Musik ist dein Hobby! Dafür geb ich dir doch kein Geld!

[sas]

Es ist meine Stellungnahme und Erklärung für die Löschung, um die der TE bat.

aber wenn als Moderator gelöscht, wieso wurde dieser Beitrag nicht als Moderator/Moderation gekennzeichnet?
Ist dann doch nicht die persönliche Meinung, sondern die offizielle Aktion eines Mods, oder?

Ich habe große Sympathie für alle die sich äußern.

 

[muffy]

aber wenn als Moderator gelöscht, wieso wurde dieser Beitrag nicht als Moderator/Moderation gekennzeichnet?
Ist dann doch nicht die persönliche Meinung, sondern die offizielle Aktion eines Mods, oder?

Ich habe große Sympathie für alle die sich äußern.

Ich muss zugeben, dass ich gerade nicht genau weiss, was es hier noch zu talken of life gibt. Du kannst gerne das Thema weiter Off-Topic treiben, dann heisst es wieder, warum tun die Mods nichts gegen Getrolle oder OT-Bomben.

Der TE bat um Stellungnahme, die hat er bekommen.

 

[Pleytoon]

Vielen Dank Muffy für die Aufklärung. Das weiß ich sehr zu schätzen. Bei dem Trump Post bin ich da auch 100% bei dir, beim anderen hat es sich um genau das gehandelt, was ich erwartet habe - und das hatte nicht mit der Zahl zu tun, sondern der Tatsache, dass ich einen groben Rahmen genannt bekommen habe. Es sind dann ja auch wirklich on-topics geworden. Vielen Dank euch.

 

[stereolli]

Jeder macht mal Fehler oder hat vielleicht selbst als Nichtprofi noch nicht solche Summen angeboten bekommen. Das macht es natürlich schwierig, eine pauschale Summe dann als Realistisch und möglich zu bewerten
So kommt dann eine Fehlinterpretation zustande.
Alles im Prinzip kein großes Ding. Ohne Hinweis aber einfach nur echt schade.
Ich war der Meinung, dass speziell DIEjenigen das nicht als Trollerei verstehen, die professionell in diesem Beruf arbeiten.
Ob also 40,-€/Std oder am Tag 500,-€, für Gesangsaufnahmen.
bei der Zahl 5000,-€ kann man doch selber die Liste der Arbeiten durchgehen und sich fragen, wie viele Stunden man dafür wohl benötigt....

 

[Schlumpfpeter]

Vielleicht eine Seitenfrage an diejenigen, die das tatsächlich gewerblich betreiben und vielleicht sogar gewerkschaftlich oder ähnlich organisiert sind: Ich dachte, Musikmachen sei ein Kunstgewerbe bzw. Kunsthandwerk, und Performer, Produzenten, usw. hätten deshalb das Recht, ihre Preise nach Belieben und von Auftrag zu Auftrag individuell zu gestalten?

Ich frage danach, weil im ersten Post von "marktüblichen" Preisen die Rede ist, und weil einige andere Posts Rechnungen aufmachen, die mich mehr an die Aufwands/Material/Anfahrt-Rechnung eines Handwerkers als an die eines Künstlers erinnern. Können Friseure bspw. ihre Preise nicht auch nach Belieben staffeln und sogar am Geschlecht des Kunden ausrichten?

Auch ein Künstler braucht Geld zum Leben. Da sollte er sich schon ausrechnen wie viel er benötigt und mit welchen Preisen er das am sichersten erreicht. Nichts anderes ist diese Rechnung doch letztendlich. Zusätzlich noch Risikofaktoren für z.b. Zeiten ohne Aufträge. Da kommt was bei zusammen!

 

[Soundloch]

"Wie du willst tatsächlich die 450€, die wir im Vorfeld festgelegt hatten. Du hast doch nur 3 Songs gespielt. Dafür dass du sie vorher nicht kanntest und sie dir für unsere Hochzeit erarbeitet hast, klangen sie echt gut. Klar warst du 2 Stunden vorher da, hast dein eigenes Equipment mitgebracht und bist vorher nochmal tanken gegangen. Aber dann bist du ja zwischen den Songs nur anwesend gewesen ohne etwas zu machen. Beim Abbauen hat dir ja auch noch jemand von den Gästen geholfen."

Bin fast explodiert als mir meine Bekannte vom Inhalt des Telefonats mit dem Bräutigam berichtet hat.

