Ist das wirklich "B Maj 7" und "C Maj 7" ?

[sagCheese]

Hi,

ich habe hier als Anhang 3 Akkorde angehängt und möchte wissen,
ob es wirklich diese Akkorde sind.
Zumindest sagt mir das der MidiChordAnalyzer:

1. Akkord: B Maj 7 / F#
2. Akkord: C Maj 7 / G
3. Akkord: C Maj 7

Und was hat es mit dem Fis und dem G (1. / 2. Akkord) auf sich?
Was ist an diesen Akkorden so besonders?
Sind das gern genommene Akkorde für Elektronische Musik?
Oder sind es einfach stink normale Akkorde, die des öfteren genutzt werden?
Denn "C Dir 7" sagt mir jetzt wenn ich ehrlich bin nicht sehr viel außer
dass ich jetzt weiß, wie er aussieht
Diesen 3. Akkord habe ich nur nach Gehör dazugeschrieben, der nach meiner Meinung nach
zum vorherigen Akkord passte. Und siehe da, ist auch ein C Dir Akkord, aber komischerweise
ohne diesem ominösen "G" !
Sorry für die blöden Fragen, es interessiert mich einfach!

Gruß,
sagCheese

 

[altessockenfach]

das erste is tatsächlich ein Hmaj7 Akkord mit Fis im Bass. Deshalb steht der Schrägstrich mit dem Fis dahinter da. Eig. is das H ja der Grundton.
Bei den anderen Akkorden verhält es sich genauso.
Dass Majorakkorde oft im Elektrobereich angewendet werden, wusste ich jetzt nicht, aber in Pop und vor allem Jazz gehören sie zum Standard.
Was das Dir bedeutet weiß ich nicht.

 

[slowhand73]

ich glaub eher, das es ein normaler Cmaj7 ist, nur in der 1. bzw 2. Umkehrung.

und das B auch.

 

[altessockenfach]

ich glaub eher, das es ein normaler Cmaj7 ist, nur in der 1. bzw 2. Umkehrung.

und das B auch.

Stimmt ja auch. Der untere Ton ist bloß immer noch zusätzlich angegeben.

 

[geebee]

das erste is tatsächlich ein Hmaj7 Akkord mit Fis im Bass. Deshalb steht der Schrägstrich mit dem Fis dahinter da. Eig. is das H ja der Grundton.
Bei den anderen Akkorden verhält es sich genauso.
Dass Majorakkorde oft im Elektrobereich angewendet werden, wusste ich jetzt nicht, aber in Pop und vor allem Jazz gehören sie zum Standard.
Was das Dir bedeutet weiß ich nicht.

Sehe ich auch so. Die Akkorde mit Schrägstrich sind sog. "On-Bass-Akkorde"

Die angegbenen Akkordbenennungen sind die einzig logischen Schlussfolgerungen.

 

[sagCheese]

Nur zur Info: Die oben gezeigten Akkorde stammen zwar aus einem Deep House Track,
aber der Künstler kommt aus dem Jazzbereich und hat sie hier einfließen lassen.

Kann mir jemand sagen, warum diese Akkorde im Jazz / Pop Bereich
gerne als Standard verwendet werden?
Wo finde ich weitere typische Jazz-Akkorde wie oben abgebildet?
Ich würde mich gerne (wie in dem Thread unter mir: e-moll, h-moll -> ???)
mehr mit diesen Akkorden, Ableitungen und Kadenzen beschäftigen.
Könnt Ihr dazu für einen absoluten Anfänger das Buch
"Pocketinfo Musiklehre von Hugo Pinksterboer" empfehlen? Gibt es einfachere?
Was ich möchte: Akkorde in Ableton Live einzeichnen nach Gehör und wenn möglich
nach der Theorie, damit ich nicht zu lange suchen muss!
Ich will kein Profi werden und Akkorde spielen auf dem Keyboard finde ich jetzt
auch nicht wichtig.
Und wieviele Monate brauch man ohne Lehrer dafür um es halbwegs zu beherschen?

Gruß,
sagCheese

 

[Fugato]

Kann mir jemand sagen, warum diese Akkorde im Jazz / Pop Bereich
gerne als Standard verwendet werden?

