Scharfe S-Laute bei Neumann TLM 102

  • Ersteller CaptainCook
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Sensititv - Empfindsam, empfindlichkeit
Schon klar. Hab ja mein großes Latinum. ;-) Aber was heißt das hier im technischen Sinne? Was ist "Empfindlichkeit"? Nach meinem Verständnis doch, wie genau man sich an die (ebenfalls einstellbare) Centerfrequenz hält oder was man sonst außenrum noch so absenkt - also Q-Faktor, oder?
 
Vielleicht wie stark er auf die S-Laute reagiert?
 
Das wäre dann doch der andere Parameter, Depth, oder?
 
Rein logisch, ohne das Teil zu kennen:
Empfindlichkeit, ab wann etwas reagiert -> Treshold.
Depth wäre dann eine Art Ratio.
 
Das wäre logisch. Allerdings soll man den Sense-Regler ja so einstellen, dass keine anderen Laute als das S bearbeitet werden. Das klingt für mich eher nach EQ.

Gleich noch eine Frage: als ich meine S-Laute analysiert habe, hat mir der Analyser zwei Ausschläge bei 9 und 11 khz angezeigt. Ist das nicht eher ungewöhnlich hoch?
 
Ah sorry :D ja würd es auch als threshold und ratio sehen.
 
Ist das nicht eher ungewöhnlich hoch?

keinesfalls. hatte hier auch schon öfters leute im studio, wo es so um 10 khz recht schlimm war...
 
Jup. Im Durchschnitt liegen sie bei meinen Aufnahmen auch meist zwischen 7-12khz. Das liegt auch ein bisschen an der Deutschen (+Schweizerdeutschen) Sprache, bei Amislang ist's meiner Erfahrung nach selten ein Problem in diesen Höhen.

Am liebsten & effektivsten deesse ich bei schlimmeren Fällen zwei mal: einmal eher schmalbandig auf der stärksten Frequenz, nur leicht;
ein zweites mal über die Gruppe mit einem Multibandkompressor von ca. 5 - 20khz, breitbandig und so stark, das es ziemlich platt wird, aber noch nicht lispelt. Schnelle Attack, schnelles Release.
Dahinter dann ein EQ, wo ich mit breiter Glocke wieder Air rein drehe und gleich dazu noch nen Hi-rolloff ab ca. 18khz (da braucht man in den meisten Fällen eh nix mehr).

Weiter kann man bei Doppel-Spuren gut mal voll hart deessen, das fällt dann nicht so schnell auf - diese dann mit ein paar Tricks wie zb. leicht übertriebener Sättigung/Distortion wieder frische rein bringen.

Ich deesse eigentlich fast jedes Material, zumindest im Pop/Rap Bereich. Obwohl ich ein sehr "Essarmes" Mikro nehm hauptsächlich. Meistens reichts aber ganz leicht, gern auch mal mit einem dynamischen EQ, da geht die Brillanz nicht gleich so flöten.

Selber basteln kann man sich nen Deesser auch mit einem Gate per Sidechain. Das Gate so einstellen, dass es nur noch die Esslaute durchlässt und dann mit der Phasendrehung per Send reinfahren.
 
Selber basteln kann man sich nen Deesser auch mit einem Gate per Sidechain. Das Gate so einstellen, dass es nur noch die Esslaute durchlässt und dann mit der Phasendrehung per Send reinfahren.
Auf einem ähnlichen (!!!) Prinzip arbeitet auch der Cubase SPL-De-Esser bzw. allgemein die SPL De-Esser.. falls es wen interessiert :D
 
Jup. Im Durchschnitt liegen sie bei meinen Aufnahmen auch meist zwischen 7-12khz. Das liegt auch ein bisschen an der Deutschen (+Schweizerdeutschen) Sprache, bei Amislang ist's meiner Erfahrung nach selten ein Problem in diesen Höhen.
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...ausser diese Leute brauchen n nt1a oder was ähnliches mit viel zu viel höhen die von der Kapsel kommen ;)
bei mir isses ganz unterschiedlich aber auch eher im hohen bereich von 6-12kHz glaub das ist wirklich sprachbedingt (schwiizerdütsch)

wenn möglich lasse ich den deesser aus und nehme schon ausgewogene vocals auf, aslo schon vor dem oder mit dem Mikro (anderer einsprechwinkel oder daran vorbei wie schon weiter oben erwähnt)
 
Kann es sein, dass in diese "scharfe S" Problematik auch gern mal ein reverb hineinspielt, bei dem man nicht genug hi-cut in den Effekt-Parametern angesetz hat, so dass sich das Zischeln noch durch den in dieser Hinsicht für die oberen Frequenzen offenen [g=108]Hall[/g] noch potentiert?

Ash
 
Dazu müsste man den Hall schon sehr verkehrt einstellen.
 
Man kann aber auch eine Aversion gegen Zischlaute entwickeln und zuviel de-essen.
Seit wann gibt es eigentlich den De-Esser?
Haben die Doors und Elvis auch schon gede-esst?
Wohl kaum, oder?
 
Damals gab es auch noch keine Rode, keinen Brickwalllimiter, dafür zerrte alles.
 
Man kann aber auch eine Aversion gegen Zischlaute entwickeln und zuviel de-essen.
Seit wann gibt es eigentlich den De-Esser?
Haben die Doors und Elvis auch schon gede-esst?
Wohl kaum, oder?

Da gabs ja auch noch keine Mikrofon - Hersteller die meinten Im Sprachbereich von 3-5 Khz, und den Rest ab 6 Khz, zwischen 6-9db anheben zu müssen...

Und das ist nicht nur bei dem Fernöstlichen Billigzeugs so... :(

Das wird dann durch Höhengehypte Billig-PreAmps und Interfaces noch verstärkt..
 

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