musiktheorie in der elektronischen Musik Produktion

[Saurus]

Doch ich glaube dass das ein Moderations-Instrument ist um Aufmerksamkeit von unangenehm werdenden Threads abzuziehen, so dass nicht noch mehr Leute anfangen mitzulesen. Gabs bei den Buggi Threads auch regelmäßig wenn ich mich recht erinnere.

Dann waren die von mir angesprochenen "vielen anderen, älteren Threads" wohl alles Buggi-Threads

 

[ModulationMatrix]

Ich würde für mich das ganze so zusammenfassen:

- Theorie kann helfen

- Theorie kann aber auch blockieren/einengen

- fehlende Theorie kann kreativ frei machen

- fehlende Theorie kann aber auch in den Möglichkeiten beschränken

- Kreativität ist immer das Schlüsselelement

- Kreativität plus Theorie, die nicht einengt, ist natürlich das Optimum

 

[Dodo_I]

...

 

[Hyp]

- Theorie kann helfen

...was hier einige aus eigener Erfahrung bestätigten.

- Theorie kann aber auch blockieren/einengen
- fehlende Theorie kann kreativ frei machen

...was hier komischerweise auch nach 22 Threadseiten noch niemand aus eigener Erfahrung bestätigt hat.

Es gibt zwar - als seltene Ausnahme von der Regel - derartige Interviewaussagen des ein oder anderen Musikers, es bleibt da aber meist unklar, ob in diesen Fällen (sehr unwahrscheinlich) alle Teile der Musiktheorie gemeint sind, z.B. Akkordaufbau gleichermaßen wie Komposition.

 

[ModulationMatrix]

Da hast du wohl was überlesen. Ich selbst habe das schon viel weiter oben im Thread gesagt, dass es mir so geht. Die Theorie verleitete mich dazu standardformeln zu benutzen - früher sehr stark, heute etwas weniger - während ein Kumpel von mir ohne Theoriekenntnisse mit der Maus Sachen ein klickt die viel kreativer sind.

 

[Nightfly]

Ich würde das Wort Musiktheorie gerne durch Erfahrungswissen austauschen.
Je mehr musikalische Erfahrung ich gespeichert habe (egal wie strukturiert - vielleicht ist diese Erfahrung auch nur in der Motorik meiner Hände beim Bedienen eines Musikinstruments gespeichert), desto leichter kann ich einen kreativen Hänger überbrücken, da mir einfach mehr Schubladen zur Verfügung stehen, die ich nach Belieben ziehen kann.

Andererseits besteht Musik nicht nur aus Theorie, sondern aus der Art ihrer Darbietung. So kann auch ein harmonisch und rhythmisch sehr simpel gestricktes Stück durchaus mitreißen, wenn die Interpretation besonders gefühlvoll, oder energetisch ist.

Und was das angeht, gelingt es manchmal Künstlern aufgrund naiver und unbedarfter (=nicht verkopfter) Herangehensweise mitreißende Songs oder Tracks mit toller Attitüde zu produzieren, eben gerade weil sie sich keinen Kopf machen, ob dieser oder jener harmonische Verlauf (z.B. Tonika - Subdominante - Tonika - Subdominante) nun zu profan oder ausgelutscht ist.

 

[Nightfly]

@moduma
Danke für den Tipp mit den Eiern! Da kann ich doch mal was mit anfangen. Angewandtes Praxiswissen. Werde ich ab sofort ausgiebig beherzigen!

 

[Lobotomeandyou]

Da sagen also welche, dass sie etwas könnten, wenn sie es könnten.
Sie wissen es zwar selbst nicht, aber man kann ja gemeinsam mit ihnen einfach mal dran glauben.
Und gemeinsam den schwarzen Peter gleich noch mitglauben und auf ihn zeigen - die pöhse Theorih zwinker

Ach, hyp....wass du nicht verstehen willst, geht auch nicht mehr rein... ich rede von studierten Musikern, die fantastisch vom Blatt spielen können, auch nach Gehör Songs adäquat rekonstruieren können, im Bandkontext bestens funktionieren usw., die aber beim Versuch, selbst zu komponieren, nicht aus dem ausbrechen konnten, was ihnen gelehrt wurde und sie letztendlich nur ihnen bekannte Kompositionen (unbewusst) kopierten.

