Das mit Absicht und kindlicher Touch ist ein guter Einwand. Daran hab ich überhaupt keinen Gedanken verschwendet.
Sounddesign eben.
Fröhliche Kinderstimmen in Dur wirken immer positiv, und das menschliche Gehör (vgl. Psychoakustik) ist in diesen Frequenzen emotional auch empfindlicher und empfänglicher als in anderen. Es gibt ja auch sonst schon eine Menge kommerzieller Stücke mit kindlichen oder auf kindlich gemachten Stimmen und Chören. Eines der früheren Stücke dürfte The Wall von Pink Floyd sein, und sehr bekannt ist auch
Hard Knock Life von Jay Z. Andere Stücke, auch in der EDM, habe ich im Ohr, komme aber spontan nicht auf die Namen (assoziativ natürlich irgendwas mit "Happy"). Ist aber auch egal. Mit den hochgepitchten Chops in der EDM hat das natürlich nur wenig zutun.
Psychoakustisch noch erheblich relevanter ist allerdings alles, was mit Sex zu tun hat. Neben dem üblichen Gestöhne und Gegrunze kann das dann zum Glück auch eine rauchige oder laszive (Frauen-)Stimme sein, die uns emotional oder sexuell triggert und unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und auch damit wird natürlich im Sounddesign gearbeitet. Da geht es letztendlich um
Aufmerksamkeitsökonomie, also darum, (akustisch) aus dem Einheitspreis herauszustechen.
Ein Punkt zum dran reiben.
Warum? Man könnte und sollte die Musik (und den Geschmack) Anderer einfach so akzeptieren, wie sie/er ist. Und oft genug wäre eine Diskussion mit der Aussage "
Mir gefällt das nicht und ich würde es anders machen" eigentlich auch bereits beendet oder würde gar nicht erst beginnen. Aber dazu muss man halt reflektieren können, dass man eben gar keine objektiv und sachlich richtigen Argumente hat, sondern einfach nur einen anderen Geschmack. Und über Geschmack kann man zwar streiten, nicht aber diskutieren (und erst recht nicht mit Schein- oder Autoritätsargumenten). Das war jetzt nicht auf Dich bezogen, sondern ganz allgemein gemeint.
Mir fällt jedenfalls kein sachlich rationaler Grund ein, warum man es
nicht so machen sollte wie die beiden Produzenten. Persönlicher Geschmack zählt eben nicht. Tatsächlich fände ich es sogar fast genial, oder zumindest außergewöhnlich kreativ, wenn die das "This is" so prozessiert haben, dass es funktional die Perkussion einer Open HiHat ersetzt und vielleicht auch noch deren Frequenzbereich abdeckt. So kann man die Vocal-Line fortsetzen und trotzdem gleichzeitig perkussiv rhythmisch strukturieren.
Wenn man sich das Stück anhört und an den entsprechenden Stellen auf den Beat konzentriert, dann, finde ich, passt das "This is" rhythmisch an diese Stelle so exakt rein wie Arsch auf Eimer und könnte genauso gut durch eine HiHat o.ä. ausgetauscht werden. Kann aber natürlich auch alles nur Zufall sein, oder sich beim Mixen zufällig so entwickelt haben (z.B. weil man ursprünglich an den entsprechenden Stellen zu den Vocals tatsächlich auch noch eine HiHat hatte, die sich aber mit dem "This is" frequenzmäßig in die Quere kam). Wenn ich wüsste, ob und wie man mit Dynoro Kontakt aufnehmen kann, könnte ich ihn ja mal fragen. Interessieren tät mich das jetzt wirklich
