Geld und Hobby?

zitat
Gegen Hobby-Musiker habe ich nichts, ich möchte nur keiner sein.

Aber sixstring, ich vertehe doch was du meinst, aber du solltest vielleicht lockerer werden was das betrifft, du machts dir sonst kein gefallen, ich habe auch diese erfahrung gemacht.
 
Ich verstehe auch was du meinst. ;)

Wie gesagt - ich beneide Leute, die sich das alles weniger schwer machen. Ich selbst kanns halt nur nicht. Zuviel Ehrgeiz, zu wenige Alternativen.

Wenn ich jetzt sagen würde, ich gäbe einem geregelten Lebensstil den Vorzug und würde die Musik hinten anstellen, dann würde alles den Bach runtergehen. Meine Aufnahmen wären schlampiger, meine Performance nicht mehr 110 %, ich würde aufhören Leute für meine Projekte begeistern zu wollen... ich hätte den Zenit erreicht und würde nur noch rumdüdeln.... oder gar nicht mehr düdeln.

Und vor allem wäre dann ein riesengrosses Loch in meinem Herzen. Ich wäre gefangen in einer Routine, ohne zu wissen wofür.
 
"Hobby-Musiker" ist schon ein grausliger Begriff... auch ohne professionelle Ansprüche.
Da bin ich lieber [g=79]Homerecordler[/g], Amateur, Dilettant, Heimfrickler, Talentfreier...
 
"Wenn ich jetzt sagen würde, ich gäbe einem geregelten Lebensstil den Vorzug und würde die Musik hinten anstellen, dann würde alles den Bach runtergehen. Meine Aufnahmen wären schlampiger, meine Performance nicht mehr 110 %, ich würde aufhören Leute für meine Projekte begeistern zu wollen... ich hätte den Zenit erreicht und würde nur noch rumdüdeln.... oder gar nicht mehr düdeln."



Ui damit setzt du dich gewaltig unter Druck. Ich kenn Kollegen, die nach vielen Monden des ständigen überlebens es hauptberuflich an den Nagel gehängt haben, nen 8 - 5 Job angenommen haben und nun bessere Mukke machen als vorher. Wenn man nicht ständig von finaziellen Sorgen geplagt wird, geht man anders mit der Sache um und man hat den Kopp frei (sofern man nicht privat noch mit Seelenmüll zugeschüttet wird).


Eurer Diskussion erinnert mich an meine ersten Jahre. Hab den Eindruck dass viele den Erfolg falsch definieren oder gar mit ehrenwert klingenden philosophischen Grundsätzen ihre Resignation schön reden.

Es ist heutzutage gewaltig schwer überhaupt in der Masse Gehör zu finden oder von der Dienstleistung Musiker/Techniker gut zu leben.Das Problem der meisten - sie warten/rüsten auf ihr Wunder, anstatt was dafür zu tun. Nen Hit zu landen ist bestimmt für die meisten Musiker/Komponisten die Erfüllung ihrer Träume.
Was ich aber aus Gesprächen derer entnommen haben, die dort sind oder waren klingts nicht so erstrebenswert zumal die Bedingungen mit jedem Tag heftiger werden und oftmals zahlt man einen noch höreren Preis in Punkto Gemüt, Gesundheit und Selbstwert, aber ich hab mich auch noch nicht mit Kalibern wie Madonna unterhalten, lach.

Erfolg kann vielseitig sein, je nach Ambition. Wer beruflich davon leben will der definiert Erfolg über sein Auskommen. Hier gewinne ich oftmals den Eindruck, das ausbleibende Anerkennung egal welcher Art gern auf die Technik geschoben wird und manch einer Unsummen dafür ausgibt, obwohl der Reifegrad ne Ernte (auf dem oftmals unvollständig bestellten Feld) unmöglich macht und ein Besuch im Studio günstiger und effizienter wäre. Natürlich ist der Inhalt wichtig, um aus der Masse herauszustechen genauso auch die Tonquali. Gear nun als Statusobjekt zu nutzen kann eh nur in einem begrenzten Kreis funktionieren und deshalb find ich es nicht soooooooo sehr als Nudelverlängerung, da eignen sich Autos besser für.
Gear ist grundsätzlich Werkzeug und das ist auch nur so gut wie man es bedienen kann und wie bei allem gibt es gutes, mittelgutes und schlechtes Werkzeug.
 
