Grund für Kreativblockade

Interessantes Thema! Dopaminmangel kann für Depressionen sorgen, ein Dopaminüberschuss für Psychosen u.ä.
Ich denke, dass gerade Depressionen, auch in leichterer Form, tatsächlich für eine Kreativblockade sorgen, was dann letztendlich dem Dopaminmangel geschuldet sein kann. Das hängt also alles miteinander zusammen. Ich bin hier sicher nicht der Einzige, der bereits Erfahrungen mit Depressionen sammeln musste.
Richtig ist wohl auch, dass wir uns permanent einem gewissen Stress aussetzen, was eben wieder Folgeerscheinungen nach sich zieht. Ob im Job, in der Familie, allgemein im Alltag, wir erleben eine "Schnelllebigkeit", einen "Erfolgsdruck" usw. und klar tragen soziale Medien und das Handy ect. maßgeblich dazu bei. Irgendwann macht der Körper dann halt schlapp, schreit nach Ruhe, wir sind permanent müde, antriebslos. Bei manchen folgt prompt der Burnout.
Nicht umsonst ziehen sich viele Bands, sofern die Möglichkeit besteht, in Naturgegenden zurück, lassen Internet und Handy außen vor, danken Kraft und schreiben, bzw. produzieren dort ihre Alben.
 
Das heutige Dopaminproblem wird hauptsächlich durch mediale Reizüberflutung ausgelöst, mit dem Smartphone als Hauptursache.

Es macht es aber nicht besser, das Phone beiseite zu legen und stattdessen am PC 12 std im internet zu surfen oder sich durch youtube shorts zu klicken.

Smartphone und Internet weg/kündigen wäre aus künstlerischer Sicht die Lösung, kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Ein "Mittelweg" scheint es langfristig nicht zu geben, wenn man mal ehrlich zu sich selbst ist und dieses konkrete Problem hat.
 
Vieles stimmt, anderes seh ich kritisch. Dass die unsozialen Medien gewaltigen negativen Einfluss nehmen, wird seit Jahren gesagt, aber der Effekt des Gesagten auf die Menschen ist gleich Null, im Gegenteil ist die durchschnittliche Screenzeit gerade bei Jüngeren gestiegen. Und die Musik-/Kunst-KI, die einem den Dopaminkick gibt, verschlimmert das noch weiter. Auszeit vom Netz ist wie ein kalter Entzug, man denke daran, wie irre die Leute waren, als es hieß, dass TikTok in den USA abgeschaltet werden sollte. Das ist Abhängigkeit pur. Und wenn ich gleichzeitig "produziere" statt Musik zu machen und auf die, im Prinzip immer gleichen, Kommentare stiere, kann ich mir die Auszeit auch sparen.
Weniger machen, dafür konsequenter das umsetzen, was man (mit)teilen möchte.
 
Reizüberflutung ist des Teufels, egal worum es geht

Kreativität ist bei mir immer Ventil, und wenn mir die Flut der Reize die Einsicht raubt, das ich etwas ändern muss, das etwas raus muss, dann gute Nacht Marie

zudem; alles was ich schaffe vergleiche ich im Netz mit unzähligen Versuchen Anderer, da wird man irre
 


Hab ich vor kurzem schon gesehen und - obwohl ich das eigentlich schon irgendwie wusste - war das Video echt ein Live Changer für mich!
Er hat das so gut erklärt, war selbst in der Situation und hat das vor allem nicht mit erhobenem Zeigefinger oder aus einer überheblichen Warte erzählt! ❤️

Seither versuche ich, die Zeit an dem Drecksding zu reduzieren. Gelingt mal besser, mal weniger gut, vor allem, weil ich an der Arbeit oft Leerlauf habe. Da habe ich noch kein Substitut gefunden (und man nach der Dopamin Ausschüttung tatsächlich süchtig wird 😔) ...
Aber abends zwinge ich mich inzwischen regelrecht an den Musikcomputer. Ich habe zwar nicht mehr das unbedingte Gefühl, Musik machen zu müssen, so wie früher.
Wenn ich aber doch die Zeit vor dem Musikrechner verbracht habe (auch wenn es wieder für die Tonne war), merke ich hinterher, dass es besser war als am Handy zu hängen.
(was Filme gucken angeht: Das mache ich auch gerne. Leider packen mich immer weniger Filme tatsächlich so, dass ich nicht zum Handy greifen will)

Ich plane ja den Abschied aus Europa. Ich denke, dass es dann wahrscheinlich besser wird ... 😌
 
Ich habe etwas Irres wiederentdeckt. Lesen. Bücher, die Dinger aus Papier. Kein Kindle oder so. Unabhängig davon, ob das jetzt statt Musik ist, es ist entspannend und erfüllend.
 
