Drums programmieren

[SilentWarrior]

Ich finde, dass ich ganz gut im Spinnen bin

Na komm, Sarkasmus hat jeder in uns

 

[moon-dog]

"Willkürlich" ist da gar nichts, denn ein guter Drummer spielt den Song jedes mal so gleich wie möglich, daher muss der sich auch exakt erarbeiten, wie, wann, wo er was....

Nur weil er Live eine einmal gemachte Aufnahme möglichst genau nachspielen möchte, sagt das doch nichts über die Enstehung der einmal gemachten Aufnahme aus.

 

[Gast92251]

Dabei würde ich die BD und Snare als elementar für den Rhythmus bezeichnen, die wohl wichtigsten beiden Elemente.

Guter Punkt. Peter Gabriel hatte einst ja mal seinem Studioschlagzeuger in den 80ern gesagt, er solle gefälligst die HiHat und die Becken komplett weglassen, weil die HH ihn nicht nur nervte, sondern weil der Drummer sich verstärkt auf die wesentlichen Drumsounds um BD und SD und Toms konzentrieren und dieses hohe Frequenzspektrum für andere Instrumente vorbehalten sein sollte. Kam ja auch was sehr Gutes bei rum. Es geht also, wenn man will. Und es zum Song passt. ^^

 

[SilentWarrior]

Also hier mal ein simples Beispiel, habe extra jetzt nicht den Burner Drum Sound gesucht für den Real Drum, ist aus den 80er:



Und hier Midi ultramodern:

 

[BodoH]

Der Threadersteller hat da einen gewissen Anspruch, sonst würden wir ja auch nicht schon auf Seite 9 sein.

Ja, ich habe den Eindruck er legt viel Wert auf Drums, die quasi vor dem Midi-Zeitalter entstanden sind, bzw. auf Bands die diese moderne Entwicklung komplett ignorieren. Ein eher roher Drumsound. Ich dagegen rede mehr von modernem Metal, bzw. von modernen Bands, wo es ohne triggern u.ä. kaum geht, also weniger vom ursprünglichen reinen Metal. Mir gefällt das besser, verstehe aber, dass diese Meinung nicht jeder teilen kann. Dann müsste er sich eigentlich zwingend einen echten Drummer besorgen, oder zumindest eine Drum-Library mit einem sehr rohen Sound.

 

[moon-dog]

Also hier mal ein simples Beispiel, habe extra jetzt nicht den Burner Drum Sound gesucht für den Real Drum, ist aus den 80er:



Und hier Midi ultramodern:

Ja, ich weiß schon was du meinst. Das ist einfach nicht der selbe ´Grundsound´. Da geht es gar nicht einmal um Feinheiten oder hundert Layer. Keine Ahnung, warum das (eigentlich immer) so (unpassend) klingt. Man hört das ja auch schon in den Demos der Hersteller selbst.

 

[Gast92251]

Ich dagegen rede mehr von modernem Metal, bzw. von modernen Bands, wo es ohne triggern u.ä. kaum geht, also weniger vom ursprünglichen reinen Metal.

Genau das hatte ich ja schon vor einigen Seiten geschrieben, nicht nur die allermeisten Pro Bands lassen ihre Schlagzeugaufnahmen gegen Samples austauschen heutzutage. Von Timingkorrekturen und Tonhöhenjustagen ganz zu schweigen, immer mit dabei. Es ist, wie es ist. Rest wie in jeder Epoche: Geschmackssache, Musikstil und Zeitgeist.

Ich mag dbzgl. ja auch lieber einen echten feinen Flügel mit allen Ecken und Kanten als ein schnödes VSTi Pianosample, und sei letzteres noch so GB-ausufernd und mit Roundrobins und zudrehbaren Nebengeräuschen vorne und hinten versorgt. Aber das gute alte M1 Piano hat auch was! Ist auch leichter. ^^ Aber das ist ein anderes Thema.

 

[stereolli]

oder zu jeder Snare immer in die Hände klatschen...

