PC schaltet komplett ab

[Obsolet]

Hallo!

Da habe ich nach einer längeren Pause mal wieder meinen Audio PC eingeschaltet, um das Cubase 6.5.5 Update zu installieren und dann passierte es:

nach einiger Betriebszeit (ca. 1 Stunde) ging der PC komplett aus, mitten im Betrieb von Cubase.
Einschalten ließ er sich auch nicht mehr, ich merkte nur über den Audio Ausgang der Soundkarte, dass der PC kurz wohl noch Strom bekam, aber an sich drehte sich nichtmal mehr der CPU Lüfter.

Also ging es an eine schnelle Fehleranalyse:
- Gehäuse geöffnet > alle Kühlkörper geprüft auf Sitz und ob diese eine gewisse Wärme haben (falls nicht, wäre kein richtiger Kontakt mehr zur CPU z.B.) > OK
- HDDs geprüft > Temperatur OK
- Steckkarten geprüft > sitzen fest > OK
- auf auffälligen Geruch geprüft > nichts festgestellt > OK
- Netzteil geprüft > normale Temperatur > OK
- RAM geprüft (mech.) > sitzt fest und Temperatur > OK

Nun habe ich nach einiger Zeit zumindest wieder einen Start ins BIOS geschafft:
- System Health OK (CPU / Systemboard bei ca. 35° C)
- CMOS Batterie OK
- EInstellungen BIOS weiterhin korrekt

Dennoch passierte es wieder nach kurzer Laufzeit, dass er sich abgeschaltet hat.
Nun fangen bei mir die Spekulationen an, was die Ursache ist:

1. Netzteil
2. CPU
3. RAM
4. Systemboard
5. Soundkarten (2x M-Audio Delta 1010LT sind verbaut)
6. DSP Karte (UAD-1e)

Habe noch nicht damit begonnen, alles auszubauen.
Frage hier nun aber mal, wie Eure Einschätzungen so sind, auch wenn mir klar ist, dass eine Ferndiagnose nur schwer möglich ist.

Das System wurde nicht verändert in den letzten Monaten und lief bis dahin gelegentlich, dann aber problemlos und auch dauerhaft.
Der PC ist von den meisten Komponenten (CPU/RAM/VGA/MB/Netzteil) ca. 3 Jahre alt.

Danke für ein paar Tipps / Einschätzungen

Gruß
Sascha

 

[tomric]

Aus dem Bauch heraus würde ich auf das Netzteil tippen. Wenn an der Spannungsversorgung auf dem Board was nicht stimmt (z.B. Elkos aufgebläht o.ä.), dann friert die Kiste i.d.R. ein und schaltet sich nicht selbst aus...

 

[Obsolet]

Hi,

danke für dein Bauchgefühl
Nach einer schnellen Recherche gestern Abend kam mir auch das Netzteil in den Sinn.
Da es auch erst nach einiger Zeit passiert, wohl ein termisches (Bauteil?) Problem!?

Es ist zumindest kein Low-Cost Netzteil, aber naja, passieren kann sowas natürlich...

 

[misterkanister]

Das Problem hatte ich auch mal.
Mir wurde gesagt, dass es an verstaubten Lüfterrädern liegen kann.
Diese mit entfeuchteter Pressluft (aus der Dose) ausblasen, dann funktioniert die Wärmeabfuhr wieder.
Hat funktioniert, eine gewisse Zeit, das Problem tauchte immer wieder auf.
Jetzt habe ich ein anderes Betriebssystem installiert und das Problem ist weg, woran es lag weiß ich nicht.
Der PC ist 5 Jahre alt.

 

[Jeff]

Hi,

spontan würde ich auch aufs Netzteil setzen. Habe selbst schon zwei von vier eingesetzten beQuiet-Netzteilen vor Ende der Garantie mit ähnlichen Symptomen sterben sehen. Und beQuiet st ja auch nicht gerade Low-Budget. Seitdem habe ich aber nur noch Enermax eingesetzt .

Ansonsten würde ich auf die Wärmeleitpaste zwischen CPU und Kühler tippen. Bei Laptops ist dies zumindest der häufigste Grund für spontane "Abschaltungen" - kurze Lastspitzen haben da oft schon ausgereicht. Kaum wurde bei den Geräten die Paste erneuert, liefen sie wieder wie eine Eins.

Ich würde den PC mal mit Prime testen und dabei die Temperatur überwachen. Dabei werden ja alle Komponenten extrem beansprucht. Und beim Netzteil könnte man es evtl. sogar riechen, wenn es der Grund ist.

 

[Mike3000]

Mein alter PC schaltete sich (neben ständigen Fehlermeldungen) auch gerne mal ab.