Denen kann man nur noch die baldige Scheidung wünschen. Mir wäre das peinlich, im Nachhinein noch herum zu handeln. Das ist so mies.

 

[Pleytoon]

Denen kann man nur noch die baldige Scheidung wünschen. Mir wäre das peinlich, im Nachhinein noch herum zu handeln. Das ist so mies.

Oder eine gaaanz gaaanz lange Ehe...

 

[holgi]

ich sehe hier deutliche Analogien zur Preisfindung im Handwerk, meinem Metier

auch wenn es Usus scheint zu glauben, das Handwerker allesamt preislich in eine Kerbe schlagen, kann ich versichern, das es erhebliche Unterschiede im Preis gibt, oder immer auch gab

ich zB habe seit Jahren keine Schulden mehr, eine eigene Immobilie, noch max 8 Jahre zu arbeiten, wenn ich einen Preis aufrufe damit ich finanziell klarkomme, unterscheidet sich dieser uU deutlich von dem anderer Mitbewerber, die wie ich einst vor Jahrzehnten Hunderttausende Euro an Schulden zu berappen haben

oder aber ich brauche dringend was zu tun da es zu Hause langweilig wird, dann kann ein Preis auch schon mal kundenfreundlich gestaltet sein

kurzum: es gibt kalkulatorische Grundfesten wie fixe Kosten an denen niemand vorbei kann, variable Kosten aber eben auch und angestrebte Gewinne sowieso, da nehmen wir Dienstleister uns alle nix, egal ob Maurer, Bodenleger oder Soundspezis, und letztere Kosten/Gewinne sind flexibel

 

[HannesMac]

@holgi
Kalkulation geht auch über den Betrag, den man investiert hat.
Ein Maler oder Fliesenleger muss sicherlich weniger an Ausstattung haben als z.B. ein Schreiner mit seiner Schreinerei.

 

[holgi]

@holgi
Kalkulation geht auch über den Betrag, den man investiert hat.
Ein Maler oder Fliesenleger muss sicherlich weniger an Ausstattung haben als z.B. ein Schreiner mit seiner Schreinerei.

ja, das ist so

deswegen sind die Preise bei Schreinern immer schon deutlich über denen der Pinselquäler
man bekommt die Grundfesten einer Kalkulation in der Meisterschule gelehrt, und es sind stinklangweilige höchst bürokratische Prozesse die da greifen, aber am Ende steht für jeden der kalkulatorische Gewinn der aufgeschlagen wird, und den gestaltet man idR selber eingedenk der Marktlage

 

[Pleytoon]

Ganz genau. Neben den laufenden Kosten wie

- Strom
- (Ab)wasser
- Lizenzen

sind es eben auch
- Instandhaltung
- obligatorische Investitionen (Software, Hardware, Kaffee,…)
- Steuern (Umsatz, Gewerbe, Einkommen)

die zunächst einmal kompensiert werden müssen, bevor man daran denken kann, den ständig hungrigen Kühlschrank und die Katze zu füttern. Ganz zu schweigen von den Investitionen, die überhaupt erstmal getätigt sein müssen, bevor man seine Dienstleistung überhaupt professionell anbieten kann. Die Geräte, die man im Studio stehen hat sind schließlich auch nicht zur Deko da, sondern ernstzunehmende und qualitativ hochwertige Werkzeuge, so dass das Ganze vergleichbar ist mit einer professionellen Schreinerei.

Und wie hier schon erwähnt wurde, gibt es keinen offiziellen Tarif für die Vergütung künstlerischen In- und Outputs.

 

[Turquoise]

Denen kann man nur noch die baldige Scheidung wünschen.

Da zeigt sich der wahre Charakter.

 

[SilentWarrior]

- Postproduktion (Mixing, Mastering)

Gehen wir davon aus das es sich nicht um erstklassige Spuren handelt, dann ist sicherlich ein Arbeitsaufwand von 8 Stunden für den ersten Song drin. Danach hat man ja schon so ein Template für die weiteren Songs.

Aus rein wirtschaftlicher Sicht müsste man als für einen Arbeitstag locker 350€ verlangen.
Wenn die anderen Songs durch das vorhanden Template dann in 4 Stunden durch sind dann die hälfte.

Aber das ist m.M.n. die unterste Grenze!

 

[Pleytoon]

Gehen wir davon aus das es sich nicht um erstklassige Spuren handelt, dann ist sicherlich ein Arbeitsaufwand von 8 Stunden für den ersten Song drin. Danach hat man ja schon so ein Template für die weiteren Songs.