Und ja, sorry - diesen Leuten glaube ich nun einmal - weil ich sie kenne. Von der "pöhsen Theorih" sprach ich nicht, sondern davon, dass Theorie auch einschränken kann, weil man sich ggf. mehr darauf verlässt als auf Intuition.

 

[oliveramberg]

ich rede von studierten Musikern, die fantastisch vom Blatt spielen können, auch nach Gehör Songs adäquat rekonstruieren können, im Bandkontext bestens funktionieren usw., die aber beim Versuch, selbst zu komponieren, nicht aus dem ausbrechen konnten, was ihnen gelehrt wurde und sie letztendlich nur ihnen bekannte Kompositionen (unbewusst) kopierten.

Ich glaube nicht, dass die Musik-Theorie resp. ihr fundiertes Wissen sie hindert, sondern eher mangelnde Kreativität. Musik machen hat auch sehr viel mit Handwerk zu tun. Man kann sich alles Wissen draufpacken, super spielen können aber es kommt nix rüber. Wie ihm Orchester nicht jedermann die erste Geige spielen kann, sondern einfach solides und hoch professionelles Handwerk abliefert. Ein gute Freund von mir ist Profi-Cellist und hat noch nie ein eigens Stück gespielt. Ist halt einfach so.

 

[Violinist]

(...)Ich rede von studierten Musikern, die fantastisch vom Blatt spielen können, auch nach Gehör Songs adäquat rekonstruieren können, im Bandkontext bestens funktionieren usw., die aber beim Versuch, selbst zu komponieren, nicht aus dem ausbrechen konnten, was ihnen gelehrt wurde und sie letztendlich nur ihnen bekannte Kompositionen (unbewusst) kopierten.

Das hat aber nichts mit der MT zu tun. Nicht jeder Schauspieler hat das Zeug zum Regisseur, nicht jeder Regisseur kann schauspielern. Es gibt Musiker die können nur reproduzieren, es gibt Musiker die können nur produzieren und es gibt Musiker die können beides (nicht).

Bis man soweit ist, dass die MT ein Hindernis wird, braucht es mehr als ein Musikstudium. Die Barrieren entstehen doch eher im Kopf, nicht in der Theorie. Oder meinst du z.B. Wagner, der die Musiktheorie bis an die Grenzen ausgeschöpft hat, war unkreativ? Dafür hat er aber in seinem Leben ziemlich viel komponiert und die Leute zahlen heute noch viel Geld für eine Vorführung.

 

[Saurus]

Ich les´ hier immer MT. Heißt es nicht MIT?

 

[hedelund]

- Theorie kann aber auch blockieren/einengen
- fehlende Theorie kann kreativ frei machen

Das ist einfach nicht wahr, und wird auch so hier keiner bestätigen können, weil wenn
Theorie wirklich blockiert, dann geschieht das auf einem viel höheren Level der musikalischen Wahrnehmung und Empfindsamkeit.
10% bis 20% der Musiker wurde hier vorhin geschrieben, in einem ähnlichen Zusammenhang.
Das könnte in Etwa so sein.

Vielleicht wird auch manchmal das eigene Unvermögen mit einer Ausrede wie Blockade durch Theorie,
Ich will machen was ich will, verwechselt.
Wobei jeder drauflos klimpern kann wie er möchte, voll die Freiheit genießen.
Ob das nachher aber einer hören will, entscheidet ganz alleine die Masse der Hörer.
Und wenn mir dann auch noch egal ist, was die Masse meint, naja, wo ist das Problem?
Dann mache ich immer weiter meine Kammermusik.
Der Frust kommt von ganz alleine, denn irgendwann will jeder, das man seine Musik auch mal beurteilt und hört.
Danach kommt dann meistens, ich hör auf, und irgendwann wird wieder neu angefangen.
Kann jeder tun wie er will.
Nur wenn man sich hinstellt und Musiker die strebsam sind, vorwärts kommen wollen, sogar schon gestandene Leute die studiert haben und Ihr Leben damit bestreiten hier dastehen lässt wie Deppen und teiweise beleidigt und auch diffamiert.
Das kann nicht in der Sache eines Musik Forums sein. Gegenseitige Achtung und Wertschätzung, so wie es auch vorne in den Forenregeln steht, die vermisse ich hier sehr.
Ich weiss, was mir meine Meinung hier eventuell einbringt.
Aber Erwachsene Menschen und Kollegen benehmen sich einfach nicht so.