Die Probleme waren weg als ich den RAM erweitert habe.

 

[chokehold]

Wenn an der Spannungsversorgung auf dem Board was nicht stimmt (z.B. Elkos aufgebläht o.ä.), dann friert die Kiste i.d.R. ein und schaltet sich nicht selbst aus

Ich hatte mal bei nem Kunden-PC den magischen Fall dass die Kiste hochfuhr, sich automatisch anmeldete und "da" war - aber nach ner Minute oder so war *zack* alles schwarz und das Spiel fing von Vorne an.

Damals hatte ich auch auf's Netzteil getippt, es lag in dem Fall aber am Mainboard, erst als ich das ausgewechselt hab' lief wieder alles. Scheinbar hat irgendein Chipsatz mit den Jahren unter seiner Betriebstemperatur gelitten, d.h. er lief zwar an -- es wurde ihm dann aber scheinbar nach ein paar Minuten Dienst wieder zu warm.

Prinzipiell hast du mit dem Netzteilverdacht aber recht.
Wenn auf einem Netzteil eine kleine Wattzahl steht, dann ist der Wirkungsgrad interessant, der steht meistens drauf. Wirkungsgrad = maximale % der angegebenen Wattzahl die das NT stoßweise unter Vollast aushält. Bei OEM- und Billignetzteilen (LC Power etc.) sind das gerne mal 80% oder weniger, bei guten Markenkisten weit im 3stelligen Bereich (Seasonic etc.) geht's eher auf die 90% zu.

Heißt: wenn du bspw. ein 300W OEM-Netzteil verbaut hast, dann kommen da maximal 240W raus - stoßweise unter Vollast, nicht Dauerleistung. Mehr als 150W bis max. 200W würde ich so einem Ding in keinem Fall zumuten, erst recht nicht für Dauerbetrieb, und da sind ja einige Prozessoren und Grafikkarten schon drüber. Da wäre es kein Wunder wenn mit der Zeit irgendwas das Zicken anfängt, das solltest du also definitiv nicht ignorieren und dir vllt. mal die Mühe machen diverse Watt-Angaben für dein System im Netz zu suchen.

Letztendlich wäre ein Memtest auch nicht schlecht. Was ich schon an Problemen mit fehlerhaftem Speicher hatte... Bluescreens, Neustarts, Freezes, Lüfteraufstand, Grafik-Glitches... das geht auf keine Kuhhaut. Dem würde ich also an deiner Stelle auch mal nachgehen, nur pro forma. Dürfte die billigste Lösung sein.

Lüfter ... ich weiß nicht. Die meisten einigermaßen aktuellen (6+ Jahre) Mainboards haben ja inzwischen den Großteil ihrer Komponenten passiv gekühlt, d.h. es muss gar nicht mal ein Lüfter defekt sein, sondern es reicht schon wenn die Kiste einfach generell zu ineffektiv gekühlt wird, warmläuft und sich selbst zum Schutz abschaltet. Das wiederum würde aber bedeuten dass irgendwelche Systemkomponenten weit über 35° sein müssten wenn du die Kiste wieder einschaltest, darum glaub' ich weniger dass es an der Thermik liegt.

Ich tippe der Reihe nach auf
1) Mainboard
2) Netzteil
3) Speicher

 

[Obsolet]

Hi & Danke für die schnellen, hilfreichen Antworten.

Mit den Testroutinen kann es ggf. schwierig werden, wenn die Kiste nichtmal mehr so lange läuft, dass man diese installieren kann

Netzteil war / ist ausreichend dimensioniert (zumindest bin ich der Meinung, da ich beim Kauf eben auch so gerechnet habe: Max Watt abzüglich der Verluste lt. Wirkungsgrad.

RAM habe ich 2 Riegel, ist aber ein AMD, da geht's leider nicht mit dem Ausbau. Muss ich mal beim Internet PC klauen, wenn das möglich ist.

Mainboard hatte ich auch schon einige Leichen in meinen PC Jahren. Die System Chips hat es oft zerbrutzelt.

Na, ich mache mich heute Abend mal auf die erweiterte Fehlersuche.

Berichte dann auch gerne über Fortschritte und Ergebnisse!

Gruß
Sascha

 

[anthe]

Aus dem Bauch heraus würde ich auf das Netzteil tippen. Wenn an der Spannungsversorgung auf dem Board was nicht stimmt (z.B. Elkos aufgebläht o.ä.), dann friert die Kiste i.d.R. ein und schaltet sich nicht selbst aus...