Wieso sollten die Spuren nicht erstklassik sein, wenn das Erstellen der Spuren Teil des Auftrages ist?
Es ist ja auch lediglich von einem Song die Rede.

Aus rein wirtschaftlicher Sicht müsste man als für einen Arbeitstag locker 350€ verlangen.

350€ für 8 Stunden? Das wäre dann ja ein Stundensatz von unter 50€ und das muss noch versteuert werden. Ich glaube da kann man als Selbständiger nicht von wirtschafltlich sprechen Anders würde es aussehen, wenn man garantiert 5 Tage in der Woche solche Jobs hätte. Dann könnte man sogar mit 250€ am Tag zurechtkommen. Aber wer garantiert einem das schon. Von daher muss das denke ich unbedingt in die Kalkulation mit einfließen.

 

[SilentWarrior]

350€ für 8 Stunden?

Wie gesagt, unterste Grenze, aber selbst diese Grenze scheint ja immer noch zu viel zu sein für so einige Musiker.

Wieso sollten die Spuren nicht erstklassik sein, wenn das Erstellen der Spuren Teil des Auftrages ist?

Ach glaube nicht das man bei einem Mix immer die besten Spuren geliefert bekommt.

 

[Pleytoon]

Ach glaube nicht das man bei einem Mix immer die besten Spuren geliefert bekommt.

Das ist richtig. Aber in dem Fall ging es ja darum, die komplette Produktion zu machen. Also auch die Recordings. Klar, wenn es lediglich um das Mischen angelieferter Spuren geht, ist das eine ganz andere Sache. Dennoch ist selbst beim Mischen ein Stundensatz von 50€ - auf gar nicht allzu lange Sicht - ein garantierter wirtschaftlicher Ruin für den Einzelunternehmer.

 

[Soundloch]

Warum sind die Preise in der Audio-Branche immer so knausrig kalkuliert? Warum will niemand dafür zahlen? Weil derjenige mit seiner Musik vielleicht auch nichts verdient? Aber das ist doch kein Argument. Wenn ich einen neuen Boden machen lasse für zigtausend Euro, verdiene ich ja auch nichts am neuen Boden und laufe stattdessen mit meinen Käsefüßen darauf herum.

 

[tylerhb]

Warum will niemand dafür zahlen?

Nunja, weil in unserer Gesellschaft scheinbar das Bild des Kunstschaffenden nicht das Allerbeste ist und man einem besseren Gammler nicht auch noch seinen asozialen Lebensstandard bezahlen will. Vielfach wohl auch aus Neid. Ist doch nichts neues.

 

[Pleytoon]

Warum sind die Preise in der Audio-Branche immer so knausrig kalkuliert? Warum will niemand dafür zahlen?

Absolut. Die Überschrift dieses Threads zielt genau auf die Tatsache ab, dass das Produzieren von Musik oft wohl nicht als Handwerk wahrgenommen wird. Ich werde oft nach Wochenend-, Feiertags- und Abendterminen gefragt, denn viele kommen gar nicht auf die Idee, für eine Produktion Urlaub zu nehmen. Es ist ja schließlich eine "Freizeitbeschäftigung". Beim Schwimmbad würde niemand auf die Idee kommen, anzurufen um zu fragen, ob man am Feiertag oder nach 21 Uhr mit der Familie vorbeikommen kann. Auf beim Bäcker hab ich es noch nie erlegt, dass Kunden Dinge sagen wie "Ich will das Brot da. 3,50 sind mir aber zu viel. Ich geb Ihnen 2€."

 

[stereolli]

Dennoch ist selbst beim Mischen ein Stundensatz von 50€ - auf gar nicht allzu lange Sicht - ein garantierter wirtschaftlicher Ruin für den Einzelunternehmer.

Nichtmal unbedingt nur aus dieser Sicht.
Der letzte Handwerker, der uns ne neue Heizung eingebaut hat, hat bei 30min Anfahrt und 30min Abfahrt einen Std Lohn von 60 Euro genommen.
Der ist Autogefahren. Einfach nur Auto.
Was das vom Knowhow angeht, müsste Mixen also 400,-€ kosten und wer das nicht möchte, kann ja selber mixen, nachdem er sich das ganze Gear usw besorgt hat.
50,-€ klingt nach einem Freundschaftsgefallen.