Hello - Adele: Reverb?

[m_tree]

Finde das jetzt etwas Korintenkackerei, weil der Hall durch das Pre-Delay sehr wohl zeitlich vom Originalsignal getrennt wird.
Was in der Realität ähnlich ist. Hinten liegendes "verschwimmt" mit dem Hall mehr als vorne liegendes, auch hinsichtlich Höhenpräsenz.

Viel wichtiger wäre sich mal zu einigen, ob der Hall nun mit Sidechain -> Wegducken oder anderweitig (z.B. mit der von mir beschriebenen Methode) realisiert wurde.

 

[TonyPizza]

Viel wichtiger wäre sich mal zu einigen, ob der Hall nun mit Sidechain -> Wegducken oder anderweitig (z.B. mit der von beschriebenen Methode) realisiert wurde.

Hab den Track nicht gehört, aber wo ist das Problem das so zu machen, macht man doch mit dem Delay auch so.

Finde das jetzt etwas Korintenkackerei, weil der Hall durch das Pre-Delay sehr wohl zeitlich vom Originalsignal getrennt wird.

Nichts anderes hab ich beschrieben, anhand eines Bsp. aus der Realität. Wenn ich das DirektSignal vom Hall zeitlich trenne, kommt es in der Tonmischung nach vorne, so einfach ist das.

 

[AWF]

Viel wichtiger wäre sich mal zu einigen, ob der Hall nun mit Sidechain -> Wegducken oder anderweitig (z.B. mit der von beschriebenen Methode) realisiert wurde.

Das ist doch eher Korinthenkackerei. Habe das Gefühl das es dir nur um ein Schulterklopfen gerade geht.

Wenn der TE (also TheThick) Tony um mehr Input bittet, und dazu das Recht hat, da SEIN Thread, dann kann wohl Tony antworten ohne gleich einen Hallfahnen-Vergleich zu machen, nach dem Motto:

Wer hat die längste Hallfahne.

 

[m_tree]

Viel wichtiger wäre sich mal zu einigen, ob der Hall nun mit Sidechain -> Wegducken oder anderweitig (z.B. mit der von beschriebenen Methode) realisiert wurde.

Hab den Track nicht gehört, aber wo ist das Problem das so zu machen, macht man doch mit dem Delay auch so.

Kein Problem. Nur die Frage wie es speziell bei diesem Song gemacht wurde.

Nichts anderes hab ich beschrieben, anhand eines Bsp. aus der Realität. Wenn ich das DirektSignal vom Hall zeitlich trenne, kommt es in der Tonmischung nach vorne, so einfach ist das.

Na ja
->

und es vom Originalsignal per Pre-Delay abgetrennt wird.

obacht

Wenn der TE (also TheThick) Tony um mehr Input bittet, und dazu das Recht hat, da SEIN Thread, dann kann wohl Tony antworten ohne gleich einen Hallfahnen-Vergleich zu machen

Es ging nicht um die Antwort, siehe oben

Und es geht mir nicht um Schulterklopfen, sondern darum, wie das nun realisiert wurde. Definitiv weiß ich es nun auch nicht und mich würde interessieren, wie andere das empfinden.

 

[TonyPizza]

ok, das Zitat war zu kurz. Es muss heißen:

Ein Signal erscheint ja im Mix weiter hinten, wenn die Höhen gedämpft sind und es vom Originalsignal per Pre-Delay abgetrennt wird.

Und hier bitte obacht!

 

[AWF]

Es ging nicht um die Antwort, siehe oben

Es geht aber darum das Tony auf ein Problem hingewiesen hat. Und sein "Obacht" ist gerechtfertigt und hat wieder etwas mit dem TE zu tun.

Ich finde da sollte man schon einhaken, auch wenn du es für weniger wichtig halten tust. Aber es ist nun mal auch wichtig, dass da nichts durcheinander gebracht wird.

Weniger Höhen im Originalsignal und mehr Predelay sind nun mal ein Widerspruch.
Vielleicht unter einem Niqab vorstellbar, wenn Stoff dick genug, aber eher seltenes Phänomen.

 

[der_wahre_Noplan]

um so näher die Schallqualle

Stehen die Schallquallen nicht unter Naturschutz? Die darfst du nicht mehr einfach so im Raum verschieben, du Tierquäler.

 

[TheTick]

Ich hatte beide Eigenschaften (weniger Höhen, mehr Predelay) eigentlich als unabhängig von einander gemeint. Zumindest ersteres ist doch so oder? Wenn ich Höhen dämpfe scheint das Signal weiter weg.

Predelay erhöht anscheind die wahrgenommene Nähe. Das habe ich nicht gewusst, aber das Drumkitbeispiel hört sich schlüssig an.

 

[AWF]

Wenn ich Höhen dämpfe scheint das Signal weiter weg.