Erster Verdacht eher nicht mehr zu 100% leitende Wäremeleitpaste am Prozessor. Bei Rechnern, die länger stehen u nur gelegentlich zum Einsatz kommen, durchaus üblich. Die Paste "läßt nach". Die CPU erhitzt sich langsam aber stetig u schaltet ab...

So ein "Tu die alte weg u neue drauf " Set kostet nicht die Welt...

lg
Andi

zB
http://www.ditech.at/artikel/WLPAD8...boratory_Liquid_Ultra_Plus_Reinigungsset.html

Für PrivatMenschen nat. "unangenehm" weil auf Verdacht u dann braucht mans nie wieder. Evtl. hast Du PC Menschen in der Umgebung ?!

 

[TomSofa]

na klär doch erstmal ab, ob nicht doch dein os mist macht: besorg dir ne linux-cd - z.b. knoppix. boote das ding und schau, wie es läuft, wenn das gerät last bekommt. macht das auch mist, geh systematisch vor bevor du irgendwelche neuanschaffungen ins blaue angehst: alles wech, was nicht unbedingt notwendig ist: z. b. bleiben da i.d.r. cpu, ram und grafik übrig, der rest fliegt raus. läuft das unter linux vernünftig, liegts an einer komponente, die jetzt nicht mitspielt. du steckst solange den restlichen krempel wieder rein, bis es rumspinnt. dann wird ausgeschlossen, ob evtl. die spannungsversorgung ein problem hat und vielleicht die im verdacht stehende komponente nur der auslöser, nicht aber die ursache ist: zieh einen anderen verbraucher raus und steck dafür den vermeintlichen verursacher zu. läuft der jetzt, könnte wirklich die stromversorgung einen weg haben. dann erst wär mein nächster schritt ein austausch-nt.

 

[anthe]

Reicht auch völlig den PC im BIOS stehen zu lassen ... Evtl memtest laufwn lassen, damit der Rechner wenigstens ein bisschen was zu tun hat...

 

[Obsolet]

Jo, Wärmeleitpaste wg. langer Standzeit in rel. trockener Umgebung ist ein guter Ansatz
OS schließe ich erstmal aus, da der PC ja bereits im BIOS ausschaltet bzw. eben gar nicht mehr anspringt

CPU hatte ich anfangs wg. Temperatur lt BIOS bei 35° C nicht in Verdacht.
Schaunmermal. Wäre natürlich am günstigsten und leicht zu erledigen.
Wärmeleitpaste habe ich immer ein Pfund in der Schublade

Und der PC Mensch in meiner Umgebung bin halt ich

Gruß
Sascha

 

[TomSofa]

OS schließe ich erstmal aus, da der PC ja bereits im BIOS ausschaltet bzw. eben gar nicht mehr anspringt

na das würde ich mal nicht ausschließen. ich hatte mal in seeligen scsi-zeiten ein gerät, dessen windows-treiber die saugeile angewohnheit hatte, die karte in einen modus zu schalten, der ein normales booten unmöglich machte. ich weiß nicht mehr, wieviel wein da geflossen ist, bis ich heraus hatte, was da lief. seitdem bin ich mir nur sicher, wenn ich es reproduzieren kann. und das ist bei thermischen problemem manchmal sehr schwierig ohne die kiste zu zerlegen.

 

[Obsolet]

Na, SCSI habe ich ja nicht und wie gesagt, ein Treiber, der jetzt einfach mal den PC am Start hindert, kann ich mir nur schwer vorstellen.

CPU hat nun frische Leitpaste bekommen, dabei hatte ich dann einen "Aha!" Effekt, als ich erkannte, dass ein RAM Riegel wohl etwas lose war. Alles gestgesteckt, und...er startet...
Ab ins BIOS > System Health beobachten, nach 15 Sekunden wieder aus und er startet auch nicht wieder. Sehe max. das die Power LED kurz aufleuchtet und Netzteil Lüfter einen kurzen Impuls bekommt (also einmal kurz zuckt).

RAM getauscht ohne Erfolg.
Geräte wie DVD / HDD alles abgesteckt > kein Erfolg

Nächster Schritt:

- alle Karten bis auf PCIe VGA ausbauen.

Wenn das nichts bringt:

- CPU tauschen (habe zum Glück einen Sockel kompatiblen AMD im anderen PC werkeln)

Netzteil ist ein beQuiet mit 550 Watt. CPU ein AMD Athlon 7250 (5800+) , 4 GB Crossair RAM (2x2GB). VGA Passive Raedon HD5600.

Zum Glück kann ich fast alles von meinem Internet PC austauschen. Hoffe, der Fehler lässt sich damit finden.