LG HL

 

[Lobotomeandyou]

Die Barrieren entstehen doch eher im Kopf, nicht in der Theorie.

Ja, momang mal.... ich behaupte da ja nix anderes.... NUR ... beim einen oder anderen entstehen die Barrieren ja, weil sie sich jahrelang durch Theorie gebüffelt haben und in ein enges musikalisches Korsett eingebunden sind.

Ich behaupte mal, dass der gleiche Musiker eine vollkommen andere Entwicklung (hinsichtlich kompositorischer Fähigkeit) genommen hätte, wenn er nicht in dieses Konzept so stark eingebunden gewesen wäre. Das ging aus den Aussagen hervor.

Bis man soweit ist, dass die MT ein Hindernis wird, braucht es mehr als ein Musikstudium. Die Barrieren entstehen doch eher im Kopf, nicht in der Theorie. Oder meinst du z.B. Wagner, der die Musiktheorie bis an die Grenzen ausgeschöpft hat, war unkreativ? Dafür hat er aber in seinem Leben ziemlich viel komponiert und die Leute zahlen heute noch viel Geld für eine Vorführung.

Nochmal... die Verallgemeinerungen trefft ihr hier (Du, dodo, hyp). So was behaupte ich nicht en général, sondern bezogen auf einzelne Musiker.
Bei Wagner und anderen Zeitgenossen gab es aber auch überhaupt keine anderen Möglichkeiten, um sich anderweitig Gehör zu verschaffen als über die klassische Ausbildung. Das hat sich gewandelt. Und gerade bei einem revolutionärem Geist wie Wagner, behaupte ich mal ganz dreist, dass er heutzutage hier und da ganz andere Wege gehen würde.

 

[Kollege]

wenn mir bei mir mal wieder alle auf den sack gehn mit ihren käsefüßen und den billigen kackwitzen, spiele ich irgendwelche verminderten akkorde mit umkehrungen die tasten rauf und runter.

da dauerts nicht lang und die stimmung sinkt in den keller und die gesellschaft löst sich auf.
da kann mt schon helfen.

 

[Lobotomeandyou]

Wie ihm Orchester nicht jedermann die erste Geige spielen kann, sondern einfach solides und hoch professionelles Handwerk abliefert. Ein gute Freund von mir ist Profi-Cellist und hat noch nie ein eigens Stück gespielt. Ist halt einfach so.

Ja, lass mich raten, er ging schon ganz früh in die Musiktheorie und den musikalsichen Ausbildungsbetrieb.
Das ist in dem von mir geschilderten Fall auch so.
Jut - die einen sagen, diesen Leuten fehlt dahingehend eine Begabung - ich sage, bezogen auf diese Jungs und Mädels - in diesem Fall sind sie "(Ver)Bildungsopfer".

Und nein - nochmal - sehe schon die Empörungsstürme der Sehenden, der Gebildeten, der, die "dicke Eier" haben.....

das ist keine Verallgemeinerrung, aber nicht jede Form der Bildung, der Theorie, der vermittelten Heransgehenweisen an Musik ist für alle im gleichen Maße gleich gut.

 

[Kuno]

Ich persönlich kann Leute, die die Theorie auslassen wollen, schlicht und ergreifend nicht ernst nehmen.

Und ich kann Versager, die ohne Musiktheorie offensichtlich keine Musik machen können, nicht ernst nehmen.

 

[Violinist]

Die Barrieren entstehen doch eher im Kopf, nicht in der Theorie.

Und gerade bei einem revolutionärem Geist wie Wagner, behaupte ich mal ganz dreist, dass er heutzutage hier und da ganz andere Wege gehen würde.

Gut möglich, da wäre aber nicht diese wunderbare Musik herausgekommen, von der (fast) alle (klassischen) Komponisten schwärmen. Je qualitativ hochwertiger ein Werk sein soll (das gilt für jede Art von Kunst), desto mehr Vorkenntis, Techniken, Übung und weiß der Geier was alles ist die Voraussetzung. Alles auf das Naturtalent zu schieben geht nicht. Wem das alles in die Wiege gelegt wurde, ist ein Genie.