Mir ist das ganze zu sehr "Schwarz/Weiß".
Warum ist der Begriff Hobby-Musiker so negativ gefärbt?

Beim Fußball ist auch jeder erst mal Amateur, trotzdem haben die Jungs einen riesen Spass beim Kicken. Die wenigsten werden dann Profis...
Bei der Musik ist es doch genauso; jeder beginnt damit aus der Liebe zur Musik und Kreativität. Was ist so schlimm daran wenn einer sagt "Ich will aus Freude an der Musik musizieren, und mir von keinem Label und keinem Management reinlabern lassen, ich geh lieber tagsüber arbeiten und mach dann nachts Musik aus reinem Spass an der Freude"?

Ich stelle mal ne gewagte These auf:
Wenn ein Musiker unbedingt Erfolg haben will und die Vorstellung ein
"Hobby-Musiker" zu sein ihm zuwider ist, dann behaupte ich, dass es hier längst nicht mehr um die Musik geht. Hier steckt doch was ganz anderes dahinter und ich nenne es jetzt mal die "Suche nach Anerkennung und Bewunderung". Aber das hat mit Musik erst mal nichts zu tun, die Musik ist nur einer von vielen Wegen dahin. Da kann man es auch als Sportler, Zuhälter oder Mafiosi versuchen, das Ziel ist das Gleiche = Anerkennung.

Wer wirklich die Musik liebt (und damit meine ich nicht den Jubel des Publikums...) der ist auch als Hobbymusikant zufrieden!
 
Ja, als 20jähriger mit der [g=422]Gitarre[/g] am Lagerfeuer, das ganze lange Leben vor sich habend und irgendwann besoffen einer Dame in den Armen liegend... ;)

Aber wenn du anfängst für etwas zu wirklich arbeiten, kompromisslos Annehmlichkeiten aus deinem Leben verbannst um deinen Zielen näher zu kommen und versucht das vorhandene Potential auszuschöpfen, dann brauchst du irgendwann Ergebnisse, oder du wirst mürbe.
 
Das ist wieder nur Schwarz/Weiß.

Man ist doch als Hobbymusiker genauso wenig ein Lagerfeuergitarrist wie ein Profi automatisch Ballermann-Hits scheiben muss.
Es steht doch jedem frei was aus seinem Talent zu machen ohne es so verkrampft zu sehen wie du.

Ich bin schon seit vielen Jahren Musiker und habe diverse Platten veröffentlicht und mit Labels, Verlage etc. zusammengearbeitet. Hab viele Auftritte gehabt und hatte immer einen Heidenspass dabei, weil ich es nie beruflich machen wollte, sondern immer nur aus Leidenschaft.
Die Frage vor vielen Jahren war: Entweder kommerzieller werden, dann kann man damit auch Geld verdienen, oder weiterhin den eigenen, unkommerziellen Weg gehen, dann aber nur als Hobby. Ich hab mich fürs Hobby entschieden. Und ich habs nie bereut. Denn mir redet keiner rein. Entweder ich hab Bock, dann mach ich es, oder ich lass es bleiben.

Und nur mal am Rande:
Außerdem gibts schlimmeres als besoffener einer Dame in den Armen zu liegen ;-)
 
Das bestreite ich wiederum nicht :D
 
"Aber wenn du anfängst für etwas zu wirklich arbeiten, kompromisslos Annehmlichkeiten aus deinem Leben verbannst um deinen Zielen näher zu kommen und versucht das vorhandene Potential auszuschöpfen, dann brauchst du irgendwann Ergebnisse, oder du wirst mürbe."

Hab viele daran zerbrechen sehen, aber das schöne ist das man dann günstig die Sachen von denen kaufen kann
 
Ich habe 2000 Euro "über" und damit kaufe ich mir jetzt Spectrasonics Complete Bundle, EWQL Complete Composers Collection, Anthology: Spiritual Wind, Mr. Sax T und The Trumpet. das wird ein Weihnachten heuer :D

edit (habe ein Jahr gespart)
 
...und was genau kannst du dann mit dem Equipment machen, was jetzt gar nicht geht?
 
Das Denken welches sixstringwarrior hier beschreibt ist sicherlich zwingend notwendig, wenn man nach oben will.

All jene Geschichten, welche die "Entdeckung" eines Supertalentes quasi aus dem Nichts beschreiben, halte ich für höchst zweifelhaft.

