Ergebnis, was nicht dem entspricht, das ich anfangs mal im Ohr hatte.
Ja aelter ich werde, desto mehr stelle ich fest, dass "virtuoses" Programmieren nicht weit weg sein kann von virtuosem haendischen Musizieren. Sich selber in seiner Musik auszudruecken bedeutet in beiden Faellen, eine ganze Menge an Koennen und Faehigkeiten zu haben - also eine gewisse Virtuositaet zu besitzen, und wenn es nur in einem kleinen Bereich ist.
Ohne das klingt die Musik selten gut, eher kopiert, gemacht halt, ohne Seele und Leben - und selten kann man von einem eigenen Ausdruck sprechen.
Ein Musiker versucht, sein Instrument so zu steuern, dass es in seinem Klingen seine Gefuehle zum Ausdruck bringt - auch wenn das Steuern eher eine unbewusste Sache ist.
Das gilt fuer beide Spezies - logischerweise. Gute Musik bedeutet bei beiden Verfahrensweisen einen recht hohen Einsatz an Emotionen, Fingerfertigkeit und Wissen um die Dinge. Daran aendert auch die Tatsache nichts, dass man mit [g=70]Sequencer[/g] und Synthi schon frueher in der eigenen musikalischen Evolution zu brauchbaren Ergebnissen kommt......