Drums programmieren

[TheTick]

Ich glaube nicht, dass wertzer "extra" "Samples mit Stille" meinte, sondern einfach die normalen Samples. Die werden ja auch aufgenommen, sodass vor dem Schlag "Stille" herrscht. Das meinte er/sie glaube ich.

Im Gegensatz zu, denkbaren, Samples, bei denen vor dem Anschlagen etwas, absichtlich, nachklingt.

 

[Sascha Franck]

Im Gegensatz zu, denkbaren, Samples, bei denen vor dem Anschlagen etwas, absichtlich, nachklingt.

Naja, es klingt ja auch bei einem Sample etwas nach - nämlich das vorher gespielte, da braucht's keine extra Samples, in denen dieser natürliche Nachklang mitgesampelt wurde, bzw. würden die einem idR eher in die Quere kommen.

Abgesehen davon sind's aber natürlich diese ganzen Geschichten, die dafür sorgen, dass der Kram zumindest im Detail nicht so klingt wie ein echtes Drumset. An Hihats sieht man das halt ganz besonders deutlich. Allein die Möglichkeiten, da allerhand unterschiedliche Sounds zwischen geschlossen und offen zu erzeugen, sind schier unendlich, zieht man dann noch in Betracht, auf wie viele Arten und Weisen diese Sounds ineinander übergeblendet werden können, wird an sich recht schnell klar, dass man das nur auf Basis von Samples kaum hinbekommen kann. Eigentlich der perfekte Kandidat für Physical Modeling. Allerdings stellt sich unterm Strich natürlich die Frage, in wie vielen Arten von Musik man diese Feinheiten überhaupt wahrzunehmen imstande ist.

 

[Sascha Franck]

Achja, die meisten Eingabegeräte taugen auch nicht dafür, sowas entsprechend anzusteuern, da braucht's mindestens ein hinsichtlich der Controller-Implementation gut ausgestattetes E-Drumset - und die meisten Drummer, die ich kenne, welche bei den Teilen keine Berührungsängste haben, nehmen dann doch sehr oft lieber 'ne echte Hihat.

 

[TheTick]

Ja, physical modelling hört sich für diesen Zweck interessant an. Evtl. wäre auch auch ein Hybrid aus echten Samples für Toms, Kick und Snare und PM für das Blech eine sinnvolle Strategie.

Bzgl. Eingabegerät stimme ich zu, da fehlt es auch. Auf der anderen Seite müsste das die Software evtl. aber auch "einfach nur" etwas mehr interpretieren. Sprich, wenn die Hihat geöffnet wird und vom "Instrument" nur wenige Öffnungsgrade übermittelt werden, müsste die Software das erkennen und Übergänge im PM erzeugen.

 

[HannesMac]

Lasst doch mal eure Ohren entscheiden!

 

[Nachtschicht]

@Nachtschicht

Du kannst ja auch den Pitch eines Samples mit den Modulatoren zufällig klingen lassen, natürlich minimal.
Aber wenn du alles zusammen nimmst, und alles minimal variieren lässt, dann bist du auf alle Fälle besser dran als nur das VSTi zu verwenden.
Um es anders zu sagen: Superior Drummer + Bitwig Modulation klingt besser als Superior Drummer alleine.

Und nur so nebenbei: ich habe das doch getestet. Man muss nicht jeden Kommentar anzweifeln.

Und ich hoffe das CLAP sich durchsetzt, denn Nuendo + CLAP und evtl. Modulatoren wie in Bitwig wäre unschlagbar.

Auch leichte pitch modulationen machen diverse vstis. Das ist alles super nett und hilfreich.

Aber für den unterschiedlichen Hihat Anschlag halt alles nicht zielführend.

Lass es mich so sagen : sämtliche modulationen, die du ansprichst, lassen sich auch mit Round Robin machen, und zwar besser und realistischer - schlicht, weil es dann kein simulierter, sondern "echter" anderer Schlag ist.

Aber selbst das simuliert eben nicht die Ansprache einer bereits schwingenden Hihat. Dafür bräuchte es sowas wie legato layer.

Who knows. Vielleicht macht das mal irgendwer

Ich will dir damit dein clap auch gar nicht schlecht reden oder so. Alles super. Aber ändert halt nix an meiner Meinung dass (1) Round Robins all das auch und besser erledigen, und (2) wenn die das Hihat Schwing Problem nicht lösen, dann tut das ein artifizieller Ersatz für Round Robins halt auch nicht.

Son gelegentliches agree to disagree hält doch auch fit, insofern kein Stress

 

[Nachtschicht]

Da ja offensichtlich mein Beitrag über echte hihats hier ne Mikrofonie Debatte losgetreten hat, dazu mal nur schnell folgendes :

Wir reden hier von dem sehr spezifischen Szenario "ich mach meine programmierten Drums lebendig".