 

[SilentWarrior]

Ja, ich weiß schon was du meinst. Das ist einfach nicht der selbe ´Grundsound´. Da geht es gar nicht einmal um Feinheiten oder hundert Layer. Keine Ahnung, warum das (eigentlich immer) so (unpassend) klingt. Man hört das ja auch schon in den Demos der Hersteller selbst.

Schau, ich habe jetzt beides aufgenommen und mit Waves Soundshifter 1 Oktave gepitcht.
Achte mal darauf welches der Drumsets krumm klingt:

Hier Original:

Und hier eben Superior Drummer:

 

[Realist]

Ja, ich weiß schon was du meinst. Das ist einfach nicht der selbe ´Grundsound´. Da geht es gar nicht einmal um Feinheiten oder hundert Layer. Keine Ahnung, warum das (eigentlich immer) so (unpassend) klingt. Man hört das ja auch schon in den Demos der Hersteller selbst.

Man kann den Drumsound der 80er, aber auch nicht mit modernen Produktionen vergleichen.
Superior und Co bekommen das auch nicht gebacken. Kenne zumindest kein geiles Rock-Sample-Kit was in Richtung 80er geht.
Früher konnten die Drums noch richtig schön fett produziert werden, weil die Instrumentierung wie Bass und Gitarre in den meisten Fällen im Standard-Tuning gespielt wurden. Der Gesang war überwiegend auch höher.
Es wurde nicht soviel gedoppelt, getrippelt etc.
Dadurch konnte man Snare, Bassdrum und Toms auch schön fett mischen bzw auch tiefer stimmen.

In heutigen Produktionen ist der Focus mehr auf tiefer gestimmten Gitarren und Bässen. Es wird mehr gegrowled als gesungen.
Ein "fettes" Schlagzeug würde sich da gar nicht durchsetzen, daher geht das auch meist in Richtung klickiklacki.
Double-Bassdrum-Geschichten machen es auch nicht leichter. Das muss ja auch eher mehr klicken, sonst müllt es dir den Mix zu.

Ich mag den alten Drumsound auch mehr. Die alten Queensryche-Sachen sind für mich vom Schlgzeug-Sound das Nonplusultra.
Würde man so einen Sound mit heutigen Libraries hinbekommen? Sicherlich nicht. Der Grund wird sein, dass die Hersteller meinen, es gibt dafür keine Zielgruppe mehr.

 

[muffy]

Würde man so einen Sound mit heutigen Libraries hinbekommen? Sicherlich nicht. Der Grund wird sein, dass die Hersteller meinen, es gibt dafür keine Zielgruppe mehr.

Ja, du hast ja nen Eq. ^^ Aber es ist schon richtig, von der Frequenz haben Kick und Bass im Grunde den Platz getauscht. Der Bass darf tiefer als die Kick, die hat den Druckpunkt bei 120, unten eher schlank mit MBK.

 

[BodoH]

Würde man so einen Sound mit heutigen Libraries hinbekommen? Sicherlich nicht.

Soweit ich weiß, hat da Ugritone einiges im Angebot, was zumindest in die Richtung geht, oder?

Ugritone Drums - Heavy Metal Drum Samples

Ugritone Drums is the ultimate VST/AU/AAX virtual drumming solution for Metal/Punk/Rock musicians. Take your music to the next level.

ugritone.com

 

[moon-dog]

edit....

 

[moon-dog]

Achte mal darauf welches der Drumsets krumm klingt:

Und was schließt du jetzt daraus?

