Musikalische Früherziehung, hmmm?
Als ich angefangen habe, Musik zu machen, habe ich praktisch fast jede freie Minute geübt. Einfach nur, um einen Ton aus dem Instrument zu bringen, oder um ganz simpelste Akkorde spielen zu können.
Der ganze Prozess hat von Null an ungefähr ein Jahr gedauert, bis soviel soviel beisammen war, dass ich ganz einfache Lieder schreiben konnte. Das war dann aber erstmal nur das allernötigste auf dem Instrument.
Singen habe ich gelernt, als ich mein Instrument eben so auf diese Weise einigermaßen spielen konnte. Dann erst merkt man nämlich, ob die Gesangstöne zu den Akkorden passen, und wie man den Rhythmus hält.
Aber selbst damals schon habe ich recht schnell Anschluß an Bands gesucht. Mir war klar, dass ich rein technisch auf dem Instrument noch nicht viel drauf hatte, aber gewisse einfachste Standards schon. Und damit habe ich versucht, mit anderen zusammen zu spielen.
Macht erstens Spaß, zweitens wird man zum Üben motiviert, und drittens kommt was bei rum, d.h., man schafft sich mit der Band ein paar Stücke drauf. Die man auf dem niedrigen technischen Niveau zwar nur, das man nur hat, aber auf dem Level schon fehlerfrei auf die Bühne bekommt.
Naja, Fehler passieren. In so ungefähr jedem Stück. Der Trick ist, im Takt und Groove weitermachen, nicht versuchen, das vergessene nachzuholen, oder sowas. Durch das Üben mit der Band hat man dann in den geübten Songs eine gewisse Routine drauf. Und, die Mitmusiker hören aufeinander, und merken, wenn jemand zu früh das Solo beendet. Dann spielen die anderen nicht das Solo weiter, sondern gehen direkt in den Chorus, zum nächsten Takt, wo's möglich ist. So ein wenig Improvisation lernt man nämlich beim Bandüben auch...
Kurz und gut: Üben, üben, üben, ist der Schlüssel zum Erfolg. Nicht nur ein-zweimal aufnehmen, Equipment kaufen, in Foren schimpfen.
Geduld ist eine Tugend, es dauert einige Tausend Übungs-Stunden, bis man was kann.
Mit Kumpels macht es mehr Spaß und ist motivierender. Mitstreiter, Mitmusiker finden und gemeinsam was schaffen!
Leidenschaft! Wenn die Musik die Leidenschaft ist, genießt man jede Minute, die man alleine oder mit seinen Mitmusikern üben darf. Deswegen übt man ja auch so viel.
Und: Rückschläge, auch harte und peinliche, gehören dazu. Kein guter Künstler ist nicht selber durch solche Rückschläge gegangen. Ich würde sogar sagen: Man kann kein guter Musiker oder Künstler sein, wenn man nicht ein paar Mal solche harten Rückschläge durchgestanden hat. Total verkackter Auftritt, Texte oder Akkorde vergessen, falsch gespielt, von der Bühne gebuht. Oder, wie es dir gerade passiert, im Forum hart kritisiert.
Gruß
geht ab wie Sau 
