EQ'ing - Gehe ich zu übervorsichtig heran?

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AUDI0N

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Bedingt durch eine nicht optimale Raumakustik nebst Monitoren habe ich trotzdem durch viel einhören
und Erfahrung zumindest das Thema Bassbereich relativ gut im Griff.

Die höhen klingen jedoch immer noch als wenn diese unter einer muffigen alten Decke liegen würden.
(Soundcheck auf Hifi-Anlage im vergleich mit kommerzieller CD die wesentlich frischer klingt).
Auch hier liegt das Problem im Abstrahlverhalten meiner Monitore die mir mit wandnaher Aufstellung Höhen vorgaukeln die nicht da sind weshalb ich zu wenig ab und zu gebe.

Abhilfe schafft hier jetzt nur in meinem Fall den Pegel der jeweiligen Frequenz nach oben zu korrigieren,was mir im Bassbereich mit hilfe visueller Kontrolle mittels Voxengo in der Vergangenheit gelungen ist. Also sollte das doch nun auch in die andere Richtung funktionieren.

Idee: Die benötigte, fehlende Anhebung kann ich ja feststellen indem ich z.B bei meiner Hifi-Anlage (Authentisch) den Pegel soweit nach oben korrigiere bis dies geschmacklich passt.

Ich frage mich in letzter Zeit jedoch immer öfter ob ich mich von den ganzen Anzeigen diverser Software Equalizer verunsichern lasse.
Wenn ich da z.B eine ordentlich für mich "sichtbare" Kurve reindrehe dann hat man
da schnell mal eben 7-10dB an Anhebung generiert und klopft sich auf die Finger dies nicht zu tun. Noch schlimmer ist es beim EQ von Izotope Ozone4 - Hier habe ich das Gefühl es tut sich überhaupt nichts wenn ich da rangehe.

(Abb.Izotope und Cubase EQ ist nur beispielhaft, nicht zum vergleichen der Setups dargestellt).

Ganz anders hier hingegen bei meinen Eigenbau Neumann W492. Gehe ich hier an die Regler dran nehme ich aktiv wahr das hier wirklich etwas passiert.

Bin ich möglicherweise an den Software EQ's zu zaghaft unterwegs oder wo liegen diese gravierenden Unterschiede begründet? Oder sind alle drei Werkzeuge gleichwertig und ich muss einfach mal einen knackigen Schub mehr nach oben geben?
 

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ich habs hier schon öfters geschrieben. Mmn ist dieses auf sicht mischen nicht so förderlich. Hier und da mal auf den analyser gekuckt, ok, aber gerade beim eqen will ich keine anzeige sehen. Bei comps nebenbei das gleiche. Ich komm klar zu anderen ergebnissen, wenn ich die anzeigen nicht die ganze zeit sehe. Du sagst es ja selber... Du siehst die anzeige und denkst, du dürftest etwas nicht. Kenn ich nur zu gut. Der hörer am ende sieht die schicken anzeigen aber garnicht..
 
Wenn dich die sichtbare Kurve verunsichert, dann nimm doch einfach ein EQ-Plugin, wo man keine Kurve hat bzw. diese abschalten kann.
 
es ist schon falsch zu denken, man dürfe etwas nicht. nur der klang zählt, sonst nix.

man sieht das jeweils sehr schön bei mixing-dokus der "grossen", da werden die höhen mit 'nem waves q10 («hilfe, ein uralt grott eq mit aliasing!») um 10db geboostet («wenn man mehr als 3 db regelt, ist grundsätzlich was falsch»), die gr-anzeige beim komp zeigt irgendwas von -15db an («mehr als -3db sind verboten»), im channel sitzen 4 eq's («aaaahhhh phasenprobleme!») etc... das ergebnis aus diesem verboteten vorgehen sind meist was? saugeile mixes!
 
  • Danke
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Meine Erfahrung:

So lange es geht mische ich absenkend via EQ, soll heissen, wenn es zu dumpf klingt nehme ich zunächst so lange Tiefmitten/Bässe raus, bis ich auf diesem Weg nichts mehr erreichen kann.

Selten recht das, die Regel ist dann eher diese; ich booste ganz am Ende in der Summe die Höhen, und wenn dann was zischelt/nervt, nehme ich mir den Kandidaten in der Gruppe zB noch mal vor.

Zur Frage der Intensität beim EQ Einsatz: natürliche Signale, also keine Samplersounds oder VST Instrumente usw, lassen sich weit deftiger bearbeiten als letztere. Ein Eingriff von 7-8 dB beim Drums VSTI zB ist idR zu heftig, habe ich jedoch natürliche/echte mikrofonierte Drumsounds läuft ein gänzlich anderer Film, da muss man schon mal mit der sprichwörtlichen Brechstange ran, oder besser; man kann :)
 
Wenn dich die sichtbare Kurve verunsichert, dann nimm doch einfach ein EQ-Plugin, wo man keine Kurve hat bzw. diese abschalten kann.
Kannst beim Cubase-EQ bleiben! Einfach auf diese klassische Poti-Ansicht wechseln bzw. Channelstrip-Mode.

Fig-02.png
 
Genau deswegen liebe ich den SSL 4000 Strip von Waves. Der hat keine unnütze Grafik. Ich nutze den auf allen Kanälen. Gibt auch andere, nur hab ich halt den.

Klar kann ein EQ mit Frequenzanalyse und Einstellungsanzeige bei kritischem Material Hilfestellung bieten, nur fürs Geradeausmischen ziehe ich - in meinem Fall - den SSL vor.

Kannst beim Cubase-EQ bleiben! Einfach auf diese klassische Poti-Ansicht wechseln bzw. Channelstrip-Mode.

Na ja, aber unten links wirst Du ja immer noch informiert / beeinflusst, oder kann man das auch ausblenden? Wenn nein, dann wär mir das zu wenig konsequent.
 
Das Kopfkino muss man halt leider dann abdrehen.
Quasi als Arbeitsdisziplin.

Als Metzger/Chirurg/Unfallarzt kann man nicht argumentieren das man kein Blut sehen kann :)

Produzieren ist nicht konsumieren.
Bildgebende Verfahren sollen eben nur informieren und als Entscheidungsgrundlage dienen.

Weniger unterhalten oder dann eben gar einlullen und verwirren, oder?
 
Kannst beim Cubase-EQ bleiben! Einfach auf diese klassische Poti-Ansicht wechseln bzw. Channelstrip-Mode.

Na ja, aber unten links wirst Du ja immer noch informiert / beeinflusst, oder kann man das auch ausblenden? Wenn nein, dann wär mir das zu wenig konsequent.
Ja, kann man, in dem man da oben links von Strip auf Inserts wechselt.
 

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