Ich glaub, es gibt genug Leute, die beständig Augen und vor allem Ohren offenhalten für gute Musik, denn das ist im besten Fall bares Geld.
Die, die wirklich Geld haben, haben ihre Hausproduzenten und -Songwriter, die wandlungsfähig am laufenden Band Varianten des Sounds produzieren, der gerade Geld bringt. Alles darüber hinaus muss sich erst mal empfehlen dadurch, dass es bereits überdurchschnittlich viel Aufmerksamkeit im Netz erhalten hat. Und diese Vorbewährung kommt praktisch nur durch Engagement in der Szene zustande, indem also irgendwelche Instanzen Grund hatten, für Publicity zu sorgen.
Und auch die Labels, die weniger Geld haben, werden mit Demos so zugeschüttet, dass sie nicht dazu kommen (müssen), nach Unbekannten zu suchen, die weniger Initiative an den Tag legen als die, die eben kontinuierlich Demos verschicken, kontinuierlich mit gutem Material Präsenz zeigen und sich in der Szene engagieren.
Etablierte Musiker werfen logischerweise weniger Rendite ab, da sie sich selbst nen Großteil vom Kuchen nehmen, sobald sie mal richtig bekannt sind.
Deswegen stoßen die Labels ihre etablierten Künstler gern ab und tauschen sie gegen unbekanntere, oder wie würde das sonst Sinn ergeben? In Wahrheit finanzieren gut laufende Artists den Labels den Aufwand für (noch) nicht (oder nie) gut laufende andere Artists. Und auch sonst sind die etablierten Musiker natürlich die, die das Rückgrat der Labels bilden und ihnen Planungssicherheit ermöglichen. Du kannst davon ausgehen, dass Labels lieber Dutzende von "möglicherweise mal gut laufenden" Artists fallen lassen, als auch nur einen etablierten Artist gehen zu lassen.