 

[Sascha Franck]

Anekdote: Als seinerzeit (in den Zeiten von Acid Jazz und Co.) "Tribes, Vibes and Scribes" von Incognito rauskam, haben alle Drummer gesabbert, wie geil da gegroovt werden würde - vor allem, als man die Truppe dann auch mal live gesehen hatte und es da dann einfach genauso groovte. Interessanterweise waren aber auf dem Album 90% der Drums komplett programmiert (damals noch mit Samples aus dem Akai) und vor allem weitestgehend ganz stumpf hart quantisiert. Ich habe mal mit einem Herren Richard Bull, den ich im Rahmen einer Betatest-Community kennengelernt hatte, darüber rumgemailt. Der hat halt auf dem Album Bass gespielt und viel des Programmings übernommen. Er hat sich dann auch königlich über die ganzen Kommentare hinsichtlich der Drums amüsiert.
Wie dem auch sei, laut seiner Einschätzung nimmt bei Drums die Dynamik einen mindestens ebenso großen Stellenwert wie die Time ein, da hat er wohl bei seinen Programmierorgien extrem viel Wert drauf gelegt. Ferner gibt's bei Incognito quasi immer auch echt gespielte Percussions, er meinte, das wäre halt ein weiterer Trick. Ich hab' daraufhin gelegentlich auch mal irgendwelche Shaker und Co. zu programmierten und quantisierten Drums richtig aufgenommen - hat absolut Recht, der Mensch.

 

[RK79]

Soweit ich weiß, hat da Ugritone einiges im Angebot, was zumindest in die Richtung geht, oder?

Ugritone Drums - Heavy Metal Drum Samples

Ugritone Drums is the ultimate VST/AU/AAX virtual drumming solution for Metal/Punk/Rock musicians. Take your music to the next level.

ugritone.com

definitiv!

 

[SilentWarrior]

Und was schließt du jetzt daraus?

Ich schließe nichts daraus man hört einfach das die Real Drums weiterhin wie eine Einheit klingen während die Fake Drums immer weiter separiert werden. Das Tuning scheint bei Fake Drums willkürlich zu sein.
Ich bin mir sicher wenn man bei den Fake Drums bisschen das Tuning ändert käme man dem Ziel näher wie ein echtes Schlagzeug zu klingen.

Auch fehlt bei den Fake Drums die Konnektivität durch Raum.

Das alles fällt ein bis zwei Oktaven höher gepitched eher auf. Ich pitche grundsätzlich meine Drum Busse um eben solche Dinge besser zu hören.

 

[HannesMac]

Anekdote: Als seinerzeit (in den Zeiten von Acid Jazz und Co.) "Tribes, Vibes and Scribes" von Incognito rauskam, haben alle Drummer gesabbert, wie geil da gegroovt werden würde - vor allem, als man die Truppe dann auch mal live gesehen hatte und es da dann einfach genauso groovte. Interessanterweise waren aber auf dem Album 90% der Drums komplett programmiert (damals noch mit Samples aus dem Akai) und vor allem weitestgehend ganz stumpf hart quantisiert. Ich habe mal mit einem Herren Richard Bull, den ich im Rahmen einer Betatest-Community kennengelernt hatte, darüber rumgemailt. Der hat halt auf dem Album Bass gespielt und viel des Programmings übernommen. Er hat sich dann auch königlich über die ganzen Kommentare hinsichtlich der Drums amüsiert.
Wie dem auch sei, laut seiner Einschätzung nimmt bei Drums die Dynamik einen mindestens ebenso großen Stellenwert wie die Time ein, da hat er wohl bei seinen Programmierorgien extrem viel Wert drauf gelegt. Ferner gibt's bei Incognito quasi immer auch echt gespielte Percussions, er meinte, das wäre halt ein weiterer Trick. Ich hab' daraufhin gelegentlich auch mal irgendwelche Shaker und Co. zu programmierten und quantisierten Drums richtig aufgenommen - hat absolut Recht, der Mensch.

Deswegen bearbeite ich eigentlich jede einzelne Note bei den Drums in ihrer Velocity!
Ist viel Arbeit- aber es lohnt sich.

 

[SilentWarrior]

Ist viel Arbeit- aber es lohnt sich.

Bis der moderne Mixing Engineer dir wieder alles wegtriggert

 

[HannesMac]

Bis der moderne Mixing Engineer dir wieder alles wegtriggert

Der Mixing Engineer bin ich ja selber! Bin ja nur ein Hobby- Trimsler!