Ja, schon ABER:

Stell dir vor du willst irgendetwas weiter hinten haben, ganz weit hinten.

Hier kommt beim Mischen ein Paradoxem:

Nimm mal eine Harfe als Beispiel und versuche sie so weit wie möglich nach hinten zu setzen.
Irgendwann kommt der Punkt wo sie im Mulm untergeht.

Gehst du hin, komprimierst diese stark, um die Dynamik zu verkleinern und hebst die Höhen richtig an mit einem Shelf, dann kannst du sie noch leiser mischen und sie bleibt hörbar! Sie geht nicht unter.

Also das mit weniger Höhen würde ich im Falle von "weiter hinten" mischen nicht immer so machen.

Aber wenn du zwei Stimmen hast, beide sollen aus der Mitte kommen und eine soll etwas weiter hinten sein, dann passt das wieder mit den weniger Höhen. Die Stimme soll etwas weiter hinten sein wie die andere und nicht ganz leise im Hintergrund.

Nur nicht den Fehler machen und "je weiter hinten, desto weniger Höhen grundsätzlich".

Kenne viele die sich immer wundern warum der Mix keine Tiefe bekommt, genau deswegen. Sie komprimieren die Signale nicht stark die hinten sein sollen und nehmen zusätzlich die Höhen raus. Solche Signale gehen unter und erzeugen keine Tiefe.

 

[m_tree]

Das mit mehr / weniger Höhen auf dem Direktsignal greift eigentlich nur in wenigen Fällen. Am ehesten bei Vocals, z.B. einem Chor und dergleichen.
Bei Drums z.B. werden oft Höhen geboostet und trotzdem ists kein Problem das Set nach hinten zu setzen, wenn man weiß was man tut.
Bei allem, was hinten sein soll, Höhen zu dämpfen ist definitiv der falsche Weg, wenn man ein professionell (brilliant und transparent) klingendes Ergebnis erzielen will.

Um nur mit EQ tiefenzustaffeln eignen sich Mitten sogar besser als Höhen. D.h., Höhen UND Bässe dämpfen für hinten liegendes (geht auch mit nem Bandpass). Die 1kHz Marke ist da ein Richtwert, siehe Blauertsche Bänder.

Die restliche Tiefenstaffelung geht mit Lautstärken, Panning, Kompression und Hall besser.

Ich muss AWF zu seinem "Paradoxon" widersprechen, zumindest was die Kompression betrifft:
Stärker komprimieren sorgt eher dafür, dass etwas nach vorn kommt (bei gleichem RMS Level).
Natürlich ists Quatsch die Harfe komplett unkomprimiert zu lassen, wenn alles andere komprimiert wird. Die Frage ist aber, wie man komprimiert. Ich würde dabei zwischen "aggressiv" und "sachte" unterscheiden:

Aggressiv: Hohe Ratio, kurze Release Zeit, Hard Knee, lange Attack Zeit

Sachte: Niedrige Ratio, lange Release Zeit, Soft Knee, kurze Attack Zeit

Komprimiert man die Harfe nun aggressiv, während der Gesang z.B. moderat komprimiert wird, arbeitet man gegen die eigene Tiefenstaffelung.

Auch hier kann man aber nicht so einfach pauschalisieren, weil jedes Instrument eine andere Dynamik besitzt. Ein Drumset muss man eben ganz anders komprimieren als eine Harfe z.B. ...
Generell müssen sehr dynamisch klingende Dinge stärker komprimiert werden als weniger dynamische, wenn sie im selben Song spielen. Beispiel: Stark verzerrte E-Gitarren -> garnicht bis wenig komprimieren, Schlagzeug -> stark komprimieren.

Mit Hall kommt man bei der Tiefenstaffelung schon recht weit, wenn die Lautstärken, Kompression usw. zueinander passen. Dafür folgende Regel:

Hall für hinten:
- laut, groß / lang / diffus, höhenreich, breit, kurzes Pre-Delay

Hall für vorne:
- leise, klein / kurz / klar, dumpf, schmal, langes Pre-Delay

Zum reinen Tiefenstaffeln eignen sich Early-Reflection lastige Räume besser. Um Größe und Mächtigkeit zu erzeugen wiederrum eher lange Hallfahnen (wie in dem Adele Song).

 

[AWF]

Ich muss AWF zu seinem "Paradoxon" widersprechen:
Stärker komprimieren sorgt eher dafür, dass etwas nach vorn kommt (bei gleichem RMS Level).

Widerspreche nur, aber es ändert nichts.

 

[m_tree]

Ich weiß ja nicht was du unter stark Komprimieren verstehst (nur die Gain Reduction?) ... aber komprimiere deine Harfe mal aggressiver (siehe Beschreibung von mir) als den ganzen Rest und versuche, die hinten zu behalten, wenn sie noch gut zu hören sein soll ...

