Studium sinnvoll für Recording als Hobby?

[Racaion]

Hallo liebes Forum und seine Bewohner

Ich hoffe das ist das richtige subforum und der Titel ist richtig gewählt...

Also:

Ich beginne ab Juni einen neuen Job, der mir mehr Freizeit erlaubt und ich habe überlegt, ob ich diese mit einem Abendstudium in Tontechnik o.ä. füllen sollte. Hintergrund ist folgender:

Ich spiele seit etwa ~13 Jahren Gitarre und seit 2 Jahren bringe ich mir Klavier bzw. Keyboard selber bei.
Ich habe mir vor ca. einem Jahr ein bisschen Equipment zugelegt (Steinberg UR44, Sennheiser MK4, Bias FX und als DAW Reaper - das ganze läuft auf/an einem Windows 10 PC)

Ich habe direkt ohne großes Vorwissen im Recording einfach mal angefangen ein paar Trackideen aufzunehmen, sowohl direkt von der E-Gitarre/Bass über's Interface per Bias FX Plugin für Reaper, als auch per Mikro meine Western Gitarre.

Das "bearbeiten" der Tracks hat sich dann eher darauf beschränkt, dass ich Gitarrenspuren nach auf's linke und rechte Ohr gelegt habe für den "Stereo" Klang (Sorry wenn ich falsche Wörter benutze... korrigiert mich in diesem Fall bitte )

Die Ergebnisse klingen natürlich dementsprechend bescheiden, aber meiner Meinung nach für das Homerecording eines unwissenden zumindest erträglich

Spoiler: Kostprobe meiner (Un)fähigkeit :^)

Hoffe Links sind erlaubt, hier ist ein Track, den ich mal aus Spaß mit nem Kollegen an einem Samstag aufgenommen und "abgemischt" habe:



Mir ist klar, dass sowas auf einem unteren Amateur Level ist und vieles Verbesserungswürdig.
Aber vielleicht hilft euch das ja ein bisschen, meinen "Zwischenstand" einzuschätzen und in welchen Bereichen (allen?^^) Ich mich unbedingt weiterbilden sollte

Nun würde ich mich gerne in dem Bereich verbessern und frage mich, ob es sinnvoller ist, sich durch viele Bücher zu wälzen, oder ob mir ein, möglichst praxisnahes, Studium nicht mehr bringen könnte?

Natürlich ist bei beidem für mich das regelmäßige "learning by doing" inbegriffen

Mein "Ziel" ist es, dass ich in ~1-2 Jahren schon genügend Grundwissen habe, um z.B. ein kleines Home Recording Studio einzurichten und ich viele Fachbegriffe und "Standardabläufe" kenne und für mein Recording nutzen kann.

Natürlich möchte ich in der Zeit danach auf dieses Wissen aufbauen und mich auch immer weiter verbessern, aber das alles halt im "Hobby" Rahmen, da ich nicht wirklich beruflich etwas in dieser Richtung machen möchte. (Ausser ich werde zufällig reich durch meine Musik )

Mein Ultimatives Ziel ist es, ein ganzes Album aufzunehmen und abzumischen, welches ich vom writing (Songs, sowie Texte) schon etwa zu ~90% fertig habe.

Daher wären meine Fragen:

1. Macht ein Abendstudium eurer Meinung nach Sinn?
   
   1. Falls ja: Nach welcher Bezeichung sollte ich am ehesten suchen?
      1. Hat jemand ein paar empfehlenswerte Schulen/Unis in der Nähe Köln +60km für sowas?
         (Habe hier schon viele Threads gelesen über die SfT Wuppertal, SAE, Deutsche POP etc. aber die Threads waren meist von 2013 oder älter... wüsste gerne wie es mittlerweile aussieht)
   2. Falls nein: Bücher und YT Tutorials pauken?
      
2. Sollte ich langfristig versuchen, mit einer anderen DAW klar zukommen? (Cubase und pro tools lese ich öfters?)

Vielen Dank schon mal, dass ihr euch das durchgelesen habt und wenn ihr noch Fragen habt: nur zu!

 

[Tren]

Also prinzipiell, aus meiner Sicht, ist eine Schule wie die SAE, Deutsche Pop, Hofa... ganz Ok. Aber es geht auch im Selbststudium, denke ich.

Wenn du dich für das Selbststudium entscheidest, ist sicherlich ein zentrales Buch mit den Thematiken Recording - Mixing - Production - Mastering sinnvoll, welches du als Leitfaden nutzt. Die jeweiligen Unternehmen würde ich dann via YouTube, Bücher & weiteren Fachseiten aus dem www intensivieren.

Feedback für deine praktischen Ergebnisse bietet bspw. dann auch das Forum, schätze ich

Das Geld für die Schulen wie SAE und Co. kannst du somit für entsprechendes Equipment nutzen und deine Aufnahmebedingungen optimieren.

Als DAW kannst du nutzen, womit du gut klar kommst bzw. Bestenfalls enthält es die Tools, die du für deinen Workflow brauchst

 

[Glutamatjunkie]

Abbey Road nicht vergessen.
1 Jahr = 18.000,-€ weg und auf englisch selbstredend.