Ich plane ja den Abschied aus Europa. Ich denke, dass es dann wahrscheinlich besser wird ..
Kommt drauf an, wo Du hin willst. Ich habe gut 2 Jahre auf einer winzigen Insel nahe Bali gelebt, da war die Welt noch in Ordnung, weil man maximal Edge-Empfang hatte. In den meisten Staaten ist die Internetsucht weiter, als man denkt. Es liegt an dir selber, was du mit deinem Leben machst (in diesem Falle ist das "du" generisch gemeint), Internet ist nicht wichtig für das eigene Überleben.

Ich habe etwas Irres wiederentdeckt. Lesen. Bücher, die Dinger aus Papier.
Und ich meide Buchläden, weil ich mich sonst verschulde. Es gibt einfach zu viele gute Bücher.
 
zudem; alles was ich schaffe vergleiche ich im Netz mit unzähligen Versuchen Anderer, da wird man irre
"Wenn du dich mit anderen vergleichst, könntest du bitter werden und dir nichtig vorkommen. Denn immer wird es jemand geben, größer oder geringer als du. Freue dich deiner eigenen Leistungen, wie auch deiner Pläne. Bleibe weiter an deiner eigenen Laufbahn interessiert, sie ist ein echter Besitz im wechselnden Glück der Zeiten." (Desiderata)
 
ch plane ja den Abschied aus Europa.

Ich habe dieses Gedankenspiel neulich auch einmal begonnen. Wenn man sich potentielle Ziele anschaut, ist man überrascht, wie klein die Welt doch geworden ist, bzw. wie weit man rennen müsste oder wohin, um bestimmten Themenkreisen komplett zu entgehen. Dafür gibt es vor Ort neue Themen, mit denen man niemals gerechnet hätte.
 
hier noch eine empfehlung für ein browser plugin, mit dem man sich selbstbestimmt seine online zeit auf websites begrenzen kann.

firefox:

chrome:
 
Auszeit vom Netz ist wie ein kalter Entzug

Anfangs nur, nach 2 Wochen suchst du dir sinnvolle Beschäftigung. Hatte mal 9 Monate Vollentzug und habe in der Zeit ca 10-15 dicke Wälzer über Tontechnik gelesen und 2-3 Romane, hatte relativ schnell einen sehr hohen musikalischen Output und war insg. besser drauf....

Aber die Entwicklungvzwingt dich dann doch zu diesem Scheiss Phone, alles läuft darüber.

Eine Lösung hab ich noch nicht gefunden.
Apps löschen und auf den Konsum proaktiv zu achten scheint keine Lösung. Das ist wie einem Alki das Bier vor die Nase zu stellen.
 
Ich kann intensives Radfahren und Eisbaden empfehlen. Mit dieser Mischung kann man die Kreativität echt anheizen.
 
Anfangs nur, nach 2 Wochen suchst du dir sinnvolle Beschäftigung. Hatte mal 9 Monate Vollentzug und habe in der Zeit ca 10-15 dicke Wälzer über Tontechnik gelesen und 2-3 Romane, hatte relativ schnell einen sehr hohen musikalischen Output und war insg. besser drauf....

Aber die Entwicklungvzwingt dich dann doch zu diesem Scheiss Phone, alles läuft darüber.

Eine Lösung hab ich noch nicht gefunden.
Apps löschen und auf den Konsum proaktiv zu achten scheint keine Lösung. Das ist wie einem Alki das Bier vor die Nase zu stellen.
na ich denke, dass die lösung nicht unbedingt radikal sein muss, sondern, dass es schon helfen kann, wenn man sich zeitlich limitiert...
 
"LeechBlock ist ein einfaches Produktivitätswerkzeug zum Blockieren zeitraubender Websites."
Tschüss rec.de...
 
Ich habe etwas Irres wiederentdeckt. Lesen. Bücher, die Dinger aus Papier. Kein Kindle oder so. Unabhängig davon, ob das jetzt statt Musik ist, es ist entspannend und erfüllend.

Bin da im Moment auch wieder gut dabei, bietet sich natürlich auch jetzt, wo man wieder draußen rumhocken kann, geradezu an.
 
na ich denke, dass die lösung nicht unbedingt radikal sein muss, sondern, dass es schon helfen kann, wenn man sich zeitlich limitiert...

Augenwischerei... Es funktioniert nicht.

Es ist wie nur noch zu besonderen Anlässen zu rauchen. Die proaktive Einschränkung selbst, macht dich nicht so frei, wie du es eigtl erreichen möchtest
 

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