Da taugt das traditionelle Denken natürlich nur bedingt. Erstens : selbst wenn man nur ein Mikro nimmt, zwingt einen ja keiner, das jetzt mega closeup zu positionieren. Kann man mit nem einzelnen KM Stäbchen ne echte Hihat so in virtuellen Drums unterbringen, dass es nach "overhead inklusive" klingt? Überhaupt kein Problem, hängste einfach n tick höher. Kann man auch ein zweites Mikro hinstellen, falls man den heiligen echten Raum will statt nem schnöden Impuls? Ebenfalls kein Problem.

Ist das alles von Belang, wenn ich einer programmierten Hihat mit nem real Hihat overdub bisschen leben einhauche?

Natürlich nicht.

Macht eine dosierte Beigabe echter Hihat in Sachen Lebendigkeit einer programmierten Hihat einen etwa 50x größeren Unterschied als die Frage, ob diese overdub Hihat jetzt mit fünf Mikros aufgenommen wurde oder nicht?

Natürlich. Und das im Zweifel auch mit nem SM58 auf 10cm Abstand, und aus Jux und Tollerei auf die am doofsten klingende Stelle gerichtet. Es geht hier ja schließlich nur um das Beigeben von etwas echter Lebendigkeit und Variation im Anschlag. Luftiges Room und Overhead gezischel kommt aus dem plugin, dem man dabei Lebendigkeit einhaucht, immer noch genug - bzw bei den oftmals notorisch im Stil von 90er Jahre Rockdemostudios aufgenommenen Ästhetiken der meisten Drumlibraries : im Zweifel mehr als man heutzutage braucht.

Meine 2 cents, wie der Franzose sagt.

 

[wertzer]

Danke du hast das jetzt erläutert wies bei Kontakt, Battery und Midi ist/sein kann. Wies bei Toontrack gelöst wird, weiss aber nur der Hersteller (Oder?). Es kann sein, dass das Sample mit einem Release ausklingt, sobald das 2. Sample gespielt wird. Es kann aber durchaus auch sein, dass da ein Equal Power Crossfade passiert. So schwierig wäre es nicht, das zu programmieren.

Jedenfalls hört man bei Toontrack bei manchen Cymbals klar, dass das 1. Sample irgendwie abgewürgt wird, sobald das 2. gespielt wird und das 2. Sample ein 1. Sample ist (wo vorher nichts gespielt wurde), wenn 2 offene Cymbals nacheinander angeschlagen werden.

 

[Sascha Franck]

Ganz im Ernst: Wenn ich hier u.a. lese, dass gerade die Hihat, die man dann womöglich durch eine echte ersetzt (was im Übrigen tatsächlich eine ganz geile Idee ist), zu einem offensichtlich vitalen Problem werden kann, wenn sie denn nicht in dem ach so kostbaren OH/Raum-Signal enthalten ist (welches ja eh nicht ganz authentisch ist) - naja, dann finde ich das zumindest interessant. Und wenn das das größte Problem mit den Drums ist, dann hat man vermutlich sämtliche anderen Signale bereits 100% professionell im Kasten. Denn andernfalls interessiert das, wie Herr @Nachtschicht ja bereits anmerkte, exakt gar nicht.

 

[Sascha Franck]

dass da ein Equal Power Crossfade passiert

Wozu? Damit du den Attack eines Sticks einfadest?

 

[wertzer]

Meine 2 cents, wie der Franzose sagt.

So einfach ist das nicht. Wenn du die eingespielte Hihat auf eine programmierte legst, wünsch ich dir viel Spass beim tight schneiden ohne Artefakte.

 

[stereolli]

Drums mit Sample Hats

Drums mit Hats von Mic

Schlechtes Beispiel. Millenium Kinderschlagzeug, Mic einfach draufgehalten, Timing so im "dazuspielen" schwierig.

Aber, mit ein wenig Aufwand lässt sich da sicher was machen.

 

[Schludi]

Drums mit Sample Hats
Anhang anzeigen 113555

Drums mit Hats von Mic
Anhang anzeigen 113556

Schlechtes Beispiel. Millenium Kinderschlagzeug, Mic einfach draufgehalten, Timing so im "dazuspielen" schwierig.

Aber, mit ein wenig Aufwand lässt sich da sicher was machen.

Wie ähm also ich hab auch so nen Millenium Schlagzeug hast du echte Hats?

 

[Nachtschicht]

Drums mit Sample Hats
Anhang anzeigen 113555

Drums mit Hats von Mic
Anhang anzeigen 113556

Schlechtes Beispiel. Millenium Kinderschlagzeug, Mic einfach draufgehalten, Timing so im "dazuspielen" schwierig.

Aber, mit ein wenig Aufwand lässt sich da sicher was machen.

Hahaha die Kinder Hihat ist großartig lustig.

Trotzdem illustriert das ganze selbst in diesem Zustand schon ganz gut, was ich mit dem eingehauchten Leben meine, danke!

 

[Nachtschicht]

So einfach ist das nicht. Wenn du die eingespielte Hihat auf eine programmierte legst, wünsch ich dir viel Spass beim tight schneiden ohne Artefakte.