Jedoch habe ich für mich erkannt, das mein Anspruch mit meinem Vermögen analog wächst. Das Ergebnis ist ständige Unzufriedenheit. Letztere dann wieder technisch mit Equipment zu lösen ist MEIN Fehler gewesen.

Nun kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass ich heute mit meiner "Unzulänglichkeit" sehr gut klar komme, im musikalischen sowie im "richtigen Leben".
smil470009513826a.gif


Alles andere verhagelt mir mein schönes Hobby, und das ist etwas womit ich nicht dealen möchte.
 
@holgi
Wir scheinen ja wirklich ausm selben Club zu sein, hehehe... :D

@sixstringwarrior
Kommt mir jetzt nicht soo unbekannt vor ;)
Ich habe allerdings festgestellt, dass ich nicht in der Lage bin/war, auch nur ein einziges konkretes Ziel in Sachen Musik zu formulieren. Seitdem läufts hier echt entspannter ab, auch wenn ich mich z.B. immer noch über schlechte Gigs/Proben ärgere, keine Frage.
 
Schön zu wissen, dass es den meisten hie gleich geht.

Ich für meinen Teil habe damit abgeschlossen und unterwerfe mich meiner Sucht. :D

Was soll's! ;)

Edith:

Mit einer strengen Einschränkung:
Erst kaufen wenn Geld gespart! Niemals auf Pump! Es muss also "übrig" sein.
Dann hat man auch kein schlechtes Gewissen.

(Olle Binsenweisheit)
 
"...und was genau kannst du dann mit dem Equipment machen, was jetzt gar nicht geht?"

Musik machen die (sofern ich auch meinen kreativ-musikalischen Beitrag richtig leiste) meinen Ansprüchen nach gut klingt und nicht nach "Halion One" oder "Akoustik Piano".
 
Ist es übertrieben sein gesamtes Geld in sein Hobby zu stecken, bzw. in Dinge wie Software, die ja einen recht hohen Wertverlust hat?
Z.b. EWQL Composers Collection = 900 Euro

oje darauf lässt sich ja gar keine nicht-subjektive Antwort finden xD

------------------

Tja, was soll ich sagen - hau raus, die Kohle...;-)

Die Angebote für den [g=79]Homerecordler[/g] sind heute einfach zu verlockend.
Die 900 Euro für die EWQL Composer Collection zum Beispiel könnten kaum sinnvoller investiert sein...

Ich hab da auch noch Einiges auf der Einkaufsliste stehen:

Zum Beispiel bin ich ganz heiß auf die Chris Hein Horns und "Ministry of Rock" (East West)! Und ich weiß auch noch net, wo ich die Kohle dafür herholen soll.

Dass man als [g=79]Homerecordler[/g] schnell bei Investitionen im Wert einer Einbauküche ist, ist leider so.
Nun ja, so lange einem nicht der Putz von der Decke fällt, muss man halt an anderer Stelle sparen...
 
Das ist aber schade dass du grad nicht die Kohle dafür hast, weil der Preis Chris Hein Horns zurzeit ja halbiert ist, und man zu ministry of rock noch ein kostenloses ewql produkt bekommt (wobei letzteres ja auch als Sommeraktion oder Frühjahrs- oder sonstwas Aktion angeboten wird) ;)

Mich interessiert Rock/Metal eher weniger, aber die Gitarrenplugins von Musiclab haben mich am meisten vom Hocker gehauen - da ich realistische Spielbarkeit mit Keyboard sehr schätze. Würde aber wahrscheinlich teurer als Ministry werden, wenn man auch die [g=118]Bass[/g] und Drumsounds aus Ministry mit anderen Plugins ersetzt.




edit : genaugenommen sind nur diese zwei sachen reduziert
Chris Hein Horns Vol 1 EUR 149.50 statt 299.00
Chris Hein Horns Vol 2 EUR 199.50 statt 399.00
ich weiss nicht, was es von chrisheinhorns sonst noch gibt
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ist ja heftig was manche hier schon durchgemacht haben oder gerade durchmachen.
smil451c71f7edf7c.gif
 
((Mir ist das ganze zu sehr "Schwarz/Weiß".
Warum ist der Begriff Hobby-Musiker so negativ gefärbt?))

Der Begriff Hobbymusiker ist nicht negativ gefärbt.

Er wird nur von einzelnen schlecht gemacht, dass muss die anderen nicht intressieren.
 
@ksoa

Warum hast du deine Fotogalerie voll mit Werbefotos deines Equipments
anstatt mit Livepics oder Studiofotos.
 

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