Die von dir genannten Akkorde kommen vor allem im Jazz-Bereich vor. Es sind sogenannte erweiterte Akkorde, d.h. zu den üblichen Akkordtönen (=Dreiklang) kommen zusätzliche Töne hinzu (zum Beispiel maj7, 7, 9, 11). Die Zahlen bezeichnen jeweils Intervalle vom Grundton des Akkordes aus. Ein Cmaj7 besteht deshalb aus dem Dur-Dreiklang (c-e-g) und einer großen Septime (b), also aus den Tönen: c-e-g-b.

Wo finde ich weitere typische Jazz-Akkorde wie oben abgebildet?

Im "Real Book", das ist eine Sammlung von Jazzstandards. In dieser "Bibel des Jazz" findest du alle bekannten Jazzkompositionen mit Melodie und Akkorden. Eine unerschöpliche Quelle.

Und wieviele Monate braucht man ohne Lehrer dafür um es halbwegs zu beherschen?

Das hängt von deinem Vorwissen ab (Noten, Intervalle, Tonleitern, Akkorde, Harmonielehre...). Ein fundiertes Theoriewissen braucht schon mit einem Lehrer viele Jahre. Wenn du wenig Geld hast, könnte ein Musiktheoriekurs an der Musikschule das Beste sein. Ganz ohne Lehrer wirst du viel Zeit verschwenden, viele Fehler machen und keinen haben, der dich herausfordert.


Grüße

 

[suboptional]

Das Grundprinzip der Akkordbildung ist eigentlich ziemlich einfach wenn man ein Keyboard/Klavier vor sich stehen hat.

Beispiel Bmaj7:
(Anmerkung: ich nutze die englische Bezeichnung , weil's so auch im screenshot ist)

Grundton B
ist ein Dur-Akkord -> Aufbau von Dur-Akkorden:zuerst große Terz (4 Halbtöne weiter)), dann kleine Terz (3 Halbtöne weiter)
also B -> C,C#,D,D# -> große Terz ist D#
dann vom D# kleine Terz -> E, F, F# -> Quinte ist F#

also der Grundakkord ist H,D#,F#
major7 = große Terz (4 Halbtöne weiter von der Quinte) F# -> G, G#, A,A# (bzw. Bb).

-> Der Akkord Bmaj7 besteht aus den Tönen B, D#, F#, A#

Bmaj7/F#:
Dann klappst du das F# eine Oktave runter weil es als Bass angegeben ist und voila hast du den im Bild gezeigten Akkord.
So kannst du jeden Akkord durch Abzählen der Töne bilden. (hoffe iich hab jetzt keinen Fehler eingebaut...)

 

[JM4]

Für die Grundlagen schau Dir das mal an:
und alle weiterführenden Video von ihm. Das geht später in die Jazzharmonik rein, aber fang mal unten an. Viel Spaß!

 

[sagCheese]

Sorry das ich mich jetzt erst wieder melde.
Vielen Dank für die Antworten und tollen Erklärungen!
Vor allem an Fugato und suboptimal: Dank eurer Erleuterungen habe ich es
sofort verstanden. So schwer ist das doch gar nicht
Ich hatte 2 Jahr Keyboardunterricht aber OHNE Musiktheorie, nur Lieder lernen
und gut nachspielen können, das war alles.
Die Intervalle konnte ich mal grob - muss ich wohl wieder auffrischen.
Aber das war es dann auch.
Ich will ja jetzt nicht den kompletten Quintenzirkel aus dem FF können.
Es soll nur für solche Akkorde wie oben und deren Ableitungen reichen.
Daraus Melodien entwickeln kommt hoffentlich von selber wenn man
Interesse und Spaß daran hat (denke ich).
Von daher hoffe ich nicht, dass ich viele Jahre benötige!
Oder kommt da noch ganz andere Dinge auf mich zu von denen ich noch nie etwas
gehört habe? (Bitte nicht vergessen: Ich will weder aufwendige Lieder schreiben
noch Jazzpianist werden!!!)
Also nochmal: Um solche Akkorde wie oben zu entwickeln um daraus einfache 2taktige
Akkordfolgen zu schreiben würde das Buch "Pocketinfo Musiklehre von Hugo Pinksterboer"
reichen? Oder gibt es noch bessere Empfehlungen?
Gruß,
sagCheese