Doch, so einfach ist das. Bei ner geschlossenen Hihat machts dir die hitpoint Erkennung mit ner handvoll Mausklicks klar.

Bei ner zischigen offenen Achtel-Hihat musste halt bisschen von Hand rücken. Bonus für besonders faule : nur 3, 5 oder 7 Takte editieren und loopen, geht auch (ungerade Taktzahlen helfen hier, das loopen nochmals bisschen zu kaschieren).

Oder besser noch, ne ganz abgefahrene Idee : halt mal bisschen üben, zumindest ne Achtelhihat tight zu spielen. Ist jetzt nämlich auch nicht so die Raketenwissenschaft, und dann hat man takes, deren Restmenschlichkeit genau das erfüllen, was man haben wollte. Ich mach das jetzt nicht sooo oft weil ich sowieso meistens echte Drums als Basis habe, aber wenn ichs mache, dauert das selten länger als 10 Minuten, und ist danach ein toller Freund-Fader im Mixdown.

Aber klar : wenn man's denn partout auf Teufel komm raus alles ganz schwierig und problematisch finden möchte, kann man das natürlich gerne machen. Man soll ja niemandem zu nix zwingen

 

[Nachtschicht]

Lasst doch mal eure Ohren entscheiden!

Das ist übrigens ein gutes Beispiel für das, was ich mit der "90er Jahre Rockdemostudio Ästhetik" meinte, die sich durch soviele libraries zieht. Für meinen Geschmack für heutige Produktionen nur bedingt brauchbar, ums mal ganz vorsichtig zu formulieren...

Aber super drummer. Und klar, mit dem Level an Komplexität im "programming" kann man wahnsinnig viele Schwächen einer Player-Engine kaschieren, da täuscht dann schon die reine Menge an Ghostnotes und typischen Drummer-Tropen ordentlich drüber weg. Aber den lässt man dann doch hoffentlich lieber gleich auf nem echten kit spielen. Mit dem von virtuellen drummern angepeilten Bedroom Szenario "ich hab keine echten Drums und nur ein kleines Midi keyboard" hat das halt nicht wirklich was zu tun so.

Anyway, der viel härtere test für ne engine ist aber natürlich ein straightes Puffzack, am Ende gar mit offener Hihat. Das kommt nicht von ungefähr, dass sie statt nem Puffzack lieber Toto vorführen

 

[HannesMac]

Das ist übrigens ein gutes Beispiel für das, was ich mit der "90er Jahre Rockdemostudio Ästhetik" meinte, die sich durch soviele libraries zieht. Für meinen Geschmack für heutige Produktionen nur bedingt brauchbar, ums mal ganz vorsichtig zu formulieren...

Aber super drummer. Und klar, mit dem Level an Komplexität im "programming" kann man wahnsinnig viele Schwächen einer Player-Engine kaschieren, da täuscht dann schon die reine Menge an Ghostnotes und typischen Drummer-Tropen ordentlich drüber weg. Aber den lässt man dann doch hoffentlich lieber gleich auf nem echten kit spielen. Mit dem von virtuellen drummern angepeilten Bedroom Szenario "ich hab keine echten Drums und nur ein kleines Midi keyboard" hat das halt nicht wirklich was zu tun so.

Anyway, der viel härtere test für ne engine ist aber natürlich ein straightes Puffzack, am Ende gar mit offener Hihat. Das kommt nicht von ungefähr, dass sie statt nem Puffzack lieber Toto vorführen

Jetzt verstehe ich dich, worauf es bei dir ankommt:
Puffzack mit mehr oder weniger offener HiHat. Ja, das ist soundmäßig durchaus ansprechend!

 

[stereolli]

Wie ähm also ich hab auch so nen Millenium Schlagzeug hast du echte Hats?

Wahrscheinlich Mißverständnis. Habe ein Roland eDrum und dann ein kleines komplettes "echtes" Kinderschlagzeug. Gehört meinem Kleinen. Davon eben die HiHat kurz für das Beispiel aufgenommen. Ist alles ganz schrecklich vom Sound, wenn man schon richtige Kits gespielt hat. Für ne kleine Begleitung, bei kleinen Veranstaltungen zb. aber eine feine Alternative zum Cajon

 

[stereolli]

illustriert das ganze selbst in diesem Zustand

genau das wollte ich damit zum Ausdruck bringen.
Habe mal bei einem Song, der mit Steven Slate oder Superior, weiß nicht mehr genau, vom eDrum eingespielt wurde, neben diesem digitalen Krams versucht eine Art "Unplugged" Atmo aufzubauen. Dazu hatte ich dann dazu richtige Percussions, Gurke, Cabasa, Vibraslap, Shaker, Tambourin, Conga, Bongos, Agogos usw. aufgenommen. Auch, wenn ich das mixingmäßig nicht so gut kann und alles mit dem selben Nt-1a aufgenommen wurde, so war es für mich doch ein kleiner Schritt von diesem digitalen Sound weg. Halt bischen ausprobieren

 

[oliveramberg]

Was sagt eigentlich Angelo Sasso zu diesem Thema?