Kompressor - welchen Sinn / welche Anwendungen?

[SOS]

seh' ich bisserl anders... multibandkomp sind gezielt eingesetzt 'ne waffe! ich verwende die teile aber nie über das ganze spektrum bzw. nicht mit allen bändern. z.b auf gitarren tiefmitten kontrollieren, hochmitten ducken via vocals, auf der summe oder bassggitarre lowendband, etc...

 

[AWF]

@ SOS

Dann wirst du diesen lieben, da kannst du mit deinen Lieblings Plugins arbeiten, Kompressor, Limiter, Gate, Sättigung usw. usw.

(Bitwig hat so einen Multi Band Container an Board)

http://www.bluecataudio.com/Products/Product_MB7Mixer/

 

[m_tree]

seh' ich bisserl anders... multibandkomp sind gezielt eingesetzt 'ne waffe! ich verwende die teile aber nie über das ganze spektrum bzw. nicht mit allen bändern. z.b auf gitarren tiefmitten kontrollieren, hochmitten ducken via vocals, auf der summe oder bassggitarre lowendband, etc...

Klar, ist Geschmackssache. All deine genannten Beispiele gehe ich mit EQing, Kompression und (Lautstärke-) Automation an.
Auch wenn z.B. auf einer clean gezupften E-Gitarre im Bassbereich nur alle paar Takte mal ne Resonanz dröhnt, automatisiere ich da lieber nen gezielt gesetzten Bell-Cut (bypass), als dass ich den Bassbereich der Gitarre extra komprimiere. Macht etwas mehr Arbeit, aber klingt in meinen Ohren besser.

Ich mag auch diesen "unsteten" Sound nicht, den man mit Sidechains erzielt, die im schlimmsten Fall an dynamische EQs oder Multiband-Comps geschickt werden. Mir ists lieber dann einmal mehr übers EQing nachzudenken und Lautstärken zu automatisieren und dafür einen konstanten Sound der Einzelelemente zu haben. Und vor allem auch keine "wild wuchernde" Kompression an allen Ecken und Enden.

 

[mofox]

Speziell in Verbindung mit Sidechaining finde ich MB-Kompressoren schon ziemlich nützlich.

Oder eben allgemein bei Gesang mit größeren Tonhöhen- und Dynamikumfängen, wo es vielleicht noch ein paar Mikrofon- und Raum-Issues im Zaum zu halten gilt.
Klar kann man immer auch mal einen EQ automatisieren, aber pffff... manchmal hat man eben auch keinen Bock (oder keine Zeit (oder keinen EQ)).

 

[ModulationMatrix]

Ich glaube das was man so üblicherweise mit dem Multibandcomp macht, mache ich mit dem dynamischen EQ. Der ist mir vom Konzept her einfach viel zugänglicher und intuitiver.

 

[LM18]

Ich glaube das was man so üblicherweise mit dem Multibandcomp macht, mache ich mit dem dynamischen EQ. Der ist mir vom Konzept her einfach viel zugänglicher und intuitiver.

Ein MB hat schon seinen eigenen Werkzeugcharakter.

Bei einem Bass den Bereich 70 - 160 Hz eindrücken und dann steht der erstmal wie eine Eins.
Geht auch anders, aber wenn man einen halbwegs wahrheitsgetreuen MB an der Hand hat, dann ist das eine schnelle Übung

 

[AWF]

Ich glaube das was man so üblicherweise mit dem Multibandcomp macht, mache ich mit dem dynamischen EQ. Der ist mir vom Konzept her einfach viel zugänglicher und intuitiver.

Schau dir mal an was man mit einem Multiband Container alles machen kann.

Keine Beschreibung zum Video, aber man hört es ja wenn ich ein und ausschalte:

 

[ModulationMatrix]

Ja sehr schickes Konzept! Aber wenn ich nen Singlebandcomp schon nicht vernünftig nutzen kann dann nen Multiband schon gar nicht. xD Aber dass man da beliebige Effekte in die Bänder kloppen kann ist natürlich klasse!

 

[SOS]

@awf: das sieht echt verdammt interessant aus... fallen mir so einige gute sachen ein, die man damit anstellen kann, völlig abgesehen von kompression... werd' ich abchecken, danke!

 

[AWF]

fallen mir so einige gute sachen ein,

z.B. Hall auf die Snare, wenn man leider wie so oft einen Loop bekommt.
Sättigung...ach, es macht Spass.

 

[-Audiophil-]

Hey Leute,

ich merke dass ich irgendwie doch wenig systematisches Verständnis von einem Kompressor habe, so vom Gesamt-Mix her gesehen. Ich verstehe wie er arbeitet, aber ich fühl mich immer total ahnungslos wann und wie ich ihn *gezielt* einsetze.

Folgende Fälle kenne ich, wobei ich immer nicht vom Mix her denke sondern vom Kompressor her:

- Comp mit extrem kurzem Attack -> killt Transienten, verdichtet das Signal -> nach Makeup also lauter, gleichmäßiger, dichter

- Comp mit mittlerem Attack -> betont Transienten, kann somit für Punch sorgen z.Bsp. für eine knallige Snare oder Gitarren-Attack, dafür aber weniger Dichte insgesamt.

In dieser Denkrichtung habe ich das verstanden, aber sozusagen in der umgekehrten Richtung nicht.

Wenn ich jetzt einen Rohmix höre könnte ich nicht sagen "ah, da fehlt hier und da noch ein Kompressor mit den und den Einstellungen auf der Spur, da noch einer auf dem Bus und hier noch einer auf der Summe."

Wie komm ich dahin dass ich einen Comp gezielter einsetzen kann und nicht "weil man das halt macht"? Wie lerne ich zu hören, was nötig ist? Beim EQ fällt mir das mittlerweile schon recht leicht, beim Kompressor bin ich immer noch ziemlich ahnungslos.

Eigentlich weißt du doch schon sehr viel!

Den Einsatz eines Kompressors sollte man erst dann in Betracht ziehen, wenn Bordmittel wie Pan, EQ oder Gain nicht mehr ausreichen und ein erneutes Einspielen des betroffenen Parts, Probleme mit sich bringt, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen.
Bei starken Schwankungen ist es immer ratsamer, den Part neu einzuspielen.

Unwissenheit ist ein sehr dehnbarer Begriff, gerade in der Tontechnik. Es gibt nicht den Weg, viel wichtiger ist es sich mit seinem System auseinander zu setzen um die Grenzen kennen zu lernen.
Erst dann setzt man Wissen und Verstand ein und kann gezielt arbeiten. Statt dessen jagt man neuen Plugin´s hinterher und ist versucht das Mastering im Mixprozess schon vorweg zu nehmen.
Nur mal so als Anregung.