In Kölle sitzt die SAE frag da mal nach.

 

[mwa]

@Racaion
Also ich aus meiner Sicht kann Dir nur zuraten, eine Ausbildung zu machen. Auch wenn es "nur" für das Hobby ist.

Ich hab vor 30 Jahren meine Tontechnikerausbildung abgebrochen, das ist ein Trauma, das verfolgt mich bis heute (und Ihr müsst es Euch hier anhören ) Ich dachte, ich will eh Musik studieren, was ich auch gemacht habe. Aber wenn Du Spass daran hast Mikros aufzubauen, dann lern die Grundlagen, und lass Dir dabei auf die Finger schauen! Das erspart Dir viel Zeit und Sucherei.. Bücher sind nicht falsch, ersetzen das aber nach meiner Erfahrung nicht.

Es gab hier mal 'nen Fred, der hiess ungefähr so "Was würdet Ihr anders machen, wenn Ihr die Zeit zurückdrehen und noch mal anfangen könnten" aufs Recording bezogen. Ich meine mich zu erinnern, das Viele gesagt haben: Praktische Ausbildung machen. Nicht nur Bücher und Video-Tutorials. (Die laufen Dr ja nicht weg.)

Reaper ist ok. Als ich vor einigen Jahren mit Reaper zu tun hatte, gab es keine VSTi an Bord. Und da ich viel komponiere, bin ich zu Cubase zurück. Aber für's Recorden ist Reaper hervorragend geeignet. Da wird bestimmt von Erfahreren als mir noch mehr zugesagt.

 

[Moogman]

Lernen ist immer gut.

 

[mjmueller]

Warum nicht?
Ist halt die Frage, wie viel Geld und Zeit Du investieren möchtest.
Mir persönlich würde aber neben einer beruflichen Tätigkeit einzelne Workshops und Seminare besser gefallen, da ich keine Lust auf lineare Prozesse hätte.
Ich glaube Hofa (?) bietet auch solche modularen Sachen an.

 

[FredTadge]

1. Wenn du Lust hast auf nen Studium, mach et. Aber sei dir bewusst, dass das ne ganze Menge Kohle kostet.
2. Wenn du dich doch anders entschliesst, lies hier im Forum rum. Manche von den Leuten hier sind ziemliche Miesepeter, aber einige von denen haben ne Menge auf dem Kasten und die meisten haben sich alles selbst beigebracht.
3. Es macht tierisch Spaß, die Dinge im Recording einfach auszuprobieren, vor ne Wand zu rennen, alles umändern, wieder vor ne Wand zu rennen und beim x-ten mal die Wand einfach einzureißen Ich selbst habe vor über 15 Jahren mit ähnlichen Anforderungen wie du angefangen, mir ne billige Multitrack-Soundkarte und nen paar billige Mikros gekauft und mit meiner Band im Proberaum auf Reaper alles mitgeschnitten, gemischt, wieder verworfen, neues Equipment gekauft, wieder mitgeschnitten, wieder gemischt, wieder verworfen usw. Heute habe ich nen Stand, dass ich alles machen kann, was ich will. Ich weiß, was ich kann und was nicht. Das Equipment, das ich über die Jahre gekauft habe, hat sicherlich den Wert eines ordentlichen Hofa-Studiums.
4. Dein Song klingt cool, erinnert mich stark an Pennywise. Genau meine Wellenlänge. Aber da fehlt Bass-Fundament (bei alten Pennywise-Aufnahmen aber auch )
5. Reaper ist cool, guck dir aber Cubase und ProTools ruhig mal an. Ist alles eine Frage des Workflows, was man lieber mag.
6. Das größte Problem bei SAE oder Hofa sehe ich (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege) darin, dass du mit Soft- und Hardware lernst, die du dir zunächst höchstwahrscheinlich selbst nicht leisten kannst. Das ist erstmal nicht schlimm, aber wenn du dort einen Mixing-Kurs belegst, wo mit ProTools auf dem Mac gearbeitet wird und du zuhause einen Windows-PC mit Reaper hast, brauchst du schon einiges an Transferleistung...
7. Ich wünsche dir ganz viel Spaß, egal ob du ne Ausbildung machst oder nicht. Wenn du am Ball bleibst, hast du dir das geilste Hobby der Welt ausgesucht.

 

[TheSnatcher]

6. Das größte Problem bei SAE oder Hofa sehe ich (bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege) darin, dass du mit Soft- und Hardware lernst, die du dir zunächst höchstwahrscheinlich selbst nicht leisten kannst. Das ist erstmal nicht schlimm, aber wenn du dort einen Mixing-Kurs belegst, wo mit ProTools auf dem Mac gearbeitet wird und du zuhause einen Windows-PC mit Reaper hast, brauchst du schon einiges an Transferleistung..

Nur als persönliche Einschätzung: Wenn man sich an die Scripte hält ist das ziemlich allgemein, da muss man ggf nur nach der DAW eigenen Bezeichnung suchen Ansonsten hielt sich das für mich als Cubase Nutzer mit der Transferleistung in Grenzen