Nach wie vor bin ich keineswegs davon überzeugt, dass Barrieren durch Theoriebüffelei entstehen. In einem bin ich bei dir: Wer sich intensiv mit Musik beschäftigt, der kommt nicht davon weg, alles gleich zu bewerten, Ein Musiker hört ganz anders Musik als ein Laie. Aber hat das was mit dem eigenen Schaffen zu tun? Ich denke nicht. Im Gegenteil. Wissen ist immer bewusstseinserweiternd, in allen Belangen. Wer sich den vielen Möglichkeiten nicht bewusst ist, der ist immer darauf angewiesen, dass ihm seine Kreativität nicht in Stich lässt und unterbewusst Dinge darbietet, die ein anderer vielleicht locker aus dem Ärmel schütteln kann. Nur der große Vorteil derjenigen die etwas bewusst machen ist, dass sie selbst entscheiden können und mögliche Fehlerquellen frühzeitig entdecken.

Ich persönlich kann Leute, die die Theorie auslassen wollen, schlicht und ergreifend nicht ernst nehmen.

Und ich kann Versager, die ohne Musiktheorie offensichtlich keine Musik machen können, nicht ernst nehmen.

Bist du nicht ein bisschen arg von deinen Künsten überzeugt? Wer ist denn Deiner Meinung nach ein Versager, der ohne MT keine Musik machen kann? Das würde mich mal brennend interessieren. Deine Hörbeispiele rechtfertigen zumindest nicht, dass du hier so große Töne spuckst.

 

[Lobotomeandyou]

Wer sich den vielen Möglichkeiten nicht bewusst ist, der ist immer darauf angewiesen, dass ihm seine Kreativität nicht in Stich lässt und unterbewusst Dinge darbietet, die ein anderer vielleicht locker aus dem Ärmel schütteln kann. Nur der große Vorteil derjenigen die etwas bewusst machen ist, dass sie selbst entscheiden können und mögliche Fehlerquellen frühzeitig entdecken.

Jut, wenn es soweit sein sollte, dann melde ich mich bei dir. Dann kannste mir Theorie reinkloppen.

Könnte auch durchaus was dran sein.

Deswegen empfehle ich aber auch in der Diskussion mit (jungen) Musikern, woanders anzusetzen.
Nach dem Motto:
Haltet eure Kreativität so weit wie möglich aufrecht. Eben, wie ich schon beschrieb, mit Dingen, die auf den ersten Blick erstmal im außermusikalischen Kontext liegen, aber dann doch soweit anregend wirken können, dass aus der Beschäftigung damit neue Kreativitätsschübe entfacht werden.
Ggf. hilft dann auch die Theorie noch mal weiter. Keine Frage!
Aber hier geht's dann auch nur noch um Wahrscheinlichkeiten, und der eine oder andere hält sich dann in Strukturfragen der Komposition länger auf als mit dem intuitiven Einspielen.

 

[oliveramberg]

Nach wie vor bin ich keineswegs davon überzeugt, dass Barrieren durch Theoriebüffelei entstehen.

Ich bin absolut der Meinung, dass MT keine Barrieren baut oder gar kreative Prozesse verhindert. Wenn jemand gehindert wird etwas zu erschaffen, liegt's an der Person.

MT kann jeder lernen. Es ist eine Fleissangelegenheit. Jeder kann Grammatik büffeln bis um Umfallen aber er schreibt trotzdem nie einen packenden Roman.

Ich wäre echt froh, ich hätte im Musik-Unterricht mehr aufgepasst. Jetzt muss ich mir als alter Sack die Theorie in mein Hirn prügeln. Das wäre mir in jungen Jahren sicher leichter gefallen.

 

[Lobotomeandyou]

Kuno schrieb in #436:
TheRoot schrieb in #414:
Ich persönlich kann Leute, die die Theorie auslassen wollen, schlicht und ergreifend nicht ernst nehmen.Und ich kann Versager, die ohne Musiktheorie offensichtlich keine Musik machen können, nicht ernst nehmen.
Bist du nicht ein bisschen arg von deinen Künsten überzeugt? Wer ist denn Deiner Meinung nach ein Versager, der ohne MT keine Musik machen kann? Das würde mich mal brennend interessieren. Deine Hörbeispiele rechtfertigen zumindest nicht, dass du hier so große Töne spuckst.

ach, nee... da fing es gerade an, wieder 'ne gepflegte und nette Unterhaltung zu werden und dann wieder dieses Abqualifizieren.

Hab' in die Tracks reingehört, finde die nicht übel und Unmusikalität höre ich da auch nicht raus.

Mensch, Leute.... immer diese Pimmelvergleiche.....