Der Gedanke, dass man etwas leiser mischen kann, wenn es weniger Dynamik hat, ist ja richtig. Aber wenn die Verhältnisse zum Rest dann nicht stimmen bringt das eben auch nix. Und wenn die Kompression nicht zur Harfe passt ...

 

[der_wahre_Noplan]

Das Handwerk des Mischers besteht ja lediglich nur darin unser Gehirn zu verarschen. Dabei zählt ja nicht nur, was einzeln gemacht wird, sondern wie es im Verhältnis zueinander steht, zb. anhand Gegensätzen.

 

[TonyPizza]

Stimmt schon, die Sache mit der Dynamik ist das zweite Paradoxon. Aber das bedeutet ja nur wie immer, dass man einen Mix nicht 100% nach Real Life Regeln mischen kann. Alles natürlich stark Genre abhängig und nicht pauschalisierbar.

 

[AWF]

Aber das bedeutet ja nur wie immer, dass man einen Mix nicht 100% nach Real Life Regeln mischen kann.

Exakt. Und mache können sich vom Real Life Gedanken nicht trennen.

Vor allem, sind zwei Boxen alles andere als Real Life.

 

[m_tree]

Real Life Regeln?

Sag mir doch mal, was ein Kompressor mit Real Life zu tun hat.

Wie man es dreht und wendet ... Pauschalisieren kann man sowieso sehr wenig. Und wenn doch, bestätigen Ausnahmen die Regel.

 

[TonyPizza]

Naja, ein Signal mit viel Raum wirkt z.b. auf mich wie eine Art natürliche Kompression....

oha, ich sehe schon wohin das führt

 

[AWF]

oha, ich sehe schon wohin das führt

Das führt zu:

ja, aber, wenn, weil, und sowieso, ich bin der Hengst, ihr meine Stuten, Salat ist hart und Mayonnaise kann man nicht beissen, obwohl, wenn Salat alt, dann nicht mehr hart und Mayonnaise tiefgefroren kann man beissen, und mein Hund bekommt einen Pony, nein natürlich eine Frisur und kein richtiges Pony.

Ich glaube wir warten auf TheThick. Vielleicht hat er ja noch fragen.

 

[TheTick]

TheTick

Abgesehen davon finde ich den Thread bislang sehr interessant.

Also ducked reverb wird aber jetzt im Prinzip von allen als Möglichkeit der Umsetzung gesehen, oder?

 

[rauschkiller]

Hi zusammen

Habe den Song die Tage zum 1. Mal im Autoradio gehört und dachte.... Hmmmmhhh...
Dazu gleich mehr....

Zu diesem Thread:
Habe den Song gerade mehrfach über Spotify gehört und kann sagen....

Die Hallfahne ist ständig da... Inkl. Automation
Bei dem 1. Hello ist halt ausser dem Klavier nix, deswegen kommt die Fahne stärker durch...
Die Hallfahne wird ansonsten vom durchgängigen Gesang verdeckt... In Pausen kommt sie wieder durch...
Im Refrain kommt sie wieder stärker durch....aufgrund des vermeintlichen Pegelzuwaches der Stimme.

Vielleicht ist es ein spezieller Hall der wohl im "Preset" eine Delaymodulation drin hat.

Man kann vielleicht eine 100% verdelayte Vocalspur in einen Hall entsprechender Grösse jagen ?
Und zudem der Vocalhauptspur einen von den Werten ähnlichen Hall draufgeben um die "doppelte" Dichte zu erzeugen...

Würd ich zumindest mal so probieren ???


So jetzt zum Hmmmhhh... ( offtopic )

Ich finde es persönlich viel schlimmer, bei dem ganzen Hype, das die wunderbare Stimme von Adele im Refrain kastriert und verstümmelt wird. Im Auto dachte ich die Anlage wär grad kaputt gegangen...
Die Stimme wird durch den Kompressor gepresst, der dermaßen zupackt das von ihrem Stimmspecktrum hauptsächlich Tröööt Tröööt über bleibt... Zudem wird die Hauptstimme nach hinten gedrückt.... Viele Sounds stehen vor dem Gesang... In den Strophen sortieren sich die Sounds dann wieder "richtig"

Strophen sind sauber... Refrains echt mies... Da klingen die Backingvocals sogar besser und die stehen vor der Hauptstimme, weil die "fast" trocken sind... Haha Backingvocals tse tse tse....

Die ganze Kraft ihrer, an sich vollen Stimme ist futsch....

Ich hoffe echt, das dieses seltsame Soundgefüge nur durch Radiokompression und Spotify kommt und so nicht auf CD gelandet ist oder landet....

Offtopic Ende....