 

[TomSofa]

na ich schrieb ja auch nicht, dass es an scsi liegen könnte. die sache mit den treibern ist grundsätzlich auch nicht sehr wahrscheinlich. aber im speziellen dann schon besonders, wenn der hersteller mal eben festgestellt hat, dass seine alten geräte auch gern in neuere rechner mit aktuellen os gepflanzt werden und er fix einen entsprechenden treiber supporten möchte.

mit der rein-raus-geschichte bist du ja schon ziemlich weit, gut.

du schreibst, dass der mistbock nach 15 sec aus geht. 15 sec nach was? nach dem einschalten? nach dem du im bios der kiste beim zappeln zusiehst? hast du die möglichkeit spannungen zu messen? falls ja, sieh dir mal deine nt-spannungen an, wenn du die kiste startest. dazu einfach die prüfspitze von oben in den atx-stecker stecken und nur unter last messen. als richtwert, was zu erwarten ist gibts hier atx-spezifikation inkl. toleranzen: http://de.wikipedia.org/wiki/ATX-Format#Spannungstoleranzen. eine spannung, die im bootverlauf stark aus dem ruder läuft, wenn verbraucher dazu kommen (z. b. wenn die platten initialisiert werden) wäre ganz schlecht.

 

[tomric]

Erster Verdacht eher nicht mehr zu 100% leitende Wäremeleitpaste am Prozessor. Bei Rechnern, die länger stehen u nur gelegentlich zum Einsatz kommen, durchaus üblich. !

Ist natürlich auch eine Möglichkeit, die ich aber wegen der niedrigen CPU-Temperatur ausgeschlossen hatte. Ich selbst habe sowas bei den von mir gebauten Rechnern allerdings auch nie erlebt, da ich im Regelfall bisher Leitpads statt -paste eingesetzt habe.

 

[TinDD]

Wenn er 15 Sekunden lang läuft kannst du ja die Temperatur beobachten ob die hochgeht vorm Sterben.

Ansonsten würde ich bei der Tauscherei mit Netzteil und Mainboard anfangen. Das sind so die typischen Kandidaten bei sowas (wegen Elkos und so).

 

[Obsolet]

Jo, dann mal ein weiteres Update meiner Fehlersuche:

es ist nun wohl bis zum Mainboard eingegrenzt.
Da ich leider einen anderen CPU nicht in dieses Board setzen konnte (bisher), habe ich folgendes zusätzlich probiert:

- VGA getauscht > läuft ebenfalls nicht
- Netzteil getauscht > startet ebenfalls nicht
- CPU in einem anderen Board gesteckt mit selben Kühler > läuft 1a

Der PC lief einmal noch (meist nach einer Ruhezeit), so dass ich max. ins BIOS bis zum System Health kam. Temperaturen alle unkritisch (unter 35° C) und auch kein Anstieg zu sehen.
Voltzahlen soweit erkennbar alle i.O.
Dann, nach vielleicht 20-25 Sekunden (die 15 waren halt so ein Bauchgefühl), klick und er war komplett aus. Danach rührt er sich nicht wieder. Wenn man das Netzteil ausschaltet und vom Stromkabel trennt, wieder anschießt, dreht sich der CPU und Netzteil lüfter ganz kurz, es ist mehr ein Zucken.
Jetzt habe ich das Mainboard mal ausgebaut und unter die Lupe genommen. Kann aber nichts auffälliges erkennen. Nur ein kleiner Kühlkörper für einen OnBoard Chip (k.A. ob North oder South) saß für meinen Geschmack doch recht lässig, so dass nichtmal dieses Wärmeleitpad einen Abdruck vom Chip zeigte. Ich könnte jetzt mutmaßen, dass es diesen Chip zerlegt hat bzw. er ein termischen Defekt besitzt.

Nächster Test: Board kurz runterkühlen und schnell anschließen. Wenn es dann etwas länger läuft, denke ich, dass die schuldige Komponente gefunden ist.

Das Board ist so ein Gigabyte "Ultra Durable" Na, was immer mit "ultra" gemeint ist...

Danke für die weiteren Einschätzungen.

 

[Jeff]

Schon mal nen CMOS-Reset gemacht und mit BIOS-Standard-Einstellungen gestartet?

 

[Obsolet]

CMOS reset ja, Batterie komplett auch mal raus für mehrere Minuten.
Aber > es kommt nichtmal mehr zum BIOS Init. Davor ist bereits Ende. Man sieht eben einmal kurz, dass die Lüfter starten wollen, dann ist aber Ende.

Für mich sieht es sehr nach MB Defekt aus...

Hatte das MB nun mal heruntergekühl, aber auch danach startet er nicht mehr.
Nun muss ich mal sehen, ob / wo ich noch ein AM2(+) Sockel MB bekommen, dass DDR